22.07.2020rss_feed

Treibhauseffekt: Wie Nutztiere zur Entlastung beitragen können

Rinder sind nicht die Hauptverantwortlichen für den Treibhauseffekt, schreibt die italienische Website Carni Sostenibili, die sich mit nachhaltiger Fleischerzeugung beschäftigt. Der Stoffwechsel von Wiederkäuern sei in der Lage, biogenen Kohlenstoff zu nutzen, der in der Zellulose von Futterpflanzen enthalten ist. Pflanzen wachsen, indem sie Kohlendioxid aufnehmen und durch Photosynthese Sauerstoff freisetzen. Dabei entziehen sie der Atmosphäre Kohlenstoff - ein Prozess, der als Kohlenstofffixierung bezeichnet wird. Somit tragen Pflanzen dazu bei, dem Treibhauseffekt entgegenzuwirken.


Der Wiederkäuermetabolismus hat den Nebeneffekt, dass Methan entsteht, das hauptsächlich aus der Pansengärung und tierischem Dung stammt. Anders als bei der Verbrennung von Öl- und Kohlederivaten ist das von Wiederkäuern emittierte Gas jedoch ein Gas ohne Feinstaub. Die Methan-Emissionen von Wiederkäuern werden in der Atmosphäre nach einem Jahrzehnt in Wasserdampf und CO2 umgewandelt und mittels der Photosynthese wieder von Futterpflanzen aufgenommen. Der Zyklus des biogenen Kohlenstoffs zwischen Pflanzen und der Atmosphäre ist somit relativ schnell. Demgegenüber dauert es etwa tausend Jahre, bis das Kohlendioxid, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird, wieder in geologische Reserven umgelagert wird.

 

Studien befassen sich überdies mit der Mikrobiologie des Wiederkäuers und untersuchen den Einfluss der Fütterung auf eine Reduktion methanogener Bakterien. Bei einer Minderung des Methanausstoßes der Rinder und gleichbleibender Aufnahme des durch Pflanzen absorbierten Kohlenstoffes wäre es also rechnerisch möglich, dass Rinder zur Entlastung des Treibhausgaseffektes beitragen. Wie das funktioniert wird in diesem Film erläutert: "Rethinking Methane"


open_in_newOriginalmeldung Carni Sostenibili

open_in_newCLEAR Center, University of California: "Rethinking Methan"

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