26.08.2019rss_feed

VEZG vermisst Gesamtkonzeption für die Nutztierhaltung

Notwendige Verbesserungen beim Tierschutz, Anpassungen an den Klimawandel sowie ein zunehmender ökonomischer Druck aufgrund der Globalisierung werden nach Ansicht der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) zu gravierenden Anpassungen der Landbewirtschaftung führen. Die deutsche Landwirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen, stellte VEZG-Vorsitzender Matthias Frieß am vergangenen Freitag (23.8.) in einem Pressestatement fest.

Aus Sicht der Praxis könnten die Probleme nur durch ein schlüssiges Gesamtkonzept gelöst werden. Statt des immer wieder zu beobachtenden politischen Kuhhandels einzelner Parteistrategen ist nunmehr eine gesamtgesellschaftlich abgestimmte Nutztierstrategie notwendig, betonte Frieß. Werde die Landwirtschaft jedoch zum Spielball und zur Verhandlungsmasse von globalen und nationalen Interessen gemacht, wie beispielsweise beim Mercosur-Abkommen oder dem Rindfleischabkommen mit den USA, sei das notwendige Vertrauen zerstört, um in Deutschland weiter Landwirtschaft betreiben zu können. Die Sandkastenspiele zweier Ministerien, die sich jetzt beim Kuhhandel zum staatlichen Tierwohllabel nach dem Motto Geb ich Dir, gibst Du mir abzeichneten, seien völlig kontraproduktiv. Die mittlerweile deutlich über dem EU-Standard liegenden deutschen Produktionsvorgaben könnten nur dann am Markt erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Politik eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für Fleisch durchsetze. Wenn das Berliner Agrarressort dazu nicht in der Lage sei, müsse dies zur Chefsache werden. Frieß wies darauf hin, dass Eingriffe des Staates in der Vergangenheit, wie beim Interventionspreissystem und der Milchmarktordnung, immer zum Nachteil der Produzenten ausgegangen seien. Dies bedeute, dass sich die Politik auf die Setzung von Rahmenbedingungen beschränken sollte. Allerdings können unsere Betriebe nur dann überleben, wenn die politischen Rahmenbedingungen auch eine ökonomisch nachhaltige Wirtschaftsweise im Sinne unserer nachfolgenden Generationen ermöglicht, betonte Frieß


open_in_newOriginalmeldung (SuS)