18.11.2020rss_feed

Zoos und Falknereien Hauptabnehmer deutscher Küken. Tötungsverbot führt zu steigenden Importen

Jährlich werden in Deutschland ca. 45 Mio. männliche Eintagsküken aus Legelinien getötet (BMEL 2017), da die Aufzucht und Mast der männlichen Küken aufgrund des geringen Fleischansatzes und des hohen Futterverbrauchs unter bisherigen Rahmenbedingungen unrentabel ist (SCHÜTZ et al. 2018). Diese Praxis wird zunehmend ethisch, gesellschaftlich und politisch kritisiert. Bis Ende 2021 soll der Ausstieg aus dem Kükentöten erfolgen. Die bisherige Praxis bleibt einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zufolge in dieser Zeit übergangsweise zulässig (DGS 2020). Die Universität Soest informiert darüber, wieviele getötete Eintagsküken in Zoos und Falknereien verfüttert werden. Anhand der vorliegenden Schätzung ist zu vermuten, dass mehr als alle in Deutschland getöteten Eintagsküken als Futter in Zoos, Falknereien und stationären Zoofachhandlungen verwendet werden und möglicherweise noch getötete Eintagsküken aus den Niederlanden und/oder anderen Ländern importiert werden. Bei der Forderung einer Abschaffung des Kükentötens werden diese Absatzwege nie erwähnt. Die Importe dürften mit dem Verbot also deutlich steigen.