BRS News Rind
Italien: Nutriscore ist für Verbraucher irreführend
In Italien wächst der Widerstand gegen das Lebensmittellabel Nutriscore
. Jetzt soll auch die italienische Kartellbehörde (AGCM) eine Entscheidung veröffentlicht haben, nach der Nutzer des Labels zusätzliche Angaben auf dem Produkt veröffentlichen müssen. Nach einer Veröffentlichung im Internetportal https://www.confagricoltura.it soll es sich dabei um folgende Angaben handeln:
- es fehlt ein wissenschaftlicher Konsens
- das Label berücksichtigt nicht den individuellen Nährstoffbedarf und es bezieht sich
- auf 100 Gramm und keine (übliche) Konsummenge.
In Italien wirbt die Wissenschaft für das Label Nutriinform Battery. Es erinnert ein wenig an die Nährwertkennzeichnung, das von Wissenschaftlern des Max-Rubner-Instituts in Deutschland vor Einführung des Nutriscore geplant wurde.
Tiermedizin: Antibiotikaabgabe sinkt 2021 deutlich

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen. Das meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in seiner jährlichen Auswertung. Die Abgabemenge sank im Vergleich zum Vorjahr um 100 Tonnen auf 601 Tonnen (minus 14,3 Prozent). Betrachtet man den Zeitraum seit Beginn der Erfassung, im Jahr 2011, ist die abgegebene Antibiotikamenge um 65 Prozent gesunken.
FAO: Rolle der Tiergesundheit bei nationalen Klimaschutzverpflichtungen
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen hat in Zusammenarbeit mit der Global Dairy Platform (GDP) und der Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases (GRA) und mit finanzieller Unterstützung der neuseeländischen Regierung einen Kurzbericht zur Rolle der Tiergesundheit bei nationalen Klimaschutzverpflichtungen erstellt. Es werden Beispiele aus einzelnen Ländern vorgestellt. Der Kurzbericht bietet eine methodische Anleitung zur Quantifizierung von Maßnahmen im Bereich der Tiergesundheit und ihrer Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen (THG) auf der Grundlage, dass sie für den einzelnen Landwirt und die Gesellschaft einen mehrfachen Nutzen bringen, der die Kosten der Maßnahme aufwiegen könnte, insbesondere wenn man die reduzierten THG-Emissionen berücksichtigt.
Der Exportmarkt für Milch und Milcherzeugnisse 2020 bis 2022
Milchtrends.de, eine Kooperation der Agrarökonomie der Georg-August-Universität Göttingen und des Thünen-Instituts Braunschweig, veröffentlicht aktuelle Forschungsergebnisse und Trends zu ökonomischen Fragestellungen zur Wertschöpfungskette Milch. Aktuelles Trendthema im Juli 2022 ist ein Beitrag von Greta Langer von der Georg-August-Universität Göttingen zum Thema Der Exportmarkt für Milch und Milcherzeugnisse 2020 bis 2022
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Özdemir spricht sich für EU-Ausnahmen bei Flächenstillegung und Fruchtwechsel aus
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat am 05.08. den Ländern seinen in der Bundesregierung abgestimmten Vorschlag zur Umsetzung der Kommissionsentscheidung zum Aussetzen von Fruchtwechsel und Flächenstilllegung unterbreitet. Die erstmalige verpflichtende Flächenstilllegung soll im kommenden Jahr ausgesetzt werden. Stattdessen soll weiterhin ein landwirtschaftlicher Anbau möglich sein, allerdings nur von Getreide (ohne Mais), Sonnenblumen und Hülsenfrüchte (ohne Soja). Das gilt nur für die Flächen, die nicht bereits 2021 und 2022 als brachliegendes Ackerland ausgewiesen waren. Die Regelung zum Fruchtwechsel soll einmalig im Jahr 2023 ausgesetzt werden. Damit können Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland auch im Jahr 2023 Weizen nach Weizen anbauen. Die Bundesländer müssen Özdemirs Angebot noch zustimmen.
StadtLandKuh – Der Podcast
Beim Podcast StadtLandKuh lässt Milchland Niedersachsen einen jungen Stadtmenschen auf Bauernhöfe los. Jede Episode ein neuer Hof, jeder Hof eine neue Challenge. Ob es nun darum geht, den Cowboy in sich zu entdecken oder das stärkste Gras anzubauen: Hochmotiviert, aber planlos, stellt sich der Städter Timo mutig dem Landleben. Was an Fähigkeiten fehlt, wird durch Sprüche wettgemacht. Dabei lernt er neben eigenen Grenzen auch Land und Leute kennen und mistet ganz nebenbei ein paar Klischees im Kopf aus.
Ein Podcast, der Spaß und neugierig macht.
QS-Antibiotikamonitoring auf einen Blick
Vor 10 Jahren startete QS mit dem Antibiotikamonitoring – Ziel war und ist es, Tierärzte und Tierhalter dabei zu unterstützen, die Tiere so gesund wie möglich zu halten und die Antibiotikagabe auf das therapeutisch notwendige Minimum zu reduzieren. Wissenswertes rund um das Monitoringprogramm, den Status Quo der Auswertungen sowie informative Interviews und Beiträge können Interessierte nun hier auf einen Blick finden.
Fleischproduktion im 1. Halbjahr 2022 um 7,9 % gegenüber Vorjahr gesunken
Die gewerblichen Schlachtunternehmen in Deutschland haben im 1. Halbjahr 2022 nach vorläufigen Ergebnissen knapp 3,5 Millionen Tonnen Fleisch produziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 7,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2022 in den Schlachtbetrieben 25,8 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 353,2 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet. In den ersten sechs Monaten des Jahres schlachteten die deutschen Betriebe 23,8 Millionen Schweine. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Rückgang um 8,9 %. Die erzeugte Schweinefleischmenge war im 1. Halbjahr 2022 mit 2,3 Millionen Tonnen um 10,1 % niedriger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt schlachteten die Betriebe in Deutschland im 1. Halbjahr 2022 rund 1,4 Millionen Rinder. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Abnahme von 8,1 %. Die dabei erzeugte Rindfleischmenge sank im Erhebungszeitraum verglichen mit 2021 um 9,1 %.
Dermatitis Digitalis: Gene beeinflussen Erkrankungsrisiko bei weltweit verbreiteter Rinderkrankheit
Zwei Punktmutationen im Erbgut von Rindern führen wahrscheinlich dazu, dass manche Tiere deutlich anfälliger für die Krankheit Dermatitis Digitalis sind. Sie ist bei Rindern in Stallhaltung weitverbreitet und äußerst schmerzhaft. Die beiden Kandidatengene fand ein internationales Forschungsteam der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Universität Göttingen und der University of Wisconsin-Madison in den USA. Dafür analysierte es die Daten von mehr als 5.000 Milchkühen. Die Erkenntnis könnte dabei helfen, die Züchtung von resistenten Tieren zu verbessern. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Frontiers in Genetics
veröffentlicht.
Bayerischer Tierwohl-Preis – Landwirtschaftsministerin zeichnet drei Nutztierhalter aus
Für ihre besonders interessanten baulichen Lösungen und Managementmaßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls in ihren Ställen, hat Agrarministerin Michaela Kaniber am Mittwoch drei landwirtschaftliche Betriebe mit dem Tierwohl-Preis 2022 ausgezeichnet. Die drei gleichwertigen Preisträger sind der Rindermastbetrieb des Biohofs Leonbacher im Landkreis Fürstenfeldbruck, der Milchviehbetrieb der Familie Grandl aus Marzling im Landkreis Freising und der Milchviehbetrieb der Familie Himmelstoß aus Michelsneukirchen im Landkreis Cham. Der Betrieb von Familie Leonbacher erhielt die Auszeichnung für die insgesamt sehr artgerechte Haltung der Masttiere. Die Familie Leonbacher hat günstige Bedingungen im Stall geschaffen, wie zum Beispiel durch Einstreu, viel Platz, Licht und die Möglichkeit des Weidegangs. Der Betrieb der Familie Grandl wurde insbesondere für das Gesamtkonzept in der Milchvieh- und Rinderhaltung mit einem großzügigen Flächenangebot, Auslauf, Weidegang und Ammenkuhhaltung ausgezeichnet. Der Betrieb der Familie Himmelstoß wurde für die Umbaulösung vom Anbindestall in eine freie Liegefläche als Kompostierungsstall für Milchkühe prämiert.