16.03.2017rss_feed

Ch: "ohne Gentechnik" ist nicht "ohne Gentechnik"?

Die Lebens- oder Futtermittelindustrie kommt kaum ohne Zutaten aus gentechnischer Herstellung aus. Dabei kann es sich um Enzyme, Vitamine oder andere Zusatzstoffe handeln, die heute überwiegend aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden. Das ist in industriellem Maßstab möglich und schont natürliche Ressourcen. So wird bei der Käseherstellung immer seltener natürliches Kälberlab genutzt.
Kritiker der Gentechnik nehmen diese Zutaten häufig zum Anlass, um bei der Kennzeichnung ohne Gentechnik von Verbrauchertäuschung zu sprechen. So zuletzt in der Schweiz. Dort möchten die Bauern ihre Produkte mit dem Label ohne Gentechnik verkaufen und bekommen mächtig Gegenwind - von Verbraucherschützern.
Ob die Kritiker bei der Herstellung anderer Lebensmittel auch so rigoros argumentieren, erschließt sich aus dem Artikel, der auf der Internetseite derbund.ch erschienen ist, nicht. Auch in Deutschland gibt es Kritiker an der aktuellen Praxis der Kennzeichnung. Mitunter wird sogar eine Positiv-Kennzeichnung für alle Produkte gefordert, die im Herstellungsprozess irgendwann einmal mit Gentechnik in Berührung gekommen sein könnten.