BRS News
Wildschweine: kein Problem für die Biodiversität, wohl aber für das Klima?
Bei der Nahrungssuche durchwühlen Wildschweine unter anderem den Boden, was zu sichtbaren Störungen der Bodenoberfläche in Grünflächen führen kann. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Biodiversität von Pflanzen und Tieren, die diese Flächen besiedeln. Die Biodiversität der Pflanzen nimmt hierbei im Gesamten nur geringfügig ab, ohne dass eine Gefährdung der einzelnen Arten an sich erkennbar ist, informiert die Technische Universität Berlin. Problematischer könnte das Umbrechen der Böden durch Wildschweine für das Klima sein, weil dadurch im Boden gebundenes C02 freigesetzt wird. Ein Forscherteam aus Australien hat dazu erstmals eine Vorhersage (für Australien) gewagt. Danach werden durch Wildschweine verursachte Bodenstörung im Mittel 4,9 Millionen Tonnen (MMT) CO2 pro Jahr freigesetzt. Das wären 0,4% der jährlichen Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft.
FAO baut Tierseuchen-Monitoring aus
AgE - Für eine effektivere und schnellere Bekämpfung von Tierseuchen hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) das 2004 gestartete Monitoring- und Warnsystem EMPRES-i
jetzt ausgebaut. Mittels dem EMPRES-i+
sollen aktive Epidemien umfassender überwacht und das Risiko der Ausbreitung von Tierseuchen besser und früher abgeschätzt werden können. Dazu habe man eine stärker vernetzte und cloud-basierte Plattform entwickelt, die Daten zur Tiergesundheit, Umwelt und Humangesundheit miteinander verknüpfe, erläuterte die FAO. Eine weiterentwickelte Analyse dieser Informationen ermögliche die zeitigere Identifizierung des Seucheneintrags und damit schnellere Präventionsmaßnahmen. Eigenen Angaben zufolge betrachtet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UN) das Monitoring-Tool auch als wichtigen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung.
EU-Kommission hebt ASP-Sperrzone III für Brandenburger Landkreise auf
Gute Nachricht für Schweinehalter in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch-Oderland: Da es dort in den vergangenen drei Monaten keine weiteren Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hausschweinbeständen gab, stuft die Europäische Kommission die derzeit als sogenannte Sperrzone III gelisteten Gebiete zu Gebieten der Sperrzone II herab. Diese Änderung wurde am 22.10.2021 im Amtsblatt der Europäischen Union verkündet (Durchführungsverordnung (EU) 2021/1850) und trat am Samstag den 23.10.2021 in Kraft. In der Sperrzone III gibt es insgesamt acht gewerbliche Schweinehaltungen mit insgesamt rund 31.500 Schweinen. Damit verbunden sind deutliche Erleichterungen für die schweinehaltenden Betriebe in der Region. Laut Staatssekretär im zuständigen Brandenburger Verbraucherschutzministerium, Michael Ranft, werden damit für solche Unternehmen beispielsweise die Vermarktung von Schweinefleisch und die Abnahme der Schweine durch Schlachthöfe wieder besser möglich.
„Klimakiller Kuh“ ist ein irreführendes Narrativ

Wiederkäuer gelten aufgrund ihrer Methanemission als große Klimaschädlinge. Dieses Bild ist inzwischen nicht mehr haltbar. Im Gegensatz zu CO2 wird Methan in der Erdatmosphäre innerhalb weniger Jahre wieder abgebaut und steht im Gleichgewicht mit den Emissionen, sofern die emittierte Methanmenge im Zeitverlauf konstant bleibt. Dies ist bei unseren Nutztieren der Fall, so dass deren Methanemissionen aus der Rinderhaltung in Mitteleuropa zum Temperaturanstieg nicht weiter beitragen. Insgesamt geht man davon aus, dass der Beitrag der Wiederkäuer zur Klimakrise bislang um den Faktor 3 bis 4 überschätzt wurde.
Für die Wiederkäuer selbst ist die Bildung von Methan unerlässlich, denn sie schützt das Tier vor toxischen Entgleisungen der mikrobiellen Vorgänge in den Vormägen (v.a. vor der Bildung von Alkohol). Damit stabilisiert die Methanbildung die einzigartige Fähigkeit von Wiederkäuern, faserreiche Biomasse zu verdauen und völlig ohne Nahrungskonkurrenz zum Menschen in höchstwertiges Nahrungsprotein umzuwandeln. Dieser Aspekt ist für eine klimaschonende Landwirtschaft von großer Bedeutung. So fallen im landwirtschaftlichen Pflanzenbau je Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel mindestens vier Kilo nicht-essbare Pflanzenmasse an.
Meistro informiert: EEG-Umlage sinkt 2022 - Netzentgelte steigen
Meistro - Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben mitgeteilt, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr um rund 43 Prozent auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde sinken wird - um 2,777 ct/kWh gegenüber dem Vorjahr (6,500 ct/kWh). Die EEG-Umlage ist allerdings nur ein Bestandteil des Endpreises. Daher wird damit gerechnet, dass der Rückgang die Stromkosten allenfalls stabilisieren, nicht aber senken wird. Insbesondere die Beschaffungskosten der Energieversorger waren zuletzt deutlich gestiegen. Eine Mehrbelastung beim Strompreis droht ebenfalls aufgrund steigender Netzentgelte von etwa 4%. Diese Zahl ist vorläufig. Spätestens am 31. Dezember 2021 werden die endgültigen Netzentgelte für 2022 veröffentlicht.
500 Millionen US-Dollar für die ASP-Prävention in den USA
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) kündigte an, 500 Millionen US-Dollar für die Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) bereitzustellen, die in den Fonds der USDA Commodity Credit Corporation (CCC) eingezahlt werden sollen. Die CCC, eine 1933 gegründete hundertprozentige Regierungsgesellschaft, setzt vom Kongress aufgestellte Agrarprogramme um. ASP wurde kürzlich in der Dominikanischen Republik und in Haiti entdeckt. Das erste Mal seit 40 Jahren ist die Krankheit in der westlichen Hemisphäre aufgetreten. Der Animal and Plant Health Inspection Service
(APHIS) hat sofort Schritte unternommen, um die Ausbreitung der Krankheit auf das US-Festland und auf die US-Territorien Puerto Rico und die US-Jungferninseln zu stoppen. Der National Pork Producers Council
(NPPC) begrüßte die Bereitstellung der Gelder und forderte unter anderem Mittel für zusätzliche US-Landwirtschaftsinspektoren, mehr Personal für den Veterinärdienst des USDA, Mittel für das Veterinärlager von APHIS für Ausrüstung zum Einschläfern von Schweinen und zusätzliche Waschanlagen für Viehtransporter.
Agrarökonomen kritisieren ZKL-Abschlussbericht
AgE - Kritisch bewerten die ehemaligen Hochschullehrer Prof. Ulrich Koester und Prof. Michael Schmitz die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Deren Abschlussbericht sei aus ökonomischer und politischer Sicht nicht als Grundlage für eine Änderung der deutschen Agrarpolitik geeignet, so die beiden Agrarökonomen in einem Beitrag für AGRA-EUROPE (Sonderbeilage). . Ihrer Einschätzung nach würde der von der Zukunftskommission skizzierte Weg zu einer Abkopplung der deutschen Landwirtschaft vom internationalen Markt führen. Die Agrarprofessoren prognostizieren eine langfristige und im Zeitablauf steigende Unterstützung der deutschen Landwirtschaft und subventionierte Nachfrage sozialschwacher Haushalte, sollten die ZKL-Empfehlungen umgesetzt werden. Kritisiert werden methodische Mängel im Abschlussbericht. Dazu zählt aus ihrer Sicht, dass die volkswirtschaftlichen Kosten der vorgeschlagenen Maßnahmen außer Acht gelassen worden sind. Die Quantifizierung der erwarteten finanziellen Belastungen sei daher unzureichend. Die proklamierten Ziele würden weder hinreichend begründet, noch gebe der Bericht Auskunft, welche volkswirtschaftlichen Kosten damit jeweils einhergingen.
Gegenüber AGRA-EUROPE werfen der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE), Prof. Achim Spiller, und der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, den früheren Hochschullehrern vor, den Charakter der Zukunftskommission falsch einzuschätzen.
Projekt DigiSchwein: Landwirtschaftskammer Niedersachsen stallt erste Ferkel ein
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) hat in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen zum ersten Mal 120 vier Wochen alte Absetzferkel im vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Verbundprojekt Digischwein eingestallt. Rund 5,5 Wochen werden die Tiere in der neuen Ferkelaufzucht verbringen, ehe sie mit 25 kg in eines der beiden benachbarten DigiSchwein-Mastabteile umziehen. Dort ist mittlerweile der zweite Mastdurchgang gestartet: Die etwa 2,5 Monate alten Tiere bleiben für weitere drei Monate. Die Farmmanagement-Software DigiSchwein soll schweinehaltende Betriebe künftig dabei unterstützen, Veränderungen im Bestand deutlich früher zu erkennen und damit das Wohlbefinden von Sauen, Ferkeln und Mastschweinen nachhaltig zu verbessern. Die digitale Anwendung soll außerdem die Betriebsmitteleffizienz steigern und die Umwelt durch Nährstoffreduktion schonen helfen. Welche Sensoren dazu im Betrieb einzubauen sind, welche Daten gesammelt werden und wie diese ausgewertet und in der Software eingesetzt werden müssen, will die LWK in ihrer Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen zusammen mit zahlreichen Projektpartnerinnen und -partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft klären.
Was wir gegen Googles-Tracking unternehmen
Google Chrome hat das FLoC Feature außerhalb Eurpoas bereits ausgerollt, und das Tracking bei allen Benutzer*innen ungefragt aktiviert, informiert das Softwareunternehmen Intersolute. Um einen Beitrag gegen diese aus Intersolute-Sicht fragwürdige Praxis zu leisten, nutzen wir für unsere Homepagepflege eine Software von Intersolute. Sie setzt auf unserer Website automatisch einen Opt-Out Header, so dass der Besuch unserer Website nicht zur FLoC Profilierung genutzt werden darf.
Bewusstsein deutscher Verbraucher für den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sinkt
Deutschland hat ein bewegtes drittes Quartal 2021 hinter sich. Die Folgen der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die Ereignisse in Afghanistan und ein holpriger, von Pannen geprägter Wahlkampf - all das und noch mehr hat die Menschen beschäftigt. Zurückgegangen ist dagegen ihr Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, schreibt die Rabobank in einer Pressemeldung. Auch eine fairere Entlohnung von Bauern stehe für die Verbraucher aktuell nicht auf der Agenda.