BRS News
Appetit von Rindern wird durch Grasland mit mehreren Arten stimuliert
Die Agrarforschung Schweiz - Agroscope hat in einem Versuch den Einfluss einer Fütterung mit einer Raigras-Klee-Chicorée-Mischung gegenüber reinem Englischem Raigras aus einer Monokultur auf den Verzehr bei den Rinderrassen Angus und Limousin untersucht. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Klimaerwärmung kommt graslandbasierten Produktionssystemen eine Schlüsselrolle zu. Trockenresistente Futterpflanzen, zu denen auch Chicorée gehören könnte, müssen gleichzeitig gut an die Bedingungen bei einer Beweidung angepasst sein und einen interessanten Nährwert sowie eine gute Verzehrbarkeit für Wiederkäuer aufweisen. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass die Mastrinder unabhängig von der Nutzung des Graslands – Mähen und Fütterung an der Krippe oder Beweidung – mehr Futter verzehren, wenn eine Mischung aus Raigras, Rotklee, Weissklee und Chicorée verwendet wird als bei einer Monokultur von Englischem Raigras.
CeresAward: Felix Hoffarth ist der Landwirt des Jahres 2020
Der Rinderhalter Felix Hoffarth wurde am 24. März 2021 zum Landwirt des Jahres 2020 gekürt. Der Gewinner wurde für sein Betriebskonzept geehrt, das in allen Bereichen wohl durchdacht ist. Die Produktionssysteme greifen ineinander wie Zahnräder. Die Arbeitsspitzen sind so verteilt, dass alles leistbar bleibt. Dabei hat er die Rentabilität seiner Betriebszweige immer im Blick. Er hat das Kreislaufdenken auf seinem Hof perfektioniert. Damit schafft er Effizienz und Nachhaltigkeit
, so lautet die Begründung für den Landwirt des Jahres 2020.
Beschluss des Bundeskabinetts zu eigenem Tierarzneimittelgesetz
Das Bundeskabinett hat am 24.03. dem Gesetzentwurf der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, zugestimmt, ein eigenständiges Tierarzneimittelgesetz (TAMG) für Deutschland zu schaffen. Bisher waren Tierarzneimittel Teil des allgemeinen nationalen Arzneimittelgesetzes. Mit der Neuregelung werden alle gesetzlichen Vorschriften zu Tierarzneimitteln zusammengefasst.
dmz spezial: Mythen rund um die Milch
Gesund, ungesund - ja was denn nun? Der Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach betrachtet für die Deutsche Molkereizeitung dezidiert die Vorteile der Milch, die die Nachteile bei Weitem überwiegen. Es stimmt eben doch: Die Milch macht‘s!
- Milch Mythen Teil 1: Milch macht Darmkrebs und warum auch Nobelpreisträger irren können
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 2: Wachstumsfaktoren in Milch: Angstmacher oder ist da was dran?
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 3: Milch für starke Knochen:Stimmt's oder stimmt's nicht?
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 4: Milch als Klimakiller Nr.1 – oft gehört und doch nicht wahr!
zum Beitrag - Milch Mythen Teil 5: Milch macht dick – wer's glaubt, ist selbst schuld!
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Dauergrünland ist ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz

Der Humusgehalt des Bodens hat Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit, das Wasserspeichervermögen sowie die Erosionsanfälligkeit und damit hat er eine große Bedeutung für die landwirtschaftliche Erzeugung. Darüber hinaus speichert Humus organischen Kohlenstoff und entzieht der Atmosphäre klimaschädliches CO2. Die Humusvorräte im Boden sind daher wichtig für den Klimaschutz.
Das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die erste Bodenzustandserhebung Landwirtschaft
erarbeitet, die bereits im Dezember 2018 veröffentlicht wurde. Darin wurden die Humusgehalte und Vorräte an organischem Kohlenstoff unter Berücksichtigung verschiedener Boden- und Nutzungsfaktoren untersucht. Im obersten Meter landwirtschaftlicher Böden in Deutschland sind demnach insgesamt rund 2,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Neben Unterschieden nach Standort, Bodentextur und Wassersättigung entscheidet auch die Nutzungsart über das Kohlenstoffspeichervermögen der Böden. Dauergrünlandböden schneiden dabei besonders gut ab und bevorraten durchschnittlich 200 Tonnen organischen Kohlenstoff pro Hektar. Wegen ihres ganzjährigen Bewuchses und der intensiven Bewurzelung verfügen Dauergrünlandböden vor allem im Oberboden über hohe Humusvorräte. Ackerböden speichern im obersten Meter rund 101 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. In Waldböden sind etwa 119 Tonnen Kohlenstoff je Hektar gespeichert. Berücksichtigt man jedoch auch die oberirdische Biomasse (Bäume, Sträucher) und das Totholz, ist die Kohlenstoffspeicherleistung des Waldes mit 230 Tonnen pro Hektar zu bewerten.
Die Linke fordert einen "runden Tisch zur Sicherung der Zukunft von Freiland- und Weidetierhaltungen

Die Weidetier- und Freilandhaltungen sind die am meisten tiergerechten und am Gemeinwohl orientierten Haltungsformen. Sie sind breit in der Gesellschaft akzeptiert, fördern die biologische Vielfalt und sind traditioneller Teil der Agrarkulturlandschaft. Sie schließen regionale Stoffkreisläufe, sind mit kurzen Lieferketten und einer regionalen Verarbeitung und Vermarktung verbunden und leisten damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Dennoch stehen sie aktuell oft unter erheblichem Druck, nicht nur durch Immissions-, Boden- und Gewässerschutzauflagen, sondern zunehmend auch durch das wachsende Risiko der Ein- und Verschleppung von gefährlichen Tierseuchen, wie beispielsweise aviäre Influenza (Vogelgrippe), Afrikanische Schweinepest oder Blauzungenerkrankung. Für eine gesellschaftlich gewollte Sicherung der Zukunft der Weidetier- und Freilandhaltung werden neue Konzepte gebraucht, sowohl zu den rechtlichen als auch zu fördertechnischen Rahmenbedingungen.
Die Fraktion Die Linke fordert in einem Antrag (19/27834) einen runden Tisch zur Sicherung der Zukunft von Freiland- und Weidetierhaltungen
. Als Teilnehmer dieses runden Tisches sollen nach Ansicht der Linksfraktion Tierhalter, Wissenschaftler, Tierärzte, Vertreter von Naturschutzverbänden sowie weitere Akteure zusammenkommen.
Wasserkooperationen: RLV unterzeichnet 12-Punkte-Programm
Im Rahmen eines digitalen Festaktes unterzeichneten Landwirtschaftsverbände, Landwirtschaftskammer, das NRW-Umweltministerium sowie Verbände der Wasserwirtschaft ein neues 12-Punkte-Programm zur Zukunft der NRW-Wasserkooperationen am Weltwassertag.
Online-Seminar: Klauengesundheit im Ökobetrieb
Die Verbesserung der Klauengesundheit spielt in vielen Betrieben eine zentrale Rolle für das Tierwohl und die Leistungsfähigkeit der Milchviehherde. Wolfgang Sekul, Experte vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) informiert über ursächliche Zusammenhänge. Seine Erläuterungen zeigen auf, wie Klauenerkrankungen durch gutes Management verhindert und in Erkrankungsfällen erfolgreich behandelt werden können. Regionalberater Martin Weiß begleitet das Seminar.
Termin: 31. März 2021 von 19:30 bis 21:30 Uhr
Veranstalter: Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V. zusammen mit Bioland-Gruppe Isny
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Ergänzende Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Internetseite von Bioland.
Online-Seminar: Ökolandbau in der Praxis - Melkroboter und Weidegang erfolgreich umsetzen
Weidegang gehört zur ökologischen Milchviehhaltung dazu. Doch wie lässt er sich mit automatischen Melksystemen kombinieren? Uwe Eilers vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) erläutert, worauf bei der Kombination von Melkrobotern und Weidegang zu achten ist. Sören Binder, Bioland Rinderfachberatung, wird die Veranstaltung moderieren und steht auch für inhaltliche Fragen zur Verfügung. Konrad Stöger berichtet aus seiner betrieblichen Praxis.
Termin: 31. März 2021 von 14:00 bis 16:00 Uhr
Veranstalter: Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Ergänzende Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Intenetseite von Bioland.
Regenerative Landwirtschaft: Welche Bedeutung hat Weideland beim Klimaschutz?
Weidetiere sind ein entscheidender Bestandteil eines nachhaltigen agrarischen Systems. Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen zeigt, dass die Viehhaltung, wenn sie richtig betrieben wird, dazu beiträgt, organisches Material aufzubauen und Kohlenstoff im Boden zu speichern. Der Boden ist laut der Europäischen Umweltagentur die zweitgrößte Kohlenstoffsenke nach unseren Ozeanen. Weidetiere regenerieren das Land, indem sie den Boden mit Dung düngen und somit den Pflanzen helfen, Kohlenstoff einzulagern. Die neuseeländische Beraterin für biologische Böden, Phyllis Tichinin, sagte, die Weideflächen Neuseelands könnten durch regenerative Beweidungstechniken rund 61 Megatonnen Kohlenstoff pro Jahr speichern. Das ist mehr als unsere gesamten Netto-Kohlenstoffemissionen. Das bedeutet, dass wir über die Kohlenstoffneutralität hinausgehen und kohlenstoffnegativ werden.
Was bedeutet das nun für den Verbraucher? Es sei wichtig, sich darüber zu informieren, woher die Produkte kommen und mit welchen Methoden sie produziert wurden. Fleisch müsse nicht vom Speiseplan gestrichen werden.