BRS News

18.09.2020

Bundesverband Rind und Schwein (BRS) fordert einheitliche Vorgaben für deutsche und importierte Ferkel

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In wenigen Monaten ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland nicht mehr erlaubt. Den deutschen Ferkelerzeugern stehen ab dem 01.01.2021 vier Alternativen zur Verfügung. Die in den Niederlanden zugelassene CO2-Narkose sowie die in Dänemark erlaubte Lokalanästhesie mit Procain durch den Tierarzt gehören nicht dazu. Die QS Qualität und Sicherheit GmbH hat mit ihrer Position, dass die Anforderungen für ausländische Lieferanten vergleichbar, nicht aber identisch sein müssen, erneut Unverständnis bei den deutschen Ferkelerzeugern ausgelöst. Somit sollen importierte Ferkel auch weiterhin das QS-Siegel erhalten.

Der BRS fordert QS auf, nur solchen Ferkeln, Schlachtschweinen und Fleischwaren einen QS-Status zu erteilen, die aus Ländern kommen, in denen die Ferkel nach den in Deutschland gesetzlich zugelassenen Methoden kastriert wurden.

 
18.09.2020

Niedrige Bullenkälberpreise – gibt es Handlungsalternativen?

Niedrige Erlöse für Bullenkälber aus der Milchproduktion, insbesondere in den Gewichtsbereichen unterhalb von 60 kg LG, werfen bei vielen Landwirten die Frage auf, ob die Verlängerung der Haltung und damit höheren Lebendgewichten beim Verkauf der Tiere letztendlich rentabler ist. Die Frage ist, ob sich die längere Haltung lohnt. Als Entscheidungshilfe hat die LFA MV ein Kalkulationsblatt entworfen, welches unter den entsprechenden betrieblichen Bedingungen einen Mindestpreis in Euro je Bullenkalb berechnet. Kann dieser Mindestpreis überschritten werden, ist es wirtschaftlich, Bullenkälber länger im Betrieb zu halten und mit höheren Gewichten zu vermarkten.

 
18.09.2020

Ceva Tiergesundheit bietet Arbeitsanleitung "Kälberdurchfall" an

Ceva Tiergesundheit informiert auf seinem Blog ruminants.ceva.com zu Themen rund um die Rindergesundheit. Unter der Rubrik Kälberkrankheiten steht jetzt die Arbeitsanleitung Kälberdurchfall nach Registrierung zum Download bereit. Für landwirtschaftliche Betriebe mit ausländischem Personal ist die Anleitung in fünf Sprachen erhältlich. Bei Kälberdurchfall handelt es sich um eine typische Faktorenkrankheit, bei der sowohl infektiöse als auch nicht-infektiöse Ursachen die Erkrankung verursachen. Sie tritt vor allem in den ersten zwei bis drei Lebenswochen auf, oft bestandsweise gehäuft und kann zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen.

 
18.09.2020

Futternutzung auf ökologischen Vorrangflächen möglich

Nachdem bereits die Jahre 2018 und 2019 teilweise außergewöhnlich trocken waren, ist die Lage in Deutschland auch dieses Jahr durch die Auswirkungen der erheblichen Trockenheit im Frühjahr geprägt. Dadurch fiel die Biomasseerzeugung beim Grünland und die Ackerfutter-Erzeugung in vielen Regionen erneut unterdurchschnittlich aus. Zwischenzeitliche Regenfälle haben die Situation regional zwar etwas verbessert. Aber da auch die Ernten in den Vorjahren knapper ausgefallen sind, sind auch die Futtervorräte geringer. In manchen Regionen müssen die Betriebe bereits auf ihre Wintervorräte zurückgreifen oder Grundfutter zukaufen, um ihre Tiere gut versorgen zu können. Um die Landwirte in dieser Lage zu unterstützen, hat die Bundesministerin Julia Klöckner.

  • eine Änderung der Direktzahlungen-Durchführungsverordnung sowie
  • eine Änderung der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung

auf den Weg gebracht. Dem Vorhaben hat der Bundesrat heute zugestimmt, damit können die Verordnungen kurzfristig in Kraft gesetzt werden. Damit schafft die Bundesministerin die Möglichkeit für Landwirte, zusätzliche Flächen für Futterzwecke zu nutzen. Konkret werden die Länder ermächtigt, allgemein oder im Einzelfall Gebiete mit witterungsbedingtem Futtermangel auszuweisen. In diesen Gebieten können die Landwirte dann Flächen mit Zwischenfruchtanbau oder Gründecke – die bei Beantragung der Direktzahlungen als im Umweltinteresse genutzte Flächen ausgewiesen wurden – für Futterzwecke (Schnittnutzung und Beweidung) nutzen.

 
18.09.2020

55%-Klimaziel: EU-Kommission plant im Verkehr mit Fata Morgana

Den in Brüssel bekannt gewordenen 2030 climate target plan der Europäischen Kommission kritisiert der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) scharf. Der VDB fordert, dass alle erneuerbaren Kraftstoffe - insbesondere Biodiesel, Bioethanol und Biomethan - auf die Flottengrenzwerte für Fahrzeuge angerechnet werden. Mehr erneuerbare Kraftstoffe bedeuten mehr Klimaschutz. Elektromobilität allein reicht absehbar nicht aus. Mehr Realismus und weniger Fata Morgana stünden der Kommission gut zu Gesicht, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Offenbar nimmt die Europäische Kommission eher ein grandioses klima-, industrie- und landwirtschaftspolitisches Scheitern in Kauf, als sich von ihrem konzeptionellen Irrweg zu verabschieden. Auf anderen Kontinenten gehe man weniger ideologisch vor. Sollte die Kommission diesen abstrusen Plan umsetzen, werden die Emissionen im Verkehr nicht sinken, sondern steigen, befürchtet der VDB.

Norbert Lins, Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses im Europäischen Parlament glaubt, dass die Speicherungskapazitäten der Land- und Forstwirtschaft ausschlaggebend für den Erfolg der erhöhten Einsparungsziele werden. Nach Angaben des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Bayern bewerte er es als positiv, dass die Kommission den Weg für neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirtinnen und Landwirte ebnet. Somit würden Klimaschutz, Ernährungs- und Einkommenssicherheit gleichzeitig gefördert und machten die Landwirtschaft fit für den Klimawandel.

 
18.09.2020

Modellrechnung MONERIS zur Ausweisung von phosphatbelasteter Regionen nicht geeignet

UBA: 11 Phosphatquellen

Vorgestern hatte der Agrarausschuss des Bundestages zu einem nicht öffentlichen Fachgespräch zum Thema Ausweisung von nitratbelasteten Gebieten mit besonderen Düngeauflagen geladen. Dabei sei am Rande auch über die Eignung der bisher für die Nitratbelastung genutzten Modellrechnung MONERIS für die Ausweisung phosphatbelasteter Regionen gesprochen worden. Der BRS erinnert in diesem Zusammenhang an eine Aussage des Hessischen Gewässerexperten, Dr. Peter Seel, die von topagrar bereits 2019 veröffentlicht wurde. Danach ist der Beitrag der Landwirtschaft an Überdüngung der Fließgewässer mit Phosphor nur gering – bisherige Modellrechnungen methodisch ungeeignet. Derzeit werden elf Eintragungswege von Phosphat in Oberflächengewässer beschrieben (siehe UBA-Grafik); davon scheint der Gesetzgeber acht zu ignorieren und bei drei weiteren den Landwirtschaftsanteil zu überschätzen. Es ist richtig und wichtig, den Phosphateintrag in den Flüssen zu reduzieren. Das darf aber nicht allein der Landwirtschaft auferlegt werden.

 
18.09.2020

PhöniXGroup: Rinderzuchtorganisationen bündeln Kompetenzen

Phönix Group2

RinderAllianz GmbH, RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH, Qnetics GmbH, Rinder-Union West eG und Rinderunion Baden-Württemberg e.V. haben am 17. September 2020 ihre künftige Kooperation unter dem Namen PhöniXGroup bekannt gegeben.

Als Ziele wurden u.a. genannt

  • die Zuchtarbeit (Know-How, wissenschaftliche Kenntnisse) zu bündeln
  • den Tiereinkauf (Bullen, weibliche Tiere: 60 % Inland, 40 % Ausland) zu organisieren
  • die Bullen besser auszulasten, um dadurch u.a. den Spermapreis stabil zu halten.

Weitere Informationen finden Sie auf der gestern freigeschalteten neuen Homepage www.phoenix-genetics.de.

 
17.09.2020

Westfleisch und NGG vereinbaren Tarifvertrag

Westfleisch hat mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten(NGG) einen Tarifvertrag zur Eingliederung neuer Mitarbeiter abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht dabei die Übernahme und Neueinstellung von rund 3.000 Beschäftigten, die bisher bei externen Werkvertragsunternehmen angestellt waren. Mit dem nun vereinbarten Tarifvertrag steht fest: Ab Januar 2021 werden alle Mitarbeiter in der Schlachtung und Zerlegung direkt bei unseren beiden bestehenden Schlachtunternehmen Westfleisch SCE beziehungsweise Westfleisch Erkenschwick GmbH angestellt sein, erklärt Carsten Schruck, geschäftsführender Vorstand von Westfleisch. Nach Abschluss des Übernahmeprozesses wollen wir gemeinsam mit der NGG die relevanten bestehenden Tarifverträge modernisieren und auf die neuen Gegebenheiten hin anpassen.

 
17.09.2020

Maßnahmenpaket intelligente Flächennutzung des Landes NRW

NRW-Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser hat ein Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächenentwicklung vorgelegt, das den Flächenverbrauch weiter eindämmen soll. Bausteine sind unter anderem die Entwicklung eines Brachflächenkatasters oder eines Flächenzertifikathandels unter Kommunen. Fläche ist endlich. Unterschiedliche Ansprüche führen zu Nutzungskonflikten und lassen die natürliche Ressource Boden immer knapper werden. Das Maßnahmenpaket zur intelligenten und effizienten Flächennutzung wird dazu beitragen, den Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen weiter zu senken, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zu dem in dieser Woche vom Kabinett beschlossenen Maßnahmenpaket.

 
17.09.2020

Stammzellenübertragung könnte die Tierzucht revolutionieren

Forscher haben eine Methode entwickelt, genetisch unfruchtbaren Tieren Sperma bildende Stammzellen von auserwählten Artgenossen zu transplantieren. Die Leihväter begannen daraufhin, Spermazellen dieser Spender zu bilden, informiert die Berliner Zeitung und beruft sich dabei auf eine Wissenschaftliche Veröffentlichung im Fachmagazin "PNAS".