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Bundesumweltministerium: Vorschlag für neue Regeln zum Umgang mit dem Wolf
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat am 12.10. in Berlin ihre Vorschläge vorgestellt, wie Wölfe nach Rissen schneller geschossen werden können. Es sieht vor, dass 21 Tage lang auf einen Wolf geschossen werden darf, der sich im Umkreis von 1.000 Metern von der Rissstelle aufhält. Anders als im bisherigen Verfahren muss hierfür nicht das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden. Die Ausnahmegenehmigung für den Abschuss kann von den Behörden erteilt werden, nachdem ein Wolf zumutbare Herdenschutzmaßnahmen in zuvor festgelegten Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen überwunden und Weidetiere gerissen hat. Gemeinsam mit den Ländern arbeitet das BMUV zudem an begleitenden Maßnahmen wie der Einführung von Musterbescheiden, die den Verwaltungsaufwand der Länder weiter reduzieren und damit entbürokratisieren würden. Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) sind die Vorschläge völlig unzureichend und nicht geeignet, die offensichtlichen Probleme für die Weidetierhaltung zu lösen. Laut DBV wäre ein vorbeugender Herdenschutz durch eine Reduzierung des Wolfsbestandes erforderlich.
Politik lässt Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen alleine
Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV) und Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) kritisieren die mangelnde Aktualität der vor wenigen Tagen vom Bundesumweltministerium veröffentlichten Wolfszahlen. Das derzeitige Monitoringverfahren mit Stichtag 30. April verharmlost die dynamische Entwicklung in Deutschland erheblich, da der Nachwuchs aus dem Sommer regelmäßig fehlt: Bei offiziell nachgewiesenen 231 Wolfspaaren sind das im Jahr 2023 mindestens 1.000 zusätzliche Welpen. Demnach gibt es derzeit 2.000 bis 3.000 Wölfe in Deutschland. Deutlich wird die bundesweite Diskrepanz zudem am Beispiel Niedersachsen: 39 Wolfsrudel hat das Bundesumweltministerium offiziell vermeldet, der tagesaktuelle Wert liegt allerdings bei 50.
Wie heimische Landwirte auf den Klimawandel reagieren
Heimische Landwirtschaft - Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor ganz neue Herausforderungen und erfordert ein komplettes Umdenken. Denn nicht nur Menschen und Tiere leiden unter der immer häufiger auftretenden Hitze und Trockenheit. Auch viele unserer heimischen Kulturpflanzen sind nicht dafür angelegt – was immer häufiger zu schlechten Ernten führt. Vermehrt setzen Betriebe darum auf Kulturen, die z.B. aus Afrika, Amerika oder dem Mittelmeerraum stammen und mit Wärme- und/oder Trockenheit besser zurechtkommen. So wachsen mittlerweile auch Erdnüsse in Niedersachsen oder Ingwer in Bayern.
Welchen Effekt haben tanninhaltige Futtermittel auf die Methanemissionen von Milchkühen?
Die Agrarforschung Schweiz (Agroscope) hat die Auswirkung der Verfütterung von Raigrassilage, Rotkleesilage und Esparsettensilage mit und ohne Zugabe von Akazien-Extrakt auf die CH4-Produktion im Pansen von Milchkühen sowie die CH4-Freisetzung aus der Gülle. Fazit: Akazie verringerte die CH4-Produktion im Pansen um 10 %, nicht aber die CH4-Emissionsintensität. Die Verfütterung von Esparsetten-Silage führte zu einer Reduktion der CH4-Emissionen aus der Gülle. Sowohl die CH4-Produktion im Pansen als auch die Freisetzung aus der Gülle waren vom Fasergehalt des Futters abhängig. Da tanninhaltige Futtermittel nicht nur die Methanproduktion sondern auch die Produktivität beeinflussen können, ist der Einsatz in der Praxis sorgfältig abzuwägen.
Bayerischer Bauernverband: Lidl versucht Verbraucherverhalten zu lenken
Der Bayerische Bauernverband (BBV) kritisiert Lidl für die Preissenkung veganer Produkte. Indirekt werden tierische Erzeugnisse damit in ein schlechtes Licht gerückt, mahnt Landesbäuerin Singer.
BBV-Landesbäuerin Christine Singer bringt es auf den Punkt: Mit der einseitigen preislichen Bevorzugung ihrer veganen Eigenmarke verfälscht Lidl unnötiger Weise ein intaktes Marktgefüge und wertet indirekt tierische Produkte ab. Eine bewusste Ernährung sollte vor allem auf viele frische, unverarbeitete und regionale Lebensmittel setzen sowie einen vielfältigen Mix aus pflanzlichen und tierischen Proteinen. Ich wünsche mir von Lidl, dass sie sich weiter auf den Ausbau der Strategie Herkunft Deutschland konzentrieren und dabei pflanzliche und tierische Lebensmittel fair und gleichwertig behandeln
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Verbraucherpreise steigen, Erzeugerrpreise sinken - wer macht sich die Taschen voll?

BZL - Während die Verbraucherpreise weiter steigen, ist bei den Erzeugerpreisen landwirtschaftlicher Produkte eine Trendwende zu erkennen. Sie lagen im Juli 2023 um 3,7 Prozent niedriger als im Juli 2022 und damit den vierten Monat in Folge unter dem jeweiligen Vorjahresniveau, informiert das BZL in einer aktuellen Pressemeldung. Das liege vor allem am sehr hohen Preisniveau im Jahr 2022. Besonders auffällig sei die Spanne der Veränderung bei den tierischen Produkten. Lagen die Erzeugerpreise hier im Januar 2023 noch um gut 36 Prozent über den Vorjahrespreisen, war im Juli 2023 ein Minus von knapp vier Prozent zu verzeichnen. Bei Aufschlüsselung der Preise für pflanzlicher Produkte werde erkennbar, wie groß die Schwankungen sind, mit denen landwirtschaftliche Betriebe kalkulieren müssen.
Experten vermuten eine Bereicherung durch Lebensmittelkonzerne, beweisen können sie sie nicht.
Jetzt Anmelden: Milk.Fluencer-Treff am 27.10.2023 in Mechernich

Junge Milchkuhhalter:innen können sich ab sofort zum ersten Milk.Fluencer-Treff am 27.10.2023 in Mechernich anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei und erfordert keine Vorkenntnisse im Bereich Social Media. On Top: Besuch der hochmodernen Hochwald-Molkerei. Interessiert?
Erster Fall von Epizootischer hämorrhagischer Krankheit bei einem Kalb in der Schweiz nachgewiesen
Die Schweizer Veterinärbehörden haben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kanton Bern die Epizootische Hämorrhagische Krankheit EHD bei einem Kalb nachgewiesen. Es handelt sich um den ersten bestätigten EHD-Fall in der Schweiz. Die Krankheit wird durch Mücken übertragen und befällt vor allem Hirsche und Rinder.
Ernährungswissenschaft als Alibi für Hochverarbeitete Lebensmittel?
Übersetzt aus Aleph-Blog: Systeme zur Erstellung von Nährstoffprofilen, die zur Bewertung der Gesundheit von Lebensmitteln entwickelt wurden und für die Etikettierung auf der Verpackungsvorderseite und Ernährungsberatung verwendet werden, übertreiben möglicherweise nicht nur die Risiken tierischer Lebensmittel, sondern unterschätzen auch die Risiken hochverarbeiteter Lebensmittel (UPFs). Lebensmittelkonzerne nutzen solche Modelle, um Produkte oberflächlich neu zu formulieren, ohne die tatsächlichen gesundheitlichen Auswirkungen von UPFs zu berücksichtigen. UPFs sind weit verbreitet und haben negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. UPFs werden typischerweise aus billigen, extrahierten und raffinierten Zutaten hergestellt, denen es an ganzen und frischen Bestandteilen mangelt. Sie enthalten oft Zusatzstoffe und sind so konzipiert, dass sie übertrieben schmackhaft sind, was zu quasi-süchtigem Verhalten und gedankenlosem Essen führt. UPFs werden aggressiv vermarktet und Unternehmen nutzen Greenwashing- und Nutri-Washing-Taktiken, um Nachfrage innerhalb globaler Lieferketten zu schaffen. Als solche ersetzen sie traditionelle Mahlzeiten und tragen zur Atomisierung der Gesellschaft bei. UPFs wirken sich unverhältnismäßig stark auf niedrigere sozioökonomische Gruppen aus und verschärfen Ernährungsungleichgewichte.
Gewässerrandstreifen: in Niedersachsen startet das Auszahlungsverfahren
Ein Baustein des Niedersächsischen Weges sind Gewässerrandstreifen, auf denen Landwirte in Niedersachsen keine Dünge- und Pflanzenschutzmitteln mehr einsetzen dürfen, dafür aber einen Ausgleich erhalten.