BRS News Rind

24.06.2020

USA: Weitere 228 Millionen Dollar für das Coronavirus-Finanzhilfeprogramm

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) gab in der vergangenen Woche weitere 228 Millionen US-Dollar an Zahlungen im Rahmen des Coronavirus-Finanzhilfeprogramms (CFAP) aus. Bis heute hat das USDA mehr als 895 Millionen US-Dollar an CFAP-Zahlungen allein für Milchprodukte ausgegeben. Die gesamten CFAP-Zahlungen an alle Landwirte belaufen sich auf etwas mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Etwa 15.222 Milchbauern haben bisher Zahlungen erhalten, was fast 50 Prozent der Gesamtzahl der Milchbauern des Landes entspricht. Die durchschnittliche Zahlung beläuft sich auf knapp 59.000 US-Dollar pro Betrieb.

 
24.06.2020

Insektenschutz in der Kulturlandschaft nur in Kooperation mit den Landwirten

Anlässlich des 2. Runden Tisches Insektenschutz mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe stärker zu berücksichtigen: "Wir sind bereit, den Weg der weiteren Veränderung mitzugehen und noch mehr für die Artenvielfalt zu tun. Dieser Weg muss wissenschaftlich begleitet werden, eine Folgenabschätzung muss durchgeführt werden. Die Zukunftsfähigkeit der Betriebe, aber auch die Versorgungssicherheit mit hochwertigen, heimischen Lebensmitteln darf nicht vergessen werden. Ein Tunnelblick auf die pauschale Reduzierung des Pflanzenschutzes und auf eine Verbotspolitik ist auch für den Insektenschutz nicht hilfreich, wird aber zu einer deutlichen Schwächung der Betriebe führen. Insektenschutz ist in der Kulturlandschaft nur in Kooperation mit den Landwirten möglich. Rukwied kritisiert, das Aktionsprogramm konzentriere sich ausschließlich auf die Landwirtschaft und vernachlässige zentrale Probleme wie den ungebremsten Flächenfraß, Urbanisierung und Mobilität.

 
23.06.2020

Podcast: "Mehr Tierwohl - Was Stallumbauten im Wege steht"

Viele Landwirte sind bereit, die Haltung von Nutztieren zu verbessern. Doch sie scheitern oft an bürokratischen beziehungsweise rechtlichen Hürden, beklagte der Deutsche Bauernverband. Das gipfelte sogar in dem Vorwurf an das Bundesumweltministerium, es bremse Tierwohl aus. Gerade Ausläufe für Tiere verursachen mehr Emissionen und stehen daher in Diskrepanz mit dem Emissionsschutzrecht.

 

 
22.06.2020

Kingston-Töchter - Ein Video von GGI-Spermex

Um internationale Kunden in Zeiten von Corona auf digitalem Wege informieren zu können, bringt GGI-Spermex die Kingston-Töchter per Video-Stream zu ihnen. Letzte Woche wurden acht Kingston-Töchter in hessischen und thüringischen Ställen gefilmt. Der Film ist auch auf der Internetseite von Qnetics zu finden.

 
19.06.2020

Video zur Tierbeurteilung verfügbar

Der BRS hat in Zusammenarbeit mit dem VOST ein Erklär-Video zur Tierbeurteilung von Deutschen Holsteins zusammengestellt. Das Video richtet sich an alle Interessierten und ist gut geeignet für die Vorbereitung der landwirtschaftlichen Abschlussprüfung. Im Video werden alle Linearmerkmale am Tier gezeigt und erklärt.

 
19.06.2020

Änderung des Baugesetzbuchs für mehr Tierwohl läuft ins Leere

Das Bundeskabinett hat gestern auf Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Tierwohls in Tierhaltungsanlagen beschlossen. Mit einer entsprechenden Änderung des Baugesetzbuches wird ermöglicht, dass für eine Erweiterung oder den Umbau von Ställen, die der Verbesserung des Tierwohls dienen, eine Vorlage eines Bebauungsplans nicht mehr erforderlich ist. Das betrifft Anlagen, die vor dem Jahr 2013 gebaut wurden. Voraussetzung ist, dass der Tierbestand nicht erweitert wird.

Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Er wird aber vermutlich nicht ausreichen. Wichtiger ist eine Beseitigung der sog. Zielkonflikte, die sich aus Auflagen anderer Gesetz ergeben. Insbesondere die TA-Luft, die sich derzeit in der Ressortabstimmung befindet, könnte für Tierschutzinvestitionen ein großes Problem darstellen.

 
19.06.2020

Die Wahrheit über CO2 ist nicht aus der Luft gegriffen.

(c) Lehner Maschinenbau: C02 binden - Grünland

Die LEHNER Maschinenbau GmbH aus Westerstetten hat ein neues Internetportal geschaffen, mit dem sie auf die vorübergehende Kohlenstofffixierung und Sauerstofferzeugung wichtiger deutscher Ackerbaukulturen hinweisen möchte. Durch die Aktion wird auch deutlich, worin sich Landwirtschaft und industrieelle Produktion unterscheiden: während die Land- und Forstwirtschaft aufgrund der Photosyntheseleistung der Pflanzen und des C02-Speichervermögens von Pflanzenrückständen Teil des regenerativen C02-Kreislaufs sind, benötigen viele andere Branchen fossile Energie. Das heißt aber nicht, dass die Lebensmittelproduktion Klima neutral ist. Das hängt von vielen anderen Faktoren ab, z.B. der Mechanisierung bei Pflanzung, Bestandsführung und Ernte sowie der Lagerung, dem Transport und der Verarbeitung. Erst wenn mehr C02 in Pflanzen und Humus gespeichert als für die Lebensmittelerzeugung emittiert wird, ist der Ackerbau Klima neutral. Eine fachliche Einordnung unter Aspekten der Emission nimmt das Thünen-Institut vor. Agrarfakten beschreibt die Notwendigkeit einer C02-Saldenbildung ohne Berücksichtigung von kurzfristiger und langfristiger C02-Bindung - für eine Effizienzbetrachtung auf Betriebsebene.

 
18.06.2020

Auswirkung von verschiedenen Verfahren der Güllebehandlung auf das Wachstum von Deutschem Weidelgras und die Nährstoffdynamik des Boden

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat drei innovative und praxisnahe Masterarbeiten in der Pflanzenproduktion ausgezeichnet. Eine unabhängige Jury wählte im Auftrag des DLG-Vorstandes aus den insgesamt 25 eingereichten, sehr guten Arbeiten drei besonders herausragende aus. Die Preisträger kommen in diesem Jahr von der Universität Hohenheim, der Technischen Universität in München und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Der Preis ist nach Wilhelm Rimpau, dem Vater der deutschen Pflanzenzüchtung und Gründer der Saatzuchtabteilung der DLG, benannt.

 
18.06.2020

Neuseeland: Die Landwirtschaft muss Teil der Lösung sein

Im November brachte Premierministerin Jacinda Ardern mit parteiübergreifender Unterstützung das Null-Kohlenstoff-Gesetz durch das Parlament. Darin werden die Methan-Ziele von anderen Treibhausgasen getrennt, mit dem Ziel, das biogene Methan bis 2030 um 10% und bis 2050 um 24-47% zu reduzieren. Die Landwirtschaft ist für Neuseeland unglaublich wichtig, sagte sie. Aber sie muss auch Teil der Lösung sein. Deshalb haben wir auf die Wissenschaft und auch auf die Industrie gehört und ein spezifisches Ziel für biogenes Methan geschaffen.
Neuseeland forscht an der klimaschlauen Kuh. Spezialisierte Zuchtprogramme konzentrieren sich auf Tiere, die hitzebeständiger, widerstandsfähiger und produktiver sind. Züchterisch soll auf die genetische Neigung zu niedrigerem Methanausstoß während des Verdauungsprozesses Einfluss genommen werden. Hinsichtlich der Hitzetoleranz findet beispielsweise die Fellfarbe Beachtung. Für diese Zuchtprogramme werden Tiere im Hochleistungssegment einbezogen. Weiterhin wird in Neuseeland an der Meeresalge Asparagopsis als Futterzusatz in der Rinderfütterung geforscht. Die Beimengung in Höhe von 2 % verringere den Methanausstoß der Wiederkäuer um durchschnittlich 80 %. Die hierfür erforderliche Massenproduktion des Seegrases auf kosteneffiziente Weise sei momentan der limitierende Faktor.

 
18.06.2020

Tierhaltung verursacht 4,12 Prozent an den Gesamtemissionen Deutschlands

(c) BZL: C02 - Speichervermögen der Weidehaltung

Seit 1990 sei der Methanausstoß in der Landwirtschaft um etwa 25 Prozent gesenkt worden. Dennoch emittiere die Rinder- und Milchviehhaltung 30 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent, die gesamte Landwirtschaft verursache 34 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Dies entspreche einem Anteil von 3,6 bzw. 4,12 Prozent an den Gesamtemissionen Deutschlands. Zur Methanreduktion sieht die Bundesregierung eine bessere Reststoffnutzung vor, etwa durch Biogasanlagen. Eine Reduktion der Viehbestände sei allerdings nicht geplant. Auch die CH4-Sequenzierung, bei der Methan im Weideboden gespeichert werden soll, habe hierzulande kein großes Potenzial.

Die Antwort berücksichtigt nicht die aktuellen Erkenntnisse zum Methankreislauf.