BRS News Schwein
IGW: Backhaus sieht Tierhaltung in Deutschland in Gefahr
Mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich MInister Till Backhaus am 20. Januar über die prekäre Situation der Schweinehaltung gesprochen, die in Mecklenburg-Vorpommern zu neuen Betriebsaufgaben geführt hat. Ich bin mit den vorgelegten Eckpunktepapieren und Gesetzentwürfen der Bundesregierung nicht einverstanden. Anstatt den allgemein anerkannten Borchert-Plan komplett umzusetzen, wird nur ein Teil des ursprünglichen Konzeptes angegangen. So wird ein Ansatz, der viel Zuspruch erfahren hat wirkungslos. Es erzeugt keinerlei Aufbruchstimmung, sondern eher das Gegenteil – Frust und Perspektivlosigkeit bei den Tierhaltern. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat Ergebnisse bei der Tierhaltungskennzeichnung und den Umbau der Tierhaltung als wichtigstes Ziel für das Jahr 2022 deklariert. Das Jahr 2022 ist beendet, die Bilanz mager
, positionierte sich Minister Backhaus.
Schweinehalter brauchen Hilfen und Planungssicherheit
Die Betriebe in der Schweinehaltung brauchen jetzt ganz konkrete Unterstützung durch die Bundesregierung. Zudem müsse die Ampel Planungssicherheit für den Nutztierstandort Deutschland schaffen. Diese dringenden Forderungen an die Bundesregierung richteten Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einem Besuch des schweinehaltenden Betriebes der Familie Scharl bei Eichstätt. Wenn die Zahl dieser Betriebe weiter so dramatisch zurückgehe wie in den letzten Jahren, müsse in Deutschland noch mehr Schweinefleisch importiert werden. Was die Bundesregierung kürzlich an Plänen zum Umbau der Nutztierhaltung vorgestellt hat, reiche nicht im Geringsten, um den Bäuerinnen und Bauern eine Perspektive zu bieten. Nach Berechnungen des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums können mit den vom Bund bereitgestellten Mitteln in diesem Jahr gerade mal 0,7 Prozent der Mastschweineplätze in Deutschland neu gebaut werden.
Studie: Fleisch-Importstopp in Afrika würde Versorgungslage schaden
Die EU exportiert große Mengen an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, unter anderem Geflügelfleisch, in westafrikanische Länder. Dies steht in der Kritik, die Armut in Westafrika zu verschlimmern, da die billigen Importe lokale Erzeugerpreise drücken. Forschende der Universitäten Bonn und Göttingen haben am Beispiel Ghana berechnet, welche Effekte sich ergäben, wenn das Land seine Importzölle für Geflügelfleisch deutlich erhöhen oder die Importe sogar einstellen würde. Das Ergebnis: Bei einem Importstopp würden lokale Produzenten tatsächlich über ein Drittel mehr für den Verkauf ihrer Hähnchen bekommen – allerdings würden die meisten Haushalte in Ghana davon nicht profitieren, da auch die Preise für die Konsumenten steigen würden. Viele Kleinbauernhaushalte produzieren Geflügel vor allem für den Eigenbedarf, sind also von den Preisen weniger stark betroffen. Arme Haushalte würden bei einem Importstopp 80% weniger Hähnchenfleisch essen. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch steige in vielen Ländern Afrikas stark an und könne nicht durch die heimische Produktion allein gedeckt werden.
Wachstumskurven von Duroc-Schweinen
Duroc-Mastschweine sind durch ihre enorme Wachstumsleistung bekannt. Doch wie hoch sind ihre Tageszunahmen in den einzelnen Gewichtsabschnitten? Und wie viel fressen die Durocs in den jeweiligen Phasen? In einem Versuch hat die LWK Niedersachsen Duroc-Kreuzungen ad libitum und rationiert gefüttert und 14-tägige Wägungen durchgeführt.
Aktuelle Veröffentlichungen des Netzwerk Fokus Tierwohl
Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer Netzwerk Fokus Tierwohl
stellt neue Informationen aus dem Bereich Schweine- und Rinderhaltung für die Praxis auf seiner Internetseite www.fokus-tierwohl.de zur Verfügung:
- Podcast Klima schonen – Emissionen aus dem Schweinestall senken
- Leitfaden SchweineWohl im Fokus – Alternative Abferkelsysteme: Bewegungsbuchten und Buchten zur freien Abferkelung
- Leitfaden: Bedeutung der Strukturversorgung beim Mastbullen
Vion stellt KI-Kameraüberwachung für mehr Tierschutz auf der IGW vor
Die Vion Food Group stellte am 20.01. auf der Grünen Woche ihren Fortschritt beim Thema Tierschutz vor. Branchenvertreter konnten sich über ein Überwachungstool mit intelligenter Kameratechnologie informieren, das Vion zusammen mit dem niederländischen Tierschutzbund, Beratungshaus Deloitte und der Tierschutzorganisation Eyes on Animals entwickelte. Dieses Überwachungstool beruht auf künstlicher Intelligenz und kommt an mehreren Vion-Standorten in Deutschland und den Niederlanden zum Einsatz. Die Bilder werden automatisch von einer Software ausgewertet. Das System erkennt Bewegungen von Menschen, Tieren und Objekten sowie deren Interaktion.
OVID-Statement zu geplanten Stopp von Biokraftstoffen
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat Medienberichten zufolge einen Vorschlag zum stufenweisen Ausstieg von Biokraftstoffen in die Ressortabstimmung eingebracht. Dazu die Präsidentin des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), Jaana Kleinschmit von Lengefeld: Mit der geplanten Abschaffung von Biokraftstoffen wird Deutschland seine hochgesteckten Klimaziele niemals erreichen. Denn ausgerechnet im Verkehrssektor, wo jede eingesparte Tonne CO2 zählt, würden sich die CO2-Emissionen um etwa elf Millionen Tonnen erhöhen. Fakt ist: Biokraftstoffe schützen bereits jetzt das Klima
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ELER-Tierwohl-Förderung (Ringelschwanzprämie) Niedersachsen: Antragsverfahren ab 2023
Das Land Niedersachsen fördert die besonders tiergerechte Haltung von Ferkeln und Mastschweinen mit Ringelschwanz sowie die besonders tiergerechte Haltung und freie Abferkelung von Sauen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat den Richtlinienentwurf für das diesjährige Antragsverfahren (Maßnahmenbeginn 01.12.2023) veröffentlicht. Wie die Landwirtschaftskammer in ihre Pressemeldung mitteilt, könnten sich noch kleinere Änderungen ergeben. Es sei jedoch nicht davon auszugehen, dass sich Änderungen an den fachlichen Vorgaben, also an den Bedingungen zu den einzelnen Maßnahmen, ergeben werden.
Stellungnahme des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung: Zukunft der landwirtschaftlichen Tierhaltung: Den Wandel gestalten!
Die Bundesregierung hat in den letzten Monaten mehrere Gesetzesvorhaben zur Nutztierhaltung eingeleitet. Das Kompetenznetzwerk begrüßt, dass die Bundesregierung hier aktiv geworden ist. Allerdings sind die bisher vorgeschlagenen Maßnahmen in ihrer jeweiligen Ausgestaltung und im Zusammenwirken nicht in der Lage, den Umbau des gesamten Sektors zu bewerkstelligen. Wenn die Politik die Transformation des Sektors nicht langfristig und umfassend gestaltet, sondern sich vor allem auf die Weiterentwicklung von Ordnungsrecht und Kennzeichnung beschränkt, wird Tierhaltung in Länder mit geringeren Anforderungen verlagert und der inländische Konsum zunehmend durch Importe gedeckt. Wichtige Ziele der Bundesregierung würden so nicht erreicht. Die landwirtschaftlichen Betriebe benötigen eine klare Orientierung, wie Deutschland seine Nutztierhaltung entwickeln will, und dazu passende und verlässliche Politikmaßnahmen. Daher unterbreitet das Kompetenznetzwerk nachfolgend Vorschläge zur Verbesserung einzelner Gesetzesvorhaben und mahnt erneut eine kohärente Gesamtstrategie für den Nutztiersektor an.
Forsa-Umfrage: Initiative Tierwohl überzeugt die Verbraucher
Eine repräsentative Umfrage des forsa Instituts, die im Januar 2023 im Auftrag der Initiative Tierwohl (ITW) durchgeführt wurde, zeigt, dass 69 Prozent der befragten Verbraucher schon einmal von der ITW gehört oder gelesen haben und dass 92 Prozent das Konzept dahinter als gut bis sehr gut bewerten. 95 Prozent der Deutschen halten regelmäßige Kontrollen der landwirtschaftlichen Betriebe im Hinblick auf eine vertrauenswürdige Tierhaltungskennzeichnung für notwendig. Die Initiative Tierwohl weist darauf hin, dass regelmäßige Kontrollen der Betriebe vor Ort seitens der Bundesregierung im Rahmen der geplanten staatlichen Tierhaltungskennzeichnung jedoch bislang nicht vorgesehen seien.