BRS News Schwein

01.07.2021

Antibiotikaeinsatz bei Tieren rückläufig

Der Einsatz von Antibiotika ist zurückgegangen und bei zur Lebensmittelerzeugung genutzten Tieren erstmals geringer als beim Menschen. Dies geht aus dem neuesten Bericht hervor, den die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) veröffentlicht haben. Der auf dem Konzept Eine Gesundheit beruhende Bericht der drei EU-Agenturen enthält Daten zum Antibiotikaverbrauch und der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen in Europa im Zeitraum von 2016 bis 2018.

 
01.07.2021

Eco-Score: noch ein Label

In Frankreich ist eine erste Kennzeichnung des ökologischen Fußabdrucks von Lebensmitteln an den Start gegangen. Für den Eco-Score stellt die Agentur für Umweltschutz und Energie (ADEME) Ergebnisse aus Analysen sog. Produktlebenszyklen pro erzeugtem und verbrauchtem Kilogramm zur Verfügung.

Damit lehnt sich das Label an Nachhaltigkeitsbewertungen von Produkten an, die aus der fossilen Industrie stammen. Lebensmittel sind aber keine Schrauben. Besser wäre eine Bewertung auf der Basis von Kalorien oder im Falle von tierischen Produkten auf der Basis von Proteinen und deren Bioverfügbarkeit. Vorschläge dazu gibt es schon lange. Faktoren wie z.B. der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Antibiotika, das Tierwohl sowie Auswirkungen auf Böden und die Artenvielfalt werden nicht berücksichtigt. Eine Bewertung auf Grundlage der o.g. Analysen benachteiligt z.B. Fleisch von Grünlandbetrieben.

 
01.07.2021

Interaktive Karte: wie denkt Deutschland zu Themen "Landwirtschaft" und "Nahrung"?

Die Rabobank hat ihr Internetangebot um einen Service erweitert. Mit Hilfe des sog. Rabobank Food Navigators kann man sich über Umfrage-Ergebnisse bei deutschen Verbrauchern zu den Themen Landwirtschaft und Konsum informieren. Die Ergebnisse wurden als interaktive Deutschlandkarte aufbereitet und sind ansprechend visualisiert. Interessant ist auch der regionale Vergleich zwischen Bundesländern.

 
30.06.2021

Bekenntnis zum Zukunftsstandort Deutschland

Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) ist gestern mit einem klaren Bekenntnis zum Zukunftsstandort Deutschland zu Ende gegangen. Alle Beteiligten haben ihre Dialog- und Kompromissbereitschaft unter Beweis gestellt. Nach neun Monaten und zahlreichen Arbeitsgruppen- und Plenarsitzungen sind sich alle Seiten nähergekommen, im Ergebnis liegt nun ein Abschlussbericht vor. Es dürfe keine Verlagerungen ins Ausland geben: Für eine erfolgreiche Transformation des Agrar- und Ernährungssystems müssten alle Maßnahmen so angelegt sein, dass Produktionsverlagerungen, sogenannte Leakage-Effekte vermieden werden. Daher sei ein EU-weiter Ansatz dringend geboten.

 
30.06.2021

Globale Fleischproduktion steigt, Handel verlangsamt sich

Die Fleischproduktion wird in diesem Jahr voraussichtlich steigen, so der aktuelle Ausblick der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Die UN-Experten rechnen mit einem Anstieg der weltweiten Fleischproduktion um 2,2 % auf 346 Mio. Tonnen. Vor allem in China, Brasilien, Vietnam, den USA und der EU wird die Produktion in diesem Jahr voraussichtlich steigen. Die Schweinefleischproduktion wird um 4,2 % auf 114 Mio. t anwachsen. Allerdings liegt die Zahl immer noch 5 % unter dem Niveau von 2017, bevor die ASP-Krise fast alle asiatischen Länder betraf. Die weltweite Rindfleischproduktion wird sich den Prognosen zufolge ebenfalls leicht erholen, und zwar um 1,2 % auf 72 Mio. Tonnen. Vor allem in den USA, Brasilien und China wird ein Wachstum erwartet. Im Gegensatz dazu wird für den globalen Fleischhandel im Jahr 2021 eine Stagnation prognostiziert. Der Handel mit Schweinefleisch könnte in diesem Jahr um 0,6 % auf 12,8 Mio. t sinken. Es wird mit einem Rückgang der Käufe aus China um 8 % gerechnet, und auch für die Importe aus Vietnam, Kanada und Großbritannien werden moderate Rückgänge erwartet. Im Gegensatz dazu wird erwartet, dass der globale Rindfleischhandel in diesem Jahr etwas anzieht und um 1,1 % auf 12 Mio. Tonnen steigt, da China in der zweiten Jahreshälfte mehr Rindfleischimporte benötigen wird.

 
29.06.2021

Bayer startet Dekarbonisierungsprogramm für die Landwirtschaft in Europa

Bayer startet seine globale Carbon Initiative in Europa. Das Dekarbonisierungsprogramm hat zum Ziel, den Ausstoß von CO2 in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette dauerhaft zu reduzieren und zu kompensieren. Landwirte bekommen Anreize für die Nutzung von klimafreundlichen Verfahren, um die Widerstandsfähigkeit und die Nachhaltigkeit des Ernährungssystems zu erhöhen. Das neue europäische Carbon Program bringt Erzeuger mit weiteren Akteuren aus der Wertschöpfungskette zusammen, um neue Verfahren zur CO2-Reduzierung anzuwenden, künftige Vergütungssysteme für landwirtschaftliche Betriebe zu testen und damit zu den Zielen des Grünen Deals der Europäischen Kommission beizutragen. Über 25 Landwirte aus Frankreich, Spanien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien und der Ukraine sind beim Start dabei

 
29.06.2021

KTBL: Tierwohlindikatoren kostenfrei online recherchieren

Welche Tierwohlindikatoren gibt es? Und für welche Tierarten und Lebensabschnitte? Die neue KTBL Web-Anwendung Literaturdatenbank Tierwohlindikatoren verschafft einen Überblick. Für zahlreiche Tierarten können Nutzerinnen und Nutzer Tierwohlindikatoren filtern und Steckbriefe herunterladen. Neben 26 Themenbereichen wie z.B. Atmungssystem oder der Sauberkeit der Tiere lässt sich die Auswahl auf tierbezogene oder management-/ressourcenbezogene Indikatoren begrenzen. Auch auf die Tierwohl-Dimensionen körperliche Gesundheit, Verhalten und Emotionen kann der Schwerpunkt gelegt werden. Somit lassen sich beliebige Kriterien miteinander verbinden und detaillierte Infos zu in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Indikatoren anzeigen.

 
28.06.2021

Studie macht ​​​​​​​Tierwohl bei Mastschweinen messbar

Wie lässt sich möglichst objektiv messen und bewerten, ob es Schweinen in ihrer Haltung gut geht? Mit dieser Frage hat sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) gemeinsam mit drei Projektpartnern befasst. Jetzt hat das Projektteam die Ergebnisse der MulTiViS-Studie (Multivariate Bewertung des Tierwohls durch integrative Datenerfassung und Validierung von Tierwohlindikatoren in Schweinebeständen) vorgestellt. Das Ziel der Untersuchung war es, ein System zu entwickeln, das es ermöglicht, sogenannte Tierwohlindikatoren bei Mastschweinen zuverlässig und vergleichbar zu erfassen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Studie im Rahmen des Programms Innovationen zur Bewertung der Tiergerechtheit und des Tierwohls gefördert. Alle Beteiligten der Lebensmittelkette können die Indikatoren nutzen, um gegebenenfalls verbessernde Maßnahmen einzuleiten.

 
28.06.2021

Niedersachsen: Angaben zur Agrarförderung per App übermitteln

Auf Landwirte, die Agrarförderungen beziehen, wartet bei der Überprüfung der Angaben durch die Behörden ein vereinfachtes Verfahren: In Niedersachsen und Bremen können Antragsteller nun die App FANi verwenden. Benötigt die Landwirtschaftskammer als Bewilligungsstelle zum Beispiel Fotos zu bestimmten Antragsvoraussetzungen, erhalten Nutzer über die App einen entsprechenden Auftrag und können diesen über die App abwickeln. Die App richtet sich an Landwirte, die als Bewirtschafter landwirtschaftlicher Flächen einen Antrag auf Agrarförderung stellen. Um diese Zahlungen zu erhalten, sind verschiedene Angaben erforderlich – unter anderem die Flächengrößen und die angebauten Kulturen. Außerdem müssen Auflagen und Vorgaben eingehalten werden. Bisher führten offene Fragen und Antragsvoraussetzungen häufig zu Vor-Ort-Kontrollen auf den Betrieben. Hier setzt FANi an. Werden zum Beispiel Fotos zur Aufklärung von Unstimmigkeiten in einem Antrag benötigt, erstellt die Bewilligungsstelle der Landwirtschaftskammer einen entsprechenden Auftrag zur Fotoerstellung. Für diese in der App sichtbaren Aufträge können dann Fotos eingereicht werden.

 
28.06.2021

Stallbaubremse lösen - jetzt

(c)BRS: Stallbaubremse lösen

Politik, Verbraucher, Schweinehalter – alle sind sich einig: Wir wollen mehr Tierwohl! Um das zu erreichen, müssen die Ställe umgebaut oder erneuert werden. Aber wie genau sollen die Tierwohlställe aussehen? Mit immer neuen Vorstellungen aus der Politik, bekommen die Schweinehalter nicht die notwenige Planungssicherheit. Schlimmer noch – bestehende Gesetze machen den Umbau zu mehr Tierwohl nahezu unmöglich. Wie sollen zum Beispiel Ausläufe für die Tiere geschaffen werden, wenn das Emissionsrecht oder der Seuchenschutz dies nicht zulassen? Die Schweinehalter sind willens in Tierwohl zu investieren. Die zuständigen Genehmigungsbehörden stehen aber auf der Bremse, weil sie durch gegenläufige Rechtsvorhaben die Bauanträge ablehnen.

Damit wir keine Zeit verlieren und die Politiker – insbesondere im Wahlkampf – mit weiteren Aktionen daran erinnern können, wo und wie sehr der Schuh drückt, hat die ISS einen zweiten Teil in der Projektbörse eröffnet. So kann die Kampagne weiter wachsen und mit weiteren Aktionen entsprechend breit platziert werden! Es dürfen also gerne weitere Anteile gezeichnet werden.