BRS News Schwein
Mitteldeutscher Schweinetag am 11.11.2021
Die Herausforderung für die deutschen Schweinehalter sind enorm, um den fachlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen an den Tier- und Umweltschutz zu entsprechen und trotzdem wettbewerbsfähig bleiben zu können. Der Mitteldeutsche Schweinetag am 11.11.2021 (08:00 bis 16:30 Uhr) wird sich diesen Themen widmen. Die Veranstaltung findet im H+ Hotel, Hansaplatz 1, 06188 Halle-Peißen, und online statt. Sie richtet sich an Schweinehalter, Hoftierärzte, Berater, Industrievertreter und Multiplikatoren.
Es sind Fachvorträge zu folgenden Themen geplant:
- Rahmenbedingungen für die zukünftige Schweinehaltung
- Neue Konzepte für Schweineställe
- Im Spannungsfeld von Umwelt, Tierwohl und Leistung
Am Vorabend der Veranstaltung findet ab 18:00 Uhr eine Diskussionsrunde im Tagungshotel zum Thema ASP – Probleme und Perspektiven für schweinehaltende Betriebe
statt. Eine Teilnahme ist nach verbindlicher Anmeldung über das Anmeldeportal der LLG unter llg.system41.org/webboiler/index.html kostenfrei möglich. Die Tagung wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Für eine Teilnahme vor Ort im Hotel gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen: 3 G (geimpft – genesen – getestet). Die Zertifikate werden zu Beginn der Veranstaltung überprüft.
Insider stellen Fleischnachbau aus Bioreaktoren in Frage

Seit Jahren hört man, dass Fleisch ohne Schlachtung
bald marktreif sei. Voraussetzung hierfür ist, dass nicht nur der Preis für kultiviertes Fleisch sinkt, sondern dass das Produkt auch schmeckt. Positive Prognosen dazu gibt es reichlich. Damit werden Geldgeber und Politik unter Druck gesetzt, um öffentliche MIttel in die Forschung zu pumpen. Die Botschaft ist immer dieselbe: Wollen wir den Planeten retten, müssen wir mehr alternative Proteinquellen finden
. Doch stimmen die Prognosen für den Fleischnachbau aus Bioreaktoren überhaupt?, fragt Joe Fassler für das Internetportal The Counter
. Das Ergebnis: Selbst bei geschätzten Kosten von 450 Millionen US-Dollar einen Bioreaktor wäre eine hypothetische Zuchtfleischfabrik nicht viel billiger als ein traditioneller Schlachthof – aber sie würde viel weniger Fleisch produzieren.
Das Fleisch wird nie zu konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden können.
BZL: Themenkomplex "Klimawandel und Landwirtschaft" auf einen Blick
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat Antworten und Diskussionsansätze rund um das Thema Klimawandel und Landwirtschaft
gebündelt und zielgruppengerecht aufgearbeitet und auf seinen Internetseiten www.praxis-agrar.de sowie www.landwirtschaft.de veröffentlicht. So gelangt man z.B. bei www.praxis-agrar.de über den neuen Menüpunkt Klima direkt zu konkreten Hinweisen für die Praxis. Neben Vorschlägen für eine klimaschonende Düngerausbringung oder eine klimafreundliche humusaufbauende Fruchtfolge werden beispielsweise Anregungen für eine betriebliche Risikominimierung gegeben. Desweiteren können Seminarergebnisse zur neuen BLZ-Seminarreihe zu Klimafragen und zur Ackerbaustrategie heruntergeladen werden.
Schweinehalter kämpfen um ihre Existenz
Wir jammern nicht, dazu haben wir keine Kraft mehr
– diese Aussage hört man derzeit oft auf niedersächsischen Höfen. Besonders die Schweinehalter kämpfen um ihre Existenz. Es fällt ihnen schwer, den Lebensmut zu bewahren. Auffällig ist dies vor allem bei den Sauenhaltern, die seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen und mit den derzeitigen Ferkelpreisen nur schwer weitermachen können. Für diejenigen, die sich in einem akuten Erschöpfungszustand befinden, kann der Anruf beim landwirtschaftlichen Sorgentelefon ein erster Schritt sein, sich etwas Luft zu verschaffen, schreibt der Landvolk-Pressedienst.
ASP: Deutschland stellt Schutzkorridorkonzept vor
Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Beate Kasch, ist diese Woche nach Brüssel gereist, um sich im Rahmen der bereits im November 2020 etablierten Tiergesundheits-Troika
mit der stellvertretenden Generaldirektorin Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Claire Bury, und ihrem polnischen sowie ihrem tschechischen Amtskollegen über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) und insbesondere über Zaunbaumaßnahmen im Grenzgebiet auszutauschen. Beate Kasch hat der EU-Kommission auch das deutsche Schutzkorridorkonzept vorgestellt. Ziel dieses Konzeptes ist die Unterbrechung der Infektionsausbreitung nach Westen. Im Sinne einer weißen Zone
soll der Korridor von zwei festen Zäunen begrenzt und darin die Wildschweinpopulation gegen Null reduziert werden. Dazu sind abgestufte Maßnahmen, wie die regelmäßige Fallwildsuche, verstärkte Bejagung mit Untersuchung und Entfernung der Kadaver vorgesehen. Die EU-Kommission hat das Konzept begrüßt. Frau Kasch wies auch auf die Notwendigkeit einer Erweiterung des Schutzkorridorkonzeptes mit einem drittem Zaun auf polnischer Seite hin. Sie forderte ihren polnischen Amtskollegen auf, dies voranzubringen.
Ställe bauen für die Zukunft: www.eip-schwein.de
Welche Ansprüche werden in der Zukunft an die Haltung von Schweinen in Deutschland gestellt? Wer ist derjenige, der die Ansprüche stellt? Wie sieht die Entlohnung für Schweine in Zukunft aus? Alles Fragen, die sich momentan jeder Schweinehalter in Deutschland stellt. Erste Hinweise auf zu erwartende Regelungen und Ansprüche werden zur Zeit durch die Handelsunternehmen und die Politik (Borchert-Kommission) aufgezeigt. Die Umsetzung in die Praxis wird aber sicher noch eine Zeit brauchen. Wie das geschehen kann, zeigt ein EIP-Projekt (Europäische Innovations-Partnerschaft) aus Baden-Württemberg. Dr. Manfred Weber, Klein Schwechten, stellt das Projekt im aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag vor.
radimundi.de: Verbraucher und regionale Erzeuger zusammenbringen
Regionale, frische Produkte vom Erzeuger direkt zum Verbraucher liefern – diese Idee steckt hinter dem neu geschaffenen, digitalen Hofladen-Marktplatz radimundi.de des Handels- und Dienstleistungskonzerns BayWa AG mit Sitz in München. Unser Ziel ist, Landwirte, Obst- und Gemüsebauern und Hofladen-Betreiber auf regionaler Ebene mit dem Endverbraucher zusammenzubringen
, so Alexander Brielmair, Leiter eBusiness. Verbraucher, die hochwertige Produkte aus der eigenen Region einkaufen wollen, werden bei radimundi.de fündig.
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KTBL: Online-Schulung Tierschutzindikatoren
Für Tierhalterinnen und -haltern, die selbst Tierschutzindikatoren erheben möchten, stellt das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) jetzt eine Online-Schulung zur Verfügung. In dieser Schulung, die im Rahmen des Projektes EiKoTiGer
erarbeitet wurde, werden die Tierschutzindikatoren der drei KTBL-Leitfäden Leitfaden für die Praxis – Rind
, – Schwein
sowie – Geflügel (Huhn/Pute)
erklärt. Anwender erfahren, wie sie diese im Praxisalltag für die betriebliche Eigenkontrolle nutzen können. Anschließend können die erworbenen Kenntnisse für die jeweilige Produktionsrichtung anhand von Fotos und Videos in einem Online-Test überprüft werden. Bei gutem Ergebnis kann man sich ein Zertifikat ausstellen lassen. Ein kursbezogenes Zertifikat kann für die erfolgreiche Absolvierung der gesamten Schulung inklusive Test oder nur für den bestandenen Test ausgestellt werden. Die Schulung kann auch von andere Interessierte z.B. aus Veterinärmedizin oder Beratung genutzt werden.
Landvolk fordert Erleichterungen beim mobilen Schlachten
Um zukünftig Schlachtungen direkt auf landwirtschaftlichen Betrieben zu ermöglichen, wurde die Rechtslage auf EU-Ebene angepasst. Auch der Niedersächsische Landtag hat den Weg dafür frei gemacht. Die derzeitige Regelung besagt, dass in Niedersachsen bis zu drei Rinder, sechs Schweine oder drei Pferde im Herkunftsbetrieb unter Verwendung einer mobilen Einheit geschlachtet werden können. Kleinunternehmer und Erzeugerzusammenschlüsse können EU-Fördergeld aus der Maßnahme Verarbeitung und Vermarktung
beantragen, um die mobilen Schlachteinheiten anzuschaffen. Anita Lucassen vom Landvolk Kreisverband Cloppenburg fordert nun den Einstieg in die mobile Schlachtung zu erleichtern. Dafür seien praktikable Regelungen erforderlich. So sollte die Kontrolle während der Schlachtung durch einen amtlich beauftragten Tierarzt erfolgen können und nicht die Anwesenheit des hauptamtlichen Personals des Veterinäramtes voraussetzen. Denn einerseits gäbe es schon jetzt personelle Engpässe bei den Veterinärbehörden, andererseits entstehen hohe Kosten, die die mobile Schlachtungen unattraktiv machen.
„Grüne in Berlin haben die Bauern offenbar längst abgeschrieben“
Die öffentlichkeitswirksame Veröffentlichung der Klageschrift gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung durch den Berliner Verbraucherschutzsenator Dr. Behrendt kurz vor der Bundestagswahl und die von ihm angestrebte Verschärfung sorgt bei Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber für große Verwunderung. Nach zähem Ringen hatten die Länder 2020 im Bundesrat mit der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung einen gemeinsamen Weg für die Zuchtsauenhaltung in Deutschland nach den demokratischen Regeln unseres Grundgesetzes beschlossen, um den Schweinehaltern eine sichere Perspektive zu bieten.