BRS News Schwein
Studie der FH Südwestfalen über Kosten von Eco Schemes und Agrarumweltmaßnahmen
Der Deutsche Bauernverband hat 2020 bei der Fachhochschule Südwestfalen ein Gutachten über Anpassungskosten von Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen der GAP ab 2023″ in Auftrag gegeben. In der Studie sind betriebswirtschaftliche Kostensätze für Agrarumweltmaßnahmen an repräsentativen Standorten mit mittlerem und hohem Ertragspotenzial errechnet worden. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf dem Ackerbau mit Kalkulationen unter anderem zu Blüh- und Feldrandstreifen sowie -flächen, Brachen und vielfältigen Fruchtfolgen. Im Rahmen der Vorstellung des Gutachtens in Soest hebt Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, hervor:
Auffällig ist, dass die Stilllegung und damit der Produktionsverzicht relativ hohe Kosten für die Landwirte verursacht. Landwirte können nur dann an Agrarumweltmaßnahmen teilnehmen, wenn ihnen attraktive Angebote gemacht werden. Die Förderung muss tendenziell über den ermittelten Kostensätzen liegen, damit die Landwirte flächendeckend und auch an Gunststandorten teilnehmen können. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hat in ihrem Bericht ausdrücklich wirtschaftlich attraktive Agrarumweltmaßnahmen gefordert. Wir setzen darauf, dass die Ergebnisse der Studie bei der Festlegung der Fördersätze bei den Eco Schemes bzw. bei den Agrarumweltmaßnahmen der 2. Säule berücksichtigt werden."
Food-Upcycling - Weniger Lebensmittelverluste, mehr Wertschöpfung
Mit Food-Upcycling- und Kreislauf-Konzepten kann die Konsumgüterbranche nachhaltiger wirtschaften und Treibhausgasemissionen reduzieren. Rund 8% der globalen Treibhausgasemissionen schreibt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) der Lebensmittelverschwendung zu. Wäre Food Waste
ein Land, stünde es an dritter Stelle der größten globalen CO2-Emittenten. Notwendig sind neue Prozesse zur Verwertung und Beschaffung von Nebenströmen. Jedem Lebensmittel und jedem Beiprodukt ist ein Wert beizumessen, das ist das Ziel zirkulären Wirtschaftens. Vorhandene Ressourcen wie Produktionsreste und Nebenströme besser zu nutzen, ist ein Weg.
Nutztiere spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Sie verwerten die für Menschen nicht essbare Pflanzenmasse aus der landwirtschaftlichen Produktion und erzeugen dabei hochwertige Lebensmittel. Durch diese Verwertung optimieren vor allem Wiederkäuer die Flächen- und Ressourcennutzung. Der dabei anfallende Wirtschaftsdünger wird dem agrarischen Stoffkreislauf wieder zugeführt.
111 Jahre FLI. One Health – Forschung für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt
Das Symposium One Health – Forschung für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt
am 11.10.2021 - 12.10.2021 findet als Hybridveranstaltung statt. Es richtet sich an Fachpublikum. Veranstaltungsort für die Präsenzteilnahme ist das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. Die virtuelle Teilnahme wird über ein Zoom-Webinar ermöglicht.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung den im Oktober geltenden Regeln zur Vermeidung von SARS-CoV-2-Infektionen unterliegt. Es ist leider davon auszugehen, dass die Anzahl an Plätzen für die persönliche Teilnahme vor Ort begrenzt sein wird. Die endgültige Vergabe der Plätze erfolgt daher entsprechend der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen erst kurz vor der Veranstaltung.
Marktanalyse und Praxisumfrage zur Wirtschaftsdüngeraufbereitung
Anlagen zur Wirtschaftsdüngeraufbereitung gewinnen aufgrund von Nährstoffüberschüssen vermehrt an Bedeutung. Durch die Aufbereitung können die Eigenschaften des Wirtschaftsdüngers beeinflusst und die Transportwürdigkeit gesteigert werden. Um die Verfahren im Hinblick auf die individuellen Bedürfnisse beurteilen zu können, ist es entscheidend, die technischen Parameter zu kennen. Dazu hat die LfL eine Literaturstudie mit Praxiserhebung erstellt.
KI-Projekt unterstützt Auswertung und Nutzung großer Datenmengen aus der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft fallen mittlerweile immense Datenmengen an. Sie werden durch landwirtschaftliche Maschinen, mittels Fernerkundung durch Satelliten oder Drohnen, mittels Bodensensoren, durch Wetterstationen oder auch immer noch manuell erhoben. Will man diese durchaus wertvolle und große Datenmenge, auch BigData genannt, einem praktischen Nutzen zuführen, um etwa die Landwirtschaft an die Herausforderung des Klimawandels anzupassen oder nachhaltiger zu wirtschaften, müssen die Daten effizient ausgewertet werden. Ein wichtiges Werkzeug dazu ist Künstliche Intelligenz (KI), also selbstlernende Systeme, und auch die Data-Cube-Technologie
, erklärt Dr. Heike Gerighausen vom Forschungszentrum für Landwirtschaftliche Fernerkundung des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig. Hier setzt das neue Projekt NaLamKI (Nachhaltige Landwirtschaft mittels Künstlicher Intelligenz) an, an dem das JKI beteiligt ist.
Wechsel zur Option: Vorsteuererstattung für den neuen Stall?
Das Bundesfinanzministerium hat am 4. Oktober 2021 mit äußerst kurzer Frist von nur einem Tag verschiedene Verbände über einen neuen Gesetzentwurf informiert, der den Durchschnittssatz der Umsatzsteuerpauschalierung von 10,7 % auf 9,5 % absenken soll, informiert agrarheute. Ralf Stephany, Geschäftsführer PARTA Steuerberatungsgesellschaft mbH aus Bonn, stellt die Auswirkungen der neuen Gesetzeslage zusammen.
Wirkung von Steuern auf den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln tierischen Ursprungs
Könnte eine Ernährungsumstellung hin zu einem geringeren Verzehr tierischer Produkte zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen führen? Eine spanische Studie hat untersucht, inwieweit Instrumente, die auf Preisänderungen beruhen, wie beispielsweise die Erhebung von Steuern, eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte zur Folge haben können. Ziel war es, das Treibhausgasminderungspotenzial durch die Einführung von Verbrauchssteuern auf einige eiweißreiche Lebensmittel in Spanien abzuschätzen. Die Auswirkungen auf den Kohlenstoff-Fußabdruck im Zusammenhang mit dem Konsum von sieben tierischen Lebensmitteln wurden so berechnet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass hohe Steuersätze auf die umweltschädlichsten Produkte nicht immer zu der größten Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks führen.
Regierung drückt den Pauschalierungssatz auf 9,5 %
Die Bundesregierung will den Pauschalierungssatz von 10,7 % auf 9,5 % absenken. Dazu hat sie nun einen Gesetzentwurf vorgelegt. Danach soll der neue Satz ab dem 1.1.2022 gelten. Für Pauschalierer wird damit die Lücke zwischen den Ausgaben (oft 19 % MwSt.) und den Einnahmen (9,5 % statt 10,7 % MwSt.) größer. Da der Pauschalierungsvorteil ab dem Jahr 2022 kleiner ausfallen könnte, ist möglicherweise für einige Betriebe ein Wechsel in die Regelbesteuerung doch eine Option. Fachleute rechnen damit, dass Mäster z.B. pro Schwein um rund 1,50 € und Milchviehhalter pro Kuh und Jahr rund 40 € verlieren.
querFELDein-Podcast: Neue Folge zum Tierwohl
Die Online-Wissensthek querFELDein
der Leibniz-Gemeinschaft bündelt Fakten, News und Ideen rund um die Landwirtschaft der Zukunft. Sieben Wissenschaftseinrichtungen aus Berlin und Brandenburg berichten dort unter Koordination des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) allgemeinverständlich über ihre Forschungsergebnisse – und laden zum Dialog ein. In Folge #9 des querFELDein-Podcasts sprechen Johann und Julia mit ihrem Gast, Prof. Birger Puppe vom Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) unter anderem darüber, was Tierwohl genau bedeutet, wie er als Verhaltensbiologe herausfindet, ob es den Tieren gut geht oder nicht und wie wir das Leben unserer Nutztiere verbessern können.
Bund und Länder warnen vor massiver Ausweitung der Roten Gebiete
AgE - Bund und Länder wollen der Brüsseler Kritik gegen die Ausweisung der sogenannten Roten Gebiete in Deutschland gemeinsam begegnen. Man werde alles daran setzen, die von der EU-Kommission geäußerten Bedenken gegen die Umsetzung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) Gebietsausweisung zu entkräften, sagte Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther im Anschluss an die Agrarministerkonferenz (AMK) am 1.10. in Dresden. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner warnte vor einer massiven Ausweitung der Roten Gebiete, sollte sich die Kommission mit ihren Forderungen durchsetzen. Allein für Nordrhein-Westfalen würde dies ihren Angaben zufolge eine Erhöhung des Flächenanteils der Roten Gebiete von derzeit 20 % der LF auf 60 % zur Folge haben. Die CDU-Politikerin sieht die Länder in der Pflicht, die Fragen der Brüsseler Generaldirektion Umwelt zufriedenstellend zu beantworten und ihr Vorgehen zu erläutern. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus äußerte sich besorgt über ein Wiederaufleben des derzeit ruhenden Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland.
