BRS News Schwein

30.11.2018

Toennies setzt sich für den 4. Weg bei der Kastration ein

Bundesministerin Julia Klöckner hatte diese Woche zum Ferkel-Gipfel nach Berlin eingeladen. Clemens Tönnies hat sich dabei sehr klar und offen für die verschiedenen tierschutzgerechten Wege der Ferkelkastration positioniert, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens.
Prinzipiell sollte jeder Landwirt für sich die richtige Lösung finden und frei sein in seiner Entscheidung. Alle Wege die vom Lebensmitteleinzelhandel akzeptiert werden, können Möglichkeiten sein. Das Schlachtunternehmen Tönnies sehe es als seine Pflicht an, die Erzeuger nach hinten hin abzusichern und dafür verschiedene Wege zu ermöglichen. Weiter heißt es in der Meldung, dass Tönnies die Zahl an Jungebern nicht begrenzen werde, aber auch keine Eber suche. … Darüber hinaus setze sich das Unternehmen für den vierten Weg ein, also die Lokalanästhesie durch den Erzeuger.
 
30.11.2018

EU: Schweineerzeugung sinkt 2019

©SuS - Die Schweineproduktion in der Europäischen Union wird im nächsten Jahr vermutlich zurückgehen. Nach Schätzungen des EU-Prognoseausschusses wird die Bruttoeigenerzeugung an Schweinen von 269 auf 267 Mio. Stück sinken. Das ist ein Rückgang um knapp 0,8 %. Die stärken Einbrüche erwarte der Ausschuss mit 1,3 % in Frankreich und 1 % in Deutschland. Auch in den durch die ASP geschwächten Ländern Belgien und Polen sind Abstockungen zu erwarten.
 
30.11.2018

Kastration: Klöckner wenig kompromissbereit

©SuS - Beim sogenannten Ferkelgipfel mit dem Schwerpunkt Kastration hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 28.11. eher ernüchternde Botschaften für die Landwirte. In Sachen Kastration mit lokaler Betäubung, dem sogenannten 4. Weg, zeigte Klöckner beim Runden Tisch wenig Gesprächsbereitschaft. So entspreche die Lokalanästhesie nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht den Anforderungen des Tierschutzgesetzes. Denn bisher könnten keine Studien die im Tierschutzgesetz geforderte Schmerzausschaltung belegen, erklärte das Ministerium.
 
30.11.2018

Neue AgrarScouts gesucht für die Grüne Woche in Berlin

Seit Januar 2016 werden Landwirte, Agrarstudenten und Mitarbeiter aus dem vor- und nachgelagerten Bereich darin ausgebildet, auf Verbraucher zuzugehen, sich ihren Fragen zu widmen und mit ihnen in einen Dialog über die Landwirtschaft zu treten. Mit Erfolg! Bis jetzt wurden über 583 Menschen zu AgrarScouts in ganz Deutschland ausgebildet. Sie möchten auch einer werden? Dann tragen Sie sich bitte hier in das Formular ein.

Alle AgrarScouts erhalten einen Tag vor ihrem Einsatz eine Kommunikationsschulung, in der rhetorische Grundlagen und weitere Kommunikationstips vermittelt werden. Die Schulung findet im Hotel statt, welches zwei S-Bahn Stationen von der Messe entfernt sein wird. In dem Hotel werden Sie auch übernachten.

 
30.11.2018

Afrikanische Länder gegen Bevormundung durch ausländische NGO's

Ausländische Nichtregierungsorganisationen sollen enormen Druck auf Regierungen in afrikanischen Ländern ausüben, um dort u.a. eine Gentechnikfreie Landwirtschaft zu erreichen. In einem Kommentar kritisiert der Agraringenieur Peter Wamboga-Mugirya die Aktivitäten Gentechnik-kritischer Organisationen scharf. Er unterstellt den Organisationen, dass diese Innvationsfeindlichkeit Hunger und Armut fördert und zwar aus reinem Eigennutz, um weiter Spenden sammeln zu können.
 
30.11.2018

Australien lehnt Ernährungsdiktat und Fleischsteuer ab

Scharfe Kritik an einer jüngst von Wissenschaftlern der Universität Oxford vorgeschlagenen Abgabe für Fleisch zur Senkung von Gesundheitskosten hat Australiens Landwirtschaftsminister David Littleproud geübt, berichtet Agra-Europe. Er warf den Forschern vor, nicht in der realen Welt zu leben. Sie bezögen sich auf zweifelhafte Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nach denen der Verzehr von verarbeitetem Fleisch als krebserregend oder bei rotem Fleisch als wahrscheinlich krebserregend eingestuft worden sei. Rotes Fleisch mit Zigaretten in Vergleich zu bringen, ist lächerlich, erklärte der Minister. Statt-dessen sei Fleisch für eine gesunde Ernährung unerlässlich. Die Rolle der Regierung bestehe darin, den Menschen die relevanten Informationen für ihre Ernährung zur Verfügung zu stellen und sie selbstverantwortlich die Nahrungsmittel auswählen zu lassen. Die Regierung sollte keine Diät diktieren, betonte der Minister und bezweifelte zudem, dass eine Fleischsteuer das Problem des Übergewichts lösen könne. Littleproud bekräftigte, dass es in Australien keine Fleischsteuer geben werde: Wenn andere Länder diesem Wahnsinn folgen wollen und das Fleisch besteuern wollen, wünsche ich ihnen viel Glück, aber das wird hier nicht passieren.
 
29.11.2018

Bekenntnis zum Agrarexport muss mit geeigneten Maßnahmen unterstützt werden

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Der Erfolg deutscher Unternehmen fußt zum großen Teil auf der umfangreichen Teilhabe am internationalen Handel, hieß es am Montag aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL).

Diesen Erfolg teilen die deutschen Unternehmen der Rinder- und Schweinezucht. Allerdings wird die Teilnahme an internationalen Märkten immer schwieriger. Deutsche Genetik, sprich Zuchttiere und Zuchtprodukte wie Sperma und Embryonen, ist weltweit gefragt. Die flächendeckende Einbeziehung der landwirtschaftlichen Betriebe in die Zucht sowie die Ausrichtung der Zucht auf die Gesundheit und Robustheit der Tiere beschert den deutschen Zuchtunternehmen ein hervorragendes Ansehen in der Welt. Dieses ist der Erfolgsgarant für den Handel mit anderen Ländern.

Das klare Signal der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigt, dass der Agrarexport eine wichtige Säule der heimischen Produktion ist. Diese Haltung zum Agrarexport muss daher auch in flankierende Maßnahmen umgesetzt werden, begrüßt Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V., die Außenhandelsstrategie.
 
29.11.2018

Kupierverzicht – wir müssen uns auf den Weg machen

Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen weiteren EU-Mitgliedstaaten werden derzeit Schweineschwänze kupiert. Aus Tierschutzgründen, heißt es dazu in einer gerade veröffentlichten Studie der Universität Gießen.
Damit soll jetzt Schluss sein, fordert die EU Kommission (EU KOM). Alle Mitgliedsstaaten wurden angehalten, einen Aktionsplan an die EU-Kommission schicken, in dem Maßnahmen verbindlich festgelegt werden, die das Schwanzbeißen verhindern und somit das Schwänzekupieren vermeiden sollen. In Deutschland haben die Agrarminister dem von Experten vorgelegten Plan zugestimmt und eine Umsetzung für Juli 2019 beschlossen.

NRW ist das erste Bundesland, das bereits jetzt einen Erlass hierzu vorlegt.
 
28.11.2018

Wer kümmert sich um die ‚idealistischen‘ Konsumenten?

In den vergangenen Jahren sollen sich die an Lebensmittel gestellten Anforderungen und Erwartungen stark geändert haben, heißt es in einer Pressemeldung des Dänischen Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft. Immer mehr Konsumenten würden Wert auf naturbelassene, hochwertige und authentische Zutaten legen. Gleichzeitig fehle es an der notwendigen Zahlungsbereitschaft der Konsumenten.
Das betreffe allerdings nicht die Gruppe der idealistischen Konsumenten, die laut Untersuchung des Fachverbandes in der Altersgruppe 36+ zu finden sei. Es handels sich um wohlsituierte, meist in 2-Personen-Haushalten lebende Konsumenten, die auch bereits seien, im Mittel bis zu 23 Prozent mehr für Lebensmittel auszugeben. In Dänemark mache dieses Verbrauchersegment immerhin 20 Prozent der Bevölkerung aus. Da diese Gruppe gleichzeitig auch Trends setze, sollte ihnen von Erzeugern und Lebensmittelwirtschaft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
 
28.11.2018

Die Branche unterstützt den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration bis Ende 2020

©BMEL: Runder Tisch zu Ferkelkastration im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat heute zu einem Runden Tisch zum Thema Ferkelkastration eingeladen. Neben Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU und SPD nahmen an dem Gespräch auch Vertreter der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft, des Lebensmitteleinzelhandels, der Tierärzte sowie der Wissenschaft teil. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner lobte den konstruktiven Austausch: Deutlich wurde, dass wesentliche Branchenvertreter aller Stufen der Lebensmittelkette die rechtskonformen Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration unterstützen. Das ist ein entscheidendes Ergebnis, um die nächsten zwei Jahre zielgerichtet für die Umstellung auf tierschutzgerechte Verfahren zu nutzen. Die Ministerin machte zugleich deutlich: Eine weitere Verlängerung der Übergangsfrist wird es mit mir nicht geben. Mit meinem Ministerium werden wir hier geeignete Rahmenbedingungen setzen, nach unseren Möglichkeiten unterstützen, damit die betäubungslose Ferkelkastration mit Beginn des Jahres 2021 tatsächlich ein Ende hat. Dazu gehört der zeitnahe Erlass einer Verordnung, der Landwirten mit nachgewiesener Sachkunde die Durchführung der Isoflurannarkose ermöglicht, die Weiterentwicklung praxistauglicher Alternativen oder auch die Aufklärung der Verbraucher. Klar ist aber auch: Die Umstellung an sich kann nur und muss durch die Betriebe erfolgen.

Hintergrund: Nach geltendem Tierschutzgesetz ist die betäubungslose Ferkelkastration ab dem 1. Januar 2019 verboten. Ein Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen sieht eine Fristverlängerung zur Umsetzung des Verbotes um zwei Jahre vor. Der Deutsche Bundestag stimmt am Donnerstag, den 29. November darüber ab.

Bisher stehen den Landwirten drei praxistaugliche Alternativen zur Verfügung:

  • die Jungebermast
  • die Impfung gegen Ebergeruch und
  • die chirurgische Kastration unter Betäubung

Bei dem Treffen heute wurde auch das Verfahren der Ferkelkastration unter Lokalanästhesie angesprochen. Es entspricht nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht den Anforderungen des Tierschutzgesetzes, weil bisher keine Studien vorliegen, die belegen, dass das Verfahren zu einer Schmerzausschaltung führt. Es wird weitere runde Tische auch zu diesem Thema mit anderer Besetzung geben, die sich an der thematischen Ausrichtung orientieren werden. Zur Pressemeldung gelnagen Sie auch hier.