BRS News Schwein

28.09.2017

Muss die deutsche Entwicklungshilfe neu ausgerichtet werden?

Brot für die Welt hat vor kurzem eine schöne Pressemeldung veröffentlicht, mit der die Zahl der wieder steigenden hungernden Menschen angeprangert und die Politik kritisiert wird. Gleichzeitig werden die Maßnahmen zur Hungerbeseitigung korrekt benannt: Besseres Saatgut, weniger Landraub, mehr Umweltschutz, effiziente Infrastruktur und Märkte. Weit weniger ausgewogen argumentiert Brot für die Welt auf ihrem Facebookprofil. Dort scheint man den Lebensmittelexporten (hier: Hühnerfleischexporten) die Hauptschuld am Hunger bestimmter Länder zu geben. Dass dieser Vorwurf eine differenziertere Betrachtung verdient, haben viele Autoren bereits skizziert. Sie zeichnen ein gänzlich anderes Bild. Dazu zählt auch eine Aufzählung von Chancen eines Handelausbaus für Länder mit ungenügender Ressourcenausstattung.
 
27.09.2017

GEFA dankt Herrn Dr. von Busse für seine herausragende Unterstützung

GEFA - Die Mitglieder der German Export Association for Food and Agriproducts GEFA e.V. haben auf ihrer heutigen Mitgliederversammlung dem seit ihrer Gründung amtierenden Sprecher der GEFA und Generalbevollmächtigten der PÖTTINGER Deutschland GmbH, Herrn Dr. Franz-Georg von Busse, für sein nunmehr achtjähriges herausragendes Engagement für die Exportförderung gedankt. Damit würdigten die Mitglieder insbesondere die ehrenamtliche Tätigkeit von Busses als verhandlungssicherer Streiter für die Exportinteressen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
 
26.09.2017

Wie viel Getreide benötigt man für ein Brot?

Weizen ist das wichtigste Brotgetreide der Erde. Für ein 1.000 Gramm-Weizenbrot muss ein Landwirt rund 850 Gramm Weizen ernten. Das entspricht laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) etwa 17.000 Weizenkörnern. Bei einem Durchschnittsertrag von rund 800 Gramm oder 16.000 Weizenkörnern pro Quadratmeter muss der Landwirt also etwas mehr als einen Quadratmeter Weizen ernten, um die Menge an Weizenkörnern für ein 1.000 Gramm Weizenbrot zu erhalten.
Vor 50 Jahren war die Erntemenge noch wesentlich geringer. 1967 erntete ein Landwirt gerade einmal die Hälfte der heutigen Getreidemenge. So lag zum Beispiel der Durchschnittsertrag je Hektar Weizen in den Jahren 1964 bis 1969 bei rund 3,7 Tonnen, heute liegt er im Schnitt der vergangenen fünf Jahre bei acht Tonnen.

 
25.09.2017

Mehr Klarheit bei Zutatenmengen und Aromen - auch für Fleischersatzprodukte

Wenn auf der Verpackung Himbeeren, Honig oder Walnüsse prangen, doch lediglich Mini-Mengen und Aromen drin sind, sorgt das für Ärger bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Besonders wenn nur die Zutatenliste über geringe Mengen und den Zusatz von Aromen informiert, fühlen sich viele getäuscht, informiert die Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) in einer aktuellen Pressemeldung und beruft sich dabei auf eine Studie der Universität Göttingen.
Die aktuelle Studie untersuchte, welche Erwartungen fiktive, aber an realen Produkten orientierte Verpackungen in unterschiedlicher Aufmachung bei den Befragten wecken. Demnach fühlen sich Verbraucher weniger getäuscht, wenn bereits auf der Vorderseite der Anteil einer prominent beworbenen Zutat in Prozent angegeben wird.

Anm. d. Red.: Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. glaubt, dass diese Forderung auch auf Nachbauprodukten von Fleisch und Fleischprodukten Anwendung finden sollte, wie es von Minister Schmidt in einer Pressemeldung mit Berufung auf die aktuelle Gesetzgebung gefordert worden war.
 
25.09.2017

Combat: neue Biosicherheits-App zur Risikobewertung in Schweinebetrieben

Boehringer Ingelheim hat ergänzend zum 5-Punkte-Stufenplan zur PRRS-Kontrolle eine innovative Biosicherheits-App entwickelt, die die Ausbreitung und Übertragung des PRRS-Virus minimieren soll. Die neue Biosicherheits-App COMBAT (Comprehensive Online Management Biosecurity Assessment Tool) dient der Identifikation und Eliminierung potenzieller Biosicherheitslücken innerhalb des 5-Punkte-Stufenplans. COMBAT ermöglicht die Verbesserung von Management und Biosicherheit.
Bei der Verwendung der COMBAT-App sind Fragen zu verschiedenen Risikokategorien interner und externer Biosicherheit im Zusammenhang mit dem Auftreten von PRRS zu beantworten. Die Antworten werden auf Basis von Literaturdaten und bereits erfolgten Risikobewertungen anderer Betriebe ausgewertet und das Risiko berechnet. Ein Diagramm veranschaulicht das Ergebnis, welches mit dem Tierarzt besprochen werden sollte, um geeignete Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Kim Schulze, Tel.: 06132-77-90218, E-Mail: kim.schulze@boehringer-ingelheim.com, www.vetmedica.de

 
25.09.2017

Flächenfraß muss gestoppt werden

BBV - Beton und Teer bricht sich in Bayern weiter und nahezu ungehindert Bahn. Zuletzt ist der Flächenverbrauch sogar nochmal angestiegen, er hat im Jahr 2016 rund 13 Hektar pro Tag betragen. Jährlich geht den Bauern so fruchtbarer Boden von der Größe des Ammersees verloren. Der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen seit 1960 liegt in Bayern gemäß dem Landesamt für Statistik bei über 800.000 Hektar, was in etwa dem gesamten Umfang an Acker- und Grünland von Unterfranken und Schwaben entspricht. Beim Flächenverbrauch ist der Freistaat damit Spitzenreiter in Deutschland.
 
25.09.2017

Dr. Anselm Rittler verstorben

Dr. Anselm Rittler, Zuchtexperte, Zuchtleiter und Schweinezüchter ist im Alter von 79. Jahren am 17. September plötzlich und unerwartet verstorben.
Nach landwirtschaftlicher Ausbildung, Studium und Promotion in Hohenheim wurde er 1975 zum Zuchtleiter beim Landesverband Württembergischer Schweinezüchter e. V. berufen. In dieser Zeit erwarb er sich besondere Verdienste bei der Einführung von Selektionsindices für Jungeber, der Wiederaufnahme der Zucht beim Schwäbisch Hällischen Schwein, der Einführung der BLUP-Zuchtwertschätzung und der Feldprüfung bei Besamungsebern sowie beim Aufbau der Schweinebesamung. Dr. Rittler war in mehreren nationalen und internationalen Fachgremien tätig, so u. a. im Arbeitsausschuss der DGfZ für Genetisch-statistische Methoden in der Tierzucht (1978 – 1985), in der Kommission für Schweineproduktion der EVT und im Arbeitsausschuss des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) für Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung beim Schwein seit 1987, ab 1989 als Vorsitzender. In Würdigung seiner hohen Verdienste erhielt er 1998 die Goldene Ehrennadel des ZDS und 2002 die Adolf-Köppe-Nadel der DGfZ.
 
22.09.2017

Antibiotika in der Tierhaltung: ein neuer Einordnungsversuch

Antibiotika sind das wichtigste Instrument zur Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten. Bei Tieren, von denen Lebensmittel gewonnen werden, dürfen Sie nur eingesetzt werden, wenn dies therapeutisch notwendig ist. Seit 2011 muss die pharmazeutische Industrie die an Tierärzte abgegebene Menge an Tierarzneimitteln - insbesondere Antibiotika - an ein zentrales Register melden. Betriebe werden hinsichtlich der eingesetzten Antibiotika eingestuft und müssen bei Überschreiten bestimmter Kennzahlen, gemeinsam mit Ihrem Hoftierarzt, Maßnahmenpläne erarbeiten, mit denen sie den Einsatz weiter reduzieren wollen. Die Kennzahlen werden zwei Mal im Jahr berechnet und haben dazu geführt, dass innerhalb von nur 5 Jahren die Menge der abgegebenen Antibiotika um mehr als 56 Prozent gesunken sind. Eine Erfolgsstory also, die aber in der Öffentlichkeit kaum gewürdigt wird. Der Agrarstatistiker Georg Keckl wie auch das Internetportal "wir sind tierarzt" haben daher eine Einordnung der neuen Zahlen vorgenommen.
 
21.09.2017

Können App bei der Umweltbewertung von (Bio-)Labeln helfen?

Die Flut an Siegeln und Labeln steigt seit Jahren. Viele Anbieter versuchen auf diese Weise, sich vom Konkurrenten abzuheben und den Käufer zum Kauf anzuregen. Den Überblick zu behalten, ist dabei nicht einfach. Der Nabu wirbt in einer Pressemeldung für eine App, die den Verbraucher hierbei entlasten soll. Das ist lobenswert. In der Pressemeldung heißt es, dass mit dem NABU-Siegel-Check gezeigt werden soll, ob Lebensmittel ökologisch empfehlenswert sind oder eher nicht. Damit wird aber auch deutlich, dass es nur um ein Nachhaltigkeitskriterium geht? Die Definition für Nachhaltigkeit oder auch Ökoeffizienz ist rel. klar definiert: als nachhaltig lässt sich ein Produkt dann einordnen, wenn die Kriterien Ökonomie, Ökologie und Soziales ausgewogen berücksichtigt werden. Auf der Internetseite werden die Siegel und Label dargestellt, die mit der APP bereits bewertet wurden. Auffallend ist der hohe Bio-Anteil. Konventionelle Produkte finden sich kaum. Das ist schade.
Die APP ist allerdings eine gute Anregung und auch Anreiz für die Entwicklung einer APP, die eine Nachhaltigkeitsbewertung von allen Lebensmitteln nach wissenschaftlichem Standard anbietet. Vermutlich werden in der Produktliste dann auch mehr Produkte aus konventioneller Herstellung und vermutlich sogar aus Übersee zu finden sein, damit der Verbraucher auch solche Produkte mit gutem Gewissen kaufen kann.
 
20.09.2017

Nutztierhaltungsstrategie zwischen Tierwohl, Umwelt und Wettbewerb

Unser Ziel ist es, einen Weg für eine gesellschaftlich und politisch akzeptierte Nutztierhaltung zu finden, der das Tierwohl weiter verbessert und zugleich den Bauernfamilien eine unternehmerische Perspektive in offenen Agrarmärkten ermöglicht. Das bekräftigte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, beim heutigen Veredlungstag des Verbandes unter dem Titel Nutztierhaltungsstrategie zwischen Tierwohl, Umwelt und Wettbewerb. Die Weiterentwicklung der Tierhaltung sei ein zentraler Teil der DBV-Strategie Veränderung gestalten. Mit dieser Position zeige der Bauernverband praktikable Optionen für eine schrittweise Weiterentwicklung der Nutztierhaltung auf, die die Bauernfamilien mittragen können, die in der Fläche und gemeinsam mit Verbrauchern und Marktpartnern umgesetzt werden können. Bremsklötze für eine Weiterentwicklung sind nach Aussage von Rukwied indes häufig Politik und Behördenpraxis in Bund und Ländern im Umwelt-, Bau- und Tierschutzrecht. Hier muss, so Rukwied wörtlich eine nationale Nutztierhaltungsstrategie für Planungssicherheit, Verlässlichkeit und wirtschaftliche Perspektive sorgen – und das für möglichst alle Betriebe. Wer in Tierwohl investiere, müsse planungs- und genehmigungsrechtlich Vorrang haben. Entscheidend sei vor allem auch, wie der Bauernpräsident vier Tage vor der Bundestagswahl betonte, dass eine Nutztierhaltungsstrategie auch über Legislaturperioden hinaus politisch Bestand habe und langfristige Perspektiven sichere.