BRS News Schwein
VION-Symposium: „Lebensmittelketten der Zukunft"
Am Montag, den 10. September 2018, findet am Standort Emstek das SymposiumLebensmittelketten der Zukunftstatt – ein inspirierendes Treffen zur Zusammenarbeit innerhalb der Lieferketten sowie zu Transparenz, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit.
Gemeinsame Agrarpolitik: Stärkung regionaler Erzeugerorganisationen gefordert
Die künftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union muss die regionalen Erzeugerorganisationen weiter stärken. Dies fordert der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) im Vorfeld der Verhandlungen zu den Regelungen für die europäische Landwirtschaft nach 2020.Genossenschaften sind in sämtlichen landwirtschaftlichen Sparten geradezu existenziell wichtig, sie schaffen Sicherheit und Verlässlichkeit für die Landwirte in unserem Land, betonte Dr. Ansgar Horsthemke, Generalbevollmächtigter und Bereichsleiter Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften beim BWGV, bei einer Podiumsdiskussion des Genossenschaftsverbands zum Thema
Gemeinsame Agrarpolitik nach 2020.
Bekanntmachung: Praxiserprobung der chirurgischen Ferkelkastration unter Betäubung
BLE - Für diePraxiserprobung der chirurgischen Ferkelkastration unter Betäubung und postoperativer Schmerzausschaltung in der ökologischen Ferkelerzeugungwerden Betriebe gesucht (Bewerbungsschluss 17.08.2018).
Grundvoraussetzungen zur Teilnahme eines Betriebes an dem Projekt:
- ökologisch wirtschaftender Betrieb mit der Bereitschaft zur Ferkelkastration unter Betäubung (beide Verfahren, wie oben beschrieben)
- Haupterwerbsbetrieb mit Ferkelerzeugung
- Fester Absetzrhythmus
- Über einen Zeitraum von 12 Monaten werden je Abferkelgruppe zwischen 8 und 12 Würfe unter Projektbedingungen kastriert
- Vor Projektstart wird der Betrieb durch die Projekt- und Kooperationspartner zur weiteren Einschätzung der Eignung als Demonstrationsbetrieb besucht und der Betrieb verpflichtet sich diese bei ihren Untersuchungen/ Messungen zu unterstützen
Boehringer Ingelheim investiert in Frankreich mehr als 200 Millionen Euro in die Impfstoffproduktion zur behördlichen Tierseuchenbekämpfung
Boehringer Ingelheim hat die Investition von mehr als 200 Millionen Euro in ein neues strategisches Produktionszentrum für Veterinary Public Health (deutsch: Behördliche Tierseuchenbekämpfung) bekanntgegeben. Die neue Anlage wird in der französischen Region Rhône-Alpes eröffnet, die für ihre Impfstoffproduktion als Vaccine Valley bekannt ist. Diese Investition ermöglicht es dem Unternehmensbereich Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim, auf den steigenden globalen Bedarf an Präparaten gegen Maul- und Klauenseuche sowie Blauzungenkrankheit zu reagieren.
ANMERKUNGEN
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine Viruserkrankung bei Nutztieren, die vorherrschend in Teilen Asiens, im Großteil Afrikas und im Nahen Osten auftritt. Die hoch ansteckende, aber nicht auf Menschen übertragbare Krankheit, führt für Landwirte zu großen wirtschaftlichen Verlusten. Aus diesem Grund steht die Bekämpfung dieser Krankheit weit oben auf der Prioritätenliste der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE).
Die Blauzungenkrankheit wird durch Insekten übertragen. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die nicht ansteckend ist und hauptsächlich bei Schafen auftritt. Rinder, Ziegen und andere Weidetiere können aber ebenfalls daran erkranken. Die Blauzungenkrankheit führt zu Wachstumshemmung bei kranken Tieren und manchmal sogar zum Tod.
Kurzpapier zur Videoüberwachung: Informationspflichten nach der DSGVO
Die unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder (Datenschutzkonferenz – DSK) haben ein Kurzpapier zur Videoüberwachung nach der Datenschutz-Grundverordnung (Kurzpapier 15) veröffentlicht, das bereits kurz nach der Veröffentlichung auf Kritik gestoßen ist. Das DSK-Papier enthält Hinweise zu den Informationspflichten der verantwortlichen Stelle und betrifft auch landwirtschaftliche Unternehmen, die das Betriebsgelände per Video überwachen lassen. Gemäß § 4 BDSG, Abs. 2 ist durch den Verantwortlichen durch geeignete Maßnahmen zum frühestmöglichen Zeitpunkt kenntlich zu machen- der Umstand der Beobachtung
- der Name und
- die Kontaktdaten des Verantwortlichen
Gülle verschärft "Nitratproblem"? Wohl kaum
Nachdem Die Deutsche Umwelthilfe die Bundesrepublik Deutschland wegen der teils hohen Nitratbelastung im Grundwasser verklagt, greifen die Medien das Thema auf und haben in ihrer Berichterstattung auch schnell den Verursacher gefunden: Gülle, der als Wirtschaftsdünger auf die Felder ausgebracht wird. Diese pauschale Verurteilung ist jedoch falsch.
Von den 179,46 kg Stickstoff pro Hektar, die 2016 gedüngt wurden, stammen 102,8 kg aus dem Mineraldünger (57%), nur 24% stammen aus Gülle und anderen tierischen Düngern, 17% aus Gärresten von Biogasanlagen. Der Agrarstatistiker Georg Keckl wird nicht müde, immer wieder auf derartige Zusammenhänge hinzuweisen. Außerdem macht er in einem Beschwerdebrief an das ZDF deutlich:Dass an 18% der Messstellen der Grenzwert überschritten wurde, heißt nicht, dass das Grundwasser unter diesen Messstellen über dem Grenzwert liegt. Es heißt nur, dass an der Oberfläche des Grundwasserstockes, dort wo das Regenwasser aus der Ackerkrume einsickert, der Wert überschritten wird.
A: Mit "Code of Conduct" gegen unfaire Geschäftspraktiken
In Österreich hat die Bundeswettbewerbbehörde (BWB) ihrenStandpunkt zu unternehmerischem Wohlverhalten (Code of Conduct)veröffentlicht, der nach Einschätzung des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus ein wichtiger Schritt sei,
um den kleinsten in der Lebensmittelversorgungskette, den bäuerlichen Familienbetrieben und den kleinen verarbeitenden Betrieben zu helfen. Der Nachrichtendienst AIZ hat hierzu weitere Informationen veröffentlicht.
Unter der österreichischen Ratspräsidentschaft hat die Europäische Kommission hierzu bereits im Frühjahr einen Richtlinienvorschlag vorgelegt.
Mehr Bio mit Gentechnik?
Der Europäische Gerichtshof entscheidet am 25. Juli entscheidet, ob neue Methoden der Pflanzenzüchtung rechtlich alsGentechnikeinzustufen sind. Damit ist auch die Debatte erneut aufgeflammt, ob der Biolandbau mit den neuen Genome-Editing-Werkzeuge nachhaltiger gestaltet werden kann.
Das Rechercheteam Timo Küntzle, Florian Aigner, Martin Moder und Moritz Moser haben das Thema für das Internetportal
https://www.addendum.orgaufgegriffen und sehen eine Riesenchance für den Ökolandbau. Der Molekularbiologe Ludger Wess kommentiert die aktuelle Sicherheitsforschung zu den neuen gentechnsichen Verfahren:
Der wissenschaftliche Konsens in Sachen Sicherheit von gentechnisch erzeugten Pflanzen für Mensch und Umwelt ist überwältigend.(Salonkolumnisten, 17.07.2018)
Mehr Eberfleisch auf den Grill und in die Pfanne?
Ab dem 1. Januar 2019 dürfen Schweinemastbetriebe in Deutschland ihre Ferkel nur noch mit Betäubung kastrieren. Für Bioschweinemastbetriebe gilt dieses Verbot bereits seit 2012. Noch besser wäre es, die Ferkel gar nicht zu kastrieren, sondern als Eber zu mästen, schreibt das Internetportal "Ökolandbau" auf seiner Internetseite. Erläutert wird, wie der unangenehme Geruch zustand kommt und dass man ihn in der Verarbeitung
überdeckenkönne. Lebensmitteltechnologinnen und Lebensmitteltechnologen der Hochschule Anhalt hätten kürzlich geeignete Rezepturen entwickelt. Projekte hierzu laufen derzeit in der Schweiz mit mehreren Biobetrieben und einer Metzgerei.
Jungeberfleisch wird in Deutschland von der Metzgerinnung abgelehnt. Man befürchtet Absatzeinbußen. Wie der LEH und Discounter mit dem Thema umgehen, ist völlig offen. Zwar werden die Unternehmensgruppen ALDI Nord und ALDI SÜD künftig verschiedene Schweinefrischfleischprodukte der Standardgeber
NEULANDund
FAIRFARMunter der Marke
Fair & Gutanbieten. Ob darunter auch Jungeberfleisch ist, ist nicht bekannt.
EuroTier 2018 - Sensoren in der Nutztierhaltung
Hinsichtlich des Stallklimas sprechen Fachleute von demWind-Chill-Effekt. In der Tierhaltung wird dieser Faktor berücksichtigt. Im Schweinestall ist eine Strömungsgeschwindigkeit von maximal 0,2 Metern pro Sekunde (m/s) der Richtwert. Steigen im Sommer die Außentemperaturen, sind 0,6 m/s vorübergehend erlaubt, allerdings nur in Abteilen mit erwachsen Tieren. Das Stallklima wird von mehr als derWindgeschwindigkeit
beeinflusst. Zentrale Parameter sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht und Schadstoffe. Doch wie weiß der Landwirt, ob alles im Lot ist?Habe ich im Gefühl", ist für professionelle Tierhalter keine Antwort. Die Lösung bringen Sensoren, die zumindest sprachlich, etwas mit Gefühl zu tun haben.