BRS News Schwein

28.10.2017

Mit Gene-Drive Krankheitsüberträger und Agrarschädlinge ausrotten?

idw - Gene-Drives sind molekularbiologische Mechanismen, die genetische Merkmale zügig innerhalb einer Gruppe von Lebewesen verbreiten. In Verbindung mit neuen Techniken der Genom-Editierung wie CRISPR-Cas9 können sie sehr große Wirkung entfalten. Wegen ihrer raschen Generationenfolge sind es derzeit vorwiegend Insekten, an denen Eingriffe mit Gene-Drive-Systemen erforscht werden. So sollen mittels Gene-Drive beispielsweise Populationen von Mücken kontrolliert werden, die Krankheiten wie Malaria übertragen. …
Gene-Drive-Anwendungen im Agrarsektor versprächen einen erheblichen Nutzen für Landwirte und breite Bevölkerungsschichten, der sich aber mangels Feldstudien noch nicht klar beziffern lasse. … Man war sich weitgehend einig darüber, dass die Öffentlichkeit in den gesellschaftlichen Diskurs einbezogen und internationale Regelungsansätze verfolgt werden müssen. Darüber hinaus soll die interdisziplinäre Forschung zum Thema Gene-Drive weiter vorangetrieben werden.
 
27.10.2017

Prophylaxe vor Therapie

BfT - Das Ziel jedes Schweinehalters ist es, gesunde Tiere heranzuziehen. Der Grundstein dafür wird in der Ferkelaufzucht gelegt. Grundsätzlich gilt es, in allen Lebensphasen für Saugferkel, Absetzer, Läufer und Mastschwein die Haltungsbedingungen optimal zu gestalten.

Wichtige Basis bildet die frühzeitige und ausreichende Versorgung der Ferkel mit Kolostrum. Dies bietet Schutz vor Krankheiten und fördert die Wachstumsleistungen in der Aufzucht. Kräftige, gesunde Tiere sind widerstandsfähiger. Deshalb sollten Ferkel nicht zu früh abgesetzt werden. Positiv wirken darüber hinaus ein frühes Anfüttern der Saugferkel sowie ein späterer sanfter Fütterungsübergang. Ausreichend frisches Wasser, eine angemessene Stalltemperatur, ein gutes Stallklima und einwandfreie Hygieneverhältnisse sind weitere wesentliche Voraussetzungen für eine gesunde Ferkelaufzucht.
Moderne Impfstoffe und auf den Betrieb abgestimmte Impfprogramme legen die Basis für einen zusätzlichen Schutz gegen krankheitsbedingte Verluste in der Ferkelaufzucht. Der Medikamenteneinsatz kann gesenkt werden.

 
27.10.2017

Fachforum Landwirtschaft: Erwartungen der Gesellschaft an die Tierhaltung

Am 25. Oktober veranstaltete der Berliner Tagesspiegel das Fachforum Landwirtschaft zum Thema Die Ethik der Schinkenstulle: Standpunkte zur Nutztierhaltung. Die Initiatoren wollten mit dem Fachforum einen möglichst breiten Dialog zwischen Landwirten, Verbrauchern, Wissenschaftlern, Vertretern der Kirchen sowie Kritikern der derzeitigen Haltungsbedingungen anstoßen. Damit war faktisch ein Runder Tisch gebildet mit dem Bestreben der Beteiligten, zuzuhören, aufeinander einzugehen und möglichst Grundlagen für Lösungsansätze einer Tierhaltung in Deutschland mit Zukunft zu geben. Tatsächlich schienen einzelne Teilnehmer des Forums daran kein Interesse zu haben. Sie begrüßten den Produktionsstopp, den eine Normenkontrollklage bewirken wird.
 
27.10.2017

Afrika entdeckt den Wert von Abwasser

Weniger als fünf Prozent der Menschen in Ghana haben Zugang zu einer Kanalisation, und es gibt nur wenige Aufbereitungsanlagen für Abwasser, informiert Chelsea Wald im Online-Portal Spektrum.de (25.10.: Das Geschäft mit dem Geschäft). Dass sich mit Ausscheidungen auch Geld verdienen lässt, haben jetzt findige Geschäftemacher entdeckt. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, wenn keine Risiken für Umwelt und Gesundheit bestehen. Dass dies funktionieren kann, haben deutsche Landwirte durch Biogasnutzung oder Pflanzendüngung längst bewiesen. Das brachte ihnen eine Einstufung als nachhaltigste Landwirtschaft weltweit. In Ghana dagegen sieht die Situation gänzlich anders aus. Es herrscht Goldgräberstimmung und wenig Regulierung: schlecht für Umwelt und schlecht für die Verbraucher.
 
27.10.2017

"Insektensterben": billiges Landwirte-Bashing

Dieses Landwirte-Bashing ist billig, wird Thomas Schmitt, Direktor am Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg zum Umgang mit der Insektenstudie vom Bauernverband Schleswig-Holstein zitiert.
Und der Mann hat wahrscheinlich Recht. Nicht nur, dass es die Grundlage des Bashings, eine Zeitreihenerhebung von Hobby-Entomologen, erneut in die Unstatistik des Monats geschafft hat, auch andere statistische Überprüfungen zeigen, dass man sich als Laie einer undifferenzierten Kritik besser nicht anschließlich sollte.
Erste Veröffentlichungen machen deutlich, dass die alleinige Kritik an der Landwirtschaft falsch ist. So macht das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) heute auf die fatale Wirkung von Licht auf Insekten aufmerksam. Straßenbeleuchtung stellt ein unüberwindbares Hindernis für Nachtfalter und nachtaktive Insekten dar. Auch die Rolle einer zunehmenden Flächenversiegelung, Laubsauger, private Insektizidnutzung und Biozide in Fassadenanstrichen müssen jetzt dringend überprüft werden. Wenn dies tatsächlich passieren sollte, gebührt den Krefeldern Forschern allein dafür Dank.
 
26.10.2017

Fakten statt Vorurteile: unsere Fleischexporte sind Fluchtursache afrikanischer Bauern?

Die Aussage Katrin Göring-Eckardts, der Export von hoch subventioniertem Rest-Hühnerfleisch nach Somalia stelle die Fluchtursache für somalische Bauern dar, stimmt eher nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Politologin Linda Ruppert im Internetportal stimmtdas.org, weil in den Jahren 2010 bis 2015 weder Rest- noch andere Fleischerzeugnisse nach Somalia exportiert worden seien. Wie aber steht es allgemein mit dem Vorwurf, unsere Fleischexporte zerstören afrikanische Fleischmärkte?
Auch hier gibt es differenzierte Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen kommen, wie vielfach angenommen.
 
26.10.2017

F: Unterstützung für Bio-Landwirtschaft wird gestrichen

In Europa boomt die Nachfrage nach bio-Produkten. Boomende Märkte aber brauchen keine Subventionierung. Zumindest glaubt dies das Landwirtschaftsministerium in Frankreich, das sie Bio-Föderung streichen möchte.
Die Bio-Landwirtschaft ist kein Nischenmarkt mehr. In Frankreich steht sie inzwischen für 7,3 Prozent der genutzten Ackerfläche und 10,8 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft.
 
26.10.2017

FORUM-Kampagne kontert Bauernklischees im Fernsehen

forum - Pünktlich zum Auftakt der neuen Staffel von Bauer sucht Frau des Fernsehsenders RTL startet das Forum Moderne Landwirtschaft (FORUM) auf dem Kommunikationsportal Instagram eine Gegenkam-pagne unter dem Hashtag #meinklischeemoment. Dort posten die jungen Landwirte, mit welchen schiefen Bauern-Klischees sie zu tun haben. Der ehemalige Präsident des DBV, Gerd Sonnleitner, hat-te die RTL-Sendung bereits in früheren Staffeln kritisiert. Sie gebe ein dümmliches und falsches Kli-schee über die Bauern wieder, das nichts mit der Realität zu tun habe. Unsere jungen Landwirtinnen und Landwirte sind modern, kreativ und witzig, berichtete Julia Nissen vom FORUM, die die Aktion initi-iert hat. Selbstverständlich interessierten sie sich beispielsweise auch für Mode, Technik oder Kunst. Sie sind in den sozialen Medien zuhause und verlieben sich im Internet, an der Uni oder im Club - so wie die meisten anderen jungen Menschen auch, stellte Nissen klar.
 
26.10.2017

Abkehr von Ersatzprodukten, zurück zum Original

Der Handel meldet dramatische Rückgänge bei den Verkäufen von Veggie-Produkten, wird der Chef des größten europäischen Schlachtunternehmens, Clemens Toennies, in der Die Welt (Carsten Dierik: Deutsche wollen lieber wieder Fleisch in der Wurst) zitiert. Diese Aussage soll vor Vertretern der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf gefallen sein. Dabei bietet das Unternehmen selbst vegetarische Produkte an. Auch andere Experten gehen davon aus, dass fleischlose Produkten künftig allenfalls als Nischenprodukt gehandelt würden.
 
25.10.2017

Lokale Betäubung: Bremst das BMEL?

©SuS - Die Kastration mit lokaler Betäubung war ein Kernthema auf dem gemeinsam von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgerichteten mitteldeutschen Schweinetag. So stellte Dr. Andreas Randt, Geschäftsführer des Tiergesundheitsdienstes Bayern, die Vorteile der lokalen Betäubung heraus. Der Tierarzt verweis neben der guten Verträglichkeit für das junge Ferkel auf die gute Wirksamkeit der lokalen Betäubung. Hinsichtlich der geforderten Schmerzreduktion sieht Dr. Randt die Lokalanästhesie daher als gute Alternative zur jetzigen Form der Kastration. Der Veterinär hält auch die Umsetzung der lokalen Betäubung durch geschulte Landwirte für einen gangbaren Weg. Schweden geht diesen Weg bereits seit fast zwei Jahren. Die Notwendigkeit, auch nach 2018 in Deutschland weiter Ferkel kastrieren zu können, wurde durch verschiedene Wortmeldungen von Ferkelerzeugern unter den Tagungsteilnehmern untermauert.