16.12.2021rss_feed

Bayerischer Branchengipfel zum Schweinemarkt

Angesichts der derzeit sehr angespannten Marktsituation in der Schweinehaltung fand am 15.12. in der Staatskanzlei in München ein Branchengipfel zum Schweinemarkt statt. Die Staatsregierung hat im Rahmen des Gipfels zugesagt, im nächsten Jahr die Beiträge zur Tierseuchenkasse für die Ferkelerzeuger in voller Höhe zu übernehmen. Darüber hinaus will der Freistaat Bayern zur Unterstützung des Schweinemarkts eine Vermarktungsplattform für das heimische Qualitätssegment aufbauen, damit Angebot und Nachfrage zukünftig noch besser zusammenfinden. Erzeuger und Vermarkter sollen mit der Plattform stärker vernetzt werden. Das Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Kulmbach wird die Plattform realisieren. Um darüber hinaus die Erzeuger beim gesellschaftlich geforderten Umbau der Tierhaltung tatkräftig zu begleiten, wird Bayern im nächsten Jahr beginnen, die Zuchtsauenhalter mit dem neuen Bayerischen Programm Tierwohl (BayProTier) zu unterstützen. Das Programm startet nach Genehmigung durch die EU voraussichtlich Mitte nächsten Jahres mit zunächst sechs Millionen Euro und kann in den Folgejahren auf bis zu 50 Millionen Euro anwachsen. Daneben steht aus Sicht der Teilnehmer des bayerischen Branchengipfels auch die neue Bundesregierung in der Pflicht, vor allem in Bezug auf dringend notwendige Anpassungen im Bau- und Immissionsschutzrecht. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Kaniber mahnt die Bundesregierung zum Handeln: Wir brauchen auch in Deutschland ein nationales Hilfsprogramm für den Schweinemarkt. Sonst führen Initiativen in anderen EU-Mitgliedstaaten wie jetzt in Polen in der angespannten Lage zu zusätzlichen Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten unserer Schweinehalter, so Kaniber.