26.04.2019rss_feed

Fehlinterpretation bei Aussagen zur Nitratkonzentration

Der Fachjournalist Heinz Georg Waldeyer ist in dem Online-Beitrag des Wochenblattes Westfalen-Lippe der Information von zwei Paderborner Tageszeitungen nachgegangen, wonach der Fluss Lippe zu viel Nitrat enthalte und dass daran die intensive Landwirtschaft Schuld habe. Diese Aussagen basieren allerdings auf einer Fehlinterpretation! Hier wurden offenbar entscheidende Kennzahlen verwechselt: Für Nitrat (NO3) gilt nach deutscher Trinkwasserverordnung ein Grenzwert von 50 mg/l. Und dieser Wert wird beim Lippewasser im Kreis Paderborn deutlich unterschritten. Die zitierten 11 mg/l beziehen sich auf den Nitrat-Stickstoff, also den N-Anteil im NO3-­Molekül. Dieser Wert lässt sich mit dem Faktor 4,427 recht einfach auf Nitrat umrechnen. Das wurde bei der Beurteilung der Analysewerte allerdings offenbar versäumt, heißt es in dem Bericht.
Bei der Interpreationen der Nitratbelastung kommt es immer wieder zu Fehlinterpretationen, Verallagemeinerungen und Schuldzuweisungen. Vielfach beruhen sie schlicht auf mangelnde Fachkenntnisse. Die Landwirtschaft setzt auf Kooperationen mit den regionalen Wasserversorgern.