BRS News

02.01.2017

Der Grünbuch-Prozess des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

BMEL - Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat am 30. Dezember 2016 als Ergebnis des von ihm angestoßenen Grünbuch-Prozesses das Grünbuch vorgestellt. Der Inhalt: Die Leitlinien der künftigen Landwirtschafts- und Ernährungspolitik.
Das Ziel: Brücken zu bauen zwischen Landwirten und Verbrauchern – für ein besseres Verständnis, für eine größere Akzeptanz und für mehr Transparenz. Denn, so der Minister, nur im Miteinander schaffen wir eine Landwirtschaft, die gesellschaftlich akzeptiert, wirtschaftlich tragfähig und fest verankert in der Mitte der Gesellschaft ist! Nur im Dialog zwischen Gesellschaft, Land- und Ernährungswirtschaft sowie Politik schaffen wir Lösungen, die für unsere Landwirte und Verbraucher praktikabel und gesellschaftlich akzeptiert sind, und die auf einem festen Wertefundament ruhen.
 
02.01.2017

Förderpreis der Fleischwirtschaft

Der Förderpreis der Fleischwirtschaft zeichnet junge, ambitionierte Talente aus Handwerk, Industrie, Handel und/oder Wissenschaft aus.
Angesprochen sind clevere Köpfe, die der hochkarätig besetzten Jury zeigen, was in ihnen steckt und mit ihrer Idee und ihrer Persönlichkeit überzeugen. Dabei zählen kleine kluge Vorhaben ebenso wie große Projekte.
Ziel dieser Initiative ist es, Top-Nachwuchskräfte zu identifizieren, zu fördern und an die Branche zu binden. Denn die beruflichen Chancen in der Fleischwirtschaft sind außergewöhnlich vielseitig und die Unternehmen attraktive Arbeitgeber, die qualifizierte Mitarbeiter auf alle erdenklichen Arten fördern.
Einsendeschluss ist der 13. März 2017.
 
02.01.2017

Schweinehaltung fit für das Tierschutz-Label: Integrierte Entwicklung von Haltungs- und Verfahrenstechnik zur Transformation konventioneller Ställe

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt im Rahmen der Innovationsförderung für den Zeitraum von drei Jahren rund 1,4 Millionen Euro für die Durchführung des Forschungsvorhabens Schweinehaltung fit für das Tierschutz-Label: Integrierte Entwicklung von Haltungs- und Verfahrenstechnik zur Transformation konventioneller Ställe (LABEL-FIT) zur Verfügung.
Das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ) führt den Forschungsverbund mit der Universität Hohenheim, dem Friedrich-Loeffler- Institut, dem Deutschen Tierschutzbund e.V. sowie der VION GmbH an.
Die LSZ sucht im Rahmen des Projektes zwei Versuchstechniker.
 
09.12.2016

Milch: gesundes Convenience-Produkt

Convenience bedeutet übersetzt Bequemlichkeit, Nutzen, Komfort. Es sind entsprechend Lebensmittel, die eine einfache, auch arbeitssparende Vor- bzw. Zubereitung bieten. I.d.R. sind damit Produkte mit hohem Verarbeitungsgrad gemeint. Milch dagegen ist i.d.R. nur homogenisiert und haltbar gemacht und bleibt trotzdem ein Rohprodukt mit hohem Nutzen. Das Internetportal STYLEBOOK.de kennt weitere Gründe, wieder tief und guten Gewissens ins Milchglas zu gucken. Sie soll beim Abnehmen helfen, gegen Diabetes wirken und wertvolle Fette liefern. Milch wirkt außerdem leicht entzündungshemmend und vielleicht sogar gegen Krebs.
 
30.11.2016

Rind und Schwein in einem Dachverband

Angesichts des fortschreitenden Strukturwandels in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung sowie der Notwendigkeit, auch auf Verbandsebene Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen, haben die Dachverbände der Rinderzucht und Schweineproduktion intensiv über einen Zusammenschluss verhandelt: die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR), der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion (ZDS), der Bundesverband der Fleischrinderzüchter und –halter (BDF), der Deutsche Holstein Verband (DHV), die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen (ASR) sowie der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfung (DLQ). Am 29.11.2016 wurde nun in der Hessenhalle in Alsfeld von den rund 160 Delegierten mit der Gründung des Bundesverbandes Rind und Schwein der erste Schritt vollzogen. Ziel der Reform ist die Bündelung der Kräfte der bisherigen Verbände für eine starke Vertretung der angeschlossenen Mitglieder mit den Wirtschaftssektoren Rinder- und Schweinehaltung.
 
24.11.2016

Woher kommen MRSA-Keime wirklich?

Staphylococcus Aureus ist ein Bakterium und gehört zur normalen menschlichen Keimflora. Leider tragen mittlerweile mehr als 30 % der dt. Verbraucher deren resistente Variante, ohne etwas davon zu merken. Dieser resistente Keim kann zu Infektionen führen, die mit herkömmlichen Antibiotika kaum noch zu behandeln ist. Das Leid der Betroffenen ist unbeschreiblich. Deshalb eignet sich das Thema eigentlich nicht für eine Polarisierung zu Lasten von Veterinär- oder Humanmedizin. Es gilt die Ursachen zu beseitigen und Betroffenen zu helfen. Dem ARD-Magazin Plusminus ist hierzu ein guter Beitrag gelungen. Er nimmt die Humanmedizin und den Verbraucher in die Verantwortung. Weniger ausgewogen erscheint dagegen ein Beitrag des Bayerischen Rundfunks. Er fokussiert auf die Tierhaltung und sieht Tierställe als Brutstätte für resistente Keime. Damit werden Kausalzusammenhänge geschaffen, die fachlich so nicht haltbar sind.
Der ZDS hat daher versucht, den Stand der Wissens auf der Basis von BfR- und BVL-Informationen zusammenzutragen. Ergänzt wurde das Dokument um eigene Recherchen.

 
25.10.2016

Lebensmittelverschwendung oder -verluste?

Seit Anfang des Jahrhunderts hat sich die Weltbevölkerung vervierfacht - und sie soll bis zum Jahr 2050 die 11 Mrd.-Grenze reißen. Mit einer Extensivierung der Landwirtschaft, wie sie in Deutschland angestrebt wird, werden wir die Herausforderung, die sich daraus ergeben, nicht lösen. Gleichzeitig stecken Staat und private Initiativen viel Engagement in die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Was gut gedacht ist, wird den Hunger aber nicht beseitigen. Die Projekte sind allenfalls geeignet, die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln zu steigern, was schon ein enormer Fortschritt wäre.
Wer sich wundert, warum soviele Lebensmittel oder Rohwaren auf dem Müll landen, der sollte den Artikel des Wissenschaftsjournalisten Lars Fischer (Warum landen so viele Lebensmittel im Müll?) dringend lesen. Der Journalist erklärt sehr ausführlich und nachvollziehbar die Unterschiede zwischen Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelverlusten. Was wir als Verbraucher selber dagegen tun können - und was eben nicht.
 
18.10.2016

Arzneimittel in Fließgewässern

Jährlich gelangen mehr als 8.000 Tonnen umweltwirksame Medikamente über die Toiletten in die Umwelt. Dazu kommen resistente Keime aus Haushalten und Kliniken.
Das Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat jetzt die Ergebnisse eines Forschungsprojektes vorgelegt, wonach etwa 30 Prozent der Flüsse in Niedersachsen mit Abwässern in unterschiedlichem Ausmaß mit Medikamenten aus privaten Haushalten belastet seien. Erhöhte und hohe Belastungen gebe es in Stadtnähe (Hannover/ Braunschweig und Osnabrück). Nur 16 Prozent der Flüsse könnten als sehr gering oder gering belastet betrachtet werden.
 
14.10.2016

Wer herkömmliche Systeme "wenden" will, muss die Kosten solidarisieren

Die deutsche Energiewende wird den dt. Steuerzahler nach aktuellen Schätzungen rd. 520 Mrd. Euro kosten (Welt: Energiekosten explodieren). Und die Kosten reißen nicht ab. Mit der proklamierten Agrarwende wird der Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten. Diese Wende ist erklärtes Ziel von Bündnis 90 / Die Grünen für den Wahlkampf 2017.
Erste Schätzungen für die Kosten gibt es auch schon, allerdings nur für eine zukunftsfähige Tierhaltung. Im Gutachten des Sachverständenbeirates für Politik und Verbraucherschutz wird ein Betrag von 10 Mrd. Euro genannt - jährlich. Diese Kosten sind fahrlässig niedrig geschätzt. aber doch so hoch, dass jeder Politiker aufhorchen sollte, zumal es sich nur um die Kosten für die Tierhaltung handelt. Kommt dann noch die Umstellung auf 20 % Ökolandbau hinzu - dieses Ziel findet sich auch auf der Internetseite des CSU-geführten Landwirtschaftsministerium - lässt sich vor dem Hintergrund aktueller Prämienzahlungen erahnen, dass auch eine Agrarwende richtig viel Geld kosten wird und von der Landwirtschaft nicht gestemmt werden kann. Wer die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele fordert, muss die Kosten - wie bei der Energiewende - solidarisch auf die Gesellschaft umlegen. Vorschläge wurden im Gutachten gemacht. Es geht um eine Umverteilung von Agrarzahlungen aus der ersten in die zweite Säule. Dafür finden sich auf EU-Ebene aber keine Mehrheiten. Wo soll also das Geld herkommen? Dazu hört man in den politischen Forderungen nichts.
Und bei allen Diskussionen um eine neue Agrarausrichtung: wo sind die sozio-ökönomischen Folgenabschätzungen - nicht nur für Deutschland? Und letztlich: ist bereits zweifelfrei geklärt, wie sich die Wende für die Tiere und die landwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit auswirkt, wenn eigene Tierschutzvorschriften schon innerhalb der EU unterlaufen werden? (sk)
 
12.10.2016

Schließen sich Ökologie und Gentechnik aus? Nicht unbedingt, findet Prof. Schäfer

Im Interview mit dem Zeit-Journalisten Bernd Eberhart widerspricht der Ökologe Hanno Schäfer, Professor für Biodiversität der Pflanzen an der TUM, der These, dass Ökologie und grüne Gentechnik sich prinzipiell ausschließen. Er wirbt sogar für die Ausweitung der grünen Gentechnik und ist damit nicht allein. Der Schweizer Ökowissenschaftler Urs Niggli hatte sich im Interview mit der TAZ ähnlich geäußert - und dafür viel Kritik einstecken müssen.
Allerdings scheint der Widerstand mit neuen biotechnologischen Methoden, die auf einen Einbau von Fremdgenen verzichten, tatsächlich zu sinken. Stefan Jansson von der Universität Umeå hatte in seinem Garten das erste CRISPR-Gemüse angebaut und öffentlichkeitswirksam verkostet, um zu der Auseinandersetzung um die rechtliche Einstufung von neuen Züchtungsverfahren und deren Beurteilung beizutragen. Auch in Amerika denkt man über einen Einsatz von Gentechnik im Ökolandbau nach.
Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, die Kritik an der Gentechnik zu überdenken und sich die Studien, die Risiken proklamieren, noch einmal genau anzuschauen?