BRS News
KI im Schweinestall kann Fachkräfte nicht ersetzen
Tiere im Stall müssen kontinuierlich beobachtet werden, damit Krankheiten oder Auffälligkeiten im Verhalten schnell zu erkennen sind. Dabei spielen Kontrollsysteme auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) eine zunehmend größere Rolle. Über die Anforderungen für den Einsatz von KI speziell im Schweinestall hat Dr. Marc-Alexander Lieboldt, Leiter Fachbereich Tierzucht, Tierhaltung und Versuchswesen bei der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen, jetzt erste Ergebnisse einer Projektarbeit vorgestellt. KI kann die personengestützte Beobachtung kontaktlos und fortlaufend ergänzen, aber nicht ersetzen und nicht von der gesetzlichen Pflicht zur täglichen Tierkontrolle entbinden", fasst der Veterinär das wichtigste Ergebnis seiner mehrmonatigen Versuchsreihe zusammen.
Nutztierhaltung und Landnutzung

European Livestock Voice, ein Zusammenschluss von EU-Partnern der Tierhaltung, beschäftigt sich in einem Beitrag auf der Plattform meatthefacts.eu mit Fakten zur Tierhaltung und Landnutzung. Es wird aufgezeigt, wie groß die für die Viehhaltung genutzte landwirtschaftliche Fläche ist, welcher Teil von Rindern als Grasland genutzt und wieviel Ackerfläche für die Tierernährung genutzt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass 86% des Tierfutters hauptsächlich aus zellulosereichen Pflanzenmaterialien, die vom Menschen nicht direkt als Nahrung genutzt werden können, besteht. Wiederkäuer können als gute Upcycler dieses Futter in tierische Proteine von hoher Nährwertqualität mit allen essentiellen Aminosäuren umwandeln.
Projekt "HeriSINS": Untersuchungen zur Erblichkeit des Swine Inflammation and Necrosis Syndrome
Im Projekt HeriSINS soll der erbliche Hintergrund der Merkmale des Swine Inflammation and Necrosis Syndrome (SINS) aufgeklärt werden. Das soll die Einbeziehung von SINS-Merkmalen in die Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung und das Zuchtziel ermöglichen. SINS wird mit dem sogenannten sekundären Schwanzbeißen in Verbindung gebracht. Die Hypothese lautet, dass durch die Minderdurchblutung des Schwanz- und Ohrgewebes ein Juckreiz entsteht, der eine Duldung des Verbeißens durch andere Schweine zur Folge hat. Da es sich bei SINS um ein komplexes Entzündungsgeschehen handelt, das den ganzen Körper mit einbezieht, muss man davon ausgehen, dass durch SINS das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt ist. Aus bisherigen Untersuchungen ergaben sich Hinweise auf eine erbliche Komponente. Falls sich die Relevanz von SINS für das Auftreten von Bissverletzungen bestätigt, könnte durch die Züchtung gegen SINS ein bedeutsames Praxisproblem erheblich vermindert werden. Erste Ergebnisse der quantitativ-genetischen Analyse der SINS-Merkmale sollen Anfang des Jahres 2024 vorliegen.
Schwedischer Landwirt gewinnt Rechtsstreit um Abluftfiterpflicht
©SuS - Ob der Einbau einer Abluftreinigungsanlage für Landwirte finanziell zumutbar ist, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen und Gerichtsverfahren. Nach einem mehrjährigen Verfahren hat nun ein schwedischer Landwirt in der Provinz Halland einen Fall vor dem Land- und Umweltgericht des Berufungsgerichts Svea gewonnen. In dem konkreten Fall sollte der Schweinehalter seine Ammoniakbelastung mithilfe einer Abluftreinigungsanlage senken.
Caudophagie und Einfluss der Schweinerasse
Verschiedene Studien zeigen, dass die Wahl der Schweinerasse erheblichen Einfluss auf das Erkundungs- und Aggressionsverhalten hat. So sollen beispielsweise die chinesischen Meishan-Schweine deutlich ruhiger sein als Landrasse und Edelschweine. Diese Erkenntnisse führten zu der Fragestellung im Verbundprojekt Old Breeds
(EIP-Agri), ob die Kreuzung von modernen, leistungsstarken Rassen mit traditionellen, langsam wachsenden Schweinerassen unerwünschte Verhaltensweisen reduzieren könne – bei Beibehaltung der Leistung.
Bei Bio-Produkten steigen die Preise langsamer
Einer aktuellen Studie des Instituts für Deutsche Wirtschaft (IW) zufolge sind Bio-Lebensmittel weniger von Preiserhöhungen betroffen. Die Studie beleuchtet die Gründe für die höhere Preisstabilität. Inflationsdämpfend wirken demnach hier regional ausgerichtete Wertschöpfungsketten und ressourcenschonende Kreisläufe im Ökolandbau.
Ceva-Blog mit Informationen zur Blauzungenkrankheit
In einem neuen Beitrag des Ceva-Blogs für Rindergesundheit berichtet Dr. Sebastian Jander über die Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern. Es wird über die neuesten Ereignisse berichtet und den Fragen nachgegangen, was die Blauzungenkrankeit verursacht, was nach dem Ausbruch passiert, welche Symptome auftreten und wie die Erkrankung bei Nutztieren therapiert wird.
BBV-Unterschriftenaktion zum Thema Anbindehaltung
Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat die Unterschriftenaktion Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus!
gestartet, um der Forderung der Branche nach einem gangbaren und nachhaltigen Weg der Weiterentwicklung für Betriebe mit Anbindehaltung anstatt des vom BMEL vorgesehenen Verbotes Nachdruck zu verleihen. Auf der BBV-Seite "Rettet Berta" können sich alle eintragen, die die Aktion unterstützen möchten.
Drei Jahre Afrikanische Schweinepest in Sachsen – Infektionszahlen gehen zurück
Am 31. Oktober 2020 wurde in Sachsen der erste ASP-Fall festgestellt. Seitdem ist es im Freistaat durch den Bau von Zäunungen, durch Suche und Bergung von Kadavern sowie durch intensive Bejagung des Schwarzwilds trotz der weiteren Ausbreitung gelungen, die Schweinepest auf ein die Landkreise Görlitz und Bautzen sowie Teile des Landkreises Meißen umfassendes Gebiet zu beschränken. Auch ein Fortschreiten weiter hinein nach Sachsen und die Bundesrepublik konnte verhindert werden. Aktuell geht die Zahl der aktiven ASP-Fälle zurück. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Ausbreitung der Tierseuche zum Stillstand zu bekommen und eine weitere Ausbreitung gen Westen und Süden zu verhindern
, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping. Dennoch sei eine weitere Eindämmung notwendig.
Nachhaltige Lebensmittelversorgung objektivieren

Um die Nachhaltigkeit unserer globalen und lokalen Lebensmittelsysteme ganzheitlich zu bewerten, brauchen wir Methoden, die Umwelt- und Ernährungs- und Gesundheitsdimensionen kombinieren. Eine Option ist die Bewertung des Nährwertszyklus, bei der ein Nährstoff oder eine Gesundheitsmetrik in die Standard-Umweltlebenszyklusbewertung einfließen. Hier scheiden sich die Geister bzgl. der korrekten Methode. Eins steht fest: Lebensmittelanalysen aus der Industrie sind nicht geeignet, um Lebensmittel hinsichtlich Ihrer Umwelteffekte miteinander zu vergleichen. Derzeit gibt es viele neue Bewertungsansätze, die derzeit geprüft werden. Fest steht, dass die Nährstoffqualität und Bioverfügbarkeit wichtige Rollen spielen.