BRS News
Fermentationsprodukte: "tierfrei" führt Verbraucher in die Irre
Der Begriff tierfrei
hat sich immer mehr durchgesetzt, um tierische Proteine von Eialbumin bis Molkenprotein zu beschreiben, die von Mikroben in Fermentationstanks anstelle von Tieren hergestellt werden. Neuere Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass dies möglicherweise nicht der optimale Begriff ist, da einige Verbraucher davon ausgehen, dass solche Produkte auf Pflanzenbasis hergestellt werden, sagt das Startup Perfect Day. Der Grund dafür ist u.a., dass echte Milchproteine erzeugt werden, für die auch Allergenwarnungen deklariert werden müssen.
Informationsveranstaltung zu umweltverträglichem Wirtschaften
Das Ingenieurbüro Dr. Eckhof GmbH führt am 27. und 28. April 2023 eine Informationsveranstaltung zum Thema Umweltverträglich Wirtschaften
durch. An der Tagung interessierte Personen können sich an folgende Mailadresse wenden: umweltberatung@eckhof.de.
Hoher Stellenwert von Fitness und Langlebigkeit in der modernen Rinderzucht

Die Anforderungen von Landwirten und Gesellschaft an die Rinderzucht entwickeln sich stetig weiter, ebenso die technischen Möglichkeiten der Zuchtwertschätzung. Stand heute liegt der Fokus auf einer balancierten
Zucht, d.h. neben den Leistungsmerkmalen spielen Gesundheit und Robustheit eine immer größere Rolle. Während bis Mitte der 90er Jahre ausschließlich die Milchleistung bzw. Milch- und Fleischleistung (100 %) züchterisch bearbeitet werden konnte, stehen heute die Fitness und funktionalen Merkmale im Vordergrund. Die Milchleistung hat je nach Rasse nur noch einen Anteil von 36 bis max. 50% in der züchterischen Berücksichtigung. Das Ziel der Rinderzucht ist eine gesunde und langlebige Kuh mit einer ausgeglichenen Leistungsveranlagung.
Entwaldungsfreies Soja in QS-Futtermitteln
Soja wird als Komponente in Futtermitteln geschätzt. Denn Sojaschrot ist gut verdaulich für Nutztiere und ein wichtiger Proteinträger. Allerdings besteht beim Sojaanbau das Risiko, dass schützenswerte Flächen umgewandelt und/oder entwaldet werden. Durch die weltweit steigende Nachfrage und die zunehmende Ausdehnung der Anbauflächen besteht Handlungsbedarf, den Anbau dieses Agrarrohstoffs frei von Entwaldung und Umwandlung zu gestalten. Hierzu hat QS gemeinsam mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette ein Zusatzmodul entwickelt. Ab dem 1. Januar 2024 muss das Soja in QS-Futtermitteln entwaldungsfrei angebaut worden sein.
Kräuterreiches Weidefutter erhöht die Anteile von ungesättigten Omega-3 Fettsäuren in der Milch
Forschende der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) führten im Rahmen des Projektes Ökoeffiziente Weidemilcherzeugung
eine Studie durch, die nicht nur das erfolgreiche Abschneiden der Weidehaltung auf artenreichen Beständen für Milchleistung und Umweltleistungen demonstrieren, sondern darüber hinaus deren zusätzliche Leistungen für die Humanernährung untermauert soll. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ergänzung der Futtermischungen auf der Weide um Kleearten und verschiedene Kräuter die Futteraufnahme steigert und in Verbindung mit sehr hoher Verdaulichkeit des verzehrten Futters zu erhöhten Milchleistungen und zu für die menschliche Gesundheit günstigen Fettsäuremustern in der Milch führt. Die Forschenden konnten bereits im EU-Projekt "SusCatt" aufzeigen, dass weidende Kühe auf artenreichen Graslandmischungen sehr niedrige Methanemissionen produzieren.
DLG-Wintertagung: Videoaufzeichnung der Foren
Vom 21. - 22. Februar 2023 fand in Hannover die DLG-Wintertagung unter dem Leitthema Nachhaltigkeit in Krisenzeiten: Neubewerten – Aufgeben – Weiterführen?
statt. Das Plenum und die Impulsforen wurden aufgezeichnet. Die Videoaufzeichnungen können hier abgerufen werden.
Nabelinfektionen vorbeugen: Kolostrum besser als Desinfektion mit Jod!
Ein neuer Beitrag des Ceva Blogs ruminants.ceva.pro beschäftigt sich mit der Vorbeugung von Nabelinfektionen. Um Nabelentzündungen vorzubeugen, wird oft Jod zur Desinfektion eingesetzt. Den Auswertungen einer kanadischen Studie zufolge hatte eine Joddesinfektion keinen wesentlichen Einfluss auf Nabelinfektionen. Die Studie zeigte jedoch, dass eine frühe Versorgung neugeborener Kälber mit Kolostrum das Risiko einer externen Nabelinfektion verringerte. Pro Stunde verspäteter Kolostrumgabe stieg das Risiko einer Erkrankung um 15 % an.
Neues digitales Tierwohlmonitoring für bayerische Landwirte
Mit einem neuen digitalen Tierwohl-Monitoringsystem soll das Tierwohl in Bayerns Ställen verbessert werden. Das Tierwohlmonitoring soll die Landwirte als freiwilliges Frühwarnsystem vorzeitig auf Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich des Tierwohls hinweisen. Zudem können es Tierärzte und Selbsthilfeeinrichtungen für die individuelle Beratung heranziehen. Für das Projekt wurden in den letzten drei Jahren intensiv amtliche Schlacht- und Befunddaten durch den Projektpartner Fleischprüfring Bayern e. V. ausgewertet. Dadurch sollen Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und die Haltungsbedingungen gezogen werden können. Die Daten wurden um weitere betriebliche Informationen, vor allem auf Basis von Daten des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV) und des Tiergesundheitsdiensts Bayern e.V. (TGD), ergänzt und miteinander verknüpft. Dazu zählen beispielsweise Ergebnisse aus dem Antibiotika- und Salmonellenmonitoring. Das neue System soll all diese Daten verbinden und einen betriebsindividuellen Befund, den sogenannten Tierwohlindex, ermöglichen. Ein Basisangebot können in der jetzt gestarteten Pilotphase bereits bayernweit alle interessierten Schweine- und Rinderhalter kostenfrei nutzen.
Projekt untersucht Authentizität und Vertrauen bei Bio-Lebensmitteln
Was unterscheidet die ökologische von der konventionellen Landwirtschaft, wann ist eine Ware eigentlich bio und wie geht es den Tieren auf Bio-Höfen? Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Göttingen hat im Projekt Authentizität und Vertrauen bei Bio-Lebensmitteln
untersucht, wo bei Verbraucherinnen und Verbrauchern Wissens- und Vertrauenslücken zu Bioprodukten im Lebensmittelhandel bestehen. Die Ergebnisse der empirischen Studie hat das Projektteam dann zum Aufbau einer neuen Internetseite verwendet, die Einblicke in den Alltag der Produzierenden gibt und mit Informationen aus wissenschaftlichen Studien die Fragen der Konsumentinnen und Konsumenten beantwortet.
Westfleisch: mit Effizienzprogramm in die Gewinnzone
Westfleisch ist 2022 vor allem dank eines umfangreichen Effizienzprogramms die direkte Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Nach einem Verlust im Jahr 2021 konnte der in Münster ansässige Fleischvermarkter im vergangenen Jahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 26 Millionen Euro erzielen. Der Umsatz stieg bei rückläufigen Absätzen preisbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Diese vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen präsentierte die Genossenschaft auf der heutigen Auftaktveranstaltung ihrer Westfleisch-Tage
in Espelkamp. Noch bis Freitag informiert das Unternehmen in drei weiteren Regionen in Nordwestdeutschland seine rund 4.900 landwirtschaftlichen Mitglieder über das vergangene Geschäftsjahr und die Pläne für das laufende Jahr.