BRS News
Die Kunst der guten Ökobilanz
Ökobilanzen analysieren und bewerten die potenziellen Umweltauswirkungen von Produkten für deren gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung über die Nutzungsphase der Produkte bis zu deren Entsorgung. Weil der Klimawandel derzeit als größtes Umweltproblem gilt, wird das Instrument der Ökobilanz auch oft für die Ermittlung des CO2-Fußabdruck
eingesetzt, um die klimarelevanten Treibhausgasemissionen von Produkten oder Unternehmen zu ermitteln. Das allein reicht jedoch nicht. Jutta Geldermann, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Produktionsmanagement an der Universität Duisburg-Essen, nennt drei Aspekte, die beim Einsatz von Ökobilanzen wichtig sind.
Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsstile unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten prüfen
Weltweit werden die natürlichen Ressourcen für die Ernährung immer knapper. Unterschiedliche politische Initiativen zielen darauf ab, in den nächsten Jahren den ökologischen Fußabdruck des Lebensmittelkonsums zu verringern und Lebensmittelverschwendung zu verhindern. Hanna Helander von der Professur für Gesellschaftliche Transformation und Kreislaufwirtschaft hat zusammen mit Kolleginnen und Kollegen die Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsstile sowie die damit einhergehende Abfallvermeidung hierzulande untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung den ökologischen Fußabdruck in Deutschland deutlich verringern könnte.
Ein geringer CO2-Footprint allein hilft dem Klimaschutz nicht
, warnt der ehemalige Präsident der TLL Jena und Vizepräsident des KTBL, Prof. Breitschuh.
Deutscher Bauernverband stellt Grünlandagenda vor

Der Deutsche Bauernverband (DBV) stellt seine Zukunftsagenda für das Grünland vor. Aus Sicht der Landwirtschaft müssen sowohl der Stellenwert des Wirtschaftsgrünlands als Grundlage einer regional ausgerichteten und flächengebundenen Tierhaltung als auch die Leistungen des Grünlands für Umwelt, Biodiversität und Kohlenstoff-Bindung in gleichem Maße berücksichtigt werden. Ziel ist es, nachhaltiges Wirtschaftsgrünland durch eine flächendeckende, tierbezogene und standortangepasste Bewirtschaftung zu erhalten und zu sichern. Dafür setzt der DBV sechs Ziele und 18 konkrete Maßnahmen und Forderungen auf.
Umfrage zu Digitalisierungspotentialen landwirtschaftlicher Betriebe in Baden-Württemberg
Wie digital sind die Ställe und Felder in Baden-Württemberg bereits? Wie groß ist die Bereitschaft von Landwirtinnen und Landwirten, künftig digitale Lösungen einzusetzen? Und welche besonderen Anforderungen stellen kleinere und mittlere Betriebe an die neuen Technologien? Das möchte das Team von Prof. Dr. Enno Bahrs am Fachgebiet für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim in Stuttgart, gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), herausfinden. Dazu führt es im Rahmen des Forschungsprojekts Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft (DiWenkLa) eine Online-Befragung unter landwirtschaftlichen Betrieben in Baden-Württemberg durch. Mit Hilfe der Ergebnisse will das Projektteam passgenaue Informations- und Beratungsangebote entwickeln. Die Umfrage läuft bis Juni 2021.
Thünen-Report "Untersuchung der Eigentumsstrukturen von Landwirtschaftsfläche in Deutschland"
Über die Verteilung des Eigentums an Grund und Boden in Deutschland ist bislang kaum etwas bekannt. Vor allem landwirtschaftliches Bodeneigentum steht vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. So gibt das Grundstückverkehrsgesetz vor, dass ein landwirtschaftliches Grundstück nur mit staatlicher Genehmigung veräußert werden darf und dass diese versagt werden kann, wenn es ansonsten zu einer ungesunden Verteilung
von Grund und Boden käme. Das Thünen-Institut für Ländliche Räume in Braunschweig hat jetzt die Verteilung des Eigentums von Landwirtschaftsfläche in einer Zufallsstichprobe von 59 Gemeinden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verteilung je nach untersuchter Gemeinde extrem unterschiedlich ausfällt. Im Gesamtdurchschnitt bilden nichtlandwirtschaftliche natürliche Personen die größte Eigentümergruppe mit 49 % der Landwirtschaftsfläche
Vermeidung von Carbon Leakage - ohne Landwirtschaft zu berücksichtigen
Die BEHG-Carbon-Leakage-Verordnung basiert auf dem Brennstoffemissionshandelsgesetz, das den rechtlichen Rahmen für die CO2-Bepreisung und ein nationales Emissionshandelssystem in den Sektoren Wärme und Verkehr bildet. Diese CO2-Bepreisung belastet Wirtschaftsbereiche, die in hohem Maß fossile Brennstoffe einsetzen. Damit diese Branchen nicht wegen CO2-Preis-bedingter Wettbewerbsnachteile ins Ausland abwandern, wo kein solcher Preis erhoben wird und schlechtere Umweltauflagen gelten, sollen sie durch die Carbon-Leakage-Verordnung entlastet werden.
In der Landwirtschaft dagegen wählt man bewußt einen anderen Weg: statt die Produktion unter Effizienzgesichtspunkten zu erneuern, setzt man auf Extensivierung. Zudem führen politische Rahmenbedunngen zu massiven Wettbewerbsnachteilen und einer Verlagerung der Produktion in Drittländer. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, warnen Wissenschaftler. Wir brauchen keine emissionsbasierte Bilanzierung, sondern Werkzeuge, die zu mehr Effizienz führen.
Agravis: Neues Ergänzungsfutter Miravit SauCool
Das neue Ergänzungsfutter Miravit SauCool der Agrarvis Raiffeisen AG soll helfen, Leistungseinbußen durch Hitzestress bei Sauen zu reduzieren. Es stellt eine optimale Unterstützung für tragende und laktierende Sauen dar, steigert die Verdaulichkeit, verbessert die Versorgung empfindlicher Darmzellen, entlastet den Leberstoffwechsel und gleicht den pH-Wert aus, teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit. Besonders wichtig ist der Einsatz zu jeder Mahlzeit, um eine kontinuierliche Aufnahme der Vitamine, Puffersubstanzen und Antioxidantien zu gewährleisten. Optimal ist eine Fütterung in kleinen Portionen zu kühleren Tageszeiten. So lässt sich eine schlagartige Wärmebildung vermeiden
, erklärt Dr. Sandra Vagt, AGRAVIS-Produktmanagerin Sauen und Ferkel.
Treibhausgasbericht der Landwirtschaft in Niedersachsen
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz einen Treibhausgasbericht der Landwirtschaft in Niedersachsen erstellt. Die 33-seitige Broschüre gibt einen Überblick über die Treibhausgasemissionen aus der Quellgruppe Landwirtschaft in Niedersachsen von 1990 bis 2018. Zusätzlich wird die Klimaeffizienz der niedersächsischen Landwirtschaft dargestellt. Der Moorflächenbewirtschaftung in Niedersachsen widmet der Bericht ein eigenes Kapitel.
LWK Niedersachsen veröffentlicht Merkblätter für Herdenschutzzäune
Für die Errichtung von Herdenschutzzäunen für Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde und Gatterwild hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen unterschiedliche Merkblätter für die bauliche und finanzielle Planung erstellt.
Bundesministerin Klöckner stellt Ergebnisse der Folgenabschätzung zu Vorschlägen der "Borchert-Kommission" vor
Landwirtschaftsministerin Klöckner hatte das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung - die sogenannte Borchert-Kommission - eingesetzt, die verschiedene Vorschläge zur Umsetzung und Finanzierung des Umbaus der Nutztierhaltung gemacht hatte. Diese wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bereits rechtlich geprüft. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut hat nun in einer Folgenabschätzung untersucht, wie sich der geplante Umbau auf die Branche, auf die Betriebe und die Verbraucher auswirkt. Die Ergebnisse hat die Bundesministerin heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kompetenznetzwerks, Jochen Borchert, sowie mit Prof. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, vorgestellt.