BRS News

12.08.2020

Ruf zur Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken wird lauter

Nach dem Deutschen Bauernverband (DBV) und weiteren Organisationen hat sich nun auch die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) der Forderung nach einer ambitionierteren Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken (UTP-Richtlinie) angeschlossen, informiert die "agrarzeitung" in ihrem Internetportal.

In der Pressemeldung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) als Spitzenverband der Ernährungsindustrie fordert der Verband ein ambitioniertes Vorgehen, das über eine Eins zu eins – Umsetzung der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette hinausgeht. Das Gesetz muss gewährleisten, dass alle Lebensmittel sowie alle Lebensmittelhersteller, unabhängig von der Höhe ihrer Umsätze, in den Anwendungsbereich dieses Gesetzes einbezogen werden.

Heute findet zu dem Entwurf eine Verbändeanhörung im BMEL statt. Die UTP-Richtlinie muss bis zum 1. Mai 2021 in deutsches Recht umgesetzt werden. Verbände konnten bis zum 07. August Stellung zu dem VO-Entwurf einreichen.

 
12.08.2020

Europäischer Dachverband der Tierärzte (FVE) fordert Zulassung von Improvac in der Öko-Schweinehaltung

Die Föderation der Tierärzte Europas (FVE), die rund 300 000 Tierärzte in 40 europäischen Ländern vertritt, ist der festen Überzeugung, dass die Immunkastration von Ferkeln den Bedingungen für den ökologischen Landbau und seinen Zielen entspricht.
Die Hauptgründe dafür sind:

  1. Die Immunkastration ist besser für das Wohlergehen der Tiere als die chirurgische Kastration, die regelmäßig im ökologischen Landbau eingesetzt wird
  2. Die Immunkastration ähnelt anderen im ökologischen Landbau weit verbreiteten Behandlungen, die auf das Immunsystem wirken, wie z. B. Impfungen
  3. Die Immunkastration ist keine Hormonbehandlung und birgt kein Risiko für hormonelle Rückstände

Die Bundestierärztekammer hat sich den FVE-Forderungen vollumfänglich angeschlossen.

 
12.08.2020

Umfang der Blühflächen in Süddeutschland bereits bei 4.300 Hektar?

Das in der Gesellschaft gewachsene Bewusstsein für mehr Insektenschutz und Artenvielfalt schlägt sich auch in Zahlen nieder: Die BayWa AG hat die Absatzmenge an Saatgut für Blumen- und Blühmischungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent gesteigert. Damit haben die BayWa Kunden in Bayern, Württemberg und in der Region Ost den Umfang der Blühflächen in diesen Regionen rein rechnerisch um 4.300 Hektar vergrößert. Dieser Zuwachs entspricht der Fläche aller Grünanlagen in München, die rund 13 Prozent der Stadtfläche ausmachen.

 
12.08.2020

Bundeskabinett beschließt die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Düngeverordnung

Im Zuge der Änderung der Düngeverordnung hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Wert auf die einheitliche Ausweisung der belasteten Gebiete (so genannte ‚rote Gebiete‘) gelegt. Bisher wurde diese von den Ländern unterschiedlich gehandhabt, was zu erheblicher Kritik seitens der Europäischen Kommission und bei den landwirtschaftlichen Betrieben geführt hat. Mit der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift, die heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde, ist nun eine verbesserte Qualität und Quantität der Messstellen sowie eine Vereinheitlichung bei der Ausweisung durch die Länder verbindlich vorgeschrieben.

 
11.08.2020

Großer US-Schweinezüchter verlässt die Branche

Einer der größten Schweinezüchter der USA, Goldsboro Milling - Maxwell Foods, hat beschlossen, die Branche zu verlassen und zum 6. August 54.000 Sauen abgeschafft. In der Geschichte der US-Schweineindustrie gab es noch nie eine Einstellung der Produktion in dieser Größenordnung. Scheinbar konnte kein Käufer für das Unternehmen gefunden werden.

 
11.08.2020

August-Zuchtwerte stehen zum Download bereit

Mit der Augustzuchtwertschätzung werden erstmals auch RZ€-Werte veröffentlicht. Der neu eingeführte ökonomische Gesamtzuchtwert RZ€ ist auf der Euro-Skala ausgedrückt und rangiert Tiere anhand ihrer wirtschaftlichen Überlegenheit im Vergleich zum Durchschnitt der Population. Bezugsgröße ist der im Leben einer Kuh realisierte Grenzgewinn in den wirtschaftlich bedutenden Merkmalen. Erwartungsgemäß unterscheidet sich die jetzt veröffentlichte Rangierung nach RZ€ insgesamt nicht gravierend von der nach RZG. Dennoch gibt es in Einzelfällen auch größere Unterschiede.
Die August-Zuchtwerte stehen sowohl bei milchrind online als auch auf der BRS-Homepage zum Download bereit. Die Kuhzuchtwerte folgen Ende der Woche.

 
11.08.2020

Messungen von Methanemissionen einer Rinderherde in Echtzeit

Seit Juli messen zwei sogenannte Eddy-Kovarianz-Stationen auf dem ökologischen Versuchsgut Lindhof der Universität Kiel den Methanausstoß von Weidekühen unter Realbedingungen. Wie Dr. Arne Poyda von der Uni Kiel erläutert, mache der Anteil der Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein 20 Prozent der Gesamtemissionen aus und liege damit über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Ein großer Teil entstehe dabei durch die Methanemissionen aus der Rinderhaltung. Mit Hilfe der Stationen werden die Emissionen einer definierten Fläche zugeordnet. Die Kühe werden per Kamera geortet, um den gemessenen Methanausstoß mit der jeweiligen Position zur Messstation in Verbindung zu setzen. Unser Ziel ist es, die Methanemissionen direkt mit der Qualität des aufgenommenen Futters und der Milchleistung auf der Weide zu verknüpfen, um so Ansätze zukünftiger Grünlandmischungen für eine klimafreundliche Milcherzeugung aufzuzeigen, erklärt Ralph Loges, Koordinator auf dem Versuchsgut. Ziel des übergeordneten Lindhof-Projektes Öko-effiziente Weidemilcherzeugung ist es Weidesysteme wieder zu stärken, die in Norddeutschland fast verschwunden sind.

 
11.08.2020

Guardians of the Grasslands: Manchmal sind die Dinge, die man als Problem darstellt, die Lösung

Guardians of the grasslands

In Anspielung auf den US-amerikanischen Science-Fiction-Actionfilm Guardians of the Galaxy haben eine Gruppe engagierter Naturschützer, Viehzüchter und kanadischer Filmemacher einen Dokumentarfilm mit dem Titel Guardians Of The Grasslands gedreht, um auf den aktuellen Zustand eines der am stärksten gefährdeten Ökosysteme der Welt, die Prärie der Great Plains, hinzuweisen. Dabei gehen die Produzenten insbesondere auf die Bedeutung der Rinder für den Erhalt des einzigartigen Ökosystems ein. Kanada hat bereits 74 % seiner Prärie verloren. Als Grundlage für die Rinderhaltung gelten Weiden als eine der besten Kohlendioxidsenken.

 
11.08.2020

Online Seminar "Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration" der LWK NRW

Im Rahmen des Online Seminars Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration sollen Landwirte, Tierärzte und Berater über die vier in Deutschland zulässigen Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration informiert werden und sich zu den bisher gemachten Erfahrungen austauschen. Die Landwirtschaftskammer NRW organisiert im Auftrag des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) und in Zusammenarbeit mit der GenoAkademie verschiedene Informationsveranstaltungen. Die Teilnahme ist kostenlos. Vom 20.08.2020 bis 29.10.2020 finden jeweils von 10.00 - 11.30 Uhr noch sechs weitere Termine statt.

 
11.08.2020

EU-Agrarfördermittel: Auswirkungen auf die Agrarstruktur in Deutschland

Die Pachtpreise und Kaufwerte für landwirtschaftliche Flächen sind in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. In einer Antwort (19/21083) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/20491) schreibt die Bundesregierung, dass sich die Pachten zwischen 2013 und 2016 im Durchschnitt um 18,5 Prozent erhöht haben. Bei den Kaufwerten von landwirtschaftlichen Grundstücken sei zwischen 2015 und 2018 ein Anstieg von 29,9 Prozent festgestellt worden. Der Durchschnitts-Hektar habe sich somit von 19.614 Euro auf 25.485 Euro verteuert. Ein Grund seien die niedrigen Kapitalmarktzinsen, die zu einer weiteren Nachfrage von Agrarimmobilien führen würden, was vor allem Existenzgründer und aktive Landwirte unter Druck setzt, da Investitionen in Flächenkäufe oft nicht mehr durch die erwarteten langfristigen Erträge finanziert werden können. Eine mögliche Kappung der flächengebundenen Basisprämie bei 100.000 Euro hätte im Jahr 2018 nach Angaben der Bundesregierung 1,13 Prozent der Gesamtbetriebe betroffen. Das Kürzungsvolumen hätte bei rund 332 Millionen Euro gelegen. Besonders betroffen wären die großen Betriebe der östlichen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.