15.07.2022rss_feed

Wie der Staat Einfluss auf unsere Ernährung nehmen will

(c)BRS: Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio: „Die Erziehung der Bürger ‚zum Besseren’ durch Nudging ist für sich kein legitimer Wert.“

hib - Die Bundesregierung will bis 2023 unter Federführung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Ernährungsstrategie erarbeiten. Dazu hat nun am 29. Juni 2022 die Auftaktveranstaltung stattgefunden. Beteiligt sei ein breiter Kreis von Akteuren, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/2517) zur Nachfrage auf eine frühere Antwort (20/935). Die AfD-Fraktion hatte sich in einer Kleinen Anfrage (20/2423) danach erkundigt, wann der Beteiligungsprozess beginnt. Im Anschluss an die Veranstaltung von Ende Juni solle ein im Ressortkreis abzustimmendes Eckpunktepapier erarbeitet werden, das Grundlage für einen erneuten Akteursprozess sein solle, schreibt die Bundesregierung.

Übergriffig befürchten Kritiker, falls der Staat dabei zum Anstupsen (Nudging) greift. Gerade im Land der informationellen Selbstbestimmung und der erstrebten Datenautonomie des Einzelnen sollte ein Gefühl von latenter Bevormundung und von ansatzweiser Unterwanderung eigener Entscheidungsprozesse tunlichst vermieden werden, schreibt Frederick Richter, Autor bei Privacy in Germany.