BRS News Rind

12.07.2021

Nährstoffeffizienz steigern - wirtschaften in Roten und Gelben Gebieten

Mit der Düngeverordnung von 2020 wurden obligatorische Maßnahmen im §13a für nitratbelastete (Rote) und eutrophierte (Gelbe) Gebiete eingeführt. Neben diesen, seit dem 01.01.2021 bundesweit einheitlich geltenden Maßnahmen in den in den genannten Gebieten, sind die Bundesländer gem. DüV §13a dazu aufgefordert entsprechende Gebiete auszuweisen und für diese Gebiete noch weitere Maßnahmen zu verabschieden. Mit der Veröffentlichung der Niedersächsische Verordnung über düngerechtliche Anforderungen zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat oder Phosphat (NDüngGewNPVO) im Niedersächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.) am 07.05.2021 ist das Land Niedersachsen dieser Anforderung nun nachgekommen. Die neuen Regelungen sind umfangreich und kompliziert. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bietet daher ein Online-Seminar für Berater an.

 
12.07.2021

Kommentar von Umweltminister Lies zum niedersächsischen Aktiontag Wolf

Am 11.07. fand eine landesweite Aktion zur Einführung eines aktiven Wolfsmanagements in Niedersachsen statt, zu der unter anderem das Landvolk, der LSV, die Landfrauen, die Landjugend, die Arbeitskreise junger Landwirte sowie die Mitglieder des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement aufgerufen hatten. Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies kommentierte die Aktion wie folgt: Die neue Normalität bedeutet für mich aber auch, dass, wenn die anderen Maßnahmen nicht greifen oder unverhältnismäßig sind, Tiere aus besonders auffälligen Rudeln geschossen werden müssen – sei es etwa auf Grund einer hohen Zahl von Weidetierrissen oder, wenn sie die natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren. Auch werden wir Wölfe, die sich mehrfach Wohngebäuden nähern und nachweislich ihre natürliche Furcht vor dem Menschen verlieren, nicht dulden. Vor dem Abschuss stehen zwar immer der Herdenschutz und die Vergrämung des Wolfs. Wo das aber nicht hilft, werden Wölfe konsequent entnommen.

 
12.07.2021

Aktuelle Kostenstudie Milch des European Milk Board

AgE - Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern der Europäischen Union reicht das Milchgeld nicht aus, um die Produktionskosten voll zu decken. Dies geht aus der kürzlich veröffentlichten Studie Was kostet die Erzeugung von Milch? des Dachverbandes European Milk Board (EMB) hervor. Neben den Kosten der Milchproduktion in acht wichtigen Milcherzeugungsländern beinhaltet die aktuelle Ausgabe der Kostenberechnung erstmals auch einen EU-Durchschnitt. Demnach lagen 2019 im EU-Mittel die Erzeugungskosten einschließlich Einkommensansatz der Milch bei 45,35 Cent/kg. Demgegenüber stand ein durchschnittlicher Milchpreis von 34,52 Cent/kg, so dass sich eine Kostenunterdeckung von 10,8 Cent/kg beziehungsweise rund 24 % ergab.

 
11.07.2021

Heute ist Anmeldeschluss: Online-Seminar "Neufassung der TA Luft - Anforderungen für Tierhaltungsanlagen"

Das TLLLR Thüringen lädt am 13.07.2021 von 18.00 - 20.30 Uhr zur Online-Veranstaltung Neufassung der 1. Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz TA-Luft ein. Am 28.05.2021 hat der Bundesrat dem Entwurf zur Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) zugestimmt. Somit kann die Bundesregierung die Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) im dritten Monat nach der Veröffentlichung in Kraft setzen. Im Online-Seminar werden die resultierenden technologischen Anforderungen zur Emissionsminderung und die geänderten Anforderungen an die Genehmigungsplanung von Tierhaltungsanlagen für die Tierarten Rind, Schwein und Geflügel vorgestellt.

 
09.07.2021

Verzehr von unverarbeitetem rotem Fleisch stellt kein Gesundheitsrisiko dar

Der wissenschaftliche Rat der World Farmers' Organisation (WFO), ein unabhängiges wissenschaftliches Gremium bestehend aus 15 Wissenschaftlern, Experten und Professoren aus der ganzen Welt, hat eine Zusammenfassung (synopsis paper) von fünf bedeutenden, neueren und breit angelegten wissenschaftlichen Untersuchungen zu Gesundheitsrisiken und Gesundheitsvorteilen des Verzehrs von rotem Fleisch herausgebracht. Die Synopsis weist darauf hin, dass es keine überzeugenden wissenschaftlichen Beweise für Behauptungen über gesundheitsschädliche Auswirkungen des Verzehrs von unverarbeitetem rotem Fleisch gibt. Die Daten zeigen sogar eher einen leichten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und dem Schutz der Gesundheit. Nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen sollte der Verzehr von unverarbeitetem rotem Fleisch in den heute üblichen Mengen als bedeutende Quelle für Proteine, essentielle Mikronährstoffe und lebenswichtige bioaktive Substanzen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung, die verschiedene Lebensmittelgruppen kombiniert, gefördert werden.

 
09.07.2021

"Ein Kilo „veganes“ Lebensmittel erzeugt vier Kilo nicht-essbare Biomasse"

Auf den Feldern wächst nicht einfach nur das Getreidekorn, das wir mahlen und zu Backwaren verarbeiten können, sondern immer eine ganze Pflanze, von der wir Menschen nur einen kleinen Teil nutzen, erinnert Prof. Dr. Dr. habil. Wilhelm Windisch im Interview mit der Zeitschrift Der Hoftierarzt. Da zusätzlich nicht für die menschliche Ernährung nutzbare Pflanzen als Zwischenkulturen angebaut werden müssten, könne man sich als Faustformel merken: ein Kilo veganes Lebensmittel erzeugt vier Kilo nicht-essbare Biomasse. Zusätzlich zu den Reststoffen, die in Mühlen, Brauereien oder in der Ölherstellung anfallen, werden Koppelprodukte wie z.B. Rapsextraktionsschrote erzeugt, die derzeit nur über den Tierdarm veredelt und der menschlichen Ernährung in Form von Milch, Eiern oder biologisch hochwertiges Protein zur Verfügung gestellt werden kann. Eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung sei daher derzeit ohne Tierhaltung nicht denkbar.

 
09.07.2021

Nachhaltige Landwirtschaft: auf den Standpunkt kommt es an

3 Säulen Der Nachhaltigkeit

Spätestens seit den 2015 veröffentlichten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN) ist der komplexe Begriff 'Nachhaltigkeit' ein fester Bestandteil der politischen Kommunikation, erinnert der promovierte Agrarwissenschaftler Jürgen Struck in einem Gastbeitrag für die Konrad-Adenauerstiftung am 28. Mai 2021 zum Thema: Landwirtschaft und Nachhaltigkkeit - Acker oder Brache. Leider kommt es je nach Versorgungsniveau des Betrachters zu gänzlich unterschiedlichen Forderungen an die Landwirtschaft. Während man in Deutschland eine minder produktive Wirtschaftsweise als ideale Wirtschaftsform, möglichst in Form des Ökolandbaus, als Nachhaltigkeitsziel wünscht, stehen für die UN folgende Ziele im Vordergrund: Armut und Hunger beseitigen, Bildung sowie Gleichstellung der Geschlechter. Unterschiedlicher könnten die Wünsche kaum sein. Dabei sind produktive Gunststandorte wie Deutschland gefordert, sich mehr an der Welternährung zu beteiligen. Umwelteffekte dürfen durch eine Extensivierung nicht ausgelagert werden.

 
08.07.2021

Menschliches Leben ist ohne Emissionen nicht möglich - Deutsche emittieren mehr als die Landwirtschaft

Treibhausgasemissionen nach Branchen

Ein Mensch stößt pro Jahr je nach Gewicht und körperlicher Belastung zwischen 128 und 2040 kg C02 aus (CO2ONLINE, 2021). Nimmt man als Mittelwert eine Menge von 1100 kg je Mensch und Jahr an, dann emittieren die rund 83 Mio. Einwohner Deutschlands gegenwärtig jährlich eine CO2-Menge von rund 91,3 Mio. t. Der Konsum ist hierbei noch nicht berücksichtigt. Die Emissionen der deutschen Landwirtschaft betrugen 2020 rd. 68,7 Mio. t C02-Äquivalente. Dies geht aus Berechnungen hervor, die Prof. em. Dr. Friedrich Kuhlmann soeben in Berichte über Landwirtschaft zum Thema Landwirtschaft und Klimawandel: Stimmt die Rechnung? veröffentlicht hat. Der Wissenschaftler hat in dem Bericht auch die menschlichen Methanemissionen geschätzt. Das sollen täglich rd. 0,6 Liter Methan (CH4 - DEUTSCH-TO-GO, 2021) oder 0,219 m3 pro Jahr sein. Bei einer Dichte des Gases von 0,72 kg/m3 – 0,158 kg emittiert die deutsche Bevölkerung rund 13.100 t/a Methan Gas oder ca. 327,85 Gg/a CO2-eq. Das sind 327.850 Tonnen - ist also marginal.

Sein Artikel wurde mittlerweile vom Thünen-Institut kommentiert.

 
08.07.2021

Berichte über Landwirtschaft: Wann ist der Preis für ein Lebensmittel für Erzeuger und Handel fair?

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in seiner Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft eine neue Publikationen zum Thema Faire Lebensmittelpreise: Analyse des Verständnisses von Akteuren entlang der Wertschöpfungskette veröffentlicht. Faire Lebensmittelpreise werden von der medialen Berichterstattung vermehrt aufgegriffen. In der Debatte um sogenannte Billigangebote und fehlende Wertschätzung bei Lebensmitteln bleibt jedoch die Frage unbeantwortet, was unter diesem oft zitierten Schlagwort zu verstehen ist. Den Ergebnissen der Untersuchung zufolge, ist ein fairer Preis dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens die Kosten der Produktion deckt, fair für alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette ist, ein Zeichen der Wertschätzung darstellt, basierend auf den Produktionskosten der Landwirte kalkuliert werden sollte und auf einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Produzent und Händler beruht. Diskutiert werden faire Lebensmittelpreise insbesondere im Zusammenhang mit unfairen Handelspraktiken und der Frage, welchen Beitrag die involvierten Akteure leisten können und sollen.

 
08.07.2021

REWE führt Fleischprodukte mit 50 Prozent Gemüse ein

Nachdem verschiedene Lebensmitteleinzelhänlder in den letzten Wochen angekündigt haben, dass sie ihr Fleischangebot im Sinne des Tierwohls und der Umwelt verbessern wollen, wählt Rewe nun noch einen anderen Ansatz, um den Fleischkonsum zu reduzieren. Der Einzelhändler bietet ab sofort klassische Fleischartikel an, die stets zur Hälfte aus Gemüse bestehen. Damit sollen vor allem Verbraucher angesprochen, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten. Entwickelt wurden die Fleisch-Gemüse-Mix-Produkte beim REWE Group-Produktionsbetrieb Wilhelm Brandenburg. Das Sortiment trägt den neuen Markennamen Better half. Zunächst sind im SB-Regal von rund 1.800 REWE-Märkten in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland zwei Produkte erhältlich: Rinderhackfleisch und Bratwürste, die mit einer Gemüsezubereitung bratfertig abgeschmeckt sind. Weitere Better half-Produkte sind auch im Wurstsortiment geplant.