BRS News Rind
Kommission registriert Europäische Bürgerinitiative zur Beendigung der Schlachtung von Tieren
Die Europäische Kommission hat am 27.04. beschlossen, die Europäische Bürgerinitiative End The Slaughter Age
(Schluss mit der Schlachtung von Tieren) zu registrieren. Die Organisatoren der Initiative fordern die Kommission auf, die Tierhaltung von den Tätigkeiten auszuschließen, die für Agrarsubventionen in Betracht kommen, und stattdessen ethische und ökologische Alternativen wie zelluläre Landwirtschaft und Pflanzenproteine aufzunehmen. Diese Bürgerinitiative erfüllt alle formalen Voraussetzungen und ist daher nach Auffassung der Kommission rechtlich zulässig. Sollte die Bürgerinitiative innerhalb eines Jahres eine Million Unterstützungsbekundungen aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten erhalten, muss die Kommission darauf reagieren. Sie kann dann selbst entscheiden, ob sie der Initiative nachkommen will oder nicht, muss ihre Entscheidung aber in jedem Fall begründen.
Neuer Leitfaden für Verträge im Milchsektor
Das European Milk Board und der MEG Milch Board haben einen neuen Leitfaden für Verträge im Milchsektor herausgegeben. Dieser sieht vor, dass Landwirte ihre Preise auf Basis ihrer betriebsindividuellen Kosten selbst festlegen. Außerdem soll es die Möglicheit geben, Preise während der Vertragslaufzeit, je nach Marktlage, verändern zu können. Milcherzeuger und -erzeugerinnen sollen so die Möglichkeit erhalten, ihre Milch selber zu vermarkten. Der Leitfaden empfiehlt insgesamt 19 Punkte, die bei einem Vertragsabschluss bedacht werden sollten. Das sind neben den vier Kernforderungen der RoadMap Milch & Markt (Festschreibung von Menge, Preis, Qualität und Laufzeit) Aspekte wie Anpassungen vor Vertragsablauf oder Modalitäten der Rechnungsstellung. Dazu gibt es zahlreiche Erläuterungen und konkrete Formulierungsbeispiele. Anhand einer Checkliste kann zudem überprüft werden, ob alle wichtigen Punkte berücksichtigt wurden.
LPD: Rechtsgutachten bestätigt - Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ist legitim
Ein erster und vor allem wichtiger Schritt für den Erhalt der Weidetierhaltung in Niedersachsen ist mit dem Beschluss des Agrarausschusses des Niedersächsischen Landtags, den Wolf in das Landesjagdrecht aufzunehmen, getan. Das gibt dem einen oder anderen Weidetierhalter etwas Hoffnung, doch weiterzumachen
, zeigt sich Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers erfreut. Als Vertreter des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement hatte er den Abgeordneten gemeinsam jetzt mit weiteren Mitstreitern ein Rechtsgutachten zur Aufnahme des Wolfes ins niedersächsische Jagdrecht überreicht, um auf die existenzbedrohende Lage der Weidetierhalter und die Zukunft der wichtigen Weidetierhaltung aufmerksam zu machen, teilt der Landvolkpressedienst mit.
Ganzjährige Freilandhaltung oder Winter-Stallhaltung von Mastochsen verschiedener Rassen unter Berücksichtigung einer grünlandbasierten Fütterung
proteinmarkt - Die Weidemast von Ochsen kann auf Grünlandstandorten ein interessantes Verfahren zur Erzeugung von qualitativ hochwertigem Rindfleisch darstellen. In einem Versuch der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in der Lehr- und Forschungsstation (LFS) mit insgesamt 48 Tieren sollte untersucht werden, inwieweit Rasse (Deutsche Holsteins (DH) versus Fleckvieh (FV)), Haltung (ganzjährige Freilandhaltung ab 250 kg LM = Outdoor (O) versus Winter-Stallhaltung = Indoor (I)) und Weidesystem (Kurzrasenweide (KRW) versus Umtriebsweide (UTW)) sich auf die Mastleistung, den Schlachtkörperwert und die Wirtschaftlichkeit (Vollkosten) auswirken.
Alternative Kraftstoffe & ihre Abkürzungen

Wird Biomethan in einer Aufbereitungsanlage unter Druck gesetzt, entsteht gasförmiges CNG. CNG kann dann ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden. Fährt man ein Auto mit Gas-Antrieb kann man das CNG an der Tankstelle tanken. Der Unterschied ist hier: CNG muss im Gegensatz zu Bio-CNG nicht zu 100% aus Biomethan bestehen. CNG hat auch Anteile von herkömmlichem Erdgas. Wird Biomethan auf -161 bis -164 Grad heruntergekühlt, entsteht flüssiges LNG. LNG wird wegen seiner hohen Energiedichte im Schwerlastverkehr (Schiff, LKW, Traktoren) genutzt und nicht im PKW-Bereich genutzt. Besteht das flüssige Gas zu 100% aus Biomethan, so darf es Bio-LNG genannt werden.
RLV: Trog oder Teller?
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs wird derzeit eine intensive Diskussion um die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung geführt. In der öffentlichen Debatte wird dabei gelegentlich gefordert, die Landwirtschaft möge nur für den Teller statt auch für den Trog oder den Tank produzieren. Der rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) weist darauf hin, dass zwischen allen drei Nutzungsrichtungen Synergien bestehen, die effizient zu nutzen sind und verweist dabei auf einen Faktencheck des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Bundesregierung: Ernährungssicherheit ist derzeit gewährleistet
(hib/NKI) Der Ukrainekrieg gefährdet derzeit nicht die Ernährungssicherheit in Deutschland. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (20/1469) auf eine Kleine Anfrage (20/1280) der AfD-Fraktion. Die Parlamentarier hatten sich unter anderem nach den Bundesreserven erkundigt. Demnach hätten sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 in der Bundesreserve Getreide (BuRe) insgesamt rund 705.000 Tonnen Getreide und in der zivilen Notfallreserve (ZNR) rund 126.000 Tonnen Reis und Hülsenfrüchte befunden. Die Vorräte seien in gutem Zustand und für den menschlichen Verzehr geeignet. Im Falle einer Versorgungskrise müssten die eingelagerten Agrarrohstoffe allerdings zunächst noch zu verzehrfertigen Lebensmitteln weiterverarbeitet werden. Die Menge der eingelagerten Waren in der BuRe und der ZNR sei in den vergangenen 15 Jahren überwiegend konstant geblieben. Abweichungen in einzelnen Jahren stünden in Zusammenhang mit der turnusmäßigen Wälzung der Bestände sowie den vom Haushaltsgesetzgeber jährlich dafür zur Verfügung gestellten Haushaltsmitteln. Im Jahr 2010 seien rund 624.000 Tonnen Getreide in der BuRe und rund 113.000 Tonnen Reis und Hülsenfrüchte in der ZNR eingelagert gewesen.
Webinar am 04.05. - Trendwende beim Biodiversitätsverlust
Welche Perspektive haben Praxis und Forschung auf die Transformation in der Landwirtschaft? Am 4. Mai 2022 findet von 12 Uhr bis 13:30 Uhr das zweite Webinar des von Bayer geförderten Projekts Enhancing Biodiversity and Resilience in Crop Production
statt. Diese Ausgabe konzentriert sich auf die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Landwirtschaft und Unternehmen. Das Webinar wird vom ZALF mitveranstaltet. Das zweite Webinar zum Thema konzentriert sich auf einen wichtigen Aspekt, der bereits im ersten Webinar angesprochen wurde: In der Wirtschaft ist es unerlässlich, mit der Landwirtschaft zusammenzuarbeiten, um nachhaltige Anbausysteme aufzubauen, die den Landwirtinnen und Landwirten neue Möglichkeiten eröffnen, einerseits ihren Erfahrungsschatz einzubringen und andererseits kreative neue Lösungen in der landwirtschaftlichen Praxis umzusetzen. Nur wenn wir die Sachzwänge der Landwirte verstehen und mit ihnen zusammenarbeiten, können wir realistische Lösungen für Erhalt und Förderung biologischer Vielfalt umsetzen.
Gesundheitszuchtwerte in der Praxis - Masterrind Online-Seminar am 27.04. um 19:30 Uhr
Im vierten und letzten Teil der Seminarreihe der Masterrind geht es um die Arbeit mit Gesundheitszuchtwerten in der Praxis. Welchen Einfluss hat die Zucht auf die Immunität und den Gesundheitsstatus der Herde? Welchen Beitrag kann die richtige Bullenauswahl leisten, um die nachfolgende Generation auf gesündere Beine zu stellen? Hiierzu referiert Dr. Dierck Segelke vom vit Verden. Die Teilnahme an dem Online Live-Seminar ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.
Zelluläre Landwirtschaft: der letzte Schrei?

Die zelluläre Landwirtschaft wird zunehmend als Ausweg aus der Hungerkrise beworben. Mit Landwirtschaft haben solche Produkte jedoch nur am Rande zu tun. Fleisch oder Meerestiere werden dabei aus Zellen gezüchtet. Es wird unterstellt, so weniger Tiere halten zu müssen und damit negative Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren zu können. Der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach erinnert daran, dass es noch einige Hürden zu überwinden gilt. Neben einem ehrlicheren Vergleich unterschiedlicher Produktionssysteme auf Basis realer Ökobilanzindikatoren statt exemplarischer Modellierungen, macht er auf fachliche Zusammenhänge aufmerksam, die Laborsysteme nicht leisten können.