BRS News Rind

05.05.2021

TA-Luft untergräbt Tierwohlstrategie der Bundesregierung

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Kritik an der Novelle der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) verschärft. Die TA Luft gerät sowohl in ihrer derzeitig vorgeschlagenen Ausgestaltung als auch mit den massiven Verschärfungen aus den Ausschüssen des Bundesrates zu einer ausgewachsenen Tierwohlbremse, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken heute gegenüber AGRA-EUROPE. Die Vorlage sei nicht vereinbar mit der Tierwohlstrategie der Bundesregierung. Ähnlich äußerte sich heute Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG).

Bereits Mitte April hatten der Verband unabhängiger Sachverständiger im Agrar-Umweltbereich e.V. (VUSA e.V.) und der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS e.V.) Änderungsvorschläge erarbeitet, die zu einem Gelingen der Nutztierstrategie beitragen können.

Da mehr als 300 Änderungsvorschläge zur TA-Luft eingegangen sind, wird die Verwaltungsvorschrift wohl nicht am 07. Mai im Bundesrat verabschiedet, schreibt "agrarheute". Die Bundesländer wollen vor der Verabschieduung im Bundesrat von der Regierung wissen, welche der Änderungen für die Verkündung der Novelle problematisch sein könnten. Erst wenn sich die Bundesregierung dazu geäußert hat, könnte die TA Luft am 28. Mai im Bundesrat behandelt werden.

 
05.05.2021

Mit Dr. Georg Röhrmoser verabschiedet sich eine Tierzuchtinstitution in den Ruhestand

Mit Herrn Dr. Röhrmoser verliert Bayern einen seiner wichtigsten und erfolgreichsten Manager in der Rinderzucht, sagte der Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft, Stephan Sedlmayer anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand. Für seine großen Verdienste ist ihm der Freistaat Bayern zu Dank verpflichtet. Besonders hervorzuheben sei sein Beitrag zur Verbreitung des Hornlosgens und zur Qualitätsverbesserung der natürlich hornlosen Fleckviehtiere sowie der Aufbau der Genomischen Selektion für Fleckvieh und Braunvieh.

 
05.05.2021

Kabinett verabschiedet Bundesbericht Energieforschung 2021

Das Bundeskabinett hat heute den Bundesbericht Energieforschung 2021 beschlossen. Der Bericht gibt einen ausführlichen Überblick über die Förderpolitik der Bundesregierung zur Energieforschung und stellt die Fortschritte des 7. Energieforschungsprogramms vor. Das 7. Energieforschungsprogramm wird in der Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit Beteiligung der Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie für Bildung und Forschung umgesetzt. Der Bericht stellt außerdem die Förderung durch die Länder und die EU-Forschungspolitik im Energiebereich dar. Bundesministerin Julia Klöckner: "Die nachhaltige, CO2-freie Energieversorgung wird nur mit der vermehrten Nutzung von Biomasse gelingen. Sie ist der Alleskönner unter den erneuerbaren Energieträgern: Sowohl Strom, Wärme als auch Treibstoffe können aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse gewonnen werden – wie Stroh, Biomüll, Mist oder Gülle. Umso wichtiger ist eine professionelle und kompetente Forschung auf diesem Gebiet.

 
05.05.2021

Eine elektronische Patientenakte für Kühe

Das Medienlabor der Hochschule Osnabrück entwickelt eine App, die helfen soll, die Eutergesundheit von Milchkühen zu verbessern. Damit ist die Hochschule Teil des Verbundprojekts IQexpert. Es wird mit insgesamt rund zwei Millionen Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und nimmt auch den Antibiotikaeinsatz sowie eine verbesserte Tiergesundheit in den Blick. Viele bereits vorhandene Daten und Forschungserkenntnisse zum Eutergesundheitsmanagement werden im Projekt gebündelt. Zudem wird ein neues Analyseverfahren auf seine Einbindung im Eutergesundheitsmonitoring erforscht. Mit der neuen Analysemethode ist es möglich, die Zellzahl von genotypisierten Kühen anhand einer Tankmilchprobe nahezu täglich zu bestimmen sowie hochinfektiöse Mastitiserreger und multiresistente Keime frühzeitig zu erkennen. Damit kann die Eutergesundheit der Kühe engmaschiger beurteilt werden.

 
05.05.2021

RiskFiT – Risikoprognosen für Fitness- und Tierwohlindikatoren

Auf Basis vernetzter Daten aus innovativer (Klima-)Sensortechnik sowie der Milchleistungsprüfung werden mit RiskFiT Risikoprognosen für Fitness- und Tierwohlindikatoren in Bayern entwickelt. Die Verbesserung von Fitness, Tierwohl und Tiergesundheit ist wichtig für eine nachhaltige Nutztierhaltung. In der Milchleistungsprüfung werden monatlich Daten zu jeder Kuh gesammelt. Diese sollen genutzt werden, um kritische Zustände im Hinblick auf Fitness, Tiergesundheit und Tierwohl von Kühen früher und besser zu erkennen. Im Rahmen von RiskFiT werden neben den Daten aus der Milchleistungsprüfung auch Daten von Sensoren auf dem Betrieb genutzt (u. a. Klimadaten), um mit statistischen Modellen Risikoeinschätzungen für jede Kuh zu entwickeln. Aus den Risikoeinschätzungen werden dann Handlungsempfehlungen für Tiere und Betriebe abgeleitet.

 
05.05.2021

Gelber Mehlwurm als Lebensmittel zugelassen – Bundesamt weist auf mögliche allergische Reaktionen hin

Als erstes Insekt wurde der gelbe Mehlwurm als neuartiges Lebensmittel zugelassen. Die EU-Mitgliedstaaten haben einem entsprechenden Vorschlag der Europäischen Kommission zugestimmt. Allerdings könne der Verzehr des gelben Mehlwurms bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen, meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Das Etikett müsse daher einen Hinweis auf mögliche Kreuzreaktionen zu Allergien gegen Krustentiere oder Hausstaub-Milben tragen.

 
04.05.2021

Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsstile unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten prüfen

Weltweit werden die natürlichen Ressourcen für die Ernährung immer knapper. Unterschiedliche politische Initiativen zielen darauf ab, in den nächsten Jahren den ökologischen Fußabdruck des Lebensmittelkonsums zu verringern und Lebensmittelverschwendung zu verhindern. Hanna Helander von der Professur für Gesellschaftliche Transformation und Kreislaufwirtschaft hat zusammen mit Kolleginnen und Kollegen die Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsstile sowie die damit einhergehende Abfallvermeidung hierzulande untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung den ökologischen Fußabdruck in Deutschland deutlich verringern könnte.

Ein geringer CO2-Footprint allein hilft dem Klimaschutz nicht, warnt der ehemalige Präsident der TLL Jena und Vizepräsident des KTBL, Prof. Breitschuh.

 
04.05.2021

Deutscher Bauernverband stellt Grünlandagenda vor

JPG Dauergrünland C Bindung

Der Deutsche Bauernverband (DBV) stellt seine Zukunftsagenda für das Grünland vor. Aus Sicht der Landwirtschaft müssen sowohl der Stellenwert des Wirtschaftsgrünlands als Grundlage einer regional ausgerichteten und flächengebundenen Tierhaltung als auch die Leistungen des Grünlands für Umwelt, Biodiversität und Kohlenstoff-Bindung in gleichem Maße berücksichtigt werden. Ziel ist es, nachhaltiges Wirtschaftsgrünland durch eine flächendeckende, tierbezogene und standortangepasste Bewirtschaftung zu erhalten und zu sichern. Dafür setzt der DBV sechs Ziele und 18 konkrete Maßnahmen und Forderungen auf.

 
04.05.2021

Thünen-Report "Untersuchung der Eigentumsstrukturen von Landwirtschaftsfläche in Deutschland"

Über die Verteilung des Eigentums an Grund und Boden in Deutschland ist bislang kaum etwas bekannt. Vor allem landwirtschaftliches Bodeneigentum steht vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. So gibt das Grundstückverkehrsgesetz vor, dass ein landwirtschaftliches Grundstück nur mit staatlicher Genehmigung veräußert werden darf und dass diese versagt werden kann, wenn es ansonsten zu einer ungesunden Verteilung von Grund und Boden käme. Das Thünen-Institut für Ländliche Räume in Braunschweig hat jetzt die Verteilung des Eigentums von Landwirtschaftsfläche in einer Zufallsstichprobe von 59 Gemeinden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verteilung je nach untersuchter Gemeinde extrem unterschiedlich ausfällt. Im Gesamtdurchschnitt bilden nichtlandwirtschaftliche natürliche Personen die größte Eigentümergruppe mit 49 % der Landwirtschaftsfläche

 
04.05.2021

Vermeidung von Carbon Leakage - ohne Landwirtschaft zu berücksichtigen

Die BEHG-Carbon-Leakage-Verordnung basiert auf dem Brennstoffemissionshandelsgesetz, das den rechtlichen Rahmen für die CO2-Bepreisung und ein nationales Emissionshandelssystem in den Sektoren Wärme und Verkehr bildet. Diese CO2-Bepreisung belastet Wirtschaftsbereiche, die in hohem Maß fossile Brennstoffe einsetzen. Damit diese Branchen nicht wegen CO2-Preis-bedingter Wettbewerbsnachteile ins Ausland abwandern, wo kein solcher Preis erhoben wird und schlechtere Umweltauflagen gelten, sollen sie durch die Carbon-Leakage-Verordnung entlastet werden.

In der Landwirtschaft dagegen wählt man bewußt einen anderen Weg: statt die Produktion unter Effizienzgesichtspunkten zu erneuern, setzt man auf Extensivierung. Zudem führen politische Rahmenbedunngen zu massiven Wettbewerbsnachteilen und einer Verlagerung der Produktion in Drittländer. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, warnen Wissenschaftler. Wir brauchen keine emissionsbasierte Bilanzierung, sondern Werkzeuge, die zu mehr Effizienz führen.