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Agrarstaatssekretär Ludwig Theuvsen: „Borchert-Plan jetzt zügig umsetzen!“
Der Bund soll die vom Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung vorgeschlagenen Maßnahmen jetzt zügig umsetzen – das forderten die Amtschefinnen und Amtschefs der Agrarressorts der Länder auf der digitalen Amtschefkonferenz (ACK). Den entsprechenden Antrag hatte Niedersachsen gemeinsam mit Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt eingebracht. Dazu sagte Niedersachsens Agrarstaatssekretär Prof. Dr. Ludwig Theuvsen: Unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen Planungssicherheit – und zwar so schnell wie möglich. Nur so kann der Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl in Deutschland gelingen. Dazu gehört auch die finanzielle Absicherung. Denn klar ist doch: Mehr Tierwohl kostet mehr Geld. Ich freue mich daher, dass der Bund dem Antrag der fünf Länder gefolgt ist und heute erklärt hat, auf der Basis des Konzepts der Borchert-Kommission zeitnah die notwendigen Entscheidungen treffen und konkrete Umsetzungsschritte einleiten zu wollen. An dieser Zusage werden wir ihn in den nächsten Monaten messen.
Warum der ökologische Landbau nicht der Weg der Zukunft ist

Vor dem Hintergrund einer steigenden Nahrungsmittelnachfrage müssen vorhandene Ressourcen bestmöglich genutzt werden. Experten glauben, dass der Hunger nur beseitigt werden kann, wenn wir unsere Landwirtschaft nachhaltig intensivieren und dies geht nur mit Tieren. Der Agrarwissenschaftler Holger Kirchmann, Mitarbeiter am Institut für Bodenkunde und Umweltwissenschaften der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) macht auf die Folgen einer Ausdehnung des ökologischen Landbaus für die Flächennutzung aufmerksam. Im Mittel aller Kulturen betrug der Ertragsunterschied im ökologischen Landbau 35 Prozent. Da die Erträge im ökologischen Landbau geringer sind als im konventionellen, wird mehr Land benötigt, um die gleiche Menge an landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu produzieren. Um diese Erntelücke auszugleichen, werden aber nicht 35 Prozent mehr Fläche, sondern 50 Prozent mehr Ackerland benötigt. Bei einem fairen Vergleich zwischen ökologischen und konventionellen Anbausystemen müssen die durch die Landnutzungsänderung verursachten Umweltauswirkungen wie Produktverluste (Holz, Fasern, Energie usw.) und der Verlust von Ökosystemleistungen (im Boden gebundener Kohlenstoff, Wildtiere, biologische Vielfalt usw.) berücksichtigt werden.
CSIRO entlarvt Rindermythen

Die australische Wissenschaftsagentur (CSIRO) ist zwei häufig zitierten Vorwürfen nachgegangen, die der Tierhaltung vorgehalten werden: Das Getreide, das Rinder fressen, sollte man direkt Menschen zur Verfügung stellen und die Ackerfläche, die für den Futteranbau genutzt wird, könnte besser direkt für den Anbau von Lebensmitten genutzt werden.
Die Behörde kommt zu dem Ergebnis, dass beide Vorwürfe fachlich falsch sind. Das typische australische Getreide-Rindfleisch-Produktionssystem erzeugt fast das Doppelte des für Menschen essbaren Proteins, das Rinder selber brauchen. Bei rein grasgefütterten Systeme steigt die Erzeugung sogar um das 1600-fache.
Konjunkturbarometer: beschleunigt die geplante Dekarbonisierung den Strukturwandel?
Dem Agribusiness – in Deutschland mit 240 Milliarden Euro die zweitumsatzstärkste Branche des verarbeitenden Gewerbes – kommt eine zentrale Bedeutung bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu. Ohne das Agribusiness wird die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft nicht gelingen
, mahnt Dr. Christian Janze, Partner bei EY, anlässlich der Vorstellung des Konjunkturbarometers Agribusiness in Deutschland 2022
der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY und des Departments für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen. Die Studienautoren werden von dpa mit den Worten zitiert, dass vor allem kleinere Bauernhöfe diesen Weg alleine nicht schultern könnten und dass eine Dekarbonisierung das Risiko für einen weiteren rasanten Strukturwandel berge.
Agrarsoziale Gesellschaft e.V. sucht neuen Geschäftsführer (m/w/d)
Die Agrarsoziale Gesellschaft e.V. (ASG), eine Organisation, die sich für die Belange der Menschen im ländlichen Raum und in der Landwirtschaft einsetzt, sucht zum 1. September 2022 einen neuen Geschäftsführer (m/w/d). Die Stelle ist mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 39 Stunden unbefristet zu besetzen.
Stickstoffausscheidung in der Veredlungswirtschaft drastisch gesunken – Ziel der Ammoniakreduzierung ist erreichbar
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) hat in einer umfassenden Studie die aktuellen Fütterungsverfahren in der Schweinemast und der Broilermast analysiert. Dazu wurden Erhebungen in Mitgliedsunternehmen von einer Arbeitsgruppe von Tierernährungsexperten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Reduzierung der Stickstoffemissionen insgesamt und je erzeugtem Kilogramm Fleisch innerhalb der letzten 20 Jahre überzeugend gelungen ist. Peter Radewahn, DVT-Geschäftsführer: Wir sind optimistisch und halten die vom Gesetzgeber vorgegebenen Reduktionsziele für die Ammoniakausscheidungen für realisierbar.
N- und P-Reduzierte Milchkuhfütterung wie umsetzen?
Die neuen rechtlichen Vorgaben der Düngeverordnung erfordern Anpassungen hinsichtlich des Nährstoffmanagements tierhaltender Betriebe. In der landwirtschaftlichen Praxis etablieren sich neue Fütterungsstrategien, bei denen eine differenzierte Nährstoffversorgung der Tiere in Abhängigkeit des Laktationsstadiums Berücksichtigung findet (Merkblatt 444; DLG, 2020a). Diese Verfahren beschreiben ein Minderungspotential der N-Ausscheidungen von bis zu 15 % und der P-Ausscheidungen von bis zu 17 % (DLG, 2020a). Die Umsetzung dieser Konzepte erfordert einzelbetriebliche Ideen und Konzepte, sie erfordert je nach bestehender Betriebsstruktur erhebliche Umstrukturierungsprozesse. Ein aktueller proteinmarkt-Fachbeitrag stellt Möglichkeiten zur N- und P-reduzierten Milchkuhfütterung in der Praxis vor.
Oil & Feed Millers Best Digital Day - Praxis Live-Talks rund um die Fütterung
Klimaschutz, Tierwohl, nachhaltige Fütterung und Kommunikation – bei dem diesjährigen Oil and Feed Millers Best Digital Day stand ein breites Spektrum von Themen auf dem Programm. Es reichte von konkreten Empfehlungen für die methanreduzierte Fütterung von Milchkühen über die Einordnung der Nachhaltigkeit von Futtermitteln und Tipps für die praxisnahe Öffentlichkeitsarbeit landwirtschaftlicher Betriebe bis zur aktuellen Situation auf den Proteinmärkten – live und praxisnah. Die einzelnen Sendungen sind weiterhin kostenlos unter www.proteinmarkt.de/digital-day verfügbar.
Bund Naturschutz Bayern klagt gegen genehmigten Wolfsabschuss
Die Regierung von Oberbayern hat aus Gründen der öffentlichen Sicherheit die Entnahme des männlichen Wolfes mit dem genetischen Code GW2425m zugelassen. Der Bund Naturschutz Bayern e.V. (BN) klagt jetzt gegen den Abschuss des Traunsteiner Wolfes
, der per Allgemeinverfügung zum Abschuss frei gegeben wurde. Die Entnahmebegründung sei nicht haltbar und der Wolf stelle keine Gefahr für Menschen dar, argumentiert der BN.
DVL-Herdenschutzschulungen
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) bietet einen neuen Herdenschulungs-Termin an, bei dem Weidetierhalter von ihren Erfahrungen mit dem Einsatz von automatisierten Zaunüberwachungssystemen berichten: Achtung Spannung! Praxiserfahrungen mit Zaunüberwachungssystemen zur Weidesicherheit
. Die Veranstaltung wird zu zwei unterschiedlichen Terminen und Uhrzeiten angeboten, um möglichst vielen Interessenten eine Teilnahme zu ermöglichen: