BRS News Rind
Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin

Mit dem Leben und Schaffen von Landwirten, Gärtnern, Förstern usw. hat man sich in in vergangenen Jahrhunderten nur wenig beschäftigt. Zu selbstverständlich und untergeordnet war ihre Stellung in der Gesellschaft, um darin einen Sinn für literarische Darstellungen zu erkennen. So blieben wichtige landeskulturelle Tätigkeiten weitgehend unbeachtet. Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat Carl Fraas in seiner Geschichte der Landbau- und Forstwissenschaft seit dem 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart
(1865) den Reigen der Persönlichkeitsgeschichte in diesem Fach eröffnet.
Anlässlich des 90. Geburtstages von Dr. Theophil Gerber hat dieser und sein Verlag einer kostenlosen Festausgabe seines Biographischen-Lexikons im Internet zugestimmt. Sie ist aber weiterhin als 4. Auflage der Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin
als gedruckte Ausgabe im Nora Verlag Berlin erhältlich (ISBN 978-3-936735-67-3). Mit dem vorliegenden Lexikon wird der Versuch unternommen, das wissenschaftlich-literarische und praktische Wirken eines größeren Personenkreises aus der Landwirtschaft und den angrenzenden Gebieten zu behandeln.
Ohne Tierversuche geht es nicht
Die ETH Zürich und die anderen Schweizer Hochschulen engagieren sich, um Stress und Leid von Versuchstieren zu verringern. Ein Verbot von Tierversuchen, wie es eine im Februar zur Abstimmung kommende Volksinitiative fordert, würde aber den medizinischen Fortschritt verunmöglichen.
Die Auswirkungen national einseitiger Verbote zeigt auch das Beispiel des Tötungsverbotes männlicher Küken von Legehennenlinien in Deutschland. Diese Tiere konnten bisher vollständig an Zoos, Falknereien oder Zoohandlungen vermarktet werden. Eintagsküken als Nahrung für Tiere unverzichtbar
, beschrieb Dr. Dominik Fischer vom Grünen Zoo Wuppertal die Situation anlässlich einer Anhörung zu dem Thema im Bundestag am 03. Mai 2021. Jetzt werden die Tiere zum Töten ins Ausland transportiert und wieder importiert.
Petitionsausschuss sieht keinen Bedarf gegen Maßnahmen zur Verbreitung des Wolfes
Der Petitionsausschuss sieht mehrheitlich keinen Bedarf für Maßnahmen gegen die Verbreitung des Wolfes in Deutschland. In einer Eingabe eines Pferdegestütsgetreibers wurden Maßnahmen gegen die unkontrollierte Verbreitung des Wolfes in Niedersachsen
gefordert, um weiterhin eine artgerechte Weidehaltung bei Weide- und Nutztieren, die nachts im Freien auf der Weide stehen, zu ermöglichen. In der Sitzung am Mittwoch verabschiedete der Ausschuss mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke eine Beschlussempfehlung, auf die Überweisung einer entsprechenden Petition an die Bundesregierung zu verzichten und das Petitionsverfahren abzuschließen, weil dem Anliegen teilweise entsprochen worden ist
. Die Fraktionen von CDU/CSU und AfD hatten hingegen für eine Überweisung mit dem höchstmöglichen Votum zur Berücksichtigung
plädiert.
Kosten sparen durch Umstellung der Lichtanlagen
Angesichts stetig steigender Kosten für Sprit, Dünger und Futtermittel wird es für Bäuerinnen und Bauern immer wichtiger, Kosten zu optimieren. Ein Beitrag zu mehr Wirtschaftlichkeit im Betrieb kann eine Umstellung der Beleuchtung auf LED vor allem in großen Ställen sein, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Die Maschinenringe in Niedersachsen haben eine Kooperation mit der Firma CONLED Lichtcontracting GmbH geschlossen, um landwirtschaftlichen Betrieben die Möglichkeit zu geben ihre Beleuchtung von Ställen, Hallen und Wirtschaftsgebäuden zu modernisieren. Zusätzlich können für landwirtschaftliche Großbetriebe mit viel Stallfläche passende Fördergelder beantragt werden. Im Rahmen eines so genannten Licht-Contracting
müssen landwirtschaftliche Betriebe die neue Beleuchtung nicht selbst finanzieren. Die Investition in die gesamte Beleuchtungsanlage übernimmt die Firma aus Bremerhaven – inklusive Beleuchtungsplanung, betriebsfertiger Montage und Wartung. Das Unternehmen trägt das volle wirtschaftliche Risiko und kümmert sich zehn Jahre lang um die Beleuchtungsleistung. Der Landwirt zahlt dafür eine monatliche Vertragsrate über zehn Jahre, die nach Firmenangaben unter den durch die LED-Technik eingesparten Stromkosten liegen soll.
Rinder in Bayern: Überdurchschnittliche Aufgabe vieler Haltungen mit Milchkühen
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, werden zum Stichtag 3. November 2021 in Bayern 40 580 Rinderhaltungen mit einem Rinderbestand von insgesamt 2 885 723 Tieren gezählt. Das sind bei den Rinderhaltungen 2,5 Prozent und beim Rinderbestand 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Rinderhaltungen mit Milchkühen gehen überdurchschnittlich um 4,3 Prozent zurück. Dieser Rückgang zeigt sich in allen Regierungsbezirken. Am höchsten fällt er in Unterfranken mit einem Minus von 8,5 Prozent aus. Durchschnittlich verfügen Milchkuhhalter in Bayern über 43 Tiere. Die größten Bestände gibt es in Mittelfranken mit 51 Kühen im Durchschnitt, die kleinsten mit 39 Tieren in Niederbayern.
Auch Hobbyhalter müssen Tierzahlen melden
Die Tierseuchenkasse Nordrhein-Westfalen erinnert alle Tierhalterinnen und Tierhalter daran, die Meldung über ihren Tierbestand abzugeben. Wer in Nordrhein-Westfalen Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Gehegewild, Geflügel oder Bienen hält, muss seinen Bestand bis spätestens 31. Januar 2022 bei der Tierseuchenkasse melden. Die wichtigsten Fragen zur Tierzahlmeldung hat die Landwirtschaftskammer in einer Podcastfolge beantwortet. Der Podcast ist unter dem Namen Landfunk auf Spotify, Apple Podcasts, Deezer und unter www.landwirtschaftskammer.de in der Rubrik Presse zu finden. Die Landwirtschaftskammer NRW weist darauf hin, dass diese gesetzliche Verpflichtung nicht nur für Landwirtinnen und Landwirte, sondern auch für Hobbyhalterinnen und -halter sowie gewerbliche Tierhalterinnen und Tierhalter gilt. Stichtag für die Tierbestandsmeldung ist der 1. Januar.
Der einfachste Weg für die Meldung geht online unter www.tierzahlenmeldung-nrw.de. Wer erstmals Tiere anmelden will, findet unter www.tierseuchenkasse.nrw.de den Meldebogen für die Neuanmeldung.
Arla hebt seine Klimaziele deutlich an
Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat von der internationalen, unabhängigen Science Based Targets
Initiative (Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele, kurz SBTi) nach entsprechender Prüfung die Bestätigung erhalten, dass Arlas neues Klimaziel im Bereich Operations (Produktion und Logistik) die Bedingungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erfüllt. Die Initiative ist ein international anerkannter Standard für die Zielsetzung von wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionen für Unternehmen. Im Bereich Operations hat Arla sein Klimaziel kürzlich deutlich erhöht: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente = CO2e) nun um 63 Prozent statt der bisher vorgesehenen 30 Prozent reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, plant Arla auf Lkws ohne fossile Brennstoffe und auf Ökostrom umzusteigen sowie technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch einzusetzen.
Neue Initiative: "Aus gutem Grund aus Nordrhein-Westfalen"
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V., der mein-ei.nrw e. V. und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e. V. stehen für die ursprünglich regionalen Lebensmittel Ei, Fleisch, Getreide und Milch. Sie stehen für eine starke Landwirtschaft in NRW. Und sie stehen vor vielfältigen Herausforderungen, die u. a. ökonomisch, politisch und gesellschaftlich sowie durch weitreichende Transformationsprozesse bedingt sind. Angesichts gleicher Problemlagen und Herausforderungen gibt es daher genügend Gründe, dass sich Erzeuger:innen aus diesen vier Bereichen gemeinsam präsentieren. Genau dafür haben die drei Partner:innen das Projekt #AusGutemGrundAusNRW initiiert: Die Initiatoren möchten die Menschen in NRW einladen, mehr über die Herkunft ihrer täglichen Lebensmittel zu erfahren und moderne landwirtschaftliche Erzeugungsweisen kennenzulernen.
Milch: Bringt weniger mehr?
Bringen weniger Kühe und weniger Milch im NRW-Milchjahr 2021 die ersehnte Trendwende und mehr Wertschöpfung? Die Perspektiven für 2022 sind relativ gut
, so Benedikt Langemeyer, Westfälischer Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. (Milch NRW), in der digitalen Jahrespressekonferenz. Allerdings spiele die weltweite Produktion, das Handeln der neuen Bundesregierung und die Weiterentwicklung der Kostensituation für die Branche eine wesentliche Rolle. Die Grundvoraussetzung für eine regionale, nachhaltige Milcherzeugung ist für NRW gegeben und wird durch den gesellschaftlichen Wertewandel sogar gestärkt
, betont der Rheinische Vorsitzende Hans Stöcker. Im Binnenmarkt kommt es nun darauf an, dass der Handel die Kosten in der Kette berücksichtigt, Gewinne weitergibt und nicht als Inflationsbremse missbraucht.
Mit nachhaltiger Intensivierung Ressourcen und Umwelt schonen

Moderne Züchtung, eine gute Tiergesundheit wirken sich in Verbingung eines verbesserten Haltungs- und Fütterungsmanagements positiv auf den Ressourcenverbrauch und den Kohlenstoff-Fußabdruck pro Liter Milch aus. Darauf macht Prof. Jude Capper auf ihrer Internetseite www.bovidiva.com aufmerksam. Iin den Jahren 2007 bis 2017 stieg die Milchleistung amerikanischer Kühe im Mittel um 2.045 kg pro Kuh, und für einen Liter Milch, der 2017 produziert wurde, wurden 17,3 Prozent weniger Futtermittel, 20,8 Prozent weniger Land, 30,5 Prozent weniger Wasser und 20,2 Prozent weniger Kraftstoff benötigt als für die Produktion im Jahr 2007. Innerhalb eines Jahrzehntes konnte so der Kohlenstoff-Fußabdruck um 19,2 Prozent je Liter Milch reduziert werden.