BRS News Rind
Direktvermarktung von Fleisch: Online Seminar "Hygienische Anforderungen"
Direktvermarktung boomt - neben klassischen Produkten wie Eier und Kartoffeln erfreut sich auch die Vermarktung von Fleischprodukten immer größerer Beliebtheit. Doch worauf ist zu achten? Welche hygienischen Anforderungen müssen Betriebe erfüllen? Antworten gibt ein Webseminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 18.01.2021 14:00 Uhr - 15:00 Uhr. Anmeldeschluss ist der 17.01.2021. Gebühr: 29,00 Euro.
Auswirkungen der Düngeverordnung auf Weizenqualitäten und Bezahlung
Im Interview mit der agrarzeitung
zieht der Agrarökonom Dr. Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) ein Fazit der Getreideernte 2020. Demnach habe die neue Düngeverordnung Auswirkungen auf Proteingehalte beim Brotweizen und den Ertrag gezeigt. Insgesamt habe die Ernte aber ordentlichen Brotweizen hervorgebracht. In diesem Zusammenhang machte der Fachmann deutlich, dass Bäcker durchaus Möglichkeiten haben, auf niedrigere Proteingehalte mit der Teigführung zu reagieren. Ein Manko stelle aber die schnelle Bemusterung in der Getreideannahme, die für die Bezahlung wichtig sei, dar. Jeder Verarbeiter tut gut daran, sich mit Lieferanten und Kunden zusammenzusetzen, um Lösungen zu finden
, fordert Haarbeck.
Neues Bildungsportal zum Verhalten von Nutztieren startet
Gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine Informationsplattform auf den Weg gebracht, die dabei unterstützt soll, mehr Tierwohl in den Ställen umzusetzen. Tierhalterinnen und -halter können sich über kritische Haltungsbedingungen als auch charakteristisches Tierverhalten bei nicht artgerechter Haltung informieren, teilte das Landwirtschaftsministerium in Wiesbaden mit. Das neue Portal umfasst Filme zum natürlichen Verhalten und zu Verhaltensstörungen bei Rindern, Schweinen und Geflügel, die am Fachbereich Veterinärmedizin der JLU in Kooperation mit der Landestierschutzbeauftragten entstanden sind. Die Inhalte der Webseite können auch kosten- und lizenzfrei für Fortbildungszwecke oder Veranstaltungen genutzt werden.
KTBL: Aktualisierte Praxisleitfäden zu Tierschutzindikatoren veröffentlicht
KTBL - Für die betriebliche Eigenkontrolle stehen Nutztierhalterinnen und -haltern jetzt überarbeitete Praxisleitfäden zur Verfügung, mit deren Hilfe sie eigenständig die innerbetriebliche Tierwohlsituation prüfen können. Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) hat gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau (Leitfaden Rind) und dem Friedrich-Loeffler-Institut (Leitfaden Schwein) im Rahmen des Projektes EiKoTiGer (Eigenkontrolle Tiergerechtheit) die 2016 veröffentlichten Leitfäden zeitgleich mit 120 Tierhaltern auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Die Leitfäden wurden anschließend aufgrund dieser Praxiserfahrungen zusammen mit weiteren Experten für die Rinder- und Schweinehaltung überarbeitet. Die stalltauglichen Leitfäden im A4-Format mit Indikator-Steckbriefen, Fototabellen und kopierbaren Erhebungsformularen sind für je 18 € im KTBL Online-Shop erhältlich. Die digitale Variante kostet 12 €.
Gute Landwirtschaft braucht Wertschätzung – Kampfpreise bei Lebensmitteln sind das völlig falsche Signal
Umweltverbände, die Landwirtschaft und die Landesregierung haben sich im vergangenen Jahr auf einen einmaligen Gesellschaftsvertrag geeinigt – den Niedersächsischen Weg. Unsere Natur, also die heimischen Arten, die Lebensräume und unser Wasser lassen sich nur schützen, wenn wir als Gesellschaft diesen Weg gemeinsam beschreiten. …
Wenn es uns als Gesellschaft wirklich ernst ist mit Naturschutz, hohen Sozialstandards und hochwertigen regionalen Lebensmitteln, müssen wir diese großen Anstrengungen unserer Landwirte auch honorieren. Das Thema Herkunftstransparenz, die Sichtbarkeit der Produktionsbedingungen vom Acker bis ins Lebensmittelregal, ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Mit Blick auf die Bauernproteste sicherte Ministerin Otte-Kinast Unterstützung zu: Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft gibt es nicht zum Nulltarif. Denn oft sind hohe Investitionen nötig, die in der Regel am Markt nicht entsprechend honoriert werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass man beim Umbau der Nutztierhaltung nicht an einer Tierwohlabgabe vorbeikommt.
Union fordert aktives Wolfsmanagement
Agrar- und Umweltpolitiker der Union im Bundestag sehen es als erwiesen an, dass der Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland erreicht ist. Sie fordern von Umweltministerin Schulze Konsequenzen.
Die finanziellen und emotionalen Schäden, die Weidetierhalter durch Wolfsangriffe und Risse von Nutztieren erlitten, seien enorm
, heißt es in dem Brief. Die Zahl der gerissenen Weidetiere sei allein in der Zeit von 2018 bis 2019 um 45% von mehr als 2.000 verletzten und getöteten Nutztieren auf 2.900 getötete Tiere gestiegen. Weidetierhalter benötigten nun deutlich mehr Unterstützung ihrer Arbeit durch ein aktives Bestandsmanagement der Wölfe, argumentieren die Abgeordneten. Unterschrieben haben den Brief die Abgeordneten Albert Stegemann, Marie-Luise Dött, Artur Auernhammer, Hermann Färber und Dr. Klaus-Peter Schulze.
BZL-Broschüre zur Düngeverordnung aktualisiert
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) informiert in der Broschüre Düngeverordnung 2020
über die aktuelle Rechtslage. Die Broschüre stellt vor, was sich für die Ausbringungstechnik geändert hat und welche Ausbringungsbeschränkungen, Sperrzeiten und Obergrenzen für organische Düngemittel gelten. Einen Schwerpunkt bilden Informationen zu den Regelungen in mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten. Außerdem erklärt das BZL in der Broschüre aktuelle Aufzeichnungspflichten und informiert über Ordnungswidrigkeiten. Die Broschüre steht im BLE-Medienservice kostenfrei als Download zur Verfügung. Eine Druckversion wird voraussichtlich Anfang Februar 2021 vorliegen.
Online-Seminar "Gummimatten auf Spaltenböden für Kälber"
Laut Bundesratsbeschluss vom 3. Juli 2020 soll die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung künftig dahingehend geändert werden, dass Kälber mit einem Alter von weniger als sechs Monaten ein trockener und weicher oder elastisch verformbarer Liegebereich zur Verfügung stehen muss. Auch Rinder anderer Altersklassen könnten in Zukunft von ähnlichen Änderungen betroffen sein. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bietet jetzt zu diesem Thema das 2-teiliges Online-Seminar Bald Pflicht? Gummimatten auf Spaltenböden für Kälber
an. Im 1. Teil am 27.01.2021 informiert Herr Prof. Dr. Bernhardt von der Technischen Universität München über alles, was bei der Verwendung von Gummimatten auf Spaltenböden zu beachten ist. Im 2. Teil am 02.02.2021 gibt Frau Jansen von der LWK Niedersachsen einen kurzen Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen. Anschließend folgt ein digitaler Stallrundgang, wonach die Möglichkeit besteht, sich online mit Kollegen, die bereits Matten verschiedener Hersteller in ihren Ställen verbaut haben, auszutauschen.
Der Wolf bringt neue Herausforderung
Während viele Vertreter*innen des Natur- und Tierschutzes die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland begrüßen, sehen direkt betroffene Landwirt*innen mit Weidetierhaltung die Rückkehr des Raubtieres kritisch. Ein Team der Universität Freiburg und der Hochschule Geisenheim hat die bestehende Rechtslage ausgewertet und zeigt auf Basis verschiedener ökologischer Daten Konfliktlinien und mögliche Lösungsansätze auf. Die Forschenden stellen in einer Publikation in der Fachzeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung
detailliert vor, dass sich die Ausbreitung des Raubtieres negativ auf rechtlich verbindliche Naturschutzziele auswirken könnte.
Aktueller Flächenverbrauch bei 56 Hektar pro Tag
hib - Die Agrarfläche in Deutschland hat von 1992 bis 2018 um 1,35 Millionen Hektar abgenommen, das sind durchschnittlich 142 Hektar pro Tag. Im Vierjahresschnitt der Jahre 2015 bis 2018 liege der Flächenverbrauch aktuell bei 56 Hektar pro Tag. Das geht aus einer Antwort (19/25414) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/23984) der Fraktion Die Linke hervor. Demnach soll das in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie festgehaltene Ziel, die Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu senken, durch das Raumordnungsrecht, das Städtebaurecht, das Baugesetzbuch, das Naturschutzrecht, das Bundesnaturschutzgesetz und das landwirtschaftliche Grundstückverkehrsrecht der Bundesländer sowie durch die Bundesverkehrswegeplanung umgesetzt werden.