BRS News Schwein
BfR: Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Getreide – gesundheitliche Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten
BfR - Nach Angaben eines Vereins sind in rund einem Drittel der Getreideprodukte in Europa Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide) nachweisbar. Dieses Ergebnis beruft sich auf eine Auswertung von Informationen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Danach wurden in 837 von 2.234 Proben aus unverarbeitetem Getreide sowie Getreideprodukten Rückstände von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen nachgewiesen. Das entspricht 37 Prozent. In 14 Proben (0,6 Prozent) war der Rückstandshöchstgehalt (RHG) überschritten. Insgesamt wurden 65 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe detektiert. Nach Ansicht des Vereins geht von der schieren Zahl
der verschiedenen Wirkstoffe ein gesundheitliches Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Das Bundesamt für Risikoforschung nimmt eine fachliche Bewertung vor und kommt zu dem Ergebnis: Nach derzeitigem Kenntnisstand schließen die geltenden Zulassungskriterien gesundheitliche Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher hinreichend sicher aus.
Die neue SuS 5/2023 ist da
Die aktuelle Ausgabe der BRS-Verbandszeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
ist erschienen, u.a. mit Informationen zu folgenden Themen:
- Kupierverbot: Nicht jetzt!
- Langschwanzprojekt: Ergebnisse täuschen
- Tipps zum Kupierverzicht
- Stromspeicher mit Förderung attraktiver
- So schaffen Sie Anreize für Ihre Mitarbeiter
- Tierisches Protein: Schlüssel zum Langschwanz
- Influenza ist ein Dauerbrenner
- Reportage: Nebenprodukte sparen bis zu 10€ pro Tier
- Robuste Schweine züchten
- Beißen alte Rassen weniger?
Politik lässt Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen alleine
Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV) und Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) kritisieren die mangelnde Aktualität der vor wenigen Tagen vom Bundesumweltministerium veröffentlichten Wolfszahlen. Das derzeitige Monitoringverfahren mit Stichtag 30. April verharmlost die dynamische Entwicklung in Deutschland erheblich, da der Nachwuchs aus dem Sommer regelmäßig fehlt: Bei offiziell nachgewiesenen 231 Wolfspaaren sind das im Jahr 2023 mindestens 1.000 zusätzliche Welpen. Demnach gibt es derzeit 2.000 bis 3.000 Wölfe in Deutschland. Deutlich wird die bundesweite Diskrepanz zudem am Beispiel Niedersachsen: 39 Wolfsrudel hat das Bundesumweltministerium offiziell vermeldet, der tagesaktuelle Wert liegt allerdings bei 50.
Wie heimische Landwirte auf den Klimawandel reagieren
Heimische Landwirtschaft - Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor ganz neue Herausforderungen und erfordert ein komplettes Umdenken. Denn nicht nur Menschen und Tiere leiden unter der immer häufiger auftretenden Hitze und Trockenheit. Auch viele unserer heimischen Kulturpflanzen sind nicht dafür angelegt – was immer häufiger zu schlechten Ernten führt. Vermehrt setzen Betriebe darum auf Kulturen, die z.B. aus Afrika, Amerika oder dem Mittelmeerraum stammen und mit Wärme- und/oder Trockenheit besser zurechtkommen. So wachsen mittlerweile auch Erdnüsse in Niedersachsen oder Ingwer in Bayern.
Sehr stark stickstoff- und phosphorreduzierte Fütterung von Mastschweinen mit erhöhten Gehalten an Lysin in der Mittel- und Endmast
In Fütterungsstrategien für Mastschweine, die auf eine Reduzierung von Stickstoff und Phosphor abzielen, ist es üblich, in der Mittel- und Endmastphase höhere Lysingehalte zu verwenden, als es die Richtlinien der DLG von 2010 empfehlen. Die Erhöhung der Aminosäuren in den Futterrationen führt zwangsläufig zu höheren Futterkosten und hat bei gleichbleibender Mast- und Schlachtleistung nachteilige Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit. Vor diesem Hintergrund untersucht ein neuer Proteinmarkt Fachbeitrag von Dr. W. Preißinger, S. Scherb und G. Propstmeier die Auswirkungen von unterschiedlichen Aminosäuregehalten in der Mittel- und Endmast bei Mastschweinen.
Bayerischer Bauernverband: Lidl versucht Verbraucherverhalten zu lenken
Der Bayerische Bauernverband (BBV) kritisiert Lidl für die Preissenkung veganer Produkte. Indirekt werden tierische Erzeugnisse damit in ein schlechtes Licht gerückt, mahnt Landesbäuerin Singer.
BBV-Landesbäuerin Christine Singer bringt es auf den Punkt: Mit der einseitigen preislichen Bevorzugung ihrer veganen Eigenmarke verfälscht Lidl unnötiger Weise ein intaktes Marktgefüge und wertet indirekt tierische Produkte ab. Eine bewusste Ernährung sollte vor allem auf viele frische, unverarbeitete und regionale Lebensmittel setzen sowie einen vielfältigen Mix aus pflanzlichen und tierischen Proteinen. Ich wünsche mir von Lidl, dass sie sich weiter auf den Ausbau der Strategie Herkunft Deutschland konzentrieren und dabei pflanzliche und tierische Lebensmittel fair und gleichwertig behandeln
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Verbraucherpreise steigen, Erzeugerrpreise sinken - wer macht sich die Taschen voll?

BZL - Während die Verbraucherpreise weiter steigen, ist bei den Erzeugerpreisen landwirtschaftlicher Produkte eine Trendwende zu erkennen. Sie lagen im Juli 2023 um 3,7 Prozent niedriger als im Juli 2022 und damit den vierten Monat in Folge unter dem jeweiligen Vorjahresniveau, informiert das BZL in einer aktuellen Pressemeldung. Das liege vor allem am sehr hohen Preisniveau im Jahr 2022. Besonders auffällig sei die Spanne der Veränderung bei den tierischen Produkten. Lagen die Erzeugerpreise hier im Januar 2023 noch um gut 36 Prozent über den Vorjahrespreisen, war im Juli 2023 ein Minus von knapp vier Prozent zu verzeichnen. Bei Aufschlüsselung der Preise für pflanzlicher Produkte werde erkennbar, wie groß die Schwankungen sind, mit denen landwirtschaftliche Betriebe kalkulieren müssen.
Experten vermuten eine Bereicherung durch Lebensmittelkonzerne, beweisen können sie sie nicht.
Ernährungswissenschaft als Alibi für Hochverarbeitete Lebensmittel?
Übersetzt aus Aleph-Blog: Systeme zur Erstellung von Nährstoffprofilen, die zur Bewertung der Gesundheit von Lebensmitteln entwickelt wurden und für die Etikettierung auf der Verpackungsvorderseite und Ernährungsberatung verwendet werden, übertreiben möglicherweise nicht nur die Risiken tierischer Lebensmittel, sondern unterschätzen auch die Risiken hochverarbeiteter Lebensmittel (UPFs). Lebensmittelkonzerne nutzen solche Modelle, um Produkte oberflächlich neu zu formulieren, ohne die tatsächlichen gesundheitlichen Auswirkungen von UPFs zu berücksichtigen. UPFs sind weit verbreitet und haben negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. UPFs werden typischerweise aus billigen, extrahierten und raffinierten Zutaten hergestellt, denen es an ganzen und frischen Bestandteilen mangelt. Sie enthalten oft Zusatzstoffe und sind so konzipiert, dass sie übertrieben schmackhaft sind, was zu quasi-süchtigem Verhalten und gedankenlosem Essen führt. UPFs werden aggressiv vermarktet und Unternehmen nutzen Greenwashing- und Nutri-Washing-Taktiken, um Nachfrage innerhalb globaler Lieferketten zu schaffen. Als solche ersetzen sie traditionelle Mahlzeiten und tragen zur Atomisierung der Gesellschaft bei. UPFs wirken sich unverhältnismäßig stark auf niedrigere sozioökonomische Gruppen aus und verschärfen Ernährungsungleichgewichte.
Gewässerrandstreifen: in Niedersachsen startet das Auszahlungsverfahren
Ein Baustein des Niedersächsischen Weges sind Gewässerrandstreifen, auf denen Landwirte in Niedersachsen keine Dünge- und Pflanzenschutzmitteln mehr einsetzen dürfen, dafür aber einen Ausgleich erhalten.
Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz löst keine Probleme, es schafft neue
Der Referentenentwurf des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) ist nach Auffassung von Expertinnen und Experten nicht nur verfassungs- und europarechtswidrig, sondern er basiert auf methodisch schwachen Studien, die keine wissenschaftliche Evidenz für eine Kausalität zwischen Werbung und der Übergewichtsentwicklung bei Kindern liefern,
heißt es in einer Pressemeldung des Lebensmittelverbandes vom 10.10.2023.