BRS News Schwein
Mess-Projekt zur Reduzierung von Schadgasen mit Bedeutung für gesamte Branche
Eine verlässliche Datengrundlage für die künftige Planung von emissionsarmen Außenklimaställen sowie weitergehende Erkenntnisse über positive Effekte auf das Tierwohl erwarten Praktiker*innen und Forscher*innen im Projekt "EmiMin – Emissionsminderung in der Nutztierhaltung". Dabei nimmt der umgebaute Außenklimastall in der Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Wehnen (Kreis Ammerland) als Messlabor in diesem bundesweit einmaligen Projekt eine Schlüsselposition ein. Im Gegensatz zur üblichen Haltungsform, bei der die Tiere während des Aufwachsens ausschließlich drinnen im Warmstall gehalten werden, haben die Schweine in einem Außenklimastall zusätzlich Zugang zum erweiterten Auslauf. Dort bekommen sie Tageslicht und frische Luft, können sich Wind, Regen und Schnee aussetzen und sehen, was um sie herum geschieht – zusätzliche Reize, die sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirken.
Erstaunlicherweise will das Bundeskabinett die wichtigen Ergebnisse diese Projektes bei der Überarbeitung der TA Luft nicht berücksichtigen? Dabei nehmen die Tierwohlställe eine Schlüsselstellung in der Nutztierstrategie der Bundesregierung ein.
Transparenter Mastschweinestall: Schadgasentwicklung-Ammoniak bei unterschiedlicher Proteinversorgung von Mastschweinen
Die LUFA Nord-West führt in dem Transparenten Stall begleitend zu den unterschiedlichen Versuchsanordnungen Emissionsmessungen durch. Die LUFA Nord-West ist für die Emissionsmessung von Gasen, Stäuben und Geruch akkreditiert und nach §29b BImSchG anerkannte Messstelle. Das interdisziplinäre Prüfkonzept mit den verschiedenen Bausteinen und erste Ergebnisse werden vorgestellt.
Initiative Tierwohl (ITW) erhält eine Sonderzahlung in Höhe von 50 Millionen Euro von Lidl und Kaufland
Die Initiative Tierwohl (ITW) wird Anfang 2021 eine zusätzliche finanzielle Förderung in Höhe von 50 Millionen Euro erhalten. Die Schwarz Gruppe (Lidl und Kaufland) hatte der Initiative Tierwohl diese Mittel vor dem Hintergrund der aktuell äußerst schwierigen Situation der Schweinehalter zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen die Schweinehalter unterstützt werden, die in der nächsten Programmphase mitmachen und so zur Steigerung des Tierwohls und der weiteren Verbreitung des ITW-Siegels auf Schweinefleischprodukten beitragen.
Alle an der Programmphase 2021-2023 teilnehmenden schweinehaltenden Betriebe erhalten eine Einmalzahlung von 3.000,- Euro, wenn sie bis spätestens 30. Juni 2021 ein ITW-Audit erfolgreich bestanden haben. Zusätzlich erhalten Ferkelerzeuger über die gesamte Programmlaufzeit eine um 1,- Euro erhöhte Vergütung von dann insgesamt 4,08 Euro pro Tier.
Ferkelkastration: Isofluran-Narkosegeräte und Informationskampagne im Rückblick
BLE- Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) konnte 2.692 Auszahlungsanträge für die Anschaffung eines Isofluran-Narkosegeräts bewilligen. Die meisten Anträge kamen aus Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Das BZL hatte über 100 Informationsveranstaltungen beauftragt, in denen sich knapp 2.900 Landwirtinnen und Landwirte bundesweit über die vier Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration informierten. Das Medienpaket mit Broschüre, Filmen und Erfahrungsberichten steht weiterhin kostenfrei zur Verfügung.
Darüber hinaus steht das umfassende Medienpaket weiterhin kostenfrei zur Verfügung: Eine Broschüre stellt die verschiedenen Methoden, ihre Vor- und Nachteile sowie betriebswirtschaftliche Konsequenzen vor. Zu jeder Methode hält der BZL YouTube-Kanal ein Video mit Erfahrungsberichten bereit. Poster mit Ablaufplänen helfen bei der korrekten Umsetzung im Betrieb. Für mittlere und kleine Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe hat das BZL Informationen zur Fleischverarbeitung bei Jungebern und Immunokastraten zusammengestellt.
Das Medienpaket steht im BLE-Medienservice kostenlos zur Verfügung: www.ble-medienservice.de/landwirtschaft/nutztiere/?p=1
forsa-Befragung: 92 Prozent der Deutschen finden Konzept der ITW gut oder sehr gut, Bekanntheit steigt auf 68 Prozent
Laut einer forsa-Umfrage wird die Initiative Tierwohl (ITW) immer bekannter und bleibt konstant beliebt bei deutschen Verbrauchern. Seit nunmehr drei Jahren finden über 90 Prozent der Verbraucher das Konzept der ITW gut oder sehr gut – im Dezember 2020 sind es 92 Prozent. Während im Dezember 2017 noch 41 Prozent der Deutschen von der ITW gehört hatten, sind es drei Jahre später nun 68 Prozent. Damit kennen über zwei Drittel der deutschen Verbraucher die Initiative Tierwohl. Das Produktsiegel der ITW, das besagt, dass das jeweilige Produkt ausschließlich Fleisch von teilnehmenden Betrieben der ITW enthält, haben inzwischen 35 Prozent der Verbraucher bewusst auf Verpackungen wahrgenommen. Die repräsentative Umfrage der forsa Politik- und Sozialforschung GmbH wurde im Dezember 2020 im Auftrag der ITW durchgeführt.
EuroTier Digital: Ticket-Shop geöffnet
Mit einem gültigen Ticket können Sie unbeschränkt an allen öffentlichen digitalen Veranstaltungen teilnehmen, Aussteller-Profile besuchen, Termine vereinbaren und sich gezielt mit Ausstellern und Besuchern vernetzen.
Bitte checken Sie hier vorab Ihr System!
Bundesrat für "Tierwohlprivilegierung" im Außenbereich
Für eine Tierwohlprivilegierung
im Außenbereich spricht sich der Bundesrat aus. In ihrer Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Bundesregierung für ein Baulandmobilisierungsgesetz folgte die Länderkammer dem Vorschlag ihres Agrarausschusses, in den § 35 Baugesetzbuch (BauGB) eine entsprechende Ergänzung aufzunehmen. Keine Mehrheit erhielt hingegen die vom Agrar- und vom Umweltausschuss geforderte Ablehnung einer Verlängerung von § 13b BauGB, der eine Aufstellung von Bebauungsplänen im beschleunigten Verfahren ermöglicht. Zur Begründung hatten die Ausschüsse auf den erforderlichen sparsamen Umgang mit Grund und Boden sowie dem Schutz landwirtschaftlicher Flächen hingewiesen.
Partner-Betrieb im Video: Landwirtin Judith führt ihren Hof in Eigenregie
In Deutschland gibt es etwa eine Viertel Millionen landwirtschaftliche Betriebe. Aber nur rund 10 Prozent der Betriebe werden von Frauen geführt. Eine von ihnen ist Judith aus dem Münsterland. Ihr Familienbetrieb mit rund 1200 Mastplätzen (ITW-Betrieb) blickt auf eine rund 700 Jahre alte Geschichte zurück.
Vechta: "Schweinerei" ist YouTube-Hit
Der Heimatverein Bakum lud auf der beliebten Plattform für Videos einen 13 Minuten langen Film über eine Hausschlachtung hoch - und erzielte damit einen Hit.
TA Luft gefährdet Nutztierstrategie und Investitionen in mehr Tierschutz

Der TA Luft Entwurf vom 18.11.2020 wurde in der 48. Woche zwischen allen Ressorts für das Bundeskabinett abgestimmt und am Mittwoch verabschiedet. Änderungsanträge können jetzt nur noch über die Länder eingebracht werden. Das könnte vermutlich bereits am 12. Februar 2021 der Fall sein. Der Verband unabhängiger Sachverständiger im Agrar-Umweltbereich (VUSA e.V.) in Ahrensfelde und der Bundesverband Rind und Schwein (BRS e.V.) in Bonn sehen großen Änderungsbedarf. Die beiden Verbände befürchten negative Auswirkungen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Tierhaltung und sehen die Nutztierstrategie durch den aktuellen Entwurf gefährdet. Er trägt in der aktuellen Form nicht zur dringend benötigten Planungssicherheit bei. Der skizzierte Erfüllungsaufwand und die Kosten durch zusätzliche Dokumentationspflichten sind von der Wirtschaft nicht zu leisten. Durch den Entwurf der TA Luft wird der Strukturwandel beschleunigt.