BRS News Schwein
Der Bioraffinerie-Bauernhof
Wie sieht der Bauernhof der Zukunft aus? Ein Forscherteam um Prof. Andrea Kruse von der Universität Hohenheim hat auf diese Frage eine visionäre Antwort gefunden: Neben herkömmlichen landwirtschaftlichen Produkten stellt der Bauer aus pflanzlicher Biomasse und organischen Reststoffen Basischemikalien her. Auf der Versuchsstation Unterer Lindenhof
ist das bereits Realität: Über eine kleine Bioraffinerie wird aus selbst angebautem Chinaschilf, dem Miscanthus, ein Ausgangsstoff für biogene Kunststoffe gebraut
. Die Reststoffe werden in einer Biogasanlage energetisch verwertet und gehen danach als Dünger wieder aufs Feld.
Bioschweinebestand stagniert
©SuS - Mit knapp 160.000 Tieren wurden im abgelaufenen Jahr ähnlich viele Bioschweine gehalten, wie im Vorjahr. Damit hat das starke Bestandswachstum zumindest vorläufig ein Ende gefunden. Allein zwischen 2015 und 2018 stieg der Bestand um gut 50.000 Tiere. Ähnlich verhielt es sich mit der erzeugten Fleischmenge. Diese kletterte im besagten Zeitraum um gut 10.000 t auf das heutige Niveau von knapp 30.000 t.
Bioterrorismus: verbreiten Kriminelle das Schweinepestvirus in China?
In China zählt Schweinefleisch zu den Grundnahrungsmitteln. Seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest sind in dem Land die Schweinefleischpreise explodiert - mit negativen Folgen für die restliche Wirtschaft. Höhere Lebensmittelkosten bedeuten immer auch einen Kaufkraftverlust und eine Senkung der Binnennachfrage nach anderen Produkten und Dienstleistungen. Das sollen sich jetzt Kriminelle zu Nutze gemacht haben, indem sie mit falschen Infektionsmeldungen für Panik bei Schweinehaltern gesorgt und preiswerte Schweine aufgekauft haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet auch von absichtlicher Infektion gesunder Schweine mit kontaminiertem Futter und der Fälschung von Veterinärzertifikaten, um Fleisch aus gefährdeten Regionen exportieren zu können.
Einstieg in die Ökologische Schweinehaltung am 20.01.2020 in Echem
Mit einem Intensivseminar Umstellertag
Ökoschweinehaltung will die Landwirtschaftskammer Niedersachsen schweinehaltenden Betriebe, die sich für die ökologische Schweinehaltung als betriebliche Alternative interessieren, Antworten auf folgende Fragen geben:
- Welche Unterschiede zur konventionellen Haltung erwarten mich?
- Passt die Bioschweinehaltung zu mir, meinem sozialen Umfeld, meinen Betrieb und meiner inneren Einstellung zur Tierhaltung?
- Was habe ich an Anforderungen, Richtlinien und Förderung zu erfüllen?
- Welche wirtschaftlichen Perspektiven bietet mir der Bioschweinemarkt?
- Welche Stallbaulösung passt zu mir?
- Wie muss ich mein Management umstellen?
Im Anschluss an das Seminar bieten wir Ihnen an, unsere Lehrwerkstatt ökologische Schweinehaltung zu besichtigen.
Eine strategische Neuausrichtung der deutschen Landwirtschaftspolitik
Eine kurze Analyse der jüngsten Handelsvereinbarung zwischen Europa und China zum Schutz regionaler Lebensmittel von Professor Dr. Tilman Eichstädt, Bbw Hochschule Berlin, zeigt, die deutsche Landwirtschaft ist hier schlecht aufgestellt. Ursache dafür ist die Diskussion über die Landwirtschaft in Deutschland, die leider viel zu häufig einem Stellungskrieggleicht. Unversöhnlich steht man sich gegenüber, unfähig zur Zusammenarbeit und zur pragmatischen Verbesserung der Lage. Wenn wir die deutsche Landwirtschaft erfolgreich durch das 21ste Jahrhundert bringen wollen, dann müssen wir sicherstellen, dass sie möglichst viele spezifische und einzigartige Produkte von hoher Qualität und Unterscheidbarkeit erzeugt. Idealerweise in regional integrierten Wertschöpfungsketten. Den Preiskampf mit industrialisierten Großherstellern in den globalen Massensegmenten zu suchen, ist nicht zukunftsfähig. Ebenso wenig wie ein Zurück zum idealisierten Naturbauernhof aus den Kinderbüchern. Die gute Nachricht ist, Chancen gibt es für viele deutsche Agrar-Produkte, wir müssen uns nur mehr auf unsere Kunden, die Qualität der Produkte und unsere Stärken fokussieren als auf die reinen Ertrags- und Produktionsfragen. Das hilft sowohl Wirtschaft als auch Ökologie.
Chancen und Perspektiven für einen Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft für mehr Akzeptanz und Wertschätzung
Trotz Aufklärungskampagnen und öffentlichen Informationsveranstaltungen hat sich das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zunehmend distanziert. Das ist das Ergebnis einer Interviewauswertung durch die Fachhochschule Südwestfalen in Soest mit Fachleuten aus Verbänden, Fachmagazinen, Bio-Vertrieb, Naturschutz, Politik, Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherschaft. Persönliche Begegnungen werden in der Kommunikationswissenschaft als wirksames Instrument für das Erreichen einer Akzeptanzhaltung beschrieben. Gleichzeitig stellen Glaubwürdigkeit und Vertrauen Schlüsselfaktoren in der Vermarktung dar. Die Frage ist, wie Fachleute aus Landwirtschaft und Ernährung persönliche Dialoge auf Augenhöhe bewerten und inwiefern Erkenntnisse hieraus für Vermarktungskonzepte nutzbar zu machen sind. Hierfür wurden 10 leitfadengestützte, telefonische Interviews durchgeführt. Die Branchenvertreter sind überzeugt, dass persönliche Begegnungen, in denen auf eine offene, diskursive und transparente Dialogform Wert gelegt wird, ein großes Potential bieten, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu vermitteln. Derzeit käme es allerdings noch selten zum echten Dialog, obwohl vermehrt, besonders über Online-Kanäle kommuniziert werde. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die berufsständischen Vertretungen in zu geringem Maße interessengerecht agieren und innerhalb der Landwirtschaft viel stärker diskursive Kommunikationsformate stattfinden müssten.
Selbstmanagement statt Burnout

Der Berufsalltag in der Landwirtschaft ist abwechslungsreich und anstrengend. Lernen Sie einen gesunden Umgang mit stressigen Situationen. Wo liegt Ihre Belastungsgrenze? Finden Sie heraus, wie Sie Ihre Ziele hoch aber realistisch stecken. Entwickeln Sie eine Strategie für Ihr persönliches Selbstmanagement. Anregungen bietet das Buch Selbstmanagement statt Burnout. Optimale Methoden für Landwirtinnen und Landwirte
von Birgit Arnsmann. Birgit Arnsmann ist seit vielen Jahren Persönlichkeitstrainerin, Gesundheitsberaterin und hält Seminare zur Burnout-Prävention. Gemeinsam mit der Andreas-Hermes-Akademie organisiert sie außerdem erfolgreich Auszeitreisen
mit Seminarinhalten für Landwirtinnen und Landwirte. Das 128 Seiten umfassende Buch (ISBN 978-3-8001-0345-4) kostet € 13,90.
Schweinepest: Ringgemeinschaft fordert zum Handeln auf

Die Ringgemeinschaft Bayern fordert, den letzten Fund eines infizierten Wildschweines nur 40 km entfernt von der deutschen Grenze wie einen Seuchenausbruch zu behandeln. Man sollte nicht warten bis das erste infizierte Wildschwein in Deutschland gefunden wird, sondern bereits jetzt reagieren. Das Errichten weißer Zonen
(Wildschweinfreie Korridore entlang von Risikogebieten) werde bei Ausbruch der Seuche in Deutschland zwingend notwendig sein, schreibt der Vorsitzende der Ringgemeinschaft Stephan Neher und verlangt: Beginnen wir bereits jetzt damit, können wir vielleicht Schlimmeres verhindern.
Man sollte alle Maßnahmen ergreifen, um die Chance zu erhöhen von der Seuche verschont zu bleiben.
Das Friedrich Loeffler-Institut beurteilt Das Risiko eines Eintrags der ASP durch infizierte Wildschweine in Gegenden, die an das infizierte Gebiet Belgiens angrenzen, als hoch.
In einer früheren Bewertung wurde das Risiko eines Eintrags durch Kontakt von infizierten und nicht infizierten Wildschweinen als mäßig bewertet (Quelle FLI, Seite 42). Brandenburg nimmt die geänderte Risikoeinschätzung ernst und plant einen 120 km-langen mobilen Zaun.
Schweinemast mit Mikroalgen
Ganz neue Wege in der Schweinefütterung will die Agraset-Agrargenossenschaft e. G. Naundorf (Landkreis Mittelsachsen) mit ihrem Projekt »AlgaPork« gehen. In dem Pilotprojekt soll im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP AGRI) eine neue Futtermischung mit Mikroalgen in der Schweinemast getestet werden. Dazu soll eine Versuchsanlage aufgebaut werden, die auch einen Photobioreaktor umfasst, der die Mikroalgen produziert. In dem Vorhaben sollen zudem verschiedene Fütterungsversuche durchgeführt werden und die Entwicklung der Tiere untersucht werden. Auch die Kultivierung der Algen soll überwacht werden.
KTBL-Tagung: "Mit Energie in die Zukunft – Strom, Wärme und Kraftstoffe in der Landwirtschaft"
Die verlässliche Versorgung von landwirtschaftlichen Betrieben mit Energie ist für die Produktion von entscheidender Bedeutung. Dies betrifft sowohl Strom und Wärme als auch die notwendige Antriebsenergie für mobile Maschinen. Steigende und zum Teil auch stark schwankende Preise bei den Energieträgern stellen eine ökonomische Herausforderung für die Betriebe dar. Die Möglichkeiten, die sich hier für landwirtschaftliche Betriebe ergeben, sollen auf einer 2-tägigen KTBL-Veranstaltung am 2. und 3. März 2020 im John Deere Forum in Mannheim vorgestellt und diskutiert werden.