BRS News

31.03.2015

Mit dem "Schweinemobil" zum Verbraucher

Janosch T. Gock informiert in seinem Blog über seinen Einsatz als Standbetreuer am Schweinemobil, das am 28.03. mitten in Münster aufgestellt wurde, um mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Dabei konnten so manche Vorurteile ausgeräumt werden.
Der Lehrling im dritten Lehrjahr war mit seiner Berufsschulklasse vor Ort, um über die Lebensmittelerzeugung in Deutschland aufzuklären.
 
30.03.2015

Antibiotika-Monitoring: „Therapiehäufigkeit – was ist das?

Um den tierhaltenden Betrieben die Möglichkeit zu bieten, sich hinsichtlich des Antibiotikaeinsatzes mit dem Durchschnitt aller meldepflichtigen Betriebe auf Bundesebene zu vergleichen, erfolgt seit 2 Jahren im QS-Programm und seit Mitte 2014 zusätzlich im Rahmen eines staatlichen Programms ein sogen. Antibiotika-Monitoring. Hierbei wird jede Antibiotika-Anwendung in eine zentrale Datenbank eingegeben. Im QS-Programm erhalten die Betriebe hieraus vierteljährlich und im staatlichen Programm halbjährlich eine Kenngröße (Therapiehäufigkeit bzw. Therapieindex), für den einzelbetrieblichen Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt. Es handelt sich um einen berechneten Wert, der als Maßstab für den bundesweiten Vergleich dient. Die Betriebe können somit erkennen, ob sie im jeweiligen Zeitraum eine vergleichsweise geringe oder hohe Anzahl Antibiotikabehandlungstage hatten.

Diese Kenngröße gibt also weder Auskunft über die Anzahl und Häufigkeit behandelter Tiere, noch über die Menge der angewendeten Antibiotika.

 
23.03.2015

Weltwassertag: Deutschland muss mehr Nahrungsmittel exportieren

Die Importe von wasserintensiven Produkten, wie beispielsweise Baumwolle, seien mitverantwortlich für Wasserstress und Wasserverschmutzung in vielen Ländern der Erde. Daran erinnern zahlreiche Organisationen anlässlich des Weltwassertages.
Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, ob wir deswegen auf T-Shirts aus Indien und Bangladesh, Gemüse- und Bioimporte aus Südeuropa oder z.B. Ägypten verzichten müssen.

Die Lösung ist so einleuchtend wie einfach: Länder mit guter Wasserausstattung und guter Wasseraufbereitung müssen mehr Nahrungsmittel exportieren, um Importländer mit schlechterer Ausstattung zu entlasten - zumindest solange die Wasserbilanz noch positiv ist. Handel verbessert die Nachhaltigkeit.
 
03.03.2015

Mittelalter: "Fleisch ist mein Gemüse"

In Europa sind die fleißigsten Fleischesser die gesündesten Menschen. Auch die Schweden übertreffen den deutschen Fleischgenießer, obwohl das Land dafür reichlich Fleisch importieren muss. Selbst die sog. Mittelmeerdiät ist reich an tierischen Produkten. Derzeit ist die Lebenserwartung dort am höchsten, wo am meisten Fleisch verzehrt wird.
Besonders gut meinten es die Bauern im Mittelalter mit ihren Angestellten. Wer schwer körperlich arbeitete, sollte jeden Tag erhalten zweimal Fleisch und Zukost und einen halben Krug Wein. Schätzungen gehen davon aus, dass im ausgehenden Mittelalter deutlich mehr als 100 kg Fleisch verzehrt worden sein könnte. Im Jahre 1308 sollen es sogar 250 Pfund gewesen sein.
 
24.02.2015

Verbraucherreaktion auf UBA-Wasserverbrauchsstatistik

Das Umweltbundesamt klärt aktuell u.a. auf seiner Facebookseite zum Wasserverbrauch bei der Herstellung von Lebensmitteln auf. Bei diesem Wasserfußabdruck habe das Amt nach Meinung zahlreicher Kommentatoren nicht nur vergessen zwischen grünem, blauem und grauen Wasser zu differenzieren, sondern auch versäumt, darauf hinzuweisen, dass es in Deutschland im Mittel nicht an Wasser mangelt und Wasser in Deutschland i.d.R. sehr sorgfältig aufbereitet wird - Dank funktionierender Kläranlagen.

Anm. d. Red.: Verbraucher, die Publikationen einer Bundesbehörde anzweifeln und dabei mit Quellenangaben sauber argumentieren? Zu Recht! Deutschland ist prädestiniert für die Herstellung wasserintensiver Veredlungsprodukte - angefangen vom Auto bis hin zu Lebensmitteln. Mit dem Export solcher Güter entlastet die dt. Industrie Importländer hinsichtlich ihrer Wasserressourcen. Im Gegenzug sollte der LEH schon genau hinschauen, was er woher importiert und damit u.U. für negative Wassersalden sorgt.
 
23.02.2015

Enough: nachhaltige Schweinefleischerzeugung

Die Nachfrage nach Schweinefleisch wird in den nächsten Jahren weltweit stark steigen. Um Ressourcen zu schonen, ist dies nur möglich, wenn die Erzeugung unter Ökoeffizienzkriterien erfolgt. Welche Einsparungen dann möglich sind, hat die deutsche Landwirtschaft gezeigt.

 
13.02.2015

Kupierverzicht: Projekte treten auf der Stelle

Nach Studien zum Verhalten von Schweinen in verschiedenen Haltungsformen sind sich Wissenschaftler und Praktiker einig: Es gibt keine Methode, das gegenseitige Knabbern an Schwänzen zu verhindern, fasst die SVZ aktuelle Untersuchungsergebnisse des Instituts für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt in Dummerstorf zusammen. Es gibt keine Alternative zum Kupieren von Schwänzen bei Schweinen. Je eher, desto besser, weil schmerzfreier, wird der Forschungsleiter zitiert. Die Wissenschaftler waren daraufhin öffentlich angegriffen worden, weil die Ergebnisse nicht dem Zeitgeist entsprachen. In verschiedenen Kommentaren haben sich die Beteiligten zu den Anschuldigungen geäußert.

Anm. d. Red.: Die Forschungsergebnisse decken sich mit zahlreichen vergleichbaren Untersuchungen, die derzeit in ganz Europa durchgeführt werden. Prof. Dr. Thomas Blaha (TiHo, Hannover), der im Auftrag des niedersächsischen Ministerium eine ähnliche Studie durchgeführt hatte, forderte sogar ein Umdenken vor Einführung einer Ringelschwanzprämie durch die Politik.
Was gut gemeint ist, könnte für die Tiere zu einem Tierschutzrelevanten Desaster ausarten.
 
06.02.2015

Dänische Fettsteuer verstößt gegen Wettbewerbsrecht

Die Fette sind längst rehabiliert. Trotzdem glaubt die dänische Regierung noch vor zwei Jahren, mit einer Fettsteuer seine dänischen Verbraucher bevormunden zu müssen. Ohne Erfolg, schließlich kauften die Dänen die Produkte im Ausland - zum Schaden der dänischen Wirtschaft. Nach einem Jahr war die Fettsteuer dann wieder vom Tisch - und hat jetzt ein Nachspiel.
Die EU-Kommission hat jetzt angekündigt, diese Steuer prüfen zu wollen, weil Sie Lebensmittelproduzenten, die nicht zur Steuer herangezogen wurden, eine unzulässige staatliche Beihilfe erhalten hätten. Im worst case müsste die dänische Regierung die nicht gezahlten Steuern nachträglich mit Verzugszinsen eintreiben. Dadurch würde die dänische Wirtschaft erneut empfindlich betroffen.

Anm. der Red.: Die Nachricht aus Brüssel zeigt zweierlei: erstens fehlte für die Politikentscheidung offensichtlich eine sozioökonomische Folgenabschätzung, für die der Steuerzahler nun u.U. teuer bezahlen muss, und zweitens lehnt auch der dänische Verbraucher Bevormundungen seines Einkaufsverhaltens, insbes. beim Essen, ab.
 
03.02.2015

"Antibiotikaresistenzen in Veterinär- und Humammedizin gemeinsam denken”

Antibiotikaresistenzen in Veterinär- und Humammedizin gemeinsam denken, soll kürzlich der grüne Bundestagsabgeordnet Friedrich Ostendorff (MdB) getwittert haben und ist damit seinen Parteikollegen um einiges Voraus. Schließlich deckt sich diese Forderung auch mit dem des tierärztlichen Berufsstands. Erfreulich auch, dass endlich einmal annähernd richtige Größenangaben zum Einsatz der sog. Reserveantibiotika genannt werden: In der Veterinärmedizin rd. 15,8 Tonnen, in der Humanmedizin rd. 300 Tonnen. Weiter geht die Einsicht aber nicht.
So wird immer noch versucht, den Antibiotikaeinsatz in der Veterinärmedizin als besonderes Risiko für die Entwicklung der Resistenzsituation im Humanbereich hervorzuheben, obwohl auch der BfR-Präsident deutlich sagt: das Resistenzrisiko im Humanbereich ist hausgemacht.
Eins steht auf jeden Fall fest: Das Problem ist vielschichtiger, als es von einigen Politikern vermittelt wird.
 
16.12.2014

"Tomorrows Table": Ökolandbau meets Gentechnik

Pamela Ronald, Professorin für grüne Gentechnik, und ihr Mann Roul Adamchak, Biobauer, beide Dozenten an der Universität von Kalifornien in Davis, beschreiben in ihrem Buch Tomorrows Table eine mögliche Liason von ökologischem Landbau und Gentechnik - pragmatisch und völlig ideologiefrei. Vor dem Hintergrund einer steigenden Weltbevölkerung eine Vernunftehe? Die Autoren machen deutlich, dass in der amerikanischen Ökoszene am wenigsten Vorbehalte gegen einen Gentransfer innerhalb eines Pflanzenstammes beständen.
Die Virusepedemie aller Papayaplantagen auf Hawai hat die Vorbehalte gegen Gentechnik mit Angebot einer genveränderten, gegen das Virus veränderten Pflanze sehr schnell beseitigt, weil insbesondere die Kleinbauern von der neuen Sorte profitiert hätten.