BRS News

28.10.2021

Studie: Regierungswechsel in Baden-Württemberg ohne Einfluss auf C02-Emissionen

Ein Wissenschaftlerteam aus Deutschland und Amerika hat untersucht, ob ein Regierungswechsel Folgen für den Anteil an erneuerbaren Energien und den C02-Emissionen hat. Als Beispielsland wählten sie Baden-Württemberg, wo es mit der Katastrophe in Japan 2011 zu einem überraschenden Regierungswechsel gekommen war. Es fanden sich keine Hinweise darauf, dass die grüne Regierung die makroökonomischen Ergebnisse beeinflusst hat. Die Ergebnisse deuten nicht darauf hin, dass die grüne Regierung die CO2-Emissionen beeinflusst oder die Nutzung erneuerbarer Energien insgesamt erhöht hat. Der Anteil der Windenergienutzung ging sogar zurück. In der Studie werden die Gründe für diese Entwicklung genannt.

 
27.10.2021

EU-Agrarpolitiker drängen auf harmonisierte Anwendung des EU-Tierschutzrechts

age - Auf eine Überarbeitung und eine harmonisierte Anwendung des EU-Tierschutzrechts drängen die Europaabgeordneten des Landwirtschaftsausschusses. Wie die Agrarpolitiker in einem heute verabschiedeten Entschließungsentwurf zur Umsetzung der EU-Tierschutzvorschriften in landwirtschaftlichen Betrieben unter anderem kritisieren, werden bereits die geltenden EU-Rechtsvorschriften in den Mitgliedstaaten nicht einheitlich umgesetzt. Laut den Abgeordneten bleiben die gegenwärtigen Regeln außerdem hinter den wissenschaftlichen Fortschritten zurück. Zudem wird bemängelt, dass bisher nur für bestimmte Tierarten spezifische Tierschutzmindeststandards festgelegt seien. Vor diesem Hintergrund fordern die Abgeordneten von der Kommission wissenschaftlich fundierte einheitliche Regeln, die sich sowohl an Landwirten als auch an Verbrauchern orientieren ein. Flankiert werden sollten diese durch umfangreiche Folgenabschätzungen.

 
27.10.2021

Gespräch zur Unterstützung für Betriebe in den ASP-Gebieten

In der vergangenen Woche wurde in Brandenburg die Sperrzone III in den Gebieten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch die Europäische Kommission aufgehoben. Dennoch bleibt die Situation der schweinehaltenden Betriebe in den ASP-Restriktionszonen äußerst angespannt. Um hier Lösungen zu finden, traf sich Agrarminister Axel Vogel am 26.10. in Brüssel mit dem EU-Generaldirektor für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung, Wolfgang Burtscher. Agrarminister Vogel zeigte sich im Anschluss an den Gedankenaustausch zufrieden und dankt dem Generaldirektor für das große Interesse an der Situation der schweinehaltenden Betriebe in Brandenburg und Sachsen sowie für seine Bereitschaft, sich hier zu engagieren.

 
27.10.2021

Landwirtschaft verringert Lebensmittelverluste

Nebenprodukte Tierernährung

Weltweit landen 1,3 Milliarden Tonnen ungenutzter Lebensmittel pro Jahr in den Müll. Eine neue Studie zur fortlaufenden Erfassung von Lebensmittelverlusten in Bayern des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) gewährt hierzu einen umfassenden Überblick und zeigt gleichzeitig ein hohes Vermeidungspotenzial von Lebensmittelverschwendung auf. Lediglich die Landwirtschaft konnte dabei einen Rückgang von zehn Prozent verzeichnen, wodurch eine Endmenge von 165.000 Tonnen an weggeworfenen Lebensmitteln in diesem Sektor verbleibt. Die Tierhaltung ist wichtiger Bestandteil des Nährstoffkreislaufs. Ohne sie wäre eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung kaum möglich.

 
27.10.2021

Erste Ferkel im High-Tech-Stall (Video)

©SuS - Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) hat zum ersten Mal 120 vier Wochen alte Absetzferkel im vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Verbundprojekt DigiSchwein eingestallt. Rund 5,5 Wochen werden die Tiere in der neuen Ferkelaufzucht verbringen, ehe sie mit 25 kg in eines der beiden benachbarten DigiSchwein-Mastabteile umziehen. Dort ist mittlerweile der zweite Mastdurchgang gestartet.

 
27.10.2021

Neue Tierwohlställe in Schwarzenau

©SuS - Im Bayerischen Staatsgut Schwarzenau sind Ende ­September drei neue Tierwohlställe für Schweine offiziell eingeweiht worden. Es handelt sich dabei um einen Deck- und Wartestall für jeweils 40 Sauen sowie einen Aufzuchtstall für 200 Ferkel mit strukturierten Buchten mit den Bereichen Liegen, Fressen und Abkoten. Außerdem wurde ein kom­binierter Aufzucht- und Maststall für je 100 Tiere mit strukturierten Buchten und überdachtem Auslauf errichtet. In den Neubau sind insgesamt 3,3 Mio. € geflossen.

 
27.10.2021

Wildschweine: kein Problem für die Biodiversität, wohl aber für das Klima?

Bei der Nahrungssuche durchwühlen Wildschweine unter anderem den Boden, was zu sichtbaren Störungen der Bodenoberfläche in Grünflächen führen kann. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Biodiversität von Pflanzen und Tieren, die diese Flächen besiedeln. Die Biodiversität der Pflanzen nimmt hierbei im Gesamten nur geringfügig ab, ohne dass eine Gefährdung der einzelnen Arten an sich erkennbar ist, informiert die Technische Universität Berlin. Problematischer könnte das Umbrechen der Böden durch Wildschweine für das Klima sein, weil dadurch im Boden gebundenes C02 freigesetzt wird. Ein Forscherteam aus Australien hat dazu erstmals eine Vorhersage (für Australien) gewagt. Danach werden durch Wildschweine verursachte Bodenstörung im Mittel 4,9 Millionen Tonnen (MMT) CO2 pro Jahr freigesetzt. Das wären 0,4% der jährlichen Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft.

 
25.10.2021

FAO baut Tierseuchen-Monitoring aus

AgE - Für eine effektivere und schnellere Bekämpfung von Tierseuchen hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) das 2004 gestartete Monitoring- und Warnsystem EMPRES-i jetzt ausgebaut. Mittels dem EMPRES-i+ sollen aktive Epidemien umfassender überwacht und das Risiko der Ausbreitung von Tierseuchen besser und früher abgeschätzt werden können. Dazu habe man eine stärker vernetzte und cloud-basierte Plattform entwickelt, die Daten zur Tiergesundheit, Umwelt und Humangesundheit miteinander verknüpfe, erläuterte die FAO. Eine weiterentwickelte Analyse dieser Informationen ermögliche die zeitigere Identifizierung des Seucheneintrags und damit schnellere Präventionsmaßnahmen. Eigenen Angaben zufolge betrachtet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UN) das Monitoring-Tool auch als wichtigen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung.

 
25.10.2021

EU-Kommission hebt ASP-Sperrzone III für Brandenburger Landkreise auf

Gute Nachricht für Schweinehalter in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch-Oderland: Da es dort in den vergangenen drei Monaten keine weiteren Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hausschweinbeständen gab, stuft die Europäische Kommission die derzeit als sogenannte Sperrzone III gelisteten Gebiete zu Gebieten der Sperrzone II herab. Diese Änderung wurde am 22.10.2021 im Amtsblatt der Europäischen Union verkündet (Durchführungsverordnung (EU) 2021/1850) und trat am Samstag den 23.10.2021 in Kraft. In der Sperrzone III gibt es insgesamt acht gewerbliche Schweinehaltungen mit insgesamt rund 31.500 Schweinen. Damit verbunden sind deutliche Erleichterungen für die schweinehaltenden Betriebe in der Region. Laut Staatssekretär im zuständigen Brandenburger Verbraucherschutzministerium, Michael Ranft, werden damit für solche Unternehmen beispielsweise die Vermarktung von Schweinefleisch und die Abnahme der Schweine durch Schlachthöfe wieder besser möglich.

 
22.10.2021

„Klimakiller Kuh“ ist ein irreführendes Narrativ

(c) BRS: Windisch

Wiederkäuer gelten aufgrund ihrer Methanemission als große Klimaschädlinge. Dieses Bild ist inzwischen nicht mehr haltbar. Im Gegensatz zu CO2 wird Methan in der Erdatmosphäre innerhalb weniger Jahre wieder abgebaut und steht im Gleichgewicht mit den Emissionen, sofern die emittierte Methanmenge im Zeitverlauf konstant bleibt. Dies ist bei unseren Nutztieren der Fall, so dass deren Methanemissionen aus der Rinderhaltung in Mitteleuropa zum Temperaturanstieg nicht weiter beitragen. Insgesamt geht man davon aus, dass der Beitrag der Wiederkäuer zur Klimakrise bislang um den Faktor 3 bis 4 überschätzt wurde.

Für die Wiederkäuer selbst ist die Bildung von Methan unerlässlich, denn sie schützt das Tier vor toxischen Entgleisungen der mikrobiellen Vorgänge in den Vormägen (v.a. vor der Bildung von Alkohol). Damit stabilisiert die Methanbildung die einzigartige Fähigkeit von Wiederkäuern, faserreiche Biomasse zu verdauen und völlig ohne Nahrungskonkurrenz zum Menschen in höchstwertiges Nahrungsprotein umzuwandeln. Dieser Aspekt ist für eine klimaschonende Landwirtschaft von großer Bedeutung. So fallen im landwirtschaftlichen Pflanzenbau je Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel mindestens vier Kilo nicht-essbare Pflanzenmasse an.