14.09.2017rss_feed

Minister Meyer: Ausstieg aus der Massentierhaltung innerhalb von 20 Jahren

Laut einer gestrigen Pressemeldung des Niedersächsischen Ministeriums fordert Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer eine grundlegende Neugestaltung der deutschen Tierhaltung sowie eine Kennzeichnung von tierischen Lebensmittelprodukten. Wir brauchen eine generationen- und parteiübergreifende zukunftsfähige Allianz aus Politik, Bauern, Handel und Verbrauchern, so Meyer in der Meldung. Ausschließlich über dieses Weg würde das gesellschaftliche Ziel des Ausstiegs aus der Massentierhaltung erreicht werden. Weiter sprach Meyer von einem Dreiklang für eine Nationale Nutztierstrategie. Die Ausweitung der Pflichtkennzeichnung auf alle tierischen Produkte, rechtsverbindliche Schritte für den Umbau zu Ställen mit besserer Tierhaltung sowie eine finanzielle Unterstützung der notwendigen Maßnahmen, durch eine Aufstockung der Tierschutz-Fördermittel auf EU-, Bundes- und Länderebene, bilden seiner Meinung nach die Eckpunkte der Strategie. Weitere Details können Sie der angehängten Originalmeldung entnehmen.

Anm. d. Red.: Bisher ist es der Branche noch nicht gelungen, von der Politik eine klare, einheitliche Definition zur " Massentierhaltung
zu erhalten. Als Landwirtschaftsministerin hatte Renate Künast nicht die Betriebsgröße, sondern das Betriebsmanagement als entscheidendes Kriterium für das Tierwohl dargestellt. Vor diesem Hintergrund ist auch die Forderung nach einer Haltungskennzeichnung obsolet. Selbst der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik im BMEL kam in seinem Gutachten mit Empfehlungen für eine zukunftsfähige Tierhaltung zu dem Ergebnis, dass der Begriff "Massentierhaltung" nicht geeignet sei, um auf vermeintliche Tier- oder Umweltschutzprobleme zu fokussieren, weil wissenschaftlich kein Zusammenhang nachweisbar sei.
Änderungen kosten Geld. Die Umgestaltung soll lt. Pressemeldung daher sozialisiert werden. Dabei dürften die Kosten die der Energiewende um ein Vielfaches überschreiten. Wer Änderungen fordert, muss daher eine sozio-ökonomische Folgenabschätzung nachliefern. Die fehlt bisher.