BRS News Rind
Deutschland meldet Fall von atypischer BSE
Neben der klassischen BSE, die zu den transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) gehört und bei Rindern zu tödlichen Erkrankungen mit schwammartigen Veränderungen des Gehirns führt, gibt es die atypische BSE. Während die klassische BSE durch die Verfütterung unzureichend erhitzter Wiederkäuer- Fette und Proteine, die das krankmachende PrionProtein enthielten, an Rinder verursacht wurde, tritt atypische BSE in seltenen Fällen spontan bei älteren Tieren auf. Deutschland hat einen neuen Fall dieser seltenen atypischen BSE-Fall an die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) gemeldet. Es handelt sich um eine am 23. März 2007 geborene Kuh, die am 27. September 2021 ohne klinische Anzeichen geschlachtet worden war. Die 14-jährige Kuh wurde im Rahmen des BSE-Überwachungsprogramms positiv getestet. Weitere epidemiologische Untersuchungen auf dem Betrieb mit 56 Rindern wurden in die Wege geleitet.
Die Vorschriften zur Verhütung, Kontrolle und Tilgung bestimmter transmissibler spongiformer Enzephalopathien werden in der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 geregelt. Für die Zwecke dieses Anhangs schließt der Begriff
BSE die
atypische BSE aus, bei der von einem spontanen Auftreten in äußerst geringem Umfang in allen Rinderpopulationen ausgegangen wird.
DIMDI- und QS-Zahlen im Vergleich: Antibiotikaabgabe im QS-System nicht gestiegen
Laut des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) haben die Abgabemengen von Antibiotika für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % zugenommen Im Gegensatz hierzu ist die Antibiotikaabgabe im QS-System erneut leicht gesunken. Die Zahlen von 2020 zeigen, dass die aus dem QS-Antibiotikamonitoring abgeleitete Optimierungsstrategie greift: Tierhaltende Betriebe im QS-System haben 2020 den Einsatz von Antibiotika im Vergleich zu 2019 um 0,49 % reduziert. Zusätzlich wurde 2020 der Einsatz kritischer Antibiotika um 11,2 % weiter gesenkt. Kritische Antibiotika machen dabei nur einen kleinen Anteil der Gesamtmenge aus: 0,83 % im Jahr 2020. Hierzu gehören auch die Flourchinolone, deren Abgabe 2020 im Vergleich zum vergangenen Jahr um 12,9 % niedriger war.
Förderaufruf: Innovationen zur Minderung von Emissionen aus freigelüfteten Ställen und Ausläufen gesucht
Um die Nutztierhaltung an Aspekte des Tier-, Klima- und Umweltschutzes anzupassen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) innovative Vorhaben, die zur Minimierung von Emissionen aus Außenklimaställen und Auslaufhaltungen beitragen. Projektideen können bis zum 20. Dezember 2021, 12 Uhr (Ausschlussfrist), bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Die Innovationen sollen Emissionen von Geruch, Ammoniak, Staub, Bioaerosolen, Methan und/oder Lachgas aus Außenklimaställen und Ausläufen in die Luft reduzieren sowie Einträge von Stickstoff und Phosphor aus unbefestigten Ausläufen in Boden und Gewässer senken. Dabei sollen Lösungen sowohl für Neuanlagen als auch für praktikable und wirtschaftliche Nachrüstungen in Bestandsanlagen gefunden werden.
Abgabemengen von Antibiotika in der Tiermedizin leicht gestiegen, in der Nutztierhaltung nicht
Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2020 leicht gestiegen. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, wurden insgesamt 701 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben – 31 Tonnen mehr als im Vorjahr (plus 4,6 %). Im Vergleich zu 2011, dem ersten Jahr der Erfassung, betrug der Rückgang der abgegebenen Antibiotika 59 %. Die Abgabemenge der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone stieg in 2020 leicht an. Die Polypeptidantibiotika (Colistin) erreichten ihren bisher niedrigsten Wert seit 2011. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 701 Tonnen (t) Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben. Die größten Mengen fanden sich wie in den Vorjahren bei den Penicillinen (278 t) und Tetrazyklinen (148 t). Es folgten Sulfonamide (65 t), Makrolide (61 t) und Polypeptidantibiotika mit 60 t. QS hat zeitgleich die AB-Abgabemengen im QS -System veröffentlicht. Danach sind die verschriebenen Mengen nicht gestiegen.
Proteinfütterung mit Hilfe des Harnstoffgehalts in der Milch optimieren
Um die Zusammenhänge zwischen dem Milchharnstoffgehalt und den Stickstoffausscheidungen im Harn unter Berücksichtigung des Rohproteingehaltes in der Ration aufzuzeigen, wurden in einer Studie der Agrarforschung Schweiz, Agroscope, Versuchsresultate aus neueren Untersuchungen zusammengefasst und ausgewertet. Die Grundlage dafür bildeten Datensätze von Agroscope der Jahre 2014 bis 2018 aus Stoffwechselversuchen und Messungen im Emissionsversuchsstall. Die Bandbreite der Rohproteingehalte über alle Versuche hinweg war groß. Die Stickstoffausscheidungen über den Harn spiegelten die Rohproteingehalte der einzelnen Rationen wider. Weiter war ein deutlicher linearer Zusammenhang zwischen dem Milchharnstoffgehalt und dem über den Harn ausgeschiedenen Stickstoff erkennbar. Auch wenn Faktoren wie beispielsweise Genetik, Laktationsstadium und Leistung den Milchharnstoffgehalt beeinflussen können, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der Milchharnstoffgehalt klare Hinweise auf die potentiellen Stickstoffausscheidungen über den Harn geben kann.
WLV fordert Hilfe bei der Umstrukturierung der Nutztierhaltung
Angesichts der andauernden tiefgreifenden Krise in der deutschen Schweinehaltung fordert der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e. V. (WLV) in einem Positionspapier eine Umstrukturierungsprämie für die Nutztierhaltung. Solch eine Prämie soll nach den Worten von Bauernpräsident Hubertus Beringmeier in den Borchert-Plan eingebettet werden und den Betrieben eine Perspektive geben, die den von der Borchert-Kommission skizzierten Weg der Umstrukturierung nicht mitgehen können.
Bayerische Beratungsinitiative für Betriebe mit ganzjähriger Anbindehaltung startet
Um die bayerischen Milchviehbetriebe fit für die Zukunft zu machen, Betrieben mit ganzjähriger Anbindehaltung Umstellungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie bei der Realisierung der Vorhaben finanziell zu unterstützen wird nun eine Beratungsinitiative der 32 bayerischen Landwirtschaftsämter für die Betriebe gestartet. Wir brauchen den schnellen Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung. Wir müssen ehrlich zu unseren Betrieben sein und sie auf die dynamischen Entwicklungen auf dem Markt vorbereiten. Denn wir wollen keinen Betrieb verlieren
, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
vit Verden sucht Kundenbetreuer (m/w/d) im Bereich Milchleistungsprüfung

Der Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit), ein IT-Dienstleister für landwirtschaftliche Tierhaltung und Tierzucht aus Verden (Aller) sucht als Verstärkung für sein Team einen Kundenbetreuer (m/w/d) für die Unterstützung der Kunden im Bereich Milchleistungsprüfung.
Farm to Fork-Strategie: Studie der Universität Wageningen sieht geringere landwirtschaftliche Produktivität in Europa
Geringere landwirtschaftliche Produktivität, höhere Lebensmittelpreise für Verbraucher und eine steigende Abhängigkeit von Exporten - eine am 13.10. in Brüssel vorgestellte Studie der niederländischen Wageningen University & Research (WUR) zu den Folgen der Farm to Fork-Strategie (F2F) der EU kommt zu einem ebenso ernüchternden Ergebnis wie ähnlich gelagerte Studien etwa der Universität Kiel oder des Joint Research Centers (JRC) der EU-Kommission und zuvor schon des US-Agrarministeriums USDA. Vor diesem Hintergrund erneuert der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) seine Forderung nach einer umfassenden Folgenabschätzung zu den Maßnahmen der europäischen F2F-Strategie.
Klimawandel und Hunger: Können Tiere den Ausschlag geben?

Die Welt steht vor entscheidenden Herausforderungen - einer Ernährungskrise und dem Klimawandel. Ohne eine effektivere und ressourcenschonende Lebensmittelerzeugung wird die Zahl der 768 Millionen hungernden Menschen in der Welt weiter ansteigen. Wenn wir jedoch die Emissionen nicht kurzfristig eindämmen, werden wir einen unumkehrbaren Klimawandel erleben. Viele sehen pflanzenbasierten Fleischersatz als eine der Lösungen an, aber pflanzliches Eiweiß kann nicht in ausreichender Menge produziert werden, um unsere Bevölkerung zu ernähren. Auch ist es unwahrscheinlich, dass es in großem Maßstab besser für die Umwelt ist. Tiere können eine wichtige und schnell umsetzbare Lösung für die globale Klimaerwärmung und die Hungerproblematik sein und gleichzeitig die wirtschaftliche Nachhaltigkeit fördern. Die Tierhaltungsindustrie kann klimaneutral werden. Methoden wie die Methanabscheidung und die Umwandlung in erneuerbare Energien haben sich als äußerst vielversprechend erwiesen und eröffnen den Landwirten neue Möglichkeiten der Wertschöpfung, die den nächsten wirtschaftlichen Durchbruch für die Agrarindustrie versprechen.