BRS News Rind

27.10.2021

Wir brauchen Weidetiere statt Wolfsreviere - Weidetierhalter demonstrieren in Gießen

In den letzten zehn Jahren hat sich der Wolf in Deutschland unreguliert ausgebreitet. Jährlich wächst die Wolfspopulation um etwa 30 Prozent. 2020 wurden laut amtlichen Angaben rund 4.000 Nutztierrisse gemeldet – eine Verdoppelung im Vergleich zu 2018. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen sorgen sich unsere Schaf-, Ziegen-, Rinder- und Pferdehalter zunehmend um die Sicherheit ihrer Weidetiere. Wir brauchen in Hessen keine Wolfsreviere, sondern Weidetiere. Das hat der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, Volker Lein, auf der heutigen Kundgebung des Bündnisses der Weidetierhalter vor rund 150 Teilnehmern in Gießen betont.

 
27.10.2021

EU-Agrarpolitiker drängen auf harmonisierte Anwendung des EU-Tierschutzrechts

age - Auf eine Überarbeitung und eine harmonisierte Anwendung des EU-Tierschutzrechts drängen die Europaabgeordneten des Landwirtschaftsausschusses. Wie die Agrarpolitiker in einem heute verabschiedeten Entschließungsentwurf zur Umsetzung der EU-Tierschutzvorschriften in landwirtschaftlichen Betrieben unter anderem kritisieren, werden bereits die geltenden EU-Rechtsvorschriften in den Mitgliedstaaten nicht einheitlich umgesetzt. Laut den Abgeordneten bleiben die gegenwärtigen Regeln außerdem hinter den wissenschaftlichen Fortschritten zurück. Zudem wird bemängelt, dass bisher nur für bestimmte Tierarten spezifische Tierschutzmindeststandards festgelegt seien. Vor diesem Hintergrund fordern die Abgeordneten von der Kommission wissenschaftlich fundierte einheitliche Regeln, die sich sowohl an Landwirten als auch an Verbrauchern orientieren ein. Flankiert werden sollten diese durch umfangreiche Folgenabschätzungen.

 
27.10.2021

Landvolk: Aufnahme des Wolfes ins Jagdgesetz ist sachgerecht und notwendig

In der (heutigen) Anhörung im Landwirtschaftsausschuss des Landtages zur Novelle des Niedersächsischen Jagdgesetzes betont Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers, wie wichtig dem Landesbauernverband die Aufnahme des Wolfes ins Jagdgesetz ist. Wir begrüßen den Änderungsantrag der Fraktionen von SPD und CDU sehr. Wir erkennen dies als einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem zukünftigen aktiven Wolfsmanagement an, erklärt Ehlers.

 
27.10.2021

Unzulässige Werbeaussagen auf Pflanzendrinks

Milch   Nicht Nur Für Die Knochen Gut

Bei der Kennzeichnung von Pflanzendrinks liegt einiges im Argen. Das zeigen Untersuchungen des Lebensmittel- und Veterinärinstituts Braunschweig/Hannover. Während die Behörde an Inhalt und Qualität wenig auszusetzen hatte, fielen bei der Prüfung zahlreiche Kennzeichnungsmängel auf, die meisten davon bei Haferdrinks.

Bei 13 Haferdrinks beurteilte das Untersuchungsamt die Bezeichnung oder die Angabe der Zutat Hafer im Zutatenverzeichnis als irreführend, da die Anbieter tatsächlich fermentierten Hafer zugesetzt hatten. Durch die Fermentation entsteht Zucker, der von Natur aus nicht im Hafer vorhanden ist. Auf diesen wesentlichen Bearbeitungsschritt hatten die Anbieter der Drinks aber nicht hingewiesen, was aus Sicht der Behörden eine Täuschung darstellt.

 
27.10.2021

Landwirtschaft verringert Lebensmittelverluste

Nebenprodukte Tierernährung

Weltweit landen 1,3 Milliarden Tonnen ungenutzter Lebensmittel pro Jahr in den Müll. Eine neue Studie zur fortlaufenden Erfassung von Lebensmittelverlusten in Bayern des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) gewährt hierzu einen umfassenden Überblick und zeigt gleichzeitig ein hohes Vermeidungspotenzial von Lebensmittelverschwendung auf. Lediglich die Landwirtschaft konnte dabei einen Rückgang von zehn Prozent verzeichnen, wodurch eine Endmenge von 165.000 Tonnen an weggeworfenen Lebensmitteln in diesem Sektor verbleibt. Die Tierhaltung ist wichtiger Bestandteil des Nährstoffkreislaufs. Ohne sie wäre eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung kaum möglich.

 
27.10.2021

Wildschweine: kein Problem für die Biodiversität, wohl aber für das Klima?

Bei der Nahrungssuche durchwühlen Wildschweine unter anderem den Boden, was zu sichtbaren Störungen der Bodenoberfläche in Grünflächen führen kann. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Biodiversität von Pflanzen und Tieren, die diese Flächen besiedeln. Die Biodiversität der Pflanzen nimmt hierbei im Gesamten nur geringfügig ab, ohne dass eine Gefährdung der einzelnen Arten an sich erkennbar ist, informiert die Technische Universität Berlin. Problematischer könnte das Umbrechen der Böden durch Wildschweine für das Klima sein, weil dadurch im Boden gebundenes C02 freigesetzt wird. Ein Forscherteam aus Australien hat dazu erstmals eine Vorhersage (für Australien) gewagt. Danach werden durch Wildschweine verursachte Bodenstörung im Mittel 4,9 Millionen Tonnen (MMT) CO2 pro Jahr freigesetzt. Das wären 0,4% der jährlichen Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft.

 
25.10.2021

Weidetierhaltung: Im Schnitt enthält ein Dunghaufen 50 Käfer

Naturschutz und Tierwohl durch Weidetierhaltung

Weidetiere fördern einer Studie zufolge die Käfervielfalt. Auf Bergheiden im Nordschwarzwald seien bei Untersuchungen mehr als 30 verschiedene Dungkäferarten nachgewiesen worden, teilte der Nationalpark Schwarzwald in Seebach mit. Weiderinder würden daher eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen.

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. macht darauf mit einem Weideschild aufmerksam.

 
25.10.2021

Studie bestätigt ökologische Vorteilhaftigkeit des Milchkartons

Milchkartons haben eine bessere Ökobilanz als Mehrwegglasflaschen und erst recht als Einwegflaschen aus Kunststoff. Darauf hat der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) aufmerksam gemacht und auf eine aktualisierte Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) verwiesen, deren zentrale Ergebnisse jetzt auch das Umweltbundesamt (UBA) bestätigt hat.

 
25.10.2021

FAO baut Tierseuchen-Monitoring aus

AgE - Für eine effektivere und schnellere Bekämpfung von Tierseuchen hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) das 2004 gestartete Monitoring- und Warnsystem EMPRES-i jetzt ausgebaut. Mittels dem EMPRES-i+ sollen aktive Epidemien umfassender überwacht und das Risiko der Ausbreitung von Tierseuchen besser und früher abgeschätzt werden können. Dazu habe man eine stärker vernetzte und cloud-basierte Plattform entwickelt, die Daten zur Tiergesundheit, Umwelt und Humangesundheit miteinander verknüpfe, erläuterte die FAO. Eine weiterentwickelte Analyse dieser Informationen ermögliche die zeitigere Identifizierung des Seucheneintrags und damit schnellere Präventionsmaßnahmen. Eigenen Angaben zufolge betrachtet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (UN) das Monitoring-Tool auch als wichtigen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung.

 
22.10.2021

„Klimakiller Kuh“ ist ein irreführendes Narrativ

(c) BRS: Windisch

Wiederkäuer gelten aufgrund ihrer Methanemission als große Klimaschädlinge. Dieses Bild ist inzwischen nicht mehr haltbar. Im Gegensatz zu CO2 wird Methan in der Erdatmosphäre innerhalb weniger Jahre wieder abgebaut und steht im Gleichgewicht mit den Emissionen, sofern die emittierte Methanmenge im Zeitverlauf konstant bleibt. Dies ist bei unseren Nutztieren der Fall, so dass deren Methanemissionen aus der Rinderhaltung in Mitteleuropa zum Temperaturanstieg nicht weiter beitragen. Insgesamt geht man davon aus, dass der Beitrag der Wiederkäuer zur Klimakrise bislang um den Faktor 3 bis 4 überschätzt wurde.

Für die Wiederkäuer selbst ist die Bildung von Methan unerlässlich, denn sie schützt das Tier vor toxischen Entgleisungen der mikrobiellen Vorgänge in den Vormägen (v.a. vor der Bildung von Alkohol). Damit stabilisiert die Methanbildung die einzigartige Fähigkeit von Wiederkäuern, faserreiche Biomasse zu verdauen und völlig ohne Nahrungskonkurrenz zum Menschen in höchstwertiges Nahrungsprotein umzuwandeln. Dieser Aspekt ist für eine klimaschonende Landwirtschaft von großer Bedeutung. So fallen im landwirtschaftlichen Pflanzenbau je Kilogramm pflanzlichem Lebensmittel mindestens vier Kilo nicht-essbare Pflanzenmasse an.