BRS News Rind

29.10.2021

QS: Meldung der Schlachtbefunddaten Rind ab Januar 2022 verpflichtend

Nach dem Beschluss des QS-Fachbeirats Ende September ist die Meldung der Schlachtbefunddaten für Rinder ab dem 1. Januar 2022 mit dem neuen Leitfaden Befunddaten in der Rinderhaltung verpflichtend. Der Leitfaden wird zum 1. Dezember auf der QS-Homepage veröffentlicht. Damit werden ab Anfang 2022 alle Schlachtbefunddaten aller im QS-System zertifizierten Tierarten in der Datenbank erfasst und ausgewertet.

 
29.10.2021

Nudging steht im Widerspruch zum Menschenbild des Grundgesetzes und widerspricht Grundsätzen des Datenschutzes

(c)BRS: Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio: „Die Erziehung der Bürger ‚zum Besseren’ durch Nudging ist für sich kein legitimer Wert.“

Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht a. D., hat sich im Rahmen der Jahrestagung des Lebensmittelverbands Deutschland kritisch zu den Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (WBAE) geäußert. Der Verfassungsrechtler sieht vor allem das vom WBAE herangezogene Verbraucherleitbild problematisch: Das im Verbraucherschutz und im Wettbewerbsrecht gültige Leitbild des mündigen Verbrauchers entspricht auch dem Menschenbild des Grundgesetzes als einer selbstbestimmten, zur eigenen Entfaltung befähigten Persönlichkeit. Einseitig fokussierte ‚Ideale‘ einer vollständig gesteuerten, zieloptimierten Gesellschaft widersprechen diesem Menschenbild.

Frederick Richter, Leiter der Bundesstiftung für Privatheit und Datenschutz, nimmt eine Bewertung des Anstupsens aus Sicht des Datenschutzes vor und warnt: Gerade im Land der informationellen Selbstbestim­mung und der erstrebten Datenautonomie des Einzelnen sollte ein Gefühl von laten­ter Bevormundung und von ansatzweiser Unterwanderung eigener Entscheidungs­prozesse tunlichst vermieden werden.

 
28.10.2021

Biogas-Anlagen arbeiten effektiver als alle anderen erneuerbaren Energiequellen

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, liefen die Windkraft-Anlagen im 1. Halbjahr 2021 rein rechnerisch zu rund einem Fünftel (20,9 %) unter Volllast. Volllast ist der theoretisch erreichbare Maximalwert bei optimalen Wetterbedingungen. Photovoltaik-Anlagen hatten im gleichen Zeitraum einen durchschnittlichen Nutzungsgrad von 10,5 %, wetterunabhängige Biogas-Anlagen erreichten dagegen mehr als die Hälfte (56,7 %) der möglichen Volllast. Windkraft, Photovoltaik und Biogas machen den größten Teil des ins Stromnetz eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energieträgern aus. Im 1. Halbjahr 2021 stammten 22,1 % des insgesamt eingespeisten Stroms aus Windkraft, 9,4 % aus Photovoltaik und 5,9 % aus Biogas. Insgesamt stammten 44,0 % des eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energieträgern.

 
28.10.2021

CRISPR und neue Züchtungsverfahren: Dasselbe wie Gentechnik? Was die Wissenschaft sagt

Sind genom-edierte Pflanzen genau so einzustufen wie gentechnisch veränderte? Ja, hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Juli 2018 entschieden. Viele Organisationen aus der Anti-Gentechnik-Szene verlangen, dass es so bleibt. Doch die Wissenschaft ist anderer Meinung - ungewöhnlich deutlich und nahezu einmütig.

 
28.10.2021

Digitale Herbsttagung der LKW NRW 2021 - Alternative Entwicklungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft

Am 10. November 2021 von 10.00 - 15.00 Uhr findet die digitale Herbsttagung der Landwirtschaftskammer NRW statt. Die Stimmung auf vielen Bauernhöfen in NRW ist schlecht. Auf der Online-Vortragsveranstaltung wird der Frage nachgegangen, welche Entwicklungsperspektiven Landwirtinnen und Landwirte haben, die nicht aufgeben, sondern dabei bleiben wollen. Am Vormittag stellen externe Referenten Megatrends in der Ernährung bis 2040 vor und erklären, wie sich Unternehmen für die Zukunft aufstellen müssen. Am Nachmittag berichten Landwirte, welche Ideen sie umgesetzt haben, um ihren Betrieb zukunftsfähig zu entwickeln. Sie berichten von ihren Erfahrungen unter anderem mit der Direktvermarktung von Milch, der Produktion von Grünalgen zur menschlichen Ernährung und der Bierherstellung auf dem eigenen Hof.

 
28.10.2021

Seminar zur Geburtshilfe bei Rindern

Netzwerk Fokus Tierwohl

Im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl führt die Landwirtschaftskammer NRW am 18.11.2021 von 11.00 - 14.00 Uhr im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse das Seminar Im Stall der Held – so kommt das Kalb richtig zur Welt zur Geburtshilfe bei Rindern durch.

 
28.10.2021

Prof. Windisch: „Nutztiere sind nicht nur nützlich, sie sind absolut essentiell“

(c) BRS: Windisch

Prof. Dr. Dr. habil. Wilhelm Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung der TU München, äußert sich auf der Internetplattform der Brancheninitiative Fokus Fleisch zur Kritik an der Nutztierhaltung und hebt hervor, dass die Produktion von Lebensmitteln eng mit der Haltung von Nutztieren verbunden ist und Nutztiere sogar ein entscheidender Faktor für die Produktion von veganen Lebensmittel sind.

 
28.10.2021

Deutsche Klimabilanz: Nur die Hälfte der Wahrheit

Effizienz In Der Weltweiten Milcherzeugung

In den Emissionsbilanzen Deutschlands werden jene Treibhausgasmengen vergessen, die außerhalb deutscher Staatsgrenzen mitverursacht werden. Das ist das Ergebnis neuer Modellanalysen von Professor Dr. Mario Schmidt und seinem Team von der Hochschule Pforzheim, die jetzt veröffentlicht wurden. Demnach wird außerhalb Deutschlands nochmal ungefähr die gleiche Menge an Emissionen durch den Import von Rohstoffen und anderen Gütern verursacht wie inländisch freigesetzt wird. Mario Schmidt zeigt dies illustrativ an zwei Beispielen auf: Der Verzicht auf das südamerikanische Rindersteak bringt den Klimazielen der Bundesregierung überhaupt nichts, trotzdem ist es für das globale Klima sinnvoll. Umgekehrt wäre eine Verlagerung der chemischen Industrie ins Ausland aus deutscher Sicht sinnvoll, man könnte so 40 Millionen Tonnen CO2-Emissionen auf deutschem Gebiet einsparen – aber global wäre es eine Katastrophe, weil die Produktion der gleichen Menge an Chemikalien in China doppelt so viel Treibhausgase verursachen würde. Das gilt auch für die Landwirtschaft, wie die Grafik zeigt. Kritik am Green Deal warnt vor ähnlichen Verlagerungseffekten.

 
28.10.2021

Thema Tierwohl und Transparenz: Deutsche fühlen sich schlecht über Produktionsbedingungen informiert

Die Frage nach der Herkunft von Lebensmitteln, insbesondere von Fleischprodukten, wird für viele Verbraucher immer bedeutender. Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, FDP und den Grünen wird das Thema Klimaschutz eine zentrale Rolle einnehmen und damit verbunden auch eine zukunftsweisende Agrar- und Landwirtschaft in Deutschland. Dass diese Themen die Menschen bewegen, zeigen die aktuellen Ergebnisse des Rabobank Food Navigators: Eine artgerechte Tierhaltung ist demnach einem Großteil der Deutschen ein Anliegen. Doch über die aktuellen Haltungsbedingungen fühlt sich die Hälfte der Verbraucher nicht gut informiert.

 
28.10.2021

Studie: Regierungswechsel in Baden-Württemberg ohne Einfluss auf C02-Emissionen

Ein Wissenschaftlerteam aus Deutschland und Amerika hat untersucht, ob ein Regierungswechsel Folgen für den Anteil an erneuerbaren Energien und den C02-Emissionen hat. Als Beispielsland wählten sie Baden-Württemberg, wo es mit der Katastrophe in Japan 2011 zu einem überraschenden Regierungswechsel gekommen war. Es fanden sich keine Hinweise darauf, dass die grüne Regierung die makroökonomischen Ergebnisse beeinflusst hat. Die Ergebnisse deuten nicht darauf hin, dass die grüne Regierung die CO2-Emissionen beeinflusst oder die Nutzung erneuerbarer Energien insgesamt erhöht hat. Der Anteil der Windenergienutzung ging sogar zurück. In der Studie werden die Gründe für diese Entwicklung genannt.