BRS News Schwein

31.03.2022

Futter und Tierwohl beim Schwein – Eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse

proteinmarkt - Der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung hat die Zusammenhänge zwischen Futter, Fütterung und Tierwohl beim Schwein in den DLG-Merkblättern 463 und 464 Fütterung und Tierwohl beim Schwein ausführlich behandelt und veröffentlicht. Neben dem aktuellen Wissensstand zu diesem Thema wurden bereits gesammelte Erfahrungen aus der konventionellen und biologischen Schweinehaltung berücksichtigt. Teil A (DLG-Merkblatt 463) geht den Fragen zum Einfluss von Futter, Fütterung und Faserstoffversorgung nach, Teil B (DLG-Merkblatt 464) beschäftigt sich mit der Wasserversorgung und Futterhygiene. Die beiden Publikationen sollen als Nachschlagewerke für die Fütterungspraxis dienen und Landwirten und Fütterungsberatern wichtige Fragen zu den genannten Punkten schnell beantworten können.

 
31.03.2022

Schweinewohl: Warum manche Tiere andere ins Schwänzchen beißen

In einem vom QS-Wissenschaftsfonds geförderten Forschungsprojekt am Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wird der Zusammenhang zwischen Schwanzbeißen bei Schweinen und dem Gesundheitsstatus der Tiere untersucht. Erste Ergebnisse sind vielversprechend.

In ihrem Projekt Der Täter im Fokus: Einfluss des Gesundheitsstatus auf die Verhaltensstörung Schwanzbeißen beim Schwein fiel auf, dass die Täter etwas leichter als ihre Altersgenossen waren und sie häufiger überlange Borsten hatten. Bei den Tätern haben wir zudem vermehrt eine hängende Schwanzhaltung beobachtet, berichtet die Studienverantwortliche Priv.-Doz. Dr. Irena Czycholl. Alle Tiere in der Studie zeigten einen leichten Magnesiummangel. Ein Zusammenhang mit Schwanzbeißen ist fraglich, da kein Unterschied zwischen Täter- und Kontrolltieren festzustellen war. Aber: Alle Tiere stammten von Betrieben, die zum Zeitpunkt der Untersuchung ein Schwanzbeißproblem hatten. Magnesium wird als Futterzusatzstoff ein beruhigender Effekt zugeschrieben.Eine praktische Empfehlung an Betriebe mit Schwanzbeißproblematik ist daher dieversuchsweise Supplementierung mit Magnesiumpräparate. Folgeprojekte sollen mehr Erkenntnisse bringen. (aus: QS-Magazin Qualitas, Frühling 2022, s. 16)

 
31.03.2022

Biertreber: eigentlich Lebensmittelabfall aber zu schade zum Wegschmeißen

(c)Leroma: Biertrebernutzung

Vor dem Hintergrund des steigenden Nahrungsmittelbedarfes und des Themas Nachhaltigkeit, macht Leroma auf die Bedeutung der Nutzung von Lebensmittelabfällen am Beispiel des Biertrebers aufmerksam. Bietreber besteht hauptsächlich aus Gerste und ist ein Nebenprodukt, das beim Brauen von Bier gewonnen wird. Es macht 85 Prozent des Brauereibetriebes aus. Als Nebenprodukt gilt es als verbraucht und wird als Lebensmittelabfall betrachtet, dass entsorgt werden muss. Viel zu schade für den Abfall. Es eignet sich nicht nur als Tierfutter, sondern auch als Ausgangsprodukt für zahlreiche andere Produkte.

Übrigens: Rinder sind die ultimativ besten Upcyler

 
31.03.2022

BÖLW zur Diskussion um Bio-Futter

Aufgrund des schrecklichen Krieges in der Ukraine sind die Warenströme gestört und es kommt zu Spekulationen und Unsicherheiten. Die Ukraine fällt als ein Agrarproduzent, der wie auch viele andere südosteuropäische Länder Eiweißfutter herstellt, aus. Hier jetzt Panik zu schüren, das ist übertrieben und hilft auch niemandem, schreibt der BÖLW in einer aktuellen Pressemeldung. Um eine gesunde Tierernährung weiterhin gewährleisten zu können, plädiert der Verband für eine anteilige Zulassung konventioneller Eiweißfuttermittel in der Biotierfütterung.

 
31.03.2022

Otte-Kinast: „Niedersachsens Tierhaltung befindet sich im Umbruch“

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat am 30.03. den ersten Bericht zur niedersächsischen Nutztierhaltung vorgestellt. Der Bericht zeigt, dass sich die Tierhaltung im Umbruch befindet und dass seit 2010 ein deutlicher Abbau der Tierbestände - nicht nur bei den Haltungen, sondern auch bei den Tierzahlen - stattfindet. Er skizziert die derzeitigen Entwicklungen sowie Wege und Lösungen für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: Das ist eine nie dagewesene Entwicklung, die einem historischen Bruch gleichkommt. Denn auch wenn es schon immer Betriebe gab, die aus der Erzeugung ausgestiegen sind – an den eigentlichen Tierzahlen hat das in den zurückliegenden Jahren kaum etwas geändert. Viele Betriebe verabschieden sich inzwischen zunehmend nur aus der Tierhaltung und nicht mehr wie bisher grundsätzlich aus der Landwirtschaft. Die Nutztierhaltung befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, der gesteuert werden muss – in Richtung einer zukunftsfähigen Nutzierhaltung, die Ökonomie, Ökologie, Tierwohl und Soziales vereint!

 
31.03.2022

"Opportunitätskosten" am Beispiel der Biokraftstoffe erklärt

Als Opportunitätskosten bezeichnet man einfach gesagt den entgangenen Nutzen einer nicht gewählten oder nicht realisierbaren Handlungsalternative. Sie zu kalkulieren, wird diese Tage gerne vergessen, wenn es um die Ernährungssicherheit geht. Bei Biokraftstoffen scheint die Situation klar, glaubt man den Ergebnissen einer Studie des ifeu im Auftrag der DUH. Die Einsparung an Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Anbau-Biokraftstoffen anstelle von fossilen Kraftstoffen betrug in 2020 nach amtlichen Angaben 9,2 Mio. t CO2-Äq.. Würde man auf diese Einsparung verzichten und stattdessen auf den für Biokraftstoffe belegten Flächen natürliche Vegetation aufwachsen lassen, wäre dadurch eine mittlere jährliche Kohlenstoffbindung von über 16 Mio. t CO2 möglich. Was dabei vergessen wird, sind die Vorteile durch Nutzung der Koppelprodukte in der Tierernährung, die u.U. zu Einsparungen von Importsoja führen oder der Einsatz verbotener Pflanzenschutzmittel durch Verlagerung der Produktion in andere Länder. Fairerweise müssten solche Aspekte ebenfalls in Berechnungen der Opportunitätskosten berücksichtigt werden. Die Allokationseffekte (Flächeneinsparung durch Koppelprodukte) werden in der Studie berücksichtigt, nicht aber die Flächeneinsparungen durch Reduktion von Sojaimporten durch verstärkte Nutzung der Koppelprodukte aus regionaler Erzeugung.

 
30.03.2022

Versorgungsbilanz Fleisch 2021: Pro-Kopf-Verzehr sinkt auf 55 Kilogramm

Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Vergleich zu 2020 um 2,1 Kilogramm und liegt damit auf einem neuen Rekordtief seit Berechnung des Verzehrs 1989. Insgesamt wurde 2021 Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,3 Millionen Tonnen erzeugt – rund 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank 2021 im Vergleich zum Vorjahr bei Schweinefleisch um 1,2 Kilogramm und bei Rind- und Kalbfleisch um 600 Gramm. Der abnehmende Verzehr wurde, wie bereits im Jahr zuvor, von einem Importrückgang von Fleisch, Fleischwaren und Konserven aus Schweinen, Rindern und Kälbern begleitet (-6,8 Prozent). Des Weiteren nahm das Außenhandelsvolumen mit lebenden Tieren 2021 erneut ab: Insbesondere die Einfuhr sank über alle Tierarten um fast ein Fünftel (19,6 Prozent), die Ausfuhr reduzierte sich um ein Prozent. Die Tendenzen im Außenhandel wirken sich auf die Nettoerzeugung – der im Inland geschlachteten Tiere – aus: Im Vergleich zu 2020 wurde 2,4 Prozent weniger Schweinefleisch produziert. Bei Rind- und Kalbfleisch sowie bei Geflügel fiel die Nettoerzeugung um 1,6 Prozent. Nach den vorläufigen Zahlen ergibt sich für 2021 insgesamt ein Selbstversorgungsgrad bei Fleisch von 121 Prozent – ein Plus von 2,5 Prozentpunkten. Der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch liegt bei 132,4 Prozent, bei Rind- und Kalbfleisch bei 98,2 Prozent.

 
30.03.2022

DBV: Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie zur Kostendämpfung auf den Weg bringen

Anlässlich der Agrarministerkonferenz fordert der Deutsche Bauernverband in einem Anliegenpapier die Agrarminister der Länder und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir dazu auf, kurz- und langfristige Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie zur Kostendämpfung auf den Weg zu bringen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert, die von Seiten der EU-Kommission vorgegebenen kurzfristigen Anpassungen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik in Deutschland vollständig umzusetzen: Wir müssen das vorhandene Potenzial für die Lebensmittelerzeugung in Europa nutzen, um eine ausreichende Rohstoffverfügbarkeit sicherzustellen.

 
29.03.2022

Neue Podcastfolge „Der Darm Doc“ – Wie das Mikrobiom Verhalten steuert

(c)Boehringer Ingelheim: Podcast "DarmDoc"

Viele Milliarden Bakterien leben im Darm und helfen bei der Zerlegung des Futters. Dieses Mikrobiom versorgt den Organismus mit lebensnotwendigen Nährstoffen, die teilweise nur durch die Bakterien bereitgestellt werden können. Doch wie stark das Darmmikrobiom unserer Schweine tatsächlich auch an deren Gesundheit und Wohlbefinden, an Tageszunahme, Futterverwertung und Verhalten beteiligt ist, ist vielfach noch unbekannt. Die Tierärztin Dr. Ricarda Deitmer beschäftigt sich in der neuen Folge des Podcast Der Darm Doc mit den Mikroben im Darm. Sie erklärt, was es mit der Darm-Hirn-Achse auf sich hat und warum das Mikrobiom auch Einfluss auf das Verhalten haben kann.

 
29.03.2022

Gewährung einer Beihilfe für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch

Die EU-Kommission hat mit der EU-Verordnung 2022/470 vom 23. März 2022 die Marktordnungsmaßnahme Private Lagerhaltung von Schweinefleisch eröffnet. Diese Verordnung ist am 25. März 2022 in Kraft getreten. Der starke Rückgang der Ausfuhren nach China, die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest in weiteren Mitgliedstaaten und die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Beschränkungen üben seit Monaten Druck auf den Unionsmarkt für Schlachtschweine aus. Die russische Invasion der Ukraine hat zusätzliche Marktstörungen verursacht und die Schweinefleischausfuhren der EU schwer getroffen.Aufgrund des hierdurch verursachten Ungleichgewichtes zwischen Angebot und Nachfrage wird für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch eine im Voraus festgesetzte Beihilfe gewährt. Die Beihilfe wird nur für Mengen frischen oder gekühlten Fleisches gewährt, die noch nicht eingelagert wurden. Die Maßnahmen werden nach den Regelungen der Delegierten Verordnung (EU) 2016/1238 und der Durchführungsverordnung (EU) 2016/1240 der Kommission durchgeführt.