BRS News Schwein
Gewährung einer Beihilfe für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch
Die EU-Kommission hat mit der EU-Verordnung 2022/470 vom 23. März 2022 die Marktordnungsmaßnahme Private Lagerhaltung von Schweinefleisch
eröffnet. Diese Verordnung ist am 25. März 2022 in Kraft getreten. Der starke Rückgang der Ausfuhren nach China, die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest in weiteren Mitgliedstaaten und die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Beschränkungen üben seit Monaten Druck auf den Unionsmarkt für Schlachtschweine aus. Die russische Invasion der Ukraine hat zusätzliche Marktstörungen verursacht und die Schweinefleischausfuhren der EU schwer getroffen.Aufgrund des hierdurch verursachten Ungleichgewichtes zwischen Angebot und Nachfrage wird für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch eine im Voraus festgesetzte Beihilfe gewährt. Die Beihilfe wird nur für Mengen frischen oder gekühlten Fleisches gewährt, die noch nicht eingelagert wurden. Die Maßnahmen werden nach den Regelungen der Delegierten Verordnung (EU) 2016/1238 und der Durchführungsverordnung (EU) 2016/1240 der Kommission durchgeführt.
Insektenprotein – eine Chance für die Nutztierfütterung?
Seit September 2021 ist die Verwendung von verarbeitetem Insektenprotein in Geflügel- und Schweinefutter zugelassen. Seitdem hat die Nachfrage der Futtermühlen stark zugenommen. Dahinter steckt unter anderem die Hoffnung, Soja teilweise ersetzen und damit ein Stück der Eiweißlücke schließen zu können. Versuche haben gezeigt, dass Insektenprotein Soja, abhängig vom Einsatzzweck, tatsächlich bis zu 100 % ersetzen kann.
Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL sprachen dazu mit Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TUM School of Life Sciences der Technischen Universität München und Heinrich Katz, Geschäftsführer der Hermetia Baruth GmbH und Vorstandsmitglied der Internationalen Plattform für die Nutzung von Insekten als Lebensmittel und Futter (IPIFF) und erhielten spannende Einblicke in die Chancen, aber auch Herausforderungen dieses noch jungen Industriezweigs.
Faktencheck Biokraftstoffe: Verbände betonen die Gesamtbedeutung von Biokraftstoffen für Versorgungssicherheit und Klimaschutz
Die aktuell zum Teil nicht sachgerecht geführte Diskussion über Versorgungssicherheit, Energie- und Lebensmittelpreise nehmen fünf Verbände der Biokraftstoffbranche zum Anlass, mit einem Faktencheck auf den unverzichtbaren Beitrag der Biokraftstoffproduktion für Ernährungssicherheit, Energieversorgung und Klimaschutz hinzuweisen.
Die aktuelle Diskussion über Tierzahlen, Ernährung, Flächenstilllegung etc. wird der drohenden Hungerkrise nicht gerecht, da wir schnell UND in relevanten Größenordnungen eine Entlastung für die Agrarmärkte brauchen,
schreibt der Agrarökonom Prof. Breunig dazu auf Twitter. Der einzige Weg, um dies zu erreichen, wäre eine kurzfristige Vereinbarung zur gemeinsamen Reduktion der Biokraftstofferzeugung in der EU und den USA. Bereits eine Halbierung der Erzeugung könnte zu einer deutlichen Entlastung der Märkte führen.
Aktuelle Studien würden zeigen, dass Biokraftstoffe die Klimaschutzversprechen nicht halten können.
KTBL Praxisheft - Drohnen in der Landwirtschaft
Dank neuester Technik lassen sich Schläge, Pflanzenbestände, ja selbst Einzelpflanzen, aus der Ferne beobachten. Sensoren und Kameras machen für das menschliche Auge sichtbar, was sonst verborgen ist. Aus den Drohnendaten lassen sich wichtige Schlüsse für das Management ziehen. Dabei müssen großen Mengen an erfassten Daten schnell und effektiv verarbeitet werden. In der Publikation des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) erfahren Landwirtinnen und Landwirte sowie potenzielle Dienstleister - auch für Einsteiger gut verständlich - wie landwirtschaftliche Fernerkundung funktioniert und welche Drohnentechnik zur Verfügung steht. Kosten und Flächenleistungen werden genauso beschrieben wie die besonderen rechtlichen Anforderungen.
Gemeinsam nachhaltig ernähren – Kooperative Ernährungssysteme als Treiber der Nachhaltigkeit
Unter dem Titel: Gemeinsam nachhaltig ernähren – Kooperative Ernährungssysteme als Treiber der Nachhaltigkeit
lädt die BLE am 7. April von 13 bis 16 Uhr online unter www.ble-live.de zur dritten großen Veranstaltung im Kontext des Nationalen Dialogs ein. Es werden Beiträg und Diskussionsrunden mit Referierenden aus allen Bereichen entlang der Wertschöpfungsketten stattfinden.
Fun fact: 45 % des menschlichen Genoms bestehen aus fremder DNA
Die Integration fremder DNA in ein Wirtszellgenom ist ein häufiges Ereignis in der Natur, kann aber auch künstlich herbei geführt werden
, informierte Weber, Stefanie bereits 2013 in ihrer Dissertationsarbeit (Fremde DNA im menschlichen Genom: Konsequenzen für das Wirts- und das Fremdgenom. Dissertation, Universität zu Köln). Grund für diesen Fun Fact: eine sehenswerte Ausgabe des Formates MAITHINK X
im ZDF u.a. mit Karolin Kebekus, die die Landwirtschaft erklärt und das gar nicht schlecht.
Save the Date: BRS-Fachtagung am 25. April in Berlin

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. lädt für den 25. April zu einer öffentlichen Fachtagung zum Thema Agrarwende oder Agrarwandel – wo will Deutschland hin?
nach Berlin ein.
Die Tierhaltung in Deutschland steht vor einem Umbruch: Wachsen oder Weichen ist gesellschaftlich umstritten und scheint aufgrund steigender Produktionskosten betriebswirtschaftlich ausgereizt. Über die Vorstellungen zur Zukunft der deutschen Landwirtschaft wurde in den vergangenen Jahren heftig gestritten, aber mit den Empfehlungen der Zukunftskommission ein Weg skizziert, der alle Aspekte der Nachhaltigkeit bestmöglich abzubilden versucht. Seit der russischen Aggression in der Ukraine müssen weitere Aspekte berücksichtigt werden. Dürfen wir uns bei Lebensmitteln von Importen abhängig machen und welche Folgen haben weiter steigende Produktionskosten (Energie, Futter) für die Ernährungsicherheit – national wie international? In diesem Umfeld die richtige Entscheidung zu treffen, ist schwierig und bedarf kluger politischer und betrieblicher Weichenstellungen. Welche das sind, möchte der Bundesverband mit dieser Fachtagung herausfinden.
Hortmann-Scholten: Notierung von 2,40 € nötig
©SuS - Die Folgen des Ukraine-Krieges sind mit stark steigenden Preisen voll am heimischen Getreide-, Futtermittel- und Energiemarkt angekommen. Zwar ging es zuletzt auch mit den Notierungen für Ferkel und Mastschweine deutlich nach oben, doch reichte dies für eine Kostendeckung nicht aus. Wir hecheln einem kostendeckenden Preis immer hinterher
, beklagte der Bereichsleiter bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Dr. Albert Hortmann-Scholten, kürzlich im Veredlungsausschuss des Landvolks Niedersachsen. Nach Einschätzung des Experten müssten den Schweinemästern dafür mehr als 2,40 €/kg Schlachtgewicht (SG) gezahlt werden. Auch die aktuelle Ferkelpreisnotierung sei lange noch nicht kostendeckend.
EU gibt 500 Millionen Euro für den Agrarsektor frei
Am 24. März 2022 ist die DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2022/467 der Kommission über eine außergewöhnliche Anpassungsbeihilfe für Erzeuger in den Agrarsektoren im Amtsblatt L 96 veröffentlicht worden. Die EU stellt den Mitgliedstaaten dafür insgesamt 500 Mio EUR zur Verfügung, für Deutschland sind es rund 60 Mio EUR. Sie kann allen Erzeugern aus den von der VO über die Gemeinsame Marktorganisation erfassten Sektoren (u. a. Rindfleisch, Milch und Milcherzeugnisse, Schweinefleisch, Schaf- und Ziegenfleisch, Eier sowie Geflügelfleisch) gewährt werden.
EU-Kommission hat Stützungspaket für die Landwirtschaft vorgestellt
Die Europäische Kommission hat am 23.03. eine Reihe von kurz- und mittelfristigen Maßnahmen zur Verbesserung der weltweiten Ernährungssicherheit und zur Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU angesichts steigender Nahrungsmittelpreise und Kosten für Betriebsmittel wie Energie und Düngemittel vorgelegt:
- ein Hilfspaket von 500 Millionen Euro, das auch die Inanspruchnahme der Krisenreserve einschließt
- höhere Vorschüsse für Direktzahlungen sowie flächen- und tierbezogene Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums an Landwirtinnen und Landwirte ab dem 16. Oktober 2022
- Maßnahmen zur Marktstützung für den Schweinefleischsektor
- eine außergewöhnliche und befristete Ausnahmeregelung, um die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen auf Brachflächen zuzulassen und gleichzeitig die Ökologisierungszahlungen für Landwirtinnen und Landwirte in vollem Umfang beizubehalten
- besondere vorübergehende Flexibilität bei bestehenden Einfuhrvorschriften für Futtermittel