BRS News Schwein
Sojaimport ökonomischer als heimischer Sojaanbau
hib - Für den heimischen Agrarsektor ist es rentabler, kostengünstige Proteinträger wie Soja zu importieren und auf den eigenen Flächen profitablere Feldfrüchte wie Weizen, Mais oder Kartoffeln anzubauen. Demnach ergebe sich der niedrige Selbstversorgungsgrad an Eiweißfuttermitteln in Deutschland aus den am Markt bestehenden Preis- und Kostenrelationen von heimischen und importierten Proteinträgern, stellt die Bundesregierung in einer Antwort (19/14521) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/13835) zu Strategien gegen die sogenannte Eiweißlücke bei einer zu niedrigen Selbstversorgung mit Eiweißfuttermitteln fest. Aus Sicht der Bundesregierung deute allerdings ein niedriger Selbstversorgungsgrad nicht pauschal auf ein Risiko hin. Weiter heißt es, dass es zusätzlich mindestens 1,8 Millionen Hektar Ackerfläche für den Anbau mit Eiweißpflanzen bedürfe, um die derzeitigen Importe von rund 2,33 Millionen Tonnen Eiweiß für Futterzwecke zu ersetzen. Der Anbau müsste außerdem auf vorhandenem Ackerland erfolgen und würde andere Kulturen verdrängen.
CH: Bedeutung regionaler Herkunft abhängig von Produkt
Bei Eiern achten Schweizerinnen und Schweizer mit Abstand am meisten auf die Herkunft Schweiz. 75 Prozent sagen, dass sie immer oder fast immer darauf achten, ob die Eier aus der Schweiz kommen. Ebenfalls auf hohe Werte kommen Milch, Kartoffeln und Fleisch.
Am anderen Ende der Skala stehen die Spirituosen. Nur 7 Prozent beantworten die Frage mit immer oder fast immer.
Aktuelle Marktdaten jetzt auch per App
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) veröffentlicht Daten zu Fleisch, Milch, Getreide und landwirtschaftlichen Flächen ab sofort in einer neuen Marktdaten-App. Wöchentlich aktuell gibt es die Schlachtpreise und -mengen für Schweine verschiedener Handelsklassen sowie die Getreidebörsenpreise. Des Weiteren liefert die App Daten zu Jungbullen, Kühen und Färsen.
Die App kann im Apple App Store und im Google Play Store herunterladen werden. Weitere Informationen zur kostenfreien App gibt es unter www.bzl-datenzentrum.de/app .
Schwanzbeißverhalten bei Schweinen – Wie tief im Tier veranlagt? (Teil 1)
M. Sc. Lea-Sophie Trost und Prof. Dr. U. Hellmuth der Fachhochschule Kiel, Fachbereich Agrarwirtschaft, befassen sich im aktuellen Beitrag mit den Ursachen von Schwanzbeißverhalten bei Schweinen. Die Untersuchung erfolgte anhand ethologischer, physiologischer und genetischer Grundlagen. Das Ziel war es, Gründe, Merkmale sowie Faktoren abzuleiten, die im Zusammenhang mit der Verhaltensausprägung des Schwanzbeißverhaltens stehen. Hierbei wurde insbesondere der Fokus auf den Einfluss der Genetik gelegt. Den Fachartikel zum Thema finden Sie hier.
„Höhere Umschichtung ist der Einstieg zu weiteren Kürzungen der EU-Agrarzahlungen“
Zum Beschluss des Deutschen Bundestages für eine von 4,5 auf 6 Prozent erhöhte Umverteilung von EU-Agrarzahlungen in die Förderung der Ländlichen Entwicklung erklärt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes: Die beschlossene Umschichtung führt in der ersten Säule zu Kürzungen der Agrarzahlungen in einer Größenordnung von 74 Mio.€. Zusammengenommen mit den finanziellen Einschränkungen aufgrund des Brexit und der immer weiter aufgeschobenen Entscheidung über den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen droht aus diesem ‚Einstieg‘ schon für 2020 eine weitere deutliche Kürzung der EU-Agrarzahlungen zu werden. Daher dürfen die kurzfristigen Folgen der Umschichtung nicht kleingeredet werden. Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesfinanzminister müssen zum Koalitionsvertrag zurückkehren, Stabilität im EU-Agrarbudget gewährleisten und den Mehrjährigen Finanzrahmen entsprechend verhandeln. Nur mit einem stabilen Agrarbudget wird es für die Landwirte wirtschaftlich möglich sein, zusätzliche gesellschaftliche und ökologische Anforderungen umzusetzen.
Aktionsbündnis Forum Natur fordert Kooperation statt Verbote
Das Aktionsbündnis Forum Natur setzt sich mit den in ihm zusammengeschlossenen Verbänden ein für eine stärkere Wahrnehmung und eine nachhaltige Sicherung unseres gemeinsamen (Natur-) Lebensraumes durch Gesellschaft und Politik. Die Verbände haben zur Umweltministerkonferenz am 14. November in Hamburg eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, mit der um Kooperation statt Verbote geworben wird. Sie finden die Erklärung hier.
Einführung des Tierwohlkennzeichens
(hib/EIS) Die Bundesregierung plant die Einführung eines bundesrechtlich einheitlichen Tierwohlkennzeichens zur Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Ein dazu vorgelegter Gesetzentwurf (19/14975) sieht eine Kennzeichnung auf freiwilliger Basis vor, die an die Erfüllung von über den gesetzlichen Mindesttierschutzstandard hinausgehende Anforderungen an die Haltung, den Transport und die Schlachtung von Tieren geknüpft werden soll. Im Rahmen einer Rechtsverordnung sollen die Anforderungen konkret geregelt werden. Außerdem ist eine regelmäßige Überprüfung der Einhaltung der Anforderungen geplant.
Neues EU-Projekt garantiert Landwirten absolute Datenhoheit
idw - Interoperabilität von Landmaschinen, Sensoren und Datenanalysediensten: Unter der Leitung des Fraunhofer IAIS arbeiten in dem EU-Projekt »Agricultural Interoperability Analysis System ATLAS« 30 Partner daran, eine Plattform zu entwickeln, mit der die Zukunft der Landwirtschaft ressourcenschonend gestaltet werden kann und die dem Landwirt absolute Datenhoheit garantiert. Am 12.11.2019 wird Dr. Stefan Rilling das Projekt im Rahmen der Weltleitmesse für Landtechnik »Agritechnica« in Hannover vorstellen. Der Vortrag »Datenvernetzung bei voller Kontrolle. Eine Plattform mit dem Landwirt am Steuer« findet um 13 Uhr am Stand des DLG Fachzentrums Landwirtschaft in Halle 21, B26 statt.
Antibiotika: Neuer Wirkstoff wirkt auch bei resistenten Bakterien
idw - Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben eine neue, vielversprechende Klasse von Wirkstoffen gegen resistente Bakterien entwickelt. In ersten Tests in Zellkulturen und bei Insekten waren die Substanzen mindestens genau so effektiv wie gängige Antibiotika. Die neuen Stoffe zielen auf ein spezielles Enzym ab, das in dieser Form nur in den Bakterien vorkommt und das bisher nicht Ziel von Medikamenten war. Deshalb haben Bakterien bisher noch keine Resistenzen dagegen entwickelt. Über die Arbeit berichtet das Team in der Fachzeitschrift Antibiotics
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19 Profis in „Bauernhofpädagogik“ 2019 ausgezeichnet
Seit 15 Jahren führt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein den Lehrgang Bauernhofpädagogik durch. Diese Zusatzqualifikation befähigt, hochwertige, erlebnispädagogische Angebote auf Höfen durchzuführen, um damit einen Einkommensbeitrag zu erwirtschaften. Rund 200 Betriebe haben den Betriebszweig Bauernhofpädagogik mittlerweile als alternative Einkommensquelle etabliert. In den vergangenen 15 Jahren haben 378 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer das Zertifikat erhalten. Seit September 2019 werden Höfe, die Schulklassen empfangen, mit einer Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Hofbesuch vom Bildungsministerium unterstützt.