BRS News Schwein

20.12.2017

Bundeskabinett beschließt Änderung der TÄHAV

Das Bundeskabinett hat die lang angekündigte Änderung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken beschlossen (Drucksache 759/17 vom 13.12.2017). Die Minimierung der Anzahl antibiotischer Behandlungen auf das therapeutisch notwendige Maß ist eine zentrale Maßnahme zur Eindämmung der Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen und somit zum Erhalt der Wirksamkeit von Antibiotika wird in der Drucksache unter Problem und Ziel formuliert.
Eine entscheidende Neuerung ist die Erweiterung des Umwidmungsverbotes für Arzneimittel, die Cephalosporine der dritten und vierten Generation und Fluorchinolone enthalten. Betroffen sind unter anderen die Tierarten Rind und Schwein. Diese Regelung gilt nicht, wenn die tierärztliche Versorgung der Tiere gefährdet ist. Weiterhin wird eine Antibiogrammpflicht eingeführt, die jedoch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft ist. Zur Probenahme werden konkrete Vorgaben festgelegt. Schließlich werden die notwenigen Nachweise durch den Tierarzt vorgegeben.
Das Bundeskanzleramt hat die Drucksache an den Bundesrat weitergeleitet (bundesrat.de). (hc)

 
20.12.2017

Biosicherheit einmal anders gedacht: schädliche durch positive Bakterien ersetzen

Warum sind Kinder vom Bauernhof gesünder als Stadtkinder und warum häufen sich Allergien mit steigender Hygiene? Es gibt einen direkten Zusammenhang: Organismen müssen sich mit potentiell krankmachenden Keimen, Parasiten o.ä. auseinandersetzen, um das körpereigene Immunsystem zu trainieren. In der Humanmedizin macht man sich das z.B. bei Darmerkrankungen zu Nutze, in dem man spezielle Wurmkuren verschreibt.
In der Landwirtschaft könnte der Effekt ähnlich sein. Die Besiedelung durch positive Mikroorganismen nach Reinigung und Desinfektion der Ställe soll sich positiv auf die Tiergesundheit auswirken können. Das Unternehmen Lallemand informiert über gesunkene Ferkelverluste nach Einsatz einer Mischung ausgewählter und konzentrierter Bakterien.
 
20.12.2017

Die Mikroflora von Ferkeln verstehen, um den Einsatz antimikrobieller Mittel zu verringern

2016 wurde der erste Schweine-Metagenom-Katalog veröffentlicht. Dies hat große Fortschritte bezüglich des Verständnisses der Mikroflora von Schweinen mit sich gebracht. Im Rahmen des Forschungsprojektes PigletBiota wird untersucht, welchen Einfluss die Zusammensetzung der Darmmikroflora von Ferkeln darauf hat, wie robust diese zum Zeitpunkt des Absetzens sind. Im Rahmen des PigletBiota-Projekts werden die physiologischen und genetischen grundlegenden Aspekte bezüglich der Anfälligkeit von Ferkeln zum Zeitpunkt des Absetzens untersucht.
Das Projekt wird vom Institut national de la recherche agronomique, INRA, geleitet. Lallemand Animal Nutrition ist Partner in dem Projekt.
 
19.12.2017

BBV erreicht finanziellen Anreiz für Schwarzwildjagd

bbv - Von den baltischen Staaten und Osteuropa aus breitet sich die Afrikanische Schweinepest im Moment weiter aus. In der Nähe von Warschau wurde der Erreger bereits bei vierzig verendeten Wildschweinen festgestellt. In Tschechien gelingt es derweil dank massiver Eingriffe in den Wildschweinbestand die Seuche einzudämmen. Um zu verhindern, dass sich die Schweinepest weiter ausbreitet, ist deshalb eine intensive und konsequente Bejagung von Wildschweinen von zentraler Bedeutung. Im Sinne der präventiven Seuchenbekämpfung hat die Bayerische Staatsregierung auf Vorschlag des Landtags einen finanziellen Anreiz in Höhe von 20 Euro je erlegtem Tier für den Abschuss von Wildschweinen (Frischlingen und Bachen) beschlossen. Damit wurde eine wichtige Forderung des Bayerischen Bauernverbandes erfüllt.
 
19.12.2017

Enzyme: Biotechnologie im Alltag

transgen - Enzyme begegnen uns täglich: Sie stecken in Wasch- und Reinigungsmitteln, in Zahnpasta, Shampoos und natürlich auch in vielen Lebensmitteln. Sie sind bei Herstellung und Verarbeitung zahlreicher Produkte beteiligt, Papier, Textilien, Leder und inzwischen auch bei der Gewinnung von Biotreibstoffen. Die Fortschritte in Bio- und Gentechnologie, Genetik und Molekularbiologie haben die Einsatzmöglichkeiten für Enzyme deutlich erweitert.
Ein großer Teil dieser Enzyme wird inzwischen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt. In der Lebensmittelindustrie sind es vermutlich fünfzig bis sechzig Prozent.

Auch in der Nutztierfütterung übernehmen Zusatzstoffe dieselben Funktionen wie in Lebensmitteln.
 
19.12.2017

Novo-Sonderheft: „Verbraucherthemen im Visier”

Von einer breiteren Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, hat sich die Regierung vom Leitbild des alltagskompetenten, mündigen Konsumenten verabschiedet. Stattdessen werden die Verbraucher unter Zuhilfenahme verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse als irrational, gefühlsgesteuert und leicht manipulierbar beschrieben. Denn ein Verbraucher, der nicht weiß, was er tut, muss vor sich selbst geschützt werden. Der weiteren Bevormundung von Konsumenten und Produzenten wird so Tür und Tor geöffnet.
Diese Entwicklung nimmt die aktuelle Novo-Sonderausgabe (á 19,80 € zzgl. Porto) auf 82 Seiten ins Visier. Von der Debatte über Werbeverbote für angeblich sexistische Werbung oder ungesunde Lebensmittel über das Nudging, die neue wissenschaftlich verbrämte Bevormundungsmethode, in der vor allem die Geringschätzung der politischen Eliten gegenüber den einfachen Bürgern zum Vorschein kommt, bis zur staatlichen Einmischung in die hochprivate Frage, was die Menschen essen, trinken der rauchen wollen. In sechs Kapiteln analysieren unsere Autoren und Interviewpartner unterschiedliche Themengebiete, in denen die modernen Bevormunder besonders aktiv sind.
Das Heft soll als Türöffner für eine breite öffentliche Diskussion dienen. Es werden auch Auswege aus dieser Entwicklung beschrieben.

 
18.12.2017

Neues Düngebedarfs- und Bilanzierungssystem

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat gemeinsam mit den Landesämtern/-anstalten von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg ein neues Düngebedarfs- und Bilanzierungssystem – kurz BESyD – entwickelt. Es ist auf die Standortbedingungen in diesen Regionen ausgerichtet. Mit Hilfe von BESyD kann der Landwirt alle nach der neuen Düngeverordnung geforderten Berechnungen durchführen. So zum Beispiel um die Nährstoffbilanz oder den Düngemittelbedarf von Nitrat und Phosphor zu ermitteln. Ebenso sind Schlag- und betriebsweise Bilanzierungen für alle Nährstoffe möglich.

Düngeverordnung: Grafik zur Aufzeichnungspflicht

 
18.12.2017

Tierschutzplan Brandenburg mit 131 Handlungsempfehlungen

Nach einjähriger intensiver Arbeit haben als Konsortium das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) sowie die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. (LVAT) im Auftrag des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUL) den Entwurf eines Tierschutzplans für das Land Brandenburg erarbeitet. Damit verfügt Brandenburg als eines der ersten Bundesländer über einen Tierschutzplan. Insgesamt umfasst der Plan 131 Handlungsempfehlungen.
 
15.12.2017

VDF Muster-Krisenhandbuch zur Afrikanischen Schweinepest

vdf - Für Deutschland nimmt das Risiko einer Einschleppung der ASP zu. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in den Wildschweinbeständen in Osteuropa, insbesondere im benachbarten Polen, immer weiter aus. Auch Hausschweinebestände sind mit der Tierseuche infiziert worden.
Die Einschleppung der ASP in Deutschland wäre mit einem enormen wirtschaftlichen Schaden verbunden. Bei einem Ausbruch im Wildschweinbestand würden großflächige Schutzzonen mit strengen Handels- und Transportverboten für Hausschweine und Schweinefleisch eingerichtet. Bei einem Ausbruch im Hausschweinebestand kämen die Tötung und unschädliche Beseitigung aller Schweine der betroffenen Betriebe sowie der Kontaktbetriebe hinzu.
Der Verband der Deutschen Fleischwarenindustrie (VDF) hat auf die Entwicklung des Seuchengeschehens reagiert und eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten aus Mitgliedsunternehmen und Behörden, zur Bewertung der Situation und Erarbeitung von Maßnahmen für Schlachtbetriebe gebildet. Diese hat das ein zum Download angebotenes Muster-Krisenhandbuch zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) für Schlachtbetriebe erstellt.
 
15.12.2017

DBV-Position zur Einordnung der neuen Züchtungstechniken

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Position zur Einordnung der neuen Methoden in der Pflanzenzüchtung konkretisiert. Die Präsidenten der 18 Landesbauernverbände haben einstimmig eine Stellungnahme verabschiedet, nach der diese Züchtungstechniken wie CRISPR/CAS-9 mit dem bestehenden Gentechnikrecht nicht sinnvoll geregelt werden können.