BRS News
Aktueller Stand im Nitratverletzungsverfahren in Niedersachsen
Eine mögliche Änderung der Gebietskulissen und damit einhergehend der roten Gebieten in Deutschland im Rahmen des Nitratverletzungverfahrens und den Verhandlungen mit der Europäischen Kommission ist derzeit Diskussionsthema in der Landwirtschaft. Agrarministerin Barbara Otte-Kinast hat sich jetzt dazu geäußert.
Deutschland hat geliefert, nun heißt es für uns abwarten. Für mich steht aber auch fest: Wir dürfen die Verursachergerechtigkeit jetzt nicht aus dem Blick verlieren! Zwei Punkte sind deshalb wichtig: Zum einen muss das Messstellennetz jetzt zügig so ausgebaut werden, dass Niedersachsen ab 2024 bei der Ausweisung der Gebiete ein geostatistisches Verfahren auf Grundlage der Verursachergerechtigkeit einführen kann. Und: Bei der Novellierung der Düngeverordnung des Bundes wird Niedersachsen sich dafür einsetzen, dass bei der Anwendung der einzelnen Maßnahmen in den Roten Gebieten bereits vorher der emissionsbasierte Ansatz angewendet werden kann. Hier haben wir insbesondere die Grünlandbetriebe im Blick.
Krieg in Ukraine trifft heimischen Agrarmarkt
Krieg bringt stets größtes Leid über die Bevölkerung der betroffenen Regionen. Wirtschaftlich gehen die Folgen eines solchen Konflikts meist weit über das umkämpfte Territorium hinaus. Das trifft in besonderem Maße auf den Krieg in der Ukraine zu: Dieser Staat gehört zu den weltweit größten Weizen-Exporteuren. Die Marktfachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) rechnen daher auch hierzulande mit steigenden Preisen für Getreide, Futtermittel, Betriebsmittel und Dünger.
Tierwohl in der Rinderhaltung: Höhere Standards angemessen honorieren QM + und ITW Rind gehen am 1. April 2022 an den Start
Landwirtschaft, Fleisch- und Molkereiwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) haben nach einem intensiven Abstimmungsprozess mit der Initiative Tierwohl Rind und QM+ Mehrwertprogramme für die Rinderhaltung definiert, mit dem Rindfleisch- und Milchprodukte erstmals in die Haltungsform-Stufe 2 des LEH eingeordnet werden können. Mit den beiden Programmen werden nicht nur höhere Anforderungen an die Tierhalter gestellt, sondern auch gewährleistet, dass die teilnehmenden Rinderhalter angemessen für den entstehenden Mehraufwand entlohnt werden.
DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken: "Das aus der Schweine- und Geflügelhaltung bekannte ITW-Modell kann nun auch für die Rinderhaltung Anwendung finden. Wichtiger Teil ist die finanzielle Honorierung der von den Tierhaltern erbrachten höheren Standards.
DLG veröffentlicht ImageBarometer 2021/22
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.) hat auch über den Jahreswechsel 2021/21 wieder die Markenstärke von Unternehmen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld ermittelt. In einer telefonischen Befragung wurden rund 700 Landwirte zu ihrer Einschätzung bezüglich Bekanntheit, Nutzen, Präferenz und Image der führenden Unternehmen im Agribusiness befragt. Aus den Antworten wird der Brand Index (Markenindex) berechnet, der die Markenstärke in Zahlen fasst. Die Ergebnisse der aktuellen Befragung sowie die Veränderungen gegenüber den Vorjahren hat die DLG jetzt veröffentlicht.
Bayern stellt Eckpunkte des Bayerischen Programms Tierwohl (BayProTier) vor
Bayern startet ein eigenes bayerisches Tierwohlprogramm. Agrarministerin Michaela Kaniber hat jetzt die Eckpunkte 2022 für den Bereich Zuchtsauen vorgestellt. Anlässlich der Vorstellung ihres eigenen neuen Tierwohlprogramms forderte sie jetzt die Bundesregierung erneut auf, die Vorschläge der Borchert-Kommission zum Umbau der Nutztierhaltung schnellstmöglich umzusetzen. Es kann doch nicht sein, dass fertige, breit mitgetragene Konzepte auf dem Tisch liegen und Berlin diese Vorschläge ignoriert. Bayern lässt im Gegensatz zur Bundesregierung die Nutztierhalter nicht im Regen stehen und geht nun entschlossen voran. Unsere Tierhalter können und wollen nicht weiter auf diese Bundesregierung warten
, so Kaniber. Das neue Programm BayProTier
bietet zwei Stufen an: Zum einen die Komfortstufe für den Einstieg in mehr Tierwohl, die über gesetzliche Standards hinaus geht und zum zweiten die Premiumstufe mit erhöhten Fördersätzen für noch deutlich höhere Standards. Die Genehmigung durch die EU-Kommission wird jetzt eingeleitet, damit noch im Sommer gestartet werden kann, zunächst mit Fokus auf die Zuchtsauen und die Ferkelaufzucht.
Flexible Biogasanlagen stellen erneuerbaren Strom bedarfsgerecht zur Verfügung
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) hat die Ergebnisse des Projekts VisuFlex präsentiert. Demnach leisten Biogasanlagen schon heute einen wesentlichen Beitrag zur erneuerbaren Stromversorgung. Momentan liefert Biogas mit einer Leistung von im Mittel ca. 3,6 GW etwa 13 Prozent des gesamten erneuerbaren Stroms. Zudem gleichen Biogasanlagen die schwankende Stromeinspeisung fluktuierender Erzeuger wie Wind und PV aus, sofern sie bedarfsgerecht betrieben werden. Durch die Flexibilisierung könnten zusätzlich etwa 10 - 15 GW flexible Spitzenleistung aus Biogas bereitgestellt werden; bei Erschließung aller Potenziale für die Biogaserzeugung sogar über 30 GW. Zu Zeiten hoher Residuallast ließe sich so mehr als die Hälfte des prognostizierten Leistungsbedarfes durch Biogas decken
, erklärt Uwe Welteke-Fabricius vom Flexperten-Netzwerk.
Online-Seminar "Tiergerechte Haltungsbedingungen - Oberflächenbeschaffenheit der Laufgänge und Licht"
Im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl lädt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am 10. März 2022 von 18.45 - 21.15 Uhr zum Online-Seminar Tiergerechte Haltungsbedingungen - Oberflächenbeschaffenheit der Laufgänge und Licht
ein. Referenten: Prof. Dr. Barbara Benz, FH Nürtingen-Geislingen; Johannes Zahner, LfL
Landwirtschaftsministerium warnt vor Preissteigerungen bei Lebensmitteln und steigender Inflation aufgrund des Krieges in der Ukraine
Zu den erschreckenden Nachrichten, die heute aus der Ukraine zu uns dringen, teilt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) u.a. mit:
Es ist nicht auszuschließen, dass eine Aussicht auf Unterbrechung der Exporte aus der Region für zusätzliche Unsicherheiten, begleitet von Preisanstieg und erhöhter Preisvolatilität auf den internationalen Märkten sorgen könnte. Insgesamt ist die Ernährungsindustrie durch Preissteigerungen auch bei Vorleistungen (wie Düngemitteln und Energie) betroffen. In diesem Zuge ist eine weitere Verteuerung von Lebensmitteln sowie eine Steigerung der Inflationsrate nicht auszuschließen.
Was wir jetzt brauchen ist die Bekenntnis und der Willen aller Akteure für eine nachhaltige Intensivierung, um die Ernährungssicherheit für die Zukunft, insbesondere für die armen Ländern, gewährleisten zu können. (BRS)
„Lebe Liebe Landwirtschaft“
Carina Dünchem hat eine Herzensangelegenheit: neben der Arbeit auf dem Betrieb hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen die Landwirtschaft näher zu bringen. Sie betreut dafür auf Facebook & Instagram eigene Social Media Kanäle unter dem Namen Lebe Liebe Landwirtschaft
. Hier gibt Sie Einblicke aus Ihrem Arbeitsalltag sowie Informationen, Statements & Blogbeiträge zu aktuellen (landwirtschaftlichen) Themen.
Nitrat: Landvolk sieht deutliche Verschlechterung der Verursachergerechtigkeit
Allen niedersächsischen Landwirten, die seit Jahrzehnten Wasserschutz betreiben, wird mit dem gemeldeten Vorschlag zur Neuausweisung der
Roten Gebiete vor den Kopf gestoßen. Sie können nur noch darauf hoffen, dass Bund und Länder kurzfristig die Hinweise der EU-Kommission aufgreifen und über eine Änderung der Düngeverordnung gewässerschonend wirtschaftende Betriebe von den pauschalen Düngeverboten ausnehmen
, stellt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies fest. Andernfalls sieht Hennies keine andere Lösung als die gerichtliche Klärung, ob Rote Gebiete durch die EU-Kommission auf Basis eines völlig ungeeigneten Nitratmessnetzes eingefordert werden können. Hennies fordert, dass der Bund das Verursacherprinzip in den Vordergrund stellt, damit nicht alle Landwirte über einen Kamm geschoren werden