BRS News
Wieso hat sich der Milchverzehr durchgesetzt?
Egal ob als Trinkmilch oder zu Joghurt, Butter oder Käse verarbeitet – aus unserer täglichen Ernährung ist Milch heute nicht mehr wegzudenken. Doch seit wann konsumiert der Mensch eigentlich Milch? Dialog erinnert an die Zusammenhänge mit einem älteren Eintrag aus 2018, der nach wie vor Gültigkeit besitzt: Das Milchtrinker-Gen – und die damit einhergehende Verträglichkeit von Milch über das Kleinkindalter hinaus – führte zu höheren Überlebenschancen in mageren Jahren und konnte sich deshalb im Laufe der Zeit schnell durchsetzen.
Was man heute zusätzlich weiß: Milch ist ein natürliches Unikat und derzeit nicht imitierbar. Bezogen auf die Nährstoffdichte scheinen Nachbauprodukte auch eine schlechtere Umweltbilanz zu haben, und dabei wurde die Herkunft der Zutaten noch nicht bewertet.
Deutschland erhält EU-Genehmigung für geplante finanzielle Beihilfe deutscher Unternehmen
Die Europäische Kommission hat gestern (am 19. April 2022) bekannt gegeben, dass sie die Beihilferegelung genehmigt hat, mit der Deutschland vor dem Hintergrund der Invasion der Ukraine durch Russland bis zu 20 Mrd. EUR für die Unterstützung von Unternehmen aller Wirtschaftszweige bereitstellen will.
Unterstützt werden können Unternehmen jeder Größe und aus allen Wirtschaftszweigen mit Ausnahme der Finanzbranche, sofern sie von der derzeitigen geopolitischen Krise und den damit verbundenen Sanktionen betroffen sind, und zwar durch:
- direkte Zuschüsse,
- Steuer- oder Zahlungsvergünstigungen,
- rückzahlbare Vorschüsse,
- Bürgschaften,
- Darlehen,
- Eigenkapital und
- Hybridfinanzierung.
Etwaige Beihilfen sind in ihrer Höhe begrenzt; für Unternehmen aus dem Agrarsektor, der Fischerei und der Aquakultur liegt der Höchstbetrag bei 35.000 EUR.
Thünen-Institut: Fleisch oder Pflanze?
Thünen-Faktencheck: Immer mehr Deutsche verzichten auf tierische Produkte. Doch lösen die pflanzlichen Alternativen tatsächlich tierische Proteinprodukte ab? Auf Basis realer Kaufdaten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat das Thünen-Institut für die Jahre 2017 bis 2020 die Nachfrage privater Haushalte nach tierischen und pflanzlichen Proteinlieferanten untersucht. Fazit unseres Faktenchecks: Pflanzliche Produkte werden immer mehr gekauft. An der konsumierten Menge tierischer Produkte wie Fleisch, Milch und Käse ändert das jedoch nichts.
Tiere sind keine Nahrungskonkurrenten

BfT - Mitte September hat die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Studie Livestock: On our plates or eating at our table?
veröffentlicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die tierische Veredelung keine Nahrungsmittelressourcen aufzehrt, die ansonsten direkt, also über pflanzliche Produkte, zur Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung zur Verfügung stünden. Laut FAO sind Tiere somit keine Nahrungsmittelkonkurrenten, sondern wichtiger Bestandteil der weltweiten menschlichen Nährstoffversorgung.
Ceva Tiergesundheit informiert über Refugia-Strategie zur Vermeidung von Antiparasitika-Resistenzen
Ceva Tiergesundheit stellt in einem neuen Blogartikel unter ruminants.ceva.pro die Refugia-Strategie zur Vermeidung von Antiparasitika-Resistenzen vor, die auch das Hauptthema eines Strategiepapieres ist, das in Zusammenarbeit zwischen der Milchpraxis und Ceva Tiergesundheit entstanden ist. Verschiedene Wurmarten gefährden Gesundheit und Produktivität von Rindern mit Weidegang, aber auch Tiere in ganzjähriger Stallhaltung. Die bislang zur Verfügung stehenden Antiparasitika verlieren durch Resistenzen zunehmend an Wirksamkeit. Mit Hilfe der Refugia-Strategie soll erreicht werden, dass auf den Weiden eine ausreichende große Population von Antiparasitika-sensiblen Würmern lebt und damit die Entstehung von Resistenzen gegen Antiparasitika zumindest verlangsamt wird. Aus diesem Grund sollten nur die behandlungswürdigen Tiere mit einem Antiparasitikum selektiv behandelt werden. Die Parasiten der nicht-behandelten Tiere bleiben weiterhin sensibel. Die sensiblen Würmer kreuzen sich mit den resistenten Würmern und verdünnen die Parasitenpopulation.
Rapsextraktionsschrot – Die Alternative zum Sojaextraktionsschrot auf dem Vormarsch
Der Winterrapsanbau zur Ernte 2022 wurde erneut ausgedehnt. Mit 1,05 bis 1,08 Millionen Hektar liegt laut UFOP die Aussaatfläche ein weiteres Mal oberhalb der Erntefläche. Auch die Nachfrage nach Rapsextraktionsschrot (RES) in der Fütterung ist in den vergangenen Jahren sehr stark gestiegen. Der aktuelle Fachbeitrag zeigt die RES-Monitoring Ergebnisse von 2019 bis 2021 und stellt Empfehlungen zum Einsatz von RES in der Fütterung vor.
Welche Rolle spielt die Eiweißquelle für das Klima?

Wer tierische Proteinquellen nutzt, schadet dem Klima,
liest man derzeit überall. Daraus wird die Forderung abgeleitet, weniger Fleisch zu verzehren. Der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach erinnert daran, dass die Zusammenhänge komplizierter sind, als allgemein angenommen. Es könne nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass mit einem höheren Anteil pflanzlicher Nahrungsproteine gleichzeitg weniger Treibhausgase entstehen. Entscheidend hierfür sei die Klimaeffizienz des gesamten Lebensmittel-Produktionssystems. So lägen die Emissionen der deutschen Lebensmittelerzeugung auf einem ähnlichen Niveau, wie das der Länder Nigeria, Äthiopien, Bangladesch oder Tansania, trotz deutlich geringerer Pflanzeneiweißanteile. Der Experte führt dies u.a. auf unterschiedliche Effizienz bei der Erzeugung und Lebensmittelherstellung zurück. Rubach empfiehlt, künftig die Produktionseffizienz bei der Bewertung von Lebensmitteln im Rahmen von Ökobilanzanalysen stärker zu berücksichtigen.
Stimmung gegen Biokraftstoffe mit falschen Daten
Kritiker der Landwirtschaft machen es sich aktuell einfach; sie greifen Zahlen aus dem Zusammenhang und machen damit Stimmung gegen die Landwirtschaft. So hat das Ministerium selber die Zahl 60 % Getreide landen im Futtertrog
verbreitet. Das stimmt und auch wieder nicht. Es wird leider vergessen, dass dieses Getreide oder der Verzicht auf Futtergetreideanbau nicht automatisch auch für mehr Getreide auf den Teller sorgt. Die Zahl lenkt außerdem davon ab, dass wir kein Mengen-, sondern ein Preisproblem haben. Die auf Getreideimport angewiesenen Länder können sich die aktuellen Getreidepreise schlicht nicht leisten. Es droht eine neue Hungerkatastrophe. Die Forderung nach einer Beendigung de Beimischung von Biokraftstoffen zu Diesel und Benzin ist simpel; sie verdient eine fachliche Einordnung, wie die des Agrarjournalisten Josef Koch, für das Bayerische Wochenblatt.
Zögerliche Politik verspielt Chancen der Gentechnik
Der weit verbreitete Enthusiasmus über den potenziellen Beitrag genom-editierter Nutzpflanzen zur Bewältigung des Klimawandels, der Ernährungssicherheit, der Ernährung und Gesundheit, der ökologischen Nachhaltigkeit und der Diversifizierung der Landwirtschaft wird durch Bedenken über die damit verbundenen Risiken gedämpft. Eine Analyse der sieben größten Risiken genmanipulierter Nutzpflanzen zeigt, dass die wissenschaftlichen Risiken mit denen akzeptierter, früherer und aktueller Züchtungsmethoden vergleichbar sind. Potentielle Vorteile würden aber durch fehlenden politischen Willen zunichte gemacht.
FAO-Index - Agrarpreise steigen international rasant an
Der FAO-Nahrungsmittelpreisindex (FFPI) lag im März 2022 bei durchschnittlich 159,3 Punkten und erreichte damit einen neuen Höchststand seit seiner Einführung im Jahr 1990. Der jüngste Anstieg spiegelt neue Allzeithochs für die Teilindizes unter anderem für Fleisch und Milchprodukte wider.