BRS News

30.07.2020

Betriebswirtschaftliche Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der ITW auf die Schweinemast

Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem Band 98 in dem Beitrag Betriebswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls am Beispiel der Initiative Tierwohl aus der Perspektive konventioneller Schweinemäster mit den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der Initiative Tierwohl auf die Schweinemast. Es wird der Frage nachgegangen, welche Mehrkosten in der Schweinemast durch die Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der ITW zu erwarten sind und ob die Vergütungssätze der ITW den aus Sicht der Landwirte erforderlichen finanziellen Ausgleich schaffen. Die Auswahl der betrachteten Tierwohlmaßnahmen orientiert sich dabei am Kriterienkatalog der ITW für die Schweinemast und umfasst höheren Platzbedarf, organisches Beschäftigungsmaterial und Raufutter, Scheuermöglichkeiten, Luftkühlungsvorrichtungen und Saufen aus offener Fläche.

 
30.07.2020

Aus für Eberimpfung bei Öko-Schweinen?

Eberimpfung mit Improvac statt Ferkel-Kastration. Darauf setzen viele Bio-Schweinemäster. Doch damit soll bald Schluss sein - auf Druck der EU und der Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau. Die ablehnende Haltung einiger Bundesländer gegenüber der Zulässigkeit der Immunokastration für die ökologische Schweinehaltung ist rechtlich und tierschutzfachlich nicht gerechtfertigt. Das sehen nicht nur die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) und der Deutsche Tierschutzbund so, sondern auch Naturland e.V.

Laut der neuen EU-Ökoverordnung (Verordnung (EU) 2018/848) sei die operative Kastration unter angemessenen Betäubungs- und/oder Schmerzmitteln zulässig, um die Qualität der Erzeugnisse zu gewährleisten und traditionellen Produktionspraktiken Rechnung zu tragen. Bedauerlicherweise wird diese Formulierung dahingehend interpretiert, dass zukünftig nur Ferkel den Öko-Status erhalten, die chirurgisch kastriert wurden. Der in der öffentlichen Wahrnehmung kritisierte operative Eingriff, der vor acht Jahren der Auslöser für die Suche nach Alternativen war, wird einer tierschonenden Impfung vorgezogen.

 
29.07.2020

Ein Kommentar zum Gesetzentwurf gegen Werkverträge

In Rekordzeit hat sich die Bundesregierung auf einen Gesetzentwurf geeinigt, um die Fleischindustrie an die Kandare zu nehmen. Mit Arbeitsschutz in Corona-Zeiten hat das nicht viel zu tun, eher mit einer Treibjagd auf einen gefühlten Bösewicht, kommentiert Simon Michel-Berger, Chefredakteur bei agrarheute, den soeben vorgelegten Gesetzentwurf der Bundesregierung gegen Werkverträge in der Fleischindustrie.

 
29.07.2020

Abgabe an Antibiotika in der Tiermedizin sinkt weiter

Wieviel Antibiotika Werden In Der Tiermdizin Eingesetzt

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist im Jahr 2019 erneut zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 52,2 auf 670 Tonnen (minus 7,2 %) und erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 %. Dies teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit, das die Daten ausgewertet hat. Erfreulich ist vor allem, dass die abgegebenen Mengen der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken.

 
29.07.2020

Drittes Gesetz zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen

Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung den von der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, vorgelegten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen beschlossen. Die Gesetzesänderung ist notwendig, um Teile des Unterstützungspakets umzusetzen, das die Europäische Kommission Ende April aufgelegt hat, um von der Corona-Pandemie besonders betroffene landwirtschaftliche Sektoren mit außerordentlichen Maßnahmen zu unterstützen.

Konkret geht es um die folgenden die Durchführungsverordnungen zur Genehmigung von Vereinbarungen und Beschlüssen über Marktstabilisierungsmaßnahmen im Kartoffelsektor (EU) 2020/593, im Sektor lebende Pflanzen und Waren des Blumenhandels, Bulben, Zwiebeln, Knollen, Wurzelknollen und Wurzelstöcke, Schnittblumen und Pflanzenteile zu Binde- oder Zierzwecken (EU) 2020/594 sowie zu Vereinbarungen und Beschlüssen über die Planung der Erzeugung im Sektor Milch und Milcherzeugnisse (EU) 2020/599. Es geht um die Möglichkeit einer befristeten kartellrechtlichen Freistellung. Das EU-Recht ermöglicht in diesem Rahmen beispielsweise eine gemeinsame Mengenplanung, gemeinsame Maßnahmen zur Absatzförderung oder Marktrücknahmen.

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29.07.2020

Wie Importe den Wert von amerikanischem Rindfleisch steigern

Während die USA mengenmäßig der viertgrößte Exporteur von Rindfleisch weltweit sind, sind sie auch bei den Rindfleischimporten weltweit führend. Diese beiden Tatsachen scheinen zunächst unvereinbar zu sein. Warum, so fragen Kritiker, importieren die USA Rindfleisch, wenn die Erzeuger unter niedrigeren Preisen leiden? Um die Rindfleischimporte in den USA zu verstehen, muss man den Hamburger-Markt verstehen, so der Agrarökonom Derrell Peel von der Oklahoma State University. Der Verbrauch von Hackfleisch liegt in den USA bei etwa 26 Pfund pro Kopf, was etwa 45% des gesamten Rindfleischverbrauchs entspricht. Da Hackfleisch vornehmlich aus mageren Rindfleischabschnitten hergestellt wird, machen diese 70% bis 75% der gesamten Rindfleischimporte der USA aus. Ohne importiertes mageres Rindfleisch müssten die USA laut Peel die Schlachtungen heimischer Kühe verdoppeln, um genügend mageres Fleisch zur Befriedigung der heimischen Nachfrage nach Hamburgern zu erzeugen. Um Importe zu vermeiden und den Bedarf aus der heimischen Produktion zu decken, könnten die USA beispielsweise mehr ganze Muskelstücke für die Hackfleischproduktion verwenden. Diese zählen jedoch zu den höherpreisigen Teilstücken, deren Export gewinnbringender ist. Während der vergangenen 10 Jahre ist die kumulierte Handelsbilanz der amerikanischen Rindfleischindustrie mit fast 13,5 Milliarden Dollar positiv; der Exportwert übersteigt den Importwert.

 
29.07.2020

Neue Broschüre zum Thema Stallklima veröffentlicht

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen die Landwirte auch in der Tierhaltung vor große Herausforderungen. Gekennzeichnet durch steigende Temperaturen und langanhaltende Wärmeperioden in den vergangenen Jahren verändern sich die Umgebungsbedingungen für die Tiere deutlich. Es ist wichtig, wissenschaftlich fundiert nach Anpassungsstrategien zu suchen und den Tierhaltern Antworten zu geben, wie man im Stallbau, in der Haltung und im Management Verbesserungen für Mensch und Tier erreicht, so Minister für Landwirtschaft und Umwelt MV, Dr. Till Backhaus. Es freut mich, dass unter Federführung der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern Mitarbeiter des Institutes für Tierproduktion in Dummerstorf in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern einer Arbeitsgruppe Stallklima und Emissionen eine Broschüre unter dem Titel Beiträge zum Thema Stallklima in der Tierhaltung 2020 erstellt haben, so Dr. Backhaus weiter.

Die Broschüre kann auf der Homepage der LFA MV heruntergeladen werden.

 
29.07.2020

Deutliche Unterdeckung beim Milchpreis

Die europäischen Milchmärkte haben sich nach dem Corona-Schock erholt. Allerdings sinken nun auch wieder die Abverkäufe im LEH auf das normale Maß, berichtete der Milchindustrieverband Ende Juni 2020. Doch wo stehen die Milchpreise? Laut dem European Milk Board (EMB) auf jeden Fall zu niedrig: Den Erzeugern fehlen rund 14 Cent! Im Auftrag des EMB und der MEG Milch Board berechnet das Büro für Agrarsoziologie (BAL) seit 2012 die Milcherzeugungskosten flächendeckend in Deutschland. Dazu werden Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) und des Informationsnetzes Landwirtschaftlicher Buchführungen der EU (INLB) herangezogen. Nach den Berechnungen vom April 2020 ist in Deutschland eine deutliche Spanne zwischen den Produktionskosten und dem Auszahlungspreis erkennbar. Demnach lagen die Milcherzeugungskosten in der Milchviehhaltung im April 2020 bei 46,76 ct/kg. Mit 32,68 ct/kg lag der durchschnittliche Auszahlungspreis zu dieser Zeit um 14,08 ct/kg niedriger.

 
29.07.2020

Zweiter Gesamtzuchtwert für Holsteins

RZ€ BRS

Zusätzlich zu dem seit 1997 eingeführten Gesamtzuchtwert (RZG) veröffentlicht das Rechenzentrum vit in Verden ab August 2020 den Gesamtzuchtwert RZ€. Der RZ€ soll den Landwirten direkter zeigen, welche ökonomische Auswirkungen ihre Zuchtentscheidungen haben, sagt Dr. Egbert Feddersen, stellvertretender Geschäftsführer Bundesverband Rind und Schwein (BRS), beim digitalen Pressegespräch des BRS.

 
28.07.2020

Rinderunion Baden-Württemberg bietet gesextes Sperma aus eigener Verarbeitung an

Die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) kann ab Anfang August gesextes Sperma aus eigener Verarbeitung anbieten. Nach der Sanierung und Modernisierung der Laborräumlichkeiten der Besamungsstation in Bad Waldsee steht jetzt eine unabhängige Laborinfrastruktur zur Verfügung. Das Labor wird von der RBW-Tochter, der RBW Genetik GmbH, betrieben. Diese steht zudem als Dienstleister für andere mitteleuropäische Besamungsstationen zur Verfügung. Es ist mittelfristig geplant, sowohl bei den Milchrassen Holsteins und Brown Swiss als auch bei Fleckvieh die wichtigsten eigenen Spitzenbullen neben dem konventionellen Sperma, auch als gesexte Dosen anzubieten.