BRS News Rind

11.03.2024

DGE empfiehlt: Täglich weniger Milchprodukte. Das wird nicht jedem schmecken!

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre neuen Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Anhand eines mathematischen Optimierungsmodells wurde unter sehr deutlicher Betonung der Nachhaltigkeit berechnet, wie die Ernährung der Menschen zukünftig aussehen müsste. Wenn es nach der DGE geht, sollen die Menschen nun ihre Ernährung zu drei Vierteln aus pflanzlichen Produkten beziehen - im Wesentlichen aus Getreideprodukten, Gemüse und Obst. Der Verzehr von tierischen Produkten soll deutlich eingeschränkt werden. Der Milchindustrieverband sieht das kritisch: Die neuen DGE-Empfehlungen entsprechen aus unserer Sicht nicht der Lebensrealität der Menschen. Unter Umständen muss sogar mit Defiziten bei der Nährstoffversorgung gerechnet werden. Denn gerade Milch und Milchprodukte sind und bleiben eine hervorragende Nährstoffquelle und punkten natürlicherweise mit wertvollem Eiweiß, Calcium, Jod, Vitamin D oder Vitamin B12.

 
11.03.2024

Hessen will kleine Schlachtbetriebe erhalten

Hessen fordert in einem Beschlussvorschlag für die vom 13. - 15.3. tagende Agrarministerkonferenz eine Trendwende gegen das Sterben regionaler Schlachtbetriebe und die seit Jahren anhaltende stetige Abnahme handwerklicher Fleischverarbeitung und schlägt vor, die Regelungen des mittlerweile 20 Jahre alten EU-Hygienepaketes und dessen deutscher Umsetzung auf den Prüfstand zu stellen. Das Bundesland will prüfen lassen, ob im Sinne einer Entbürokratisierung Erleichterungen geschaffen werden können. Eine Expertenrunde soll zeitnah Vorschläge auf den Tisch legen, wie die Situation für kleine handwerkliche Schlachtbetriebe verbessert werden kann. Außerdem macht das Land in seinem Beschlussvorschlag deutlich, welche Maßnahmen vom Bund kurzfristig umgesetzt werden können. Dabei gehe es unter anderem darum, bei der mobilen Schlachtung und beim Immissionsschutzrecht Hemmnisse zu beseitigen.

 
11.03.2024

Neue Ernährungsempfehlungen der DGE für große Teile der Bevölkerung problematisch

Die neuen DGE-Empfehlungen könnten de facto größeren Teilen der Bevölkerung in Deutschland nicht nur nichts nutzen, sondern sogar schaden, behauptet die Deutsche Akademie für Präventivmedizin in einer aktuellen Pressemeldung vom 11.03. zu den neuen Empfehlungen der Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

 
11.03.2024

Niedersachsens Milcherzeuger kritisieren 4-Punkte-Plan des BMEL für eine zukunftsfähige Milchviehhaltung

Ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichter Vier-Punkte-Plan für eine zukunftsfähige Milchviehhaltung, die unter anderem bei Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien eine vertragliche Verpflichtung mit festgelegten Bestandteilen vorsieht, wird von den niedersächsischen Milcherzeugern kritisiert. Bei einer vorherigen Preisfestlegung werden die Molkereien bei einem volatilen Markt, wie es der Milchmarkt ist, Sicherheitsabschläge machen müssen. Bei einer Mengenregulierung wird der Weltmarkt mit Milch aus Ländern wie den USA die fehlenden Mengen kompensieren. Beides schwächt die Marktposition deutscher Milcherzeuger, kritisiert Manfred Tannen, Vorsitzender des Milchausschusses im Landvolk Niedersachsen. Das Einzige, was uns diese Maßnahme bringen wird, ist mehr Bürokratie, denn die Einhaltung dieses Gesetzes muss überprüft werden. Der gewünschte Effekt der höheren Verhandlungsmacht wird ausbleiben, erläutert Landvolk-Vizepräsident und Milchviehhalter Frank Kohlenberg. Das Landvolk Niedersachsen zeigt stattdessen Maßnahmen auf, die der Breite der Milcherzeuger helfen sollen.

 
11.03.2024

BRS: DGE versucht sich mit neuen Ernährungsempfehlungen an der „Quadratur des Kreises“ und überschreitet Kompetenzen

Bei ihrem jährlichen Bundeskongress in Kassel hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in der letzten Woche ihre aktuellen Empfehlungen für Ernährung vorgestellt. Sie empfiehlt für 2024 nur noch 400 Gramm Milchprodukte pro Tag und rd. 300 Gramm Fleisch pro Woche zu verzehren. Das ist die Hälfte der Empfehlung des Vorjahres. Damit versucht sich die Deutsche Gesellschaft an der Quadratur des Kreises, wirft Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. der DGE vor. Neben einer gesunden Nährstoffversorgung sollen Umweltaspekte und Tierwohl künftig berücksichtigt werden. In ihrem neuen Modellierungsansatz löst sich die DGE von internationalen Nachhaltigkeitsdefinitionen und wählt willkürlich Indikatoren, die nicht nachvollziehbar sind bzw. die Nachhaltigkeit nur unzureichend abbilden, kritisiert Hammer. Der BRS war im Vorfeld aufgerufen, den neuen Modellierungsansatz zu kommentieren und hat das neben vielen anderen Branchenverbänden getan.

 
08.03.2024

Mehr Klebsiellen-Mastitiden bei Gülle-Separat-Einstreu

Die vom Gesetzgeber geforderte bodennaher Ausbringung der Gülle hat in vielen Milchviehbetrieben die Anschaffung einer Gülle-Separieranlage erforderlich gemacht. Das anfallende Separat (Gülle-Feststoff) wird häufig als Einstreu in Tiefboxen verwendet. Im Vergleich zur Stroheinstreu ist es preisgünstiger, auf dem Betrieb ständig verfügbar und die Boxenpflege ist leichter zu mechanisieren. In einer Studie des Eutergesundheitsdienstes der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg konnte das gehäufte Auftreten von schwer therapierbaren Eutermastitiden durch Klebsiella-Stämme beim Einsatz von Gülle-Separat als Einstreumaterial festgestellt werden. Da die Streuung unter den betrachteten Betrieben hoch war, ist eine weitere Untersuchung der Auswirkungen von Zusätzen erforderlich.

 
08.03.2024

BRS: Novelle des Tierschutzgesetzes - starke Einschnitte in Zucht und Haltung

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes vorgelegt. Alle Beteuerungen der Bundesregierung für einen Bürokratieabbau werden auch durch diesen Entwurf konterkariert und unglaubwürdig. "Allein durch die vorgesehene Kennzeichnungspflicht verendeter Ferkel kommt auf einen Sauenbetrieb mittlerer Größe, zusätzlich zu den bisherigen Aufzeichnungspflichten, eine Arbeitsmehrbelastung von 70 Arbeitsstunden pro Jahr zu, kritisiert Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. Weitere Mehrkosten in Höhe von rd. 1 Mrd. € entstehen nach Schätzungen des BRS durch geplante Verschärfungen beim Kupierverbot. Wirklich bedauerlich ist zudem, dass das Ministerium aktuellen Erkenntnissen bei der Schwanzbeißproblematik mit dem vorliegenden Referentenentwurf nicht folgt. Die Teilergebnisse des vom Ministerium selbst finanzierten Konsortialprojekts zum Verzicht auf Schwanzkupieren beim Schwein (KoVeSch) zeigen eindrücklich, dass mehr Platz und die Haltungsform allein, Schwanzbeißen nicht verhindern können.

 
07.03.2024

QS-Eigenkontrollcheckliste jetzt im App-Store

(QS): QS-APP für die betriebliche Eigenkontrolle

Für die betriebliche Eigenkontrolle stellt die QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS) für Systempartner aus der Landwirtschaft und Erzeugung Eigenkontrollchecklisten zur Verfügung. Diese können jetzt auch in der neuen App QS-Eigenkontrollcheckliste aufgerufen und bearbeitet werden. Ein integriertes Newsportal ergänzt die Checklistenfunktion und informiert die Nutzer zeitnah über die für sie relevanten Neuigkeiten rund um das QS-System. Die App ist kostenlos in jedem App-Store herunterladbar.

 
07.03.2024

Anwendung der Rinder-Salmonellose-Verordnung in Bayern ausgesetzt

Die Anwendung der Rinder-Salmonellose-Verordnung (RindSalmV) wird in Bayern ab dem 06.03.2024 ausgesetzt. Das hat das Bayerische Umweltministerium veranlasst und die Veterinärbehörden entsprechend informiert. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber spricht von einer Entlastung der Rinderhalter. Das Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) kommt in einer aktuellen Stellungnahme zu dem Ergebnis, dass die Rinder-Salmonellose kein erhebliches Risiko für die Gesundheit der Rinder in Deutschland darstellt.

 
07.03.2024

Maßnahmen zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft

hib/NKI - Die Bundesregierung prüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten zur Vereinfachung von Meldepflichten in der Landwirtschaft zum Abbau von Bürokratie. Darüber hinaus wurde mit den Ländern auf der Agrarministerkonferenz im Januar 2024 vereinbart, dass diese konkrete Vorschläge zur Entbürokratisierung in der Landwirtschaft vorlegen, die im Rahmen politischer Gespräche zwischen Bund und Ländern ausgewertet werden sollen. Das geht aus der Antwort (20/10546) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/10286) hervor. Hintergrund ist ein Antrag der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP mit dem Titel Landwirtschaft in Deutschland im Dialog zukunftsfähig gestalten (20/10057), in dem sieben Maßnahmen aufgelistet sind, die vor allem einen Bürokratieabbau, mehr Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe in der Wertschöpfungskette sowie eine verlässliche Finanzierung einer tierwohlgerechten Tierhaltung vorschlagen. Die Vorschläge sollen bis zur Sommerpause 2024 beschlossen werden.