BRS News Rind
Landwirtschaftministerium in Niedersachsen mit neuem Podcasts
Im Bus, beim Joggen oder auf dem Trecker – überall bekommt man künftig vom ML was auf die Ohren. Die Pressestelle berichtet per Podcast über spannende Hintergründe und Analysen rund um die Themen Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. In regelmäßigen Abständen werden neue Podcast-Folgen produziert. Die Gesprächspartner wechseln. Es kann die Ministerin selbst sein, Fachleute aus dem Ministerium oder andere Experten. Wer Fragen oder Themenvorschläge hat, kann diese gerne per Mail an: ministeriumimdialog@ml.niedersachsen.de senden. Der neue ML Podcast ist verfügbar über Anbieter wie Spotify, Deezer und Co. oder hier: www.ml.niedersachsen.de/mlpodcast .
In der ersten Folge berichtet Ministerin Barbara Otte-Kinast im Interview, was sich hinter dem Niedersächsischen Weg
verbirgt: Warum empfindet sie die Vereinbarung als Meilenstein
? Gab es bei den monatelangen Verhandlungen auch mal Streit? Und was bedeutet ihr der Erfolg persönlich?
Umstrittene Regeln für Gewässerschutz
hib - Experten haben geplante gesetzliche Maßnahmen zum Schutz von Gewässern vor Abschwemmung von Düngemitteln aus landwirtschaftlich genutzten Flächen gegensätzlich bewertet. Das zeigte sich am Montag bei einer Anhörung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Im Mittelpunkt stand dabei der Regierungsentwurf eines ersten Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes (19/18469). Bei einer Hangneigung von fünf Prozent und mehr soll demnach zur Böschungskante des Gewässers eine geschlossene, ganzjährig begrünte Pflanzendecke von mindestens fünf Metern Breite erhalten oder hergestellt werden. Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht laut Steffen Pingen die Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes parallel zur am Monatsbeginn in Kraft getretenen Änderung der Düngeverordnung sehr kritisch. Der Verband habe nicht zuletzt in der aktuellen Situation kein Verständnis dafür, dass nunmehr weitere Verschärfungen im Wasserrecht in Angriff genommen werden. Er werbe dringend dafür, die Novelle auszusetzen und zunächst das neue Düngerecht in der Praxis wirken zu lassen. Sollte der Gesetzgeber an seinem Vorhaben festhalten, bedürfe es dringend der Überarbeitung der geplanten Regelungen.
Einreise von Saisonarbeitskräften verlängert
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, und der Bundesminister des Inneren, für Bau und Heimat, Horst Seehofer, haben sich auf die Fortführung der bestehenden Regelung für die Einreise ausländischer Saisonarbeitskräfte bis zum 15. Juni geeinigt. Anfang April hatten die beiden Bundesministerien unter Einbeziehung des Robert-Koch-Instituts einen verantwortungsvollen Korridor zur Einreise von jeweils 40.000 Saisonarbeitern in den Monaten April und Mai geschaffen – unter strengen Infektionsschutzauflagen. Das Konzept wäre Ende Mai ausgelaufen, weiterhin sind die Landwirte für die Ernte und Pflanzarbeiten aber auf die Unterstützung ausländischer Fachkräfte angewiesen. Daher haben sich die beiden Bundesminister auf die Verlängerung verständigt. Die Auflagen für den Gesundheits-, Arbeits- und Infektionsschutz bleiben bestehen, ebenso wie das Kontingent von insgesamt 80.000 Arbeitskräften. Dieses ist aktuell nicht ausgeschöpft: Eingereist sind bisher rund 33.000 Saisonarbeitskräfte. Zum Stichtag 15. Juni ist in der Bundesregierung verabredet, die Reisebestimmungen im Lichte des aktuellen Infektionsgeschehens grundsätzlich neu zu bewerten. Eine weitere Anschlusslösung für die Zeit nach Mitte Juni wird sich an diesem Grenzregime orientieren. Beide Minister sehen die Verlängerung als ein gutes Signal für Landwirte und Verbraucher.
Statement zur Veröffentlichung der Farm to Fork-Strategie
In der vergangenen Woche hat die EU-Kommission die Biodiversitäts- sowie die Landwirtschafts- und Lebensmittelstrategie (Farm to Fork
) im Rahmen des Green Deals veröffentlicht. Dazu bezieht Marlene Mortler, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF) der CSU, in einer Presserklärung Stellung. Kaum legt COVID-19 den Rückwärtsgang ein, werden die Bremsen gelöst und es wird wieder Vollgas gegen unsere landwirtschaftlichen Betriebe in Europa gegeben. Wertschöpfung geht über Wertschätzung. Keine Wertschätzung für die bisherige Arbeit, keine Wertschätzung für die lebenswichtige Versorgung unserer Verbraucher auch in Hochzeiten der Pandemie, keine Aussage zur langfristigen Versorgungssicherheit für die Menschen in Europa.
, so Mortler. ‚Farm to Fork‘ betreffe die gesamte Lebensmittelkette, vom Acker bis zum Teller. Landwirtschaft stehe als Rohstofferzeuger am Anfang dieser Kette. Wenn über Nachhaltigkeit gesprochen werde, dann müssten Ökonomie, Ökologie und Soziales im Gleichgewicht bleiben. Das sage uns schon die Agenda 21. Landwirtschaft ist für Mortler Teil der Lösung, denn kein anderer Wirtschaftssektor produziert Sauerstoff und bindet gleichzeitig Kohlenstoffdioxid, erzeugt die Rohstoffe für unsere Ernährung und ist gleichzeitig Lieferant natürlicher Rohstoffe für Industrie und Energie. Jetzt sei die richtige Zeit, die beteiligten Kommissare auf landwirtschaftliche Betriebe einzuladen, um möglicherweise entstandene Wissenslücken im praktischen Gespräch mit den Landwirten auszugleichen.
Von der Kamera eingefangen: Wie Cainthus die Viehwirtschaft verändern will
Die Überwachung von Kühen rund um die Uhr mit Kameras und künstlicher Intelligenz könnte wie eine landwirtschaftliche Version von Big Brother klingen. Aber es ist eine Technologie, die die Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung von Cargill, einem der größten landwirtschaftlichen Unternehmen der Welt, erregt hat. Um mehr über Gesichtserkennung für Kühe zu erfahren, traf sich ABC Rural mit Aidan Connolly, dem CEO von Cainthus.
Neues Sojaöl auf dem Markt: Mit Genome Editing, aber „ohne Gentechnik“
In den USA ist das erste Lebensmittelprodukt aus einer genom-editierten Pflanzen auf dem Markt: Calyno, ein Speiseöl, hergestellt aus Sojabohnen mit verändertem und daher gesünderen
Fettsäureprofil. Diese können dort wie jede normale
Nutzpflanze ohne besondere Auflagen angebaut und verarbeitet werden. Das neue Öl wird sogar als Non-GMO
deklariert, was dem Ohne Gentechnik
-Label bei uns entspricht.
Neue Chance für grüne Gründer
Ob Isolierverpackungen aus Jute, Brillen aus Holz oder Biokomposite aus Hanf: Der Gründerwettbewerb PlanB – Biobasiert.Business.Bayern.
hat seit seinem Start 2014 vielen nachhaltigen Ideen auf die Sprünge geholfen. In den bisherigen drei Runden wurden Konzepte von etwa 100 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz weiterentwickelt. Nun hat der Initiator des Wettstreits, die BioCampus Straubing GmbH, die nächste Förderrunde gestartet.
Coronavirus (SARS-CoV-2) - Wiederaufnahme der QS-Audittätigkeit
Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus, hatten wir dringend empfohlen, in den vergangenen zwei Monaten auf die Durchführung sämtlicher QS-Audits zu verzichten. Angesichts des aktuell verlangsamten Infektionsgeschehens und der in vielen Lebensbereichen bereits erfolgten Lockerungen erachten wir die Durchführung von QS-Audits nun wieder als möglich.
„Innovationen sind Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit“
Zu den heute von der Europäischen Kommission angekündigten Strategien zu Farm to Fork
und Biodiversität 2030 erklärt der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), Dr. Dietrich Pradt: Die vergangenen Monate haben uns die komplexen Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft in den nächsten Jahren steht, drastisch vor Augen geführt. Neben dem Klimawandel und dem Schutz der Biodiversität muss verantwortungsvolle Agrarpolitik – das hat die Corona-Krise gezeigt – immer auch die Ernährungssicherung mitdenken
, so Pradt: Vor diesem Hintergrund erscheint das von der Kommission ausgegebene Ziel, Risiken und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren, als anspruchsvoll, vielleicht sogar überzogen und unrealistisch. Um es klar zu sagen: Die Industrie sperrt sich nicht gegen quantifizierbare Ziele, auch nicht gegen ambitionierte Reduktionsziele, wenn es darum geht, die Nährstoffeffizienz der Düngung zu steigern oder die Risiken der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren.
Zugleich warnte Pradt davor, die offensichtlichen Zielkonflikte einfach auszublenden.
Umsetzung alternativer Vertriebs- und Marketingstrategien in der Vermarktung von Tierwohlfleisch
Tierschutzrelevante Aspekte gewinnen beim Konsum tierischer Erzeugnisse zunehmend an Bedeutung. Aufgrund der Warenpräsentation und dem direkten Kontakt zum Verkaufspersonal wird der Einkauf über Fleischereifachgeschäfte (FFG) und Direktvermarktung (DV) von den Verbrauchern präferiert. Jedoch haben diese Vermarktungsformen mit Herausforderungen zu kämpfen und müssen sich von der Konkurrenz abgrenzen. Daher wurden in einer Studie mögliche Einflussfaktoren auf die Bereitschaft zur Umsetzung alternativer Vertriebs- und Marketingstrategien in der Vermarktung von tierischen Erzeugnissen untersucht. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in der Reihe "Berichte über Landwirtschaft" den entsprechenden Beitrag veröffentlicht. Exemplarisch wurden als Vertriebs- und Marketingstrategien das Angebot von Heimtierfutter aus Tierwohlfleisch, Crowdbutching (anteiliger Kauf einer Kuh durch Verbraucher) sowie die Abgrenzung über höhere Prozessqualitäten aufgezeigt. Im Rahmen der Studie sind 17 Experteninterviews mit Betriebsleitern aus der landwirtschaftlichen Direktvermarktung sowie von Fleischereifachgeschäften zum Thema durchgeführt worden. Die Ergebnisse wurden mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Grundsätzlich schätzen sich die Experten als innovativ ein und zeigen eine erhöhte Veränderungsbereitschaft. Dennoch weisen sie auch auf Probleme und Herausforderungen, wie höhere Auflagen und Kosten, hin, die mit den verbundenen Strategien einhergehen. Insgesamt wird deutlich, dass die Vermarktung von Fleisch und Fleischerzeugnissen aus einer tiergerechteren Haltung sowie die Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte entscheidende Kriterien in der Vermarktung von tierischen Produkten darstellen.